Spazierengehen

Moderator: Keshia

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SunnyShadow
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Re: Spazierengehen

Beitrag von SunnyShadow »

Aufmerksamkeit von uns Menschen auf das Pferd kann für uns eines der schwierigsten Lektionen sein.
Wie schnell ist man abgelenkt und möche eigentlich etwas sauber machen und bricht dann die Kommunikation doch wieder ab.
Das hast Du zum Teil falsch verstanden. Wenn wir was sauber machen, dann machen wir was sauber. Und wenn wir mit dem Pferd was auch immer tun, dann denken wir nicht daran, was wir sonst noch zu tun hätten, ärgern uns nicht über vergangenes - sind 100 % in der Situation, schalten eben ab.
Abendsonne

Re: Spazierengehen

Beitrag von Abendsonne »

Hallo. Bin auch mal wieder hier.
Zur Zeit reiten wir eher wieder weniger.
Ich hatte arbeitsbedingt nicht viel Zeit für meine Stute.
Wir sind heute spazieren gegangen und waren etwas weiter als sonst.
Bloß echt immer wieder das gleiche mit ihr. Sie geht ordentlich mit, dann kommt ein Pferd entgegen und ihr Kopf ist oben und selbst mit der kurzen Übung "Kopf tief" schnellt derselbe gleich wieder hoch zum Gaffen.
Tempowechsel, antraben, kurze Übungen aber dieses Pferd ist einfach nicht abzulenken.

Ich muss ihr immer noch mit der Gerte die Begrenzung geben, sie probiert und probiert vorne zu gehen, immer wieder muss ich die Dame in ihre "Schranken" weisen.

Mein Traum, ein relaxtes unkompliziertes Pferd.... Ach ja. Wäre das schön.
Mit ihr schaffe ich das wohl nicht mehr.
Les grad das Buch von Mark Rashid, "der von den Pferden lernt" und mache mir Gedanken, was mir mein Pferd mitteilen möchte, denn irgendwas sagt sie mir ja mit dem Verhalten. Warum komme ich nicht drauf.

Ich möchte unbedingt reiten, aber alleine mit ihr traue ich mich mittlerweile nicht mehr, wenn sie an der Hand schon so spannig geht...

Wie ist die Nuss zu knacken? Keine Ahnung. Kleine Erfolge, an denen ich mir wieder denke, ja mach weiter und ich weiß ja, dass sie auch relaxt gehen kann... Ist sie überfordert mit Reizen (im Gelände), oder ist dieses PFerd eher unterfordert?

Ich weiß, das könnt ihr hier sicher nicht ermitteln. Aber irgendwie schieb ich grad Frust.
Abendsonne

Re: Spazierengehen

Beitrag von Abendsonne »

Ich bin ratlos. Ich war vorgestern eine andre Strecke mit dem Pferd.
Ich habe bereits erkannt, dass ich nur die gewohnte Strecke gehen sollte. Dann habe ich noch 1 Fehler gemacht. Ich bin mit ihr ins Gestrüpp, da ist ein alter Weg der schon ziemlich zugewuchert war und sind dann wieder auf diesem Weg raus aus dem Wald Richtung Heimat. Da hat sie sich unheimlich aufgeregt und der ganze Heimweg war ein Graus.
Sie hat mir nur überholt, hat rumgegafft, zog nur noch Richtung Heimat und ich hing mehr od. weniger am Strickende.

Selbst gut erzogene Fohlen gehen an der Hand schöner mit als diese 24-Jährige alte Stute. Weiß sie denn nicht, dass ihr mit mir noch nie was schlimmes passiert ist?? Ich bin dann schon ein wenig sauer geworden! Wenns mit gut zureden und ruhig bleiben nicht mehr geht dann kriegt sie auch mal den Propeller vor die Nase und der trifft dann schon mal.
Wir sind zig mal spazieren gewesen. Nur wegen der Streckenänderung, das kann es nicht sein!

Ich möchte mal wissen, was die da so reitet. Anständig daneben her gehen ist schon eine Sache, die man beherrschen sollte.
Und so schlimmes habe ich ihr nicht angetan. Warum vertraut sie nicht wenigstens ein bisschen.

