Hilfe, ein Pferd will mit mir spielen!

[Nelchen]

@Keshia,
wenn sie es so meint, dann meine ich es auch so, bzw. ist es so bei ihm.

I.S. hat das mal so schön geschrieben (sinngemäß wiedergegeben): Wenn man vor seinem Pferd immer wie der Stärkere erscheint, dann nimmt das Pferd auch im Spiel an, man sei stark. Woher soll es denn wissen, daß der Mensch auch mal schwächer sein kann?

I.S. ? Na egal, ist aber irgendwie logisch. So habe ich das auch noch nie betrachtet.
Was mich aber auf die Idee brachte für ihn mehr Unterscheidung der Situationen zu schaffen. Und zwar spielen wir jetzt nicht mehr "nackt". (Bei Männern eh nicht so einfach, ohne Folgen befürchten zu müssen! ),sondern haben zumindest einen Deckengurt an. Also er, ich nicht. Das hat schon gereicht für ihn, dass er achtsamer ist. Bei Hengsten hat man das ja auch oft, dass sie ein bestimmtes Halfter mit "decken einer Stute" verbinden und ansonsten total easy zu handeln sind. So kann er jetzt unterscheiden, ohne alles = pferdig und etwas an = menschpferdig.
Bis jetzt scheint es zu funktionieren. Außerdem darf er sich jetzt mit dem Boss aller Pferde den Paddock Trail teilen(was ich eigentlich erst später vor hatte, da beide keine Weide haben dürfen bis auf weiteres, der eine Verdach EMS der Andere IR.)
Da wird er von dieser Seite auch ein bisschen in Regeln befolgen, Sensibilität und sofortiges Handeln geschult.
Was ich bisher beobachten konnte sagt mir, das mir das auch viel abnehmen wird.

[Keshia]

Die Unterscheidung durch den Gurt finde ich klasse! Das merke ich mir mal, falls mir Leni mal zu wild werden sollte.
Berichte doch bitte dann, ob es dauerhaft besser wird. Würde mich sehr interessieren, so als Spielanfänger. Wegen I.S. bekommst du ne PN.

[Nelchen]

Ja, werde ich machen. Habe zwar jetzt noch nicht wieder gespielt, aber irgendwie hat sich seit dem unsere Beziehung geändert.
Ich merke, wie er sich freut, wenn ich ihn holen komme. Es war zwar nicht so, dass es ihn genervt hat vorher, das Gefühl hatte ich nicht, nur eher so, dass er wusste ich verstehe, was er will, er konnte mich und meine Reaktionen klar "lesen" , die Verständigung hat funktioniert und er wusste, bei der musste dich benehmen! Und es ist eben "Arbeit" angesagt. Jetzt habe ich manchmal das Gefühl, er will mir gefallen. Und das ist für seine Verhältnisse ein riesen Fortschritt.

[Nelchen]

Noch mal ein kurzer Bericht. Ich habe gestern mit eurer Majestät und seinem neuen Kumpel ein bisschen Zusammengehörigkeit festigen wollen und bin mit den beiden Wallachen zum Ball spielen ausgerückt. Nackt! Nur ich hatte was an!
Das war dumm von mir, weil Herr Pferd der Meinung war, dass ich mit dem anderen Wallach,( der ranghöher ist! )nicht spielen soll!
Er wusste nicht, soll er sich vor dem Wallach fürchten, oder mich wegtreiben. Er hatte sichtlich Stress. Und den kann er wohl nicht so gut sortieren, oder hat es nie gelernt, jedenfalls hat er in mir wieder Seinesgleichen gesehen. Ohren anlegen, Zähne zeigen, Keilen... was man so tut als Pferd! Diesmal hatte ich mir aber ein Fuchtelstöckchen mit Rascheltütchen mitgenommen, damit ich zurückkeilen konnte. Meine zu kurzen Vordergliedmasen hätten ohne Verlängerung keine Chance. Mal davon abgesehen,dass es ihn wohl gewundert haben muss, dass ich mit meinen Vorderfüßen so weit keilen kann.
So witzig war es eigentlich nicht, da wurde in der Fohlenerziehung einiges versäumt. Das jetzt nachzuholen ist nicht ungefährlich.
Ich überlege noch, ob wir Menschen lieber so ausgelassene Spiele sein lassen. Ich weiß nicht, ob seine RB und Besis das immer so im Griff haben werden.
Danach habe ich noch eine Lektion an der Hand gearbeitet....mit Trense........alles easy. Wenn man es verlangt, kann er gut mitmachen. Aber nur dann. (Ist nicht mein Idealbild von Motivation beim Pferd. )

[ehem User]

Mal so eine Frage, was macht ihr (Besitzer, RB usw.) denn sonst noch mit dem Pferd?

Als Haffibesitzer kommt mir einiges bekannt vor. Auch wenn wir nur geringfügig mit Grenzproblemen kämpfen mussten, kenne ich den Quatschkopfcharakter sehr gut. Anfangs war er auf dem Platz zu nichts zu motivieren. Er machte brav mit, aber eben freudlos. Laufen lassen und Spielen fand er toll, alles andere so lala. Wir gehen aber sehr viel ins Gelände und das ist, da es bergig ist auch recht anspruchsvoll. Seit wir (1Jahr) dieses anspruchsvollere Gelände haben, ist er natürlich auch körperlich viel besser ausgelastet. Das hat bei uns einen interessanten Nebeneffekt, zumindest ist es die einzige logische Erklärung für mich, Pony geht plötzlich super gerne auf den Platz und macht dort hoch motiviert alles mit - von Stangenarbeit über Equikinetic zu "normalem" Reiten und Bodenarbeit. Er will oft auf den Platz, zieht schon mal in die Richtung und wenn man ihn lässt, galoppier er in den Platz hinein und freut sich wie Bolle, echt kurios!

Daher meine Frage, nach der sonstigen Auslastung, vielleicht löst sich auf diesem Wege evtl. etwas das Null Bock Problem, auch wenn es sicher nicht das Grenzüberschreiten beim Spielen löst ...

[Nelchen]

Er wird 4-5 Tage in der Woche bespaßt mit Bodenarbeit, einmal macht seine RB Reitunterricht für sich mit, die Besitzer auch einmal, Manchmal gehts ins Gelände und manchmal machen wir Quatsch. Entweder die RB alleine, oder zusammen mit mir.
Klingt vielleicht bisschen wirr, aber die Besis haben sich einen Traum mit ihm erfüllt, sind aber Anfänger. Das Pferd nicht grad Anfänger tauglich, aber wo die Liebe hinfällt.... Meine Aufgabe war, den für sie handelbar zu machen. Die RB, eine langjährige Reitschülerin übernimmt das jetzt teilweise, weil die Besis es nicht können und auch nicht die Zeit haben. Nur zum Verständnis, warum hier so viele Menschen im Spiel sind. Geländestrecken sind auf jeden Fall ausbaubar. Das war bisher nur eingeschränkt möglich, weil er noch nicht sicher genug war. Aber es wird langsam.