Angst vor Kühen

[b.e.a.s.t]

Kuhl das er so cool geblieben ist

[Nelchen]

"Meine" Gruselkuh hat jetzt ein Kalb, ist nicht mehr alleine auf der Wiese und plötzlich gibts auch keine Panikattacken mehr. Das versteh mal einer!

[Sky4ever]

Ich nutze diesen Thread einmal, obwohl es nicht um Kühe sondern um Esel geht.

Mein Pony und ich hatten vergangenen Mittwoch unseren absoluten Super-Gau. Wir haben Esel im Wald getroffen, die mit ihrer Besitzerin auf Wanderschaft waren. Ich selbst finde Esel total süß, gehe also durchaus mit sehr positiven Gedanken an sie heran.
Zwar habe ich schon gehört, dass Pferde oft Esel gruselig finden, somit habe ich auch schon damit gerechnet, dass mein Pony sehr große Augen machen wird, aber was dann kam, hat mich zutiefst verunsichert.

Mein Pony ist super cool und gelassen, ist von seinem ganzen Wesen eher der Typ, der stehenbleibt und guckt, anstatt wegzurennen. Ich kenne ihn seit er ein Jährling ist, wir haben in den vergangenen 16 Jahren so manch ein gruseliges Ding gemeinsam erarbeitet. Immer mit , das hat wunderbar funktioniert. Wenn er sich bisher vor was geängstigt hat, suchte er meinen Kontakt, wir haben uns gemeinsam das Gruselding angeschaut und hinterher gab es eben .

Als wir nun auf die Esel trafen, hat er sofort schon versucht, sich umzudrehen und wegzurennen. Er hatte für mich sichtbar sehr große Angst
Aber zumindest am Anfang ist er noch bei mir geblieben. Futter hat er aber auch da schon nicht mehr angenommen.
Nachdem wir ungefähr 10 Minuten zusammen mit den Eseln durch den Wald marschiert sind, mein Gedanke war, dass er sich an sie gewöhnt, hat er plötzlich durchgestartet und sich von mir losgerissen Er ist quer durch den Wald und dann leider bis zu einer Bundesstraße, die dort verläuft. Dort ist er dann fast 2 km auf dem Radweg entlang bis zur nächsten Ortschaft, wo Passanten ihn eingefangen haben.

Ich muss wohl niemanden erklären, wie ich mich da gefühlt habe. Zum Glück ist niemand zu Schaden gekommen.

Ich habe mein Pony wirklich noch nie so panisch und kopflos gesehen, er war null ansprechbar und nicht händelbar. Und das wegen zwei Eseln.
Was ist denn bitte an Eseln so anders, dass Pferde so auf sie reagieren? Ich weiß, dass sie eine andere Sprache sprechen, zum Beispiel eher erstarren als weglaufen, aber dass ein so cooles Pony so dermaßen Panik bekommt, das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

Ich habe jetzt leider auch ein bisschen Angst, dass sich an unserem guten vertrauensvollen Verhältnis was verändert hat, und er jetzt vielleicht häufiger mit Wegrennen reagiert, wo er sonst meine Nähe gesucht hat. Mein Kopfkino läuft auf Hochtouren.

[lungomare]

wir hatten ja schon geschrieben deswegen - erstmal gut, dass das Pferd heil geblieben udn auch sonst niemand zu Schaden gekommen ist. den "Knick" im Vertrauen kenn ich auch, von beiden Ponys. Mona ist mir ja im Winter einmal abends im Dunkeln auf dem Absatz umgedreht und nach Hause gerast, als sie die Herdenschutzhunde gehört hat. Bei ihr hätte ich das nie für möglich gehalten, die hatte sich die 20 Jahre davor nie losgerissen. und Enni eben nach unserem Unfall. Beide waren die ersten Tage danach huschig, dann aber wieder völlig normal unterwegs, nur bei Mona saß ab da die Panik vor diesen HSH wirklich tief und jeden Winter, wenn die in der gegend waren, flippte sie wieder aus.

ich konnte aber bei keiner der beiden feststellen, dass sie ab da öfter versuchten, sich loszureißen oder wegzukommen, wen irgendwas komisch oder beängstigend wurde. beide blieben grundsätzlich gut händelbar. hatte mir da auch meinen kopf gemacht, wie das auf Wanderfahrten sonst werden würde, da weiß man ja wirklich nicht, wen / was man unterwegs trifft.

