Dehnungshaltung - Sinn und Unsinn

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kolyma
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Re: Dehnungshaltung - Sinn und Unsinn

Beitrag von kolyma »

Scheckenfan hat geschrieben:Wie gesagt - ich will gar nicht an dir & deinem Pferd kritteln, sondern nur auf Grundlage des Bildes fachsimpeln ;-) und da ist halt fehlergucken angesagt, denn es geht ja um das Ideal :frech:

Sag mal, welche Gangart ist das auf dem Foto? Ich dachte erst Trab, weil's so dynamisch aussah, aber da passt die Fußfolge ja nicht (bzw. dann hätte er arge Taktfehler!) also Schritt?
Wenn dem so ist, ist das wirklich eine beachtliche Körperspannung!
Keine Angst - du darfst gerne fragen.
Welches Foto meinst du?

Das Pferd trabt auf beiden Fotos. Wo erkennst du einen Taktfehler?
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


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Scheckenfan
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Re: Dehnungshaltung - Sinn und Unsinn

Beitrag von Scheckenfan »

Ah :patsch: ja, das macht Sinn.

Wobei ich inzwischen schon sehr überzeugt bin von dem Weg, dem Pferd am Boden per Kappzaum erst mal Stellung, Biegung, Dehnung zu zeigen und das zu trainieren, bis es sicher auf großen und kleinen Kreisen in mindestens Schritt & Trab klappt, und mich dann erst drauf zu setzen. Aber wie gesagt - MEIN Weg. Den muss absolut nicht jeder gehen. Aber ich weiß halt inzwischen, dass der gut funktioniert.
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Scheckenfan
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Re: Dehnungshaltung - Sinn und Unsinn

Beitrag von Scheckenfan »

Zweites Foto: Der Hinterhuf ist schon auf dem Boden (Staubwolke) während der vordere noch deutlich in der Luft hängt.
Das ist dann kein Zweitakt mehr :oerks:
Du hast nicht zufällig ein Video? *vomthemaabkomm*
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kolyma
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Re: Dehnungshaltung - Sinn und Unsinn

Beitrag von kolyma »

Nein - ein Video habe ich nicht. Aber ich kann dich beruhigen. Das Foto wurde mit 1/6000 sek aufgenommen. Von daher ist das völlig normal. Kein Taktfehler, keine Lahmheit. Derartige Fotos gibts übrigens recht oft. Kein Pferd fußt zu 100% synchron. Mach mal ne Fotoreihe von deinem Pferd im Trab - ich bin mir sicher, dass du dann auch solche Sequenzen dabei haben wirst.
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Scheckenfan
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Re: Dehnungshaltung - Sinn und Unsinn

Beitrag von Scheckenfan »

:-e Echt? Werd ich mal tun... :lupe:
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kolyma
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Re: Dehnungshaltung - Sinn und Unsinn

Beitrag von kolyma »

Jup - klick dich mal durch Trabbilder - das kommt öfters vor, dass es da kleine Verschiebungen gibt.

http://www.celticeye-aussies.de/attachm ... te=generic

http://s154.photobucket.com/user/heidel ... b.jpg.html

https://image.pixelio.de/000/252/281//p ... ixelio.jpg

Gerade wenn das Hinterbein auffußt ist oft in einem Sekundenbruchteil die Vorhand schon wieder entlastet.
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Muriel
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Re: Dehnungshaltung - Sinn und Unsinn

Beitrag von Muriel »

In dem Artikel von Frau Krischke stecken eine Menge Aussagen drin, die aus physiotherapeutischer Ansicht einfach Quatsch sind *kopfschüttel* Insofern würde ich persönlich den nicht unter "fachlichem Nutzwert" einsortieren. :roll:

Ich hab gute Erfahrung mit der Dehnungshaltung in verschiedenen Höhen. In der Regel arbeite ich mich von tief zu "höher" hin. Die Aufrichtung kommt dann irgendwann von ganz alleine, vorausgesetzt man lässt die HInterhand nicht im Keller vergammeln ;)
Aber es ist durchaus eine komplexe Geschichte, bei der von der richtigen Stellung, der guten Schulterbalance, dem tätigen Rücken, der arbeitenden Bauchmuskulatur und der aktiven Hinterhand alles gut stimmen muss.

Anbei ein paar Bilder von der Arbeit mit meinem Fjord, aus dem letzten Jahr bis heute.

https://dl.dropboxusercontent.com/u/377 ... ge_wow.jpg
sehr tief, aber gute Nackenbandspannung und gut arbeitende Rumpfmuskulatur, deshalb auch nicht vorhandlastig.

https://dl.dropboxusercontent.com/u/377 ... en1214.jpg
hier fehlt noch das Vorwärts, aber er beginnt zu "ziehen" und sich an den Zügel heranzudehnen. Die Anlehnung ist gerade "im Werden".

https://dl.dropboxusercontent.com/u/377 ... bflott.png
Aktiver in der Hinterhand, im Bauch, im Rücken, der Hals kommt etwas in Aufrichtung

und aktuell an der Longe in Linksstellung
https://dl.dropboxusercontent.com/u/377 ... ellung.jpg

Gerade bei diesem Pferd wäre eine vermehrte Aufrichtung etwas das er noch gar nicht tragen kann. Über die moderate Dehnung (nicht tiefer als Buggelenk) kann er gut in eine positiv arbeitende Rumpfmuskulatur finden.
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
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Scheckenfan
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Re: Dehnungshaltung - Sinn und Unsinn

Beitrag von Scheckenfan »

:danke: Wieder was gelernt bzgl. Fußung. War mir tatsächlich so nicht bewusst. Wusste nur, dass der Galopp kein klarer Dreitakt ist, aber dass der Trab kein klarer Zweitakt ist war mir nicht bekannt. :nix:

@ Muriel: Tolle Bilder. Vor allem das erste finde ich eindrucksvoll!
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kolyma
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Re: Dehnungshaltung - Sinn und Unsinn

Beitrag von kolyma »

Finde die Bilderfolge vom Fjord wirklich schon erstaunlich was da für eine Entwicklung zu sehen ist. Ja, tief, tiefer am tiefsten ist auch nicht mehr meine Prämisse. Je nach Gebäude ist schnell ein zu tief erreicht.
Das mit der Aufrichtung habe ich auch schon festgestellt. Ist die Hinterhand aktiv kommt mit der geformten und trainierten Muskulatur die Aufrichtung wirklich von alleine.
Aber man muss reell ausbilden - man kann nix abkürzen. Geht man die Schritte aber konsequent von Anfang an, kriegt man die korrekte Aufrichtung am Ende geschenkt.
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Muriel
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Re: Dehnungshaltung - Sinn und Unsinn

Beitrag von Muriel »

Danke :)
aber dass der Trab kein klarer Zweitakt ist war mir nicht bekannt
Sagen wir mal, es sollte ein Zweitakt sein, aber er ist durch Muskelspannung recht schnell zu stören, dh wenn die Rumpf durch vermehrte Spannung angehoben wird wie auf den Bilderlinks oben (alles Pferde im "ICH bin der König der Welt" Modus) dann wird das schon recht stark gestört.
Schlimmer ist es aber wenn die Vorhand zu lange stehenbleibt, weil dann dort zuviel Gewicht ist. Vorne leichter ist immer netter ;)
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