Erfahrungen Deuber Sidepull Soft Feel

[Schneeeule]

Hallo ihr Lieben,

ich habe einen 7-jährigen Wallach, den ich mit einem doppeltgebrochenem Gebiss reite. Da mich das Gebisslose Reiten sehr interessiert, wüsste ich gerne was ihr für Erfahrungen damit gemacht habt und was ich dabei beachten muss. Vorteile/Nachteile?

Bin für jede Anregung/Tipp dankbar

[WaldSuse]

Erstmal ein kurzer Artikel aus der Natural Horse:
http://naturalhorse.de/die-grosse-freiheit.html

Ich reite mein Pferd gebißlos mit Sidepull oder Bosal.Beim gebißlosen reiten gibt es keine ständige Anlehnung,denn die Zügel müssen immer wieder locker gelassen werden,damit das Pferd an der Nase nicht abstumpft.
Ich habe natürlich zuerst auf dem Platz damit begonnen.Er hat es sofort gut angenommen.Er hatte aber auch nie ein Problem mit dem Gebiß,das hatte ich.Er hatte gelernt,sich einzurollen.Und da ich das nicht wollte,habe ich das Gebiß weg gelassen und kein einrollen mehr.Er kann auch ohne Gebiß kauen und kurz das Genick hergeben.
Man muß als Reiter halt genau wissen,was man mit dem Pferd machen will.Wir sind eigentlich immer im Gelände unterwegs,denn mangels eines guten Reitplatzes machen wir eher weniger Dressur.Und das wenige,was wir auf unserem Wiesenreitplätzle machen,funktioniert auch sehr gut mit Bosal und Sidepull.Im Gelände baue ich auch manchmal ein bißl Gymnastik ein.

Erkundige dich aber bitte zuerst bei deiner Haftpflichtversicherung,ob auch reiten ohne Gebiß versichert ist!!

Mein Pferd ist nun 19 Jahre alt und sowieso eher ruhig.Ich würde es ausprobieren.

[Schneeeule]

Hallo Waldsuse,

vielen Dank für den Link und Deine Erfahrungen.

Ich würde ihn damit schon gerne Dressurmäßig auf dem Platz reiten wollen. Er reagiert mittlerweile sehr fein auf Gewichts- und Schenkelhilfen, von daher möchte ich es gerne mal mit so wenig wie möglich vorne probieren.

Durch den Vor-Besi und das damalige unschöne Einspannen (und missbrauchen - anders kann ich es leider nicht nennen) in der Kutsche mit Stange und Kette, ist er im Maul vorbelastet und eher unempfindlich... Wobei das im Laufe der Zeit immer besser wird

[jaz]

gibt es keine ständige Anlehnung,denn die Zügel müssen immer wieder locker gelassen werden,damit das Pferd an der Nase nicht abstumpft

Dem möchte ich wiedersprechen. Eine wirklich FEINE Anlehnung ist - soweit ich es für mich verstehe und erlebe - die durchgängig gehaltene Kommunikation über Körpersprache inklusive dem Zügel, das erwartungsvolle Lauschen und das sofortige Reagieren von Pferd und Reiter aufeinander. Das lässt nicht abstumpfen. Grobe Hände, festziehen, Kopf feststellen, Bewegung einschränken, das alles lässt abstumpfen, sowohl als Trense als auch Gebisslos. Aber stell Dir vor die Zügel sind nur dazu da dass Du ganz leicht den Pferdekopf und jede Bewegung davon in Deinen Händen spürst. Wieviel oder besser wie wenig bis gar keinen "Zug" braucht es um das spüren zu können? Und Du dabei ganz leicht der Bewegung nachfedern kannst um nicht aus Versehen Zug zu erzeugen?

Ich wechsel bei Panti beides ab, Anlehnung und lange Zügel mit Impulsen, je nachdem wie wir es brauchen. In erstmal "schwierigeren" Übungen halte ich den Kontakt um hier einfach mehr Kommunikationsmöglichkeit zu haben, und im Gelände wenn wir an Straßen kommen ebenfalls. Bei Sachen, die wir gut können, tritt die Kommunikation über den Zügel immer mehr in den Hintergrund der anderen Signale, die über die Körpersprache und meine Gedankenk kommen.

[Schattenstern]

Ich habe gebisslos durchmischte Erfahrung gemacht. Im Gelände bin ich gerne mit Kappzaum oder auch mal probiert, ging genau so wie Kappzaum.
Für ernsthafte dressurmäßige Arbeit war mir gebisslos nix. Ich finde auch dass gebisslos eine ganz feine Verbindung durchaus möglich ist (also im Sinne von Anlehnung), aber mehr eher so dass der Zügel genau so fest ansteht dass ich gerade fühe was vorne passiert. Da ich aber nicht so das Gefühl habe mein Pferd abkauen lassen zu können und auch Stellungsimpulse nicht so schön und fein ankamen wie mit Trense habe ich das schnell wieder gelassen.

Meine Reitkids reiten aber durchaus mit Kappzaum auf dem Platz, die arbeiten aber nicht an Anlehung und Geraderichtung sondern eher an der Lenkung.

Mein Tipp: Schaus dir mal einfach an (kannsts ja einfach mal mit Kappzaum probieren) und bewerte dann für dich ob du dich damit wohl fühlst oder nicht.

[Schneeeule]

Hallo Jaz!

danke für Deine Erfahrungen. Ich sehe das eigentlich auch so wie Du, habe aber einfach zu wenige (keine) Erfahrungen was das Sidepull diesbezüglich betrifft. Ein Dauerzug-/druck kommt für mich so oder so nicht in Frage. Mein Gedanke diesbezüglich ist so, wie Du es auch beschrieben hast - Impuls, Körpersprache-Spannung.

Hi Sarah,
danke für Deinen Tipp, allerdings ist mir mein Kappzaum dafür dann glaube doch zu ungenau (eh auch auf der Suche nach einem
neuen bin... ) Ein Versuch ist es natürlich wert. Oder aber es findet sich vielleicht bei uns im Stall noch jemanden, der ein Sidepull hat, dass ich mir mal ausleihen könnte.

[Schattenstern]

Also ich hatte das Gefühl dass Sidepull und Kappzaum genau gleich wirken, allerdings habe ich auch ein Cavecon, das ist vielleicht etwas genauer als einer mit festem Eisen.

[november]

Oder aber es findet sich vielleicht bei uns im Stall noch jemanden, der ein Sidepull hat, dass ich mir mal ausleihen könnte.

Ich hätte da ein Sidepull günstig abzugeben...

viewtopic.php?f=39&t=9454

[Schneeeule]

Ich hätte da ein Sidepull günstig abzugeben...

Hört sich gut an! Welche Größe? Und hast Du ein Bild davon?

[november]

Ich habe einen thread im Marktplatz (Link im Post oben), da gibt es Maße, Bilder und Preisvorstellung.