Ein ander mal gehts wieder auf der alten Strecken besser. Och Menno, wäre ich so sensibel, würde ich in der Menschenwelt nicht weit kommen!
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WaldSuse
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Re: Spazierengehen

Beitrag von WaldSuse »

Mal ein ganz anderer Gedankengang....Nicht nur Menschen,auch Tiere können im Alter Demenzerscheinungen zeigen.....
Nicht müde werden,
sondern,
dem Wunder leise,
wie einem Vogel,
die Hand hin halten.
Nucades
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Re: Spazierengehen

Beitrag von Nucades »

Noch ein Gedankengang: Du bist immer mit dem Pferd von heute zusammen, nicht von gestern, nicht von morgen :-)
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Katja1
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Re: Spazierengehen

Beitrag von Katja1 »

Hallo Abendsonne :winken:

Ich kann deine Ratlosigkeit gut nachvollziehen.
Es gibt natürlich sehr sehr viele Möglichkeiten, warum das Pferd unachtsam ist und dich Richtung Heimat zerrt.
Allerdings habe ich durch viele Erfahrungen gelernt, dass die Ursache und damit die Lösung tatsächlich immer auf eine Art beim Menschen liegt.

Du vermutest ja, dass sie eventuell schlechte Erfahrungen gemacht hat. So etwas ist nicht auszuschließen, egal welchen Alters! Unsicherheit kann bei Pferden unterschiedlichste Reaktionen hervorrufen.
Das eine Pferd scheut.
Das andere kehren in sich und schottet sich ab.
Und wieder ein anderes Pferd wirkt auf einmal rüpelhaft und streitlustig.

Im Grunde jedoch ist es überall die gleiche Ursache. Die Lösung ist daher streng logisch betrachtet, relativ einfach - Sicherheit geben.
Wie erreiche ich das?
Nun, natürlich gibt es mannigfaltige Ansätze dafür, angefangen bei einer guten Herdenkonstellation, genügend Auslauf, Futter und so weiter... aber so tief möchte ich nicht einsteigen. Es gibt nämlich durchaus auch praktische Dinge, die ein Pferd ausgeglichener und aufmerksamer machen :-)

Bevor ich angefangen habe mit meinem Kleinen spazieren zu gehen, habe ich zuerst auf dem Reitplatz einige Dinge eingeübt. Wichtig war mir dabei, dass er freiwillig mitmacht. Ich habe also bewusst weder Strick noch sonstige physische Einwirkungen benutzt Warum? Weil ich auch später beim spazieren gehen nicht auf meine Kraft angewiesen sein möchte, sondern auch hier auf mein Pferd vertrauen will ;) Die Übungen waren folgende:

1. Anhalten
Wir gehen über den Reitplatz und irgendwann halte ich unvermittelt an. Mein Pferd zeigt garantiert irgendeine Reaktion - und sei sie noch so minimal - Ohren drehen, Kopf hochnehmen, selbst langsamer werden, oder gar mit dir anhalten (es ist allerdings deine Aufgabe, das zu erkennen... :mrgreen: ). Jede Reaktion darauf habe ich sofort belohnt. Wichtig ist es, dass du anfangs sehr deutlich bist in deiner Körpersprache. Das heißt du atmest aus, stemmst deine Füße in den Boden und stellst dir am besten vor, wie ein Ball über deinen Weg springt, du erschrickst und stehen bleibst.
Bereits nach kurzer Zeit klebt die Aufmerksamkeit des Pferdes regelrecht an dir und schon bald werdet ihr gemeinsam stehen bleiben. Dann natürlich überschwänglich loben und sich über das tollste Pferd der Welt freuen :-D . Je länger ihr übt, desto natürlicher wird es, dass sich dein Pferd auf dich fokussiert und in brenzligen Situation kannst du dir so spielend leicht und ohne jeden Druck ihre Aufmerksamkeit wieder holen :-d

2. Gemeinsam losgehen
Was sich normal anhört, ist in angsteinflößenden Situation oft nicht mehr so selbstverständlich. Eine gemeinsame Körpersprache für gemeinsames Losgehen ist daher enorm nützlich. Üben kannst du es nach dem gleichen Prinzip wie mit dem Anhalten. Du beugst dich überdeutlich vor (geh am Besten in die Knie dazu) und stellst dir ein Gummiseil vor, dass dich langsam nach vorne zieht. Auch hier wieder jede Reaktion sofort belohnen und so lang üben, bis auch das zuverlässig klappt. Du kannst auch gerne ein Signal dazu geben wie "Schritt" oder ähnliches. Solltet ihr beim spazieren gehen zB von giftigen Kräutern oder gefährlichen Stellen wegmüssen, könnt ihr euch so auch das Strafen und Zerren ersparen.

