Chronik eines großen Problems - Was soll ich nur tun?

Moderator: Keshia

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kolyma
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Re: Chronik eines großen Problems - Was soll ich nur tun?

Beitrag von kolyma »

Yogini hat geschrieben:Ja, so habe ich es auch verstanden... und trotzdem ist es bei uns anders.
Erzähl doch mal.
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff

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ehem User

Re: Chronik eines großen Problems - Was soll ich nur tun?

Beitrag von ehem User »

Ja, es war doof, das einfach so auf die Schnelle einzuwerfen. Sorry. Ich muss mir fürs Erzählen ein bisschen Zeit nehmen. Wollte ursprünglich nur kurz zu bedenken geben, dass es auch anders laufen kann. Vielleicht schaffe ich es morgen...LG
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Lottehüh
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Re: Chronik eines großen Problems - Was soll ich nur tun?

Beitrag von Lottehüh »

Ja, ich verstehe, was Yogini sagen will. Aber es kommt halt auf's Pferd an.

Ich sag ja, dass ich Lotti lasse, dass sie viel darf. Aber sie ist halt in der Welt an sich sicher, sie flippt nicht wegen jedem Mist aus. Sie hatte eher Angst vor Menschen - naja, Angst ist vielleicht übertrieben, aber sie wollte keine Nähe. Bei Pablo ist es so, dass er vor allem Angst hat und ich denke, man muss erstmal Verhalten und dessen Folgen (=Lob) durchsetzen, damit Pferd lernt, dass es sich auf IRGENDWAS verlassen kann, nämlich auf die Reaktion des Menschen. Dass er keinen Grund hat, Angst zu haben und dass das dem Menschen Folgen Positives auslöst (das einzige Positive, was ein überängstliches Pferd hat, denn es muss doch schrecklich sein, ständig in Furcht um das eigene Leben zu sein). DANN kann man Freiheiten einräumen, die das Vertrauen weiter ausbauen natürlich.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
ehem User

Re: Chronik eines großen Problems - Was soll ich nur tun?

Beitrag von ehem User »

Elin89 hat geschrieben:Wichtig und gleichzeitig schwierig finde ich eben immer die Frage, wo setzte ich mich durch und wo nicht? Denn von früher kenne ich eben nur dieses "Dein Pferd hat dazu nichts zu sagen". Ich habe mich also immer durchgesetzt, auch wenn das für mein Pferd viel Stress bedeutet hat. Das will ich so nicht mehr. Und dann zu merken, ob ich sie nun überfordere mit dem was ich möchte, oder ob sie einfach nur eine klare Führung benötigt ist eben nicht so leicht. Wenn man dadurch dann aber selber unsicher wird, hilft das auch nicht weiter.
Das ist glaube ich grad so der Grund, warum ich mit meinem Pferd recht wenig mache - sie will am leisten gar nicht und ich bin unsicher, was ok ist und was zu viel :/
Ich denke, dass man nur dann glaubhaft gegenüber seinem Pferd (oder Kind) ist, wenn man wirklich selber hinter dem steht, was man tut. Stört mich der Anstupser nicht wirklich und ich möchte ihn trotzdem unterbinden, weil mir jemand gesagt hat, dass das ein Pferd nicht tun darf, merkt das Pferd das und ich bin nicht glaubwürdig und authentisch. Da muss man auch ehrlich sich selbst gegenüber sein und mal wirklich überlegen, was einen wirklich stört bei einem Pferd und warum und warum es das bei einem anderen Pferd evtl. nicht stört.

Letztendlich geht es immer um Authenzität. Das gleiche Verhalten kann mich bei einem Pferd total stören und werde deshalb auch was dagegen unternehmen, bei einem anderen Pferd ist es mir dagegen völlig egal und ich toleriere es. Da gibt es für mich keine Regel, da gehe ich danach, ob ich wirklich der Meinung bin, ich habe ein Problem mit Verhalten XY, dann unternehme ich was dagegen, sonst nicht.

Grundsätzliche handele ich ansonsten auch noch nach dem Notfallgrundsatz: "Bevor du mir weh tust, tue ich dir weh!" - das beziehe ich jetzt auf Situationen, die Potentiell gefährlich sein können, also bevor mich ein Pferd umrennt, werde ich versuchen, da massiv was gegen zu tun - aus reinem Selbstschutz, da denke ich dann auch nicht drüber nach, würde jedes
Wildpferd auch so machen!
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SunnyShadow
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Re: Chronik eines großen Problems - Was soll ich nur tun?

Beitrag von SunnyShadow »

Ich habe immer das Bild/Gefühl vor/in mir, mit einem Kleinkind auf einer belebten Strasse (Fußgänger + Autos) zackig irgendwohin (=Ziel) zu müssen:
ich kann geradeso die Hand halten, so fest, wie nötig, um einem Sturz vorzubeugen/aufzufangen und so leicht, dass es dem Kind nicht wehtut, an meiner Hand zu laufen. Dabei muss ich auch auf meine Umgebung achten und darf das Ziel nicht aus den Augen verlieren, eben sicher von A nach B kommen.
Ist vielleicht ein extremer Vergleich (und kein Dauerzustand), aber seine volle Aufmerksamkeit beim Pferd zu haben, um erst einmal überhaupt wahrnehmen zu können, dass das Pferd ja kommuniziert und dann noch (authentisch) zu antworten - ist für uns doch zu Anfang auch eine extreme Anforderung ... Ziel ist ja wohl das Klingeln wahrzunehmen und nicht erst das Tür-eintreten des Pferdes zu beantworten.
ehem User

Re: Chronik eines großen Problems - Was soll ich nur tun?

Beitrag von ehem User »

SunnyShadow hat geschrieben:Ziel ist ja wohl das Klingeln wahrzunehmen und nicht erst das Tür-eintreten des Pferdes zu beantworten.
Ein schönes Bild! Vor allem das Antworten nicht vergessen. Das war bei mir der Fall ;)
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