Hufraspel

Moderator: Stjern

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lungomare
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Re: Hufraspel

Beitrag von lungomare »

War auch mein Gedanke.... 6h an nem gut gefüllten Arbeitstag ne 1,5kg-Hantel schwingen? Da bleib ich lieber bei meinen sauscharfen federleichten hufhobeln
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Schnucke
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Re: Hufraspel

Beitrag von Schnucke »

Gentiana hat geschrieben: :kratz: Meine Handgelenke sind, glaub ich, ganz froh darüber, dass es leichtere Raspeln gibt.... und ein guter Schliff und ´ne ordentliche Standzeit sind mir da irgendwie mehr wert, als viel Metall für´s Geld... :nix:
A.Z. hat geschrieben: :five:

Ich füchte auch, dass ich knapp anderthalb Kilo eher nicht zu bedienen vermag.
lungomare hat geschrieben: War auch mein Gedanke.... 6h an nem gut gefüllten Arbeitstag ne 1,5kg-Hantel schwingen? Da bleib ich lieber bei meinen sauscharfen federleichten hufhobeln
dito

:five:

für den Hobel braucht man auch weder Schwung noch Druck den muß man einfach laufen lassen.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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Wallinka
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Re: Hufraspel

Beitrag von Wallinka »

Ich finde das eine ziemlich geniale Idee, meine Hände werden nämlich regelmässig ungewollt mitgeraspelt. Leider bin ich nicht in der Lage, so toll nachzubauen, aber ev tut es ja ein wieder abnehmbares anderes Gewicht auch? :-e
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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Jochen
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Re: Hufraspel

Beitrag von Jochen »

Wallinka, genau das meinte ich mit Blei dranrödeln.

Ausprobiert habe ich das nicht, aber Blei ist weich und die Zähne auf der Rückseite der Raspel müßten sich ein wenig hineinbeißen, wenn man das Blei fest an die Raspel drückt. Dann den Bindedraht mit einer Rödelzange (Kneifzange) ebenfalls fest anziehen. Da dürfte dann eigentlich nichts schlackern. So könnten unterschiedliche Gesamtgewichte ohne großen Aufwand durchprobiert werden, bis das individuell angenehmste ermittelt ist. Zum Entfernen des Gewichts einfach den Draht wieder aufdrehen oder ihn mit der Zange kappen.

Na gut, diesen Spaß kann ich mir einfach nicht verkneifen:

(Zum Vergrößern auf die Bilder klicken. Vom Server kann man dann auch downloaden und in einer Bildbearbeitung noch weiter vergrößern, um eine bessere Detailansicht zu bekommen.)

Bild
Hier eine Supermarkt-Raspel (168 Gramm), fünf Stück bleierne Batterie-Verbinder aus der Zeit als ich noch keine 220 Volt hatte (weil ich auf die Schnelle nicht Besseres zur Hand habe, 997 Gramm), etwas Bindedraht, und eine Rödelzange.


Bild
Hier die Blei-Raspel, 1166 Gramm, in Seitenansicht, sowie meine uralte und die neue.


Eine solch abenteuerliche Konstruktion mit fünf losen Teilen, einfach nur drangewürgt, dürfte natürlich wohl kaum länger halten als von 12 Uhr bis Mittag, aber es geht ja bloß ums Prinzip. Morgen werde ich mal sehen, was ich noch guten Gewissens an Horn wegnehmen kann, und dann berichten wie sich das Gerät in der Praxis anfühlt...



Von Hufhobeln hatte ich schon mal von ferne gehört, mich aber nicht weiter darum gekümmert. Heute habe ich dann das Internet befragt, aber mehr als "Dreifache Standzeit zum dreifachen Preis" habe ich nicht wirklich herausfinden können. Die Bilder sind entweder in 90° Draufsicht aufgenommen, oder unscharf, oder zwar schräg aufgenommen aber lassen trotzdem nicht erkennen, wie diese Hobel funktionieren. In natura habe ich noch nie einen gesehen.
Offenbar können solche Hobel lange Späne erzeugen, wie Holzwolle, und sind möglicherweise hauptsächlich zum Abtragen von viel Horn gedacht.