3. Aufmerksamkeit bündeln
In diese Übung könnte man in deinem Fall mit einbauen, dass deine Stute auf Schulterhöhe gehen soll. Auch hier wieder gleiches Prinzip wie bei Übung 1 und 2: Über den Reitplatz schlendern und wann immer sie auf Schulterhöhe ist, belohnen. Auch hier wieder in Ruhe üben, bis sie eine längere Zeit neben dir auf Schulterhöhe läuft. Du kannst das auch mit Richtungswechseln und Trab bzw Galopp Phasen abwechseln, damit sich die Position weiter verfestigt. Das Signal zum beibehalten der Schulterposition könntest du außerdem mit einem Antippen verbinden. Damit würdest du dir gleichzeitig wieder ihre Aufmerksamkeit sichern.

Das wichtigste ist, wie du bestimmt gemerkt hast, immer die Aufmerksamkeit des Pferdes zu haben, wenn man sie braucht. Und noch wichtiger ist es, selbst aufmerksam zu sein. Nur wenn ihr nämlich gegenseitig auf euch achtet, könnt ihr schon frühzeitig erkennen, was der andere gerade tut und bald tun wird und so kannst du Konflikte verhindern, bevor sie überhaupt entstehen. Hol dir einfach ihre Aufmerksamkeit, fokussiere sie auf dich und schon könnt ihr wieder konzentriert weiter gehen. :-)

Übt das am Besten alles in Ruhe bevor ihr wieder spazieren geht. Und wenn das zuverlässig klappt, dann könnt ihr ja mit einer kleinen Runde beginnen und euch dann langsam steigern. Aber nur so weit und so viel wie ihr euch selbst zutraut und euch wohl fühlt :-n

Allerdings würde es mich interessieren, inwiefern es dir wichtig ist, dass sie auf Schulterhöhe läuft? Weil du dich damit sicherer fühlst oder weil du denkst, dass du damit mehr Kontrolle hast?

Ich weiß allerdings nicht ob du einen Reitplatz oder irgendeine Stelle hast, an der du mit ihr in Ruhe üben kannst. Und ich weiß auch nicht, ob du mit Futterlob arbeitest? Vielleicht magst du mir das noch schreiben, eventuell müsste man dann noch nach weiteren Wegen suchen. Wenn du Fragen zu den einzelnen Übungen hast, wie du es konkret angehen sollst (ich habe es ja nur grob umrissen), kann ich gerne versuchen, es dir ausführlicher zu erklären.

Ich würde mich sehr freuen, wenn dir meine Antwort ein wenig weiterhilft.
Beste Grüße,
Katja
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Abendsonne

Re: Spazierengehen

Beitrag von Abendsonne »

Ich hab Futterlob.
Am Reitplatz gehe ich mit oder ohne Strick neben ihr her, halte an, egal ob mit oder ohne Stimme und sie bleibt stehen, wir können auch gemeinsam rückwärts gehen. Auch ohne Strick. Wenn ich sie im Gelände anhalten lasse müsste ich gar nicht die Stimme mit dazu nehmen. Oft gehe ich bewußt einen Schritt langsamer und frage so ab, ob sie noch bei mir ist.
Mittlerweile weiß sie, dass wenn sie zu weit vorne ist, merkt sie das, dreht schon freiwillich einen Kreis um mich, ich habe das so gemacht wenn sie zu weit vorgekommen ist. Quasi eine Extrarunde. Die dreht sie dann einfach stoisch und geht wieder frischen Mutes viel zu weit an mir vorbei. Das ist nur, wenn sie recht aufgeregt ist. Dann schaut sie in die Ferne, der Kopf immer höher und sie geht dann eingerollt im Stechschritt.
Auf der oft geübten Hausstrecke ist alles paletti, nur auf andren Wegen ist sie so aus dem Häuschen.
Schlechte Erfahrungen hat sie in ihrer Jugend-Turnierzeit gemacht, das wissen wir. Was genau da alles war, kann ich nicht sagen, da gehörte sie mir noch nicht. Sie hatte einen Trainer der ihr sehr Druck machte, kaum Weidepausen und war irgendwo in Frankfurt ganz weit weg in einem Berittstall.
Auf Druck reagiert sie mit absolutem Gegendruck bis hin zu stoischem durchsetzen wollen ihrer Instinkte. Weiße Augen und absolut gespannter Körper. Ich fühle mich da manchmal auf den Schlips getreten. Klar bekommt sie nach einiger Zeit auch mal von mir Druck!! Aber ihre Change ruhig zu bleiben und erst mal abzuwarten ob Frauli das auch so schlimm findet, nutzt sie halt nicht.
Ich verstehe ja, dass sie da ein nervöses Hemd ist und sehr sensibel. Und alles drum und dran und habe Geduld mit ihr schon 10 Jahre lang.. Einfach mal so eine andre Gehstrecke, gibts da so viele Pferde die da fast sterben müssen?