Ich hab mich eben beim lesen drn erinnert, dass Mona mir auf eine Wanderfahrt auch wegen zweier Esel auf ihrer Weide mal losgeschossen ist; kam auch unerwartet, weil zwischen unserem hof und der SOmmerweide welche stehen und wir da entsprechend seit Jahren regelmäßig dran lang laufen. vllt waren es auch gar nciht Esel im allgemeinen, die deinen Scheckerich erschreckt haben, sondern eben diese beiden mit Gepäck und raschelnden Packtaschen, die damit recht unförmig wirkten?

Gibts sonst irgendwo Esel bei euch, die ihr mal "gefahrlos" anschauen könntet?

[Sky4ever]

Wir haben (zum Glück ) keine Esel in der Nähe. Ich glaube, ich hätte momentan auch keine Kraft dafür, Begegnungen mit Esel zu üben. Zumindest nicht draußen im Gelände, wo er sich losreißen kann und frei umher läuft. In einem umschlossenen Raum würde ich es wohl schon mal üben wollen, aber sowas haben wir hier nicht.

In den letzten Tagen wirkt mein Ponylein auf mich auch wie immer, völlig unbeeindruckt vom Geschehen. Hoffentlich bleibt das so. Wir sind ja sogar schon die Strecke nochmal gegangen, in Begleitung eines anderen Pferdes. Auch da hat er sich nichts anmerken lassen.
Aber mein Kopfkino...

[lungomare]

ja, glaub ich; mein hirn hatte anfangs auch immer noch interessante Filme in petto, was jetzt alles passieren könnte.... irgendwann hat es sich überzeugen lassen, dass aber in 99,9% der Alltagsaktivitäten doch nix passiert

und klar, ich meinte jetzt nciht, fahrt jeden Tag an Eseln lang, war einfach nur die Frage, ob es vllt welche gäbe, mit denen man das irgendwann mal in Angriff nehmen könnte. Therapiehof mit Langohren in der Nähe oder sowas. wenn nicht, dann gehts eben nicht

[Sky4ever]

Das beruhigt mich ja schon, wenn bei dir dann eigentlich auch alles wie immer geblieben ist, und sich das Kopfkino irgendwann wieder beruhigt. Hoffentlich schnell...

Ich könnte die Eselbesitzerin fragen, ob sie zum Üben mal zu uns kommt, aber ich glaube, meine Stallbesitzer werden das nicht gut finden, wenn dann wahrscheinlich die ganze Herde durch den Zaun geht. Wir haben nämlich viele eher panische Exemplare, mein Pony ist mit Abstand der Coolste.

[Stina]

Manchmal hilft es dem Pferd auch, wenn man seine Angst einfach ernst nimmt und nicht versucht darüber hinweg zu gehen. Also bei Esel-Sichtung: Panik, aber ansprechbar bleiben: super. Dann aber auch wieder von den Grauen entfernen und nicht sofort per gemeinsamen Spaziergang eine Verbindung herstellen wollen. Das kann unter Umständen dann eben die mühsam zusammengehaltenen Nerven zum explodieren bringen und man muss mit einer blöden Situation umgehen, die man sonst nicht hätte.
So für die Zukunft.
Ansonsten würde ich ganz normal weiter machen, wenn man kein riesen Ding daraus macht, macht es normalerweise das Pferd auch nicht. Ich würde es nur nicht mehr "darauf ankommen lassen".

Nur meine persönlichen Gedanken dazu.

[Sky4ever]

Ich nehme seine Angst immer Ernst. Das ist für mich eine Grundvoraussetzung, um vertrauensvoll zusammen zuarbeiten.

Bisher hatte ich halt gute Erfahrungen damit gemacht, ihm Gelegenheit zu geben, sich mit Gruseldingen so lange wie möglich auseinander zu setzen, und ihm durch mein Verhalten (meine Ruhe, weil ich ja keine Angst habe) zu zeigen, dass keine Gefahr droht. Dann ist er immer ruhiger geworden. Bis auf dieses Mal.

[Stina]

Hat er schon mal das Futter/Leckerlie aus Angst verweigert? Vielleicht ist das ein guter Indikator um zu sehen, wann man ihn aus der Situation auch wieder entlassen sollte, so lange man es noch zu einem guten Ergebnis führen kann.