Mein Verwendungszweck (und derjenige der erwähnten eventuellen zukünftigen Selber-Raspler) ist jedoch nicht das starke Kürzen von Hufen, sondern das tägliche minimale Kompensieren von fehlendem natürlichem Abrieb.
Meine alte Raspel war schon alt, als ich sie nach Verschrotten einer noch älteren in Betrieb genommen habe, und das ist etwa 15 Jahre her. Ohne den erwähnten Input hätte ich sie auch weiter benutzt, weil sie für meine Zwecke völlig ausreicht. Meine Pferde und ich sind täglich zwar nur etwa 8-10 Km unterwegs, aber es findet trotzdem schon ein wenig natürlicher Abrieb statt, und den Rest schafft auch so ein für den Profi längst indiskutables Teil.

Allerdings rasple ich nicht aus dem Handgelenk heraus, sondern aus dem Oberkörper. Am Schraubstock zwar aus dem ganzen Körper, aber bei Hufen geht das ja nicht.
Bei solchen etwas speziellen Arbeiten (lebende Hufe kann man nicht festklemmen) gibt es logischerweise immer einiges an individuellen Unterschieden.
Halt mich fern von der Weisheit, die nicht weint, der Philosophie, die nicht lacht,
und der Größe, die sich nicht vor Kindern verbeugt.


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Jochen
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Re: Hufraspel

Beitrag von Jochen »

Erfahrungsbericht "Bastelraspel":

Der Abtrag dieser stumpfen Mini-Raspel steht hier nicht zur Debatte, der ist lächerlich gering.
Auch nicht die lose Konstruktion (Bleistücke weder verschraubt noch verklebt; sehr dünner Bindedraht, den Zähnchen entsprechend, und nicht einmal in mehreren Wicklungen).

Es geht um das Führverhalten, und das war wie erwartet:

- Raspeln von oben in Wachstumsrichtung, Huf auf Oberschenkel gestellt:
kein Problem, weder mit beiden noch mit einer Hand

- Raspeln von unten, Huf zwischen den Knien:
kein Problem, auch nicht quer zur Wachstumsrichtung (beidhändig)

- Raspeln von unten, Huf in einer Hand, Raspel in der anderen:
kein Problem in Wachstumsrichtung, weder auf Zug noch auf Schub quer zur Wachstumsrichtung hingegen gab es mehrere Abrutscher.

Allerdings ist dies Mini-Ding nur 19,5 mm breit (dagegen meine alte Raspel in der Mitte 49 mm, und die neue immerhin 42 mm). Wenn ich damit also tatsächlich einhändig quer raspeln wollte, müßte ich mir eine mehr als doppelt so gute Führgenauigkeit aneignen.

Jedenfalls stimmt das Prinzip: selbst dieses absolute Karikatur-Teil fährt, allein wegen seiner trägen Masse, so wie Klein-Bubi sich das vorstellt außer da, wo es nun wirklich zu schmal ist.
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Re: Hufraspel

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Und ich würde um nichts in der Welt einen neuen Hufhobel gegen eine wie auch immer geartete Raspel eintauschen. :mycandy:

Ja, ich muss regelmäßig kürzen und ja, meine zwei haben halt gutes Wachstum, wenig Abrieb und bis zu 1 cm dicke Hufwände. :nix:
Liebe Grüße
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Re: Hufraspel

Beitrag von Gentiana »

:-e ...wahrscheinlich ist das mal wieder eine Sache der persönlichen Vorlieben....
Mir erschließt sich der Vorteil so eines schweren Exemplars jedenfalls nicht :nix:
...und mal so nebenbei.... gegen blutige Finger gibt´s Handschuhe
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Lewitzer Flummi
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Re: Hufraspel

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Wohl wahr.

Seit ich Hufhobel statt Raspeln nutze, arbeite ich nur noch mit Schnitzschutzhandschuhen.... Vorher war das mal so und mal so. Aber der Hobel ist so scharf, dass schon ein bloßes anfassen zu Verletzungen führt....
Liebe Grüße
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A.Z.
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Re: Hufraspel

Beitrag von A.Z. »

Ich vergess die Handschuhe schon gern mal und trotzdem erwische ich nicht ständig die Finger. Einfach weil der scharfe Hobel macht was er soll und ich eben nicht abrutschgefährdet drücken muss wie doof.
Und ich habe mir für den Hausgebrauch trotz Großpferd die Ponygröße zugelegt, da ich es sowieso nicht schaffe, die ganze Länge auszunutzen. Damit habe ich für mich auch nichts unkontrolliert in der Luft wackeln.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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Re: Hufraspel

Beitrag von ehem User »

zu wenig gewicht fällt auch für mich in die klasse: probleme, die ich bisher noch nicht hatte :kratz:
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