Die ist mit allen Wassern gewaschen, bei ihr muss man klar die Führung übernehmen. Und sie geht bei mir eben auf Schulterhöhe, die Schulter ist neben mir. Der Kopf ist so weit vorn und in aufgeregten Situationen wird sie vom Schritt her schneller und ich habe die Einstellung, dass ein Pferd mit der Nase an MEINER Schulter laufen sollte. Ich bin die Führungsposition, ich möchte sie heil und mit vielleicht etwas Genuss für eine Abwechslung sicher durch die Prärie führen können.
Wenn man sie im Gelände nicht hält an ihrer Position die sie gerade zu laufen hat, dann übernimmt sie schnell die Führung und frägt einen aber vorher noch ab. Hat man dieses Abfragen im Sattel übersehen oder ist nicht bei der Sache, dann ist sie schneller an der Tete als ein Lämmchen mit dem Schwanz wackelt. Nicht schlechte Einstellung, ich finde, hier lernt man das Reiten. Ich möchte auch nicht alles schlecht machen an der Maus.
Sie ist einfach ein flottes Pferd für Fortgeschrittene, möchte geführt und angeleitet werden, der da oben braucht schon Köpfchen u. eine klare Vorstellung. Das macht sie manchmal anstrengend, aber ich habe auch vieles von ihr gelernt.

Bloß dieses Spazierengehen u. diese Eigenschaft so rumzublödeln, kann mich schon mal ein bisschen nachdenklich und angesäuert machen. Sie ist kein Boxenpferd, wird nie in Hallen geritten. Immer i. Gelände und Winter u. Sommer auf der riesigen Weide.
Ich denke, aufgrund ihrer doch harten Schule in ihrer Turnierpferdezeit hat sie Strategien entwickelt und entschlossen, in für sie gefährlichen Situationen selber das Regement zu übernehmen. Was ja auch Selbstschutz ist. Ich verstehe das nur zu gut! Aber wissen Pferde denn nicht, dass ich sie noch nie in Gefahr gebracht hab? Warum fehlt da so der vermeintliche "Schutz", das Vertrauen in solchen Situationen? Das bringt mich zum Grübeln.

Also ich fühle mich anfangs auch in andren Strecken wohl.

An Demenz glaube ich da nicht. Und ja es ist richtig, man denkt immer nur, sie müssen das können usw. Nur wenn du mit deinem Tier Probleme hast, Sachen die du schon zig mal getan hast und dann funzt es zwischendrin mal gar nicht, bloßes Spazierengehen, dann finde ich sollten sie das schon können. Ich kann auch nicht die Ausrede nehmen wenn das Pferd am Putzplatz hibbelt, dass ich mit dem Pferd von heute u. nicht von gestern zusammen bin. Klar zwickt die auch mal was, haben einen schlechten Tag, haben wir alle mal. Aber Grundsätze wie nebenher gehen müssen m.M.n. schon hinhauen. Bin ich da zu dogmatisch eingestellt? Das sollte ja Fohlenschule sein.
Elin89
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Re: Spazierengehen

Beitrag von Elin89 »

Ich hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber mein hauptsächlicher Gedanke zu dem Ganzen war: Gott sei Dank, es geht auch noch anderen Menschen so! :D Ich war heute auch spazieren, und ein einfacher Hund weiter hinten, der sich noch nichtmal bewegt hat, war ein Drama. Wir bekommen auch im Round Pen Stress, wenn da mal ein Hund in der Nachbarschaft laut bellt und so. Und wenn ich meinem Pferd dann sage, sie soll sich gefälligst auch noch an mein Tempo anpassen und hinter mir bleiben, dann geht gar nichts mehr. Also bin ich lockerer geworden. So lange sie mich nicht durch die Gegend zieht, darf sie auch mal überholen. Wenn sie dann viel zu schnell wird, drehen wir ne Volte oder ich versuchs mi "brrr" und leichtem am Strick zuppeln. Das hält dann immer nur kurz, für mehr ist sie viel zu aufgeregt. Aber sie hört ja noch zu und bemüht sich, das ist für mich okay. Den Rest üben wir weiter. Und immer so lange sie eine gute Führposition hat, wird kräftig globt. ;)
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Lottehüh
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Re: Spazierengehen

Beitrag von Lottehüh »

Abendsonne - hast Du mal die Augen checken lassen? Der Auslösen war ja wohl der Gang durch das Gebüsch?
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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Katja1
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Re: Spazierengehen

Beitrag von Katja1 »

Hallo Abendsonne,

Es freut mich zu hören, dass ihr beide auf dem Reitplatz bereits so gut miteinander klar kommt. Das Problem scheint also wirklich eher draußen zu liegen. Du schreibst, sie dreht selbstständig einen Kreis um dich, wenn sie merkt, dass sie zu weit vor dir geht. Allerdings geht sie danach auf gleicher Position weiter.

Wie wäre es also, wenn du sie jedes Mal belohnst, wenn sie auf Schulterhöhe läuft? Sie zieht dich ja sicherlich nicht ununterbrochen hinter sich her, sondern wird bestimmt öfter auch auf Höhe deiner Schulter laufen. Daher würde ich immer loben, wann immer sie auf deiner Wohlfühl Position ist. Am Besten funktioniert das mit Futterlob. So lernt sie, dass es sich für sie lohnt, auf dieser bestimmten Position zu laufen und gleichzeitig hat sich das Problem, dass sie sich gegen Druck wehrt, auch gelöst. Bestrafen würde ich sie aus genannten Grund auf keinen Fall dafür, weil ihr beide sonst nur in eine Stress Spirale kommt. Einfach positiv bleiben und wieder loben, sobald sie es richtig macht :-) Pferde lernen sehr schnell, wenn sich etwas für sie lohnt. Die Entspannung und Gelassenheit bekommst du dazu geschenkt.

Da sie ja sehr intelligent zu sein scheint, würde ich fast vermuten, dass sie nicht ängstlich ist, sondern einfach nur gelernt hat, dass es schöner ist vorne zu laufen. ;)
Deshalb hast DU nun die Chance, ihr zu zeigen, dass es aber noch viel schöner ist auf Höhe deiner Schulter zu laufen, indem du sie dafür belohnst. :-d

Du denkst viel darüber nach, warum ihr das Vertrauen fehlt. Wie gesagt, ich bin mir sicher, dass sie dir bereits vertraut, einfach weil ihr euch so lange kennt. Sie hat lediglich gelernt, dass sich ihr momentanes Verhalten mehr lohnt, als das, was du anstrebst. Kann man einem klugen Pferd ja auch nicht verübeln, finde ich :mrgreen: Deshalb ist es nun an dir, sie wieder von etwas anderen zu überzeugen. Und mit ihrer Intelligenz wirst du das sicherlich schnell raus haben!
Hier noch zwei kurze Artikel zum Thema Vertrauen:
*klick*
*klick 2*
Abendsonne hat geschrieben: Aber Grundsätze wie nebenher gehen müssen m.M.n. schon hinhauen. Bin ich da zu dogmatisch eingestellt? Das sollte ja Fohlenschule sein.
Diesen Gedanken kann ich nachvollziehen, möchte dir aber dennoch noch eine Anregung durch diesen Artikel geben:
Warum wiedersetzt sich mein Pferd nur?
Wie bereits erwähnt, denke ich, dass deine Stute das Laufen an sich durchaus gelernt hat (es somit auch leicht abrufbar ist), es sich allerdings für sie herausgestellt hat, dass sich das ander Verhalten mehr für sie lohnt.

Liebe Grüße,
Katja
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