Verladen - Wie gewöhnt sich das Pferd an Dinge hinter ihm?

Moderator: Keshia

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lunimaus
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Re: Verladen - Wie gewöhnt sich das Pferd an Dinge hinter ih

Beitrag von lunimaus »

wir haben einen Platz auf dem Hof, der betoniert ist :-n
"Lebenskunst ist nicht zuletzt, auf etwas notwendiges zu verzichten, um sich etwas überflüssiges zu leisten." (Vittorio de Sica)
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wiassi
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Re: Verladen - Wie gewöhnt sich das Pferd an Dinge hinter ih

Beitrag von wiassi »

Ich beziehe mich auf dein Eingangposting.
M.E. fehlt dem Pferd vor allem das Verständnis für die Aufgabe, die es da auf dem Anhänger erledigen soll. Es erkennt die Anforderung nicht, denn „Verladen um irgendwann gefahren zu werden“ ist zu komplex. Die Aufgabe aus dem Anhänger sollte daher auf ein für das Pferd überschaubares Maß reduziert und werden sein und zB lauten: Bleibe stehen bis ich dir was anderes sage“. Dazu ist die Übung „Freies Stehen bis Übungsende“ da. Der Platz ist erst mal beliebig aber umzäunt und vor allem nicht im Anhänger. Man führt das Pferd, hält an und gibt ein Kommando zB „steh“. Dann beobachtet man das Pferd sehr genau und gibt das Kommando zum weitergehen kurz bevor sich das Pferd selber dazu entschließt. Das ist das schon das Entscheidende! Es kann sein, dass das Kommando zuerst nach wenigen Sekunden schon nötig ist. Man fängt, wenn es aus dem Gehen und anhalten gut klappt an, sich auch mal nach dem „steh“ rückwärts oder seitlich vom Pferd zu entfernen, wiederholt bei bedarf das Kommando uns beendet die Übung immer, bevor das Pferd es tut. Hilfreich ist es, wenn man einen festen Stecken hat und das Pferd damit zu Anfang abstreichelt. Ein Horsemanshipstecken ist ideal, eine Gerte nicht –zu biegsam. Damit gibt du ihm die richtige Idee: „ wenn ich etwas abwarte werde ich gelobt -soo schwer ist das nicht“. Danach immer eine Runde gehen zum Stressabbau und Idee verfestigen. Ich lobe auch und gebe Leckerlies.
Klappt dass an verschiedenen Plätzen gut, kann man das am/im Anhänger üben. Auch da das Pferd mit Kommando runterholen, bevor es selber geht! Das Pferd bekommt nun erstmals die Idee, dass die Übung „Stehen auf dem Anhänger“ eine Übung mit definiertem Ende ist. Wie das Stehen beim Aufsteigen etwa. Mit der Zeit wird der Zeitraum ausdehnbar.
Zum Druck: Die Idee „weiche dem Druck“ ist schwer ohne Druckaufbau zu üben. Wichtig ist immer innere und äußere Ruhe, vertrauensvoller Umgang und das richtige Handwerkszeug. Auch hier empfehle ich den Horsemanshipstecken, ein kurzer Besenstiel tut es aber auch –wenn die Enden rund sind und nicht spitz. Die Übung: Man steht seitlich Höhe Kruppe mit Abstand am Pferd (ermahnt es nicht zum stehen, schließlich soll es ja gleich weichen lernen) streichelst es erstmal mit dem Stecken freundlich ab, das keine Angst davor besteht. Dann nimmst du ihn hoch und hältst ihn kurz im Muskel An Schenkel des Pferdes (da wo du ein Pferd auch „rumschieben" würdest gegen das Pferd dass er eben das Fell berührt und wartest ca 10 sek. Danach verstärkst du den Druck leicht, dass eine winzige „Delle“ im Fell sichtbar ist. Wieder nach 10 sek. verstärkst du den Druck weiter und wenn das Pferd dann noch unbewegt steht lehnst du dich immer mehr gegen den Stecken und verstärkst so ganz ruhig weiter.
Das Pferd hat verschiedene Optionen. 1. Stehen bleiben und abwarten – das wird ja mit der Zeit unangenehm. 2. Nach vorne ausweichen –daher übt man am besten vor einen Bande oder Zaun. 3. Ausschlagen –daher der Abstand. 4. Ausweichen. JAJAJA! Loben, als hätte es das Weichen neu erfunden (hat es ja auch gerade) Der Druck muss sofort ganz weg sein. Ich würde zum leckerlie geben zum Kopf des Pferd gehen und es nicht umdrehen lassen, denn das soll es im Anhänger später auch nicht machen. Und es soll ja nicht für das umdrehen gelobt weden, sondern für das Weichen.
Die Übung auch nicht gleich wiederholen sondern etwas gehen mit dem Pferd. Bei jeder Wiederholung von vorne mit den sanften Phasen beginnen, um dem Pferd die Gelegenheit zu geben immer früher zu reagieren. Klappt es an beiden Seiten der Hinterhand gut, dann kann man das Ganze von Vorne üben. (auf Druck rückwärts gehen), die Vorhand verschieben, etc. Das Pferd wird mit der Zeit immer früher reagieren und bald schon bei leichter Berührung weichen –es weiß, hat gelernt, dass der Druck sich sonst verstärkt.
Wichtig ist, das es steter Druck ist und nicht klapsen, klopfen etc.
Bevor diese Dinge nicht sitzen, würde ich an "anhänger schleißne etc. nicht denken. Das kommt dann danach und auch da fängt man klein klein an.



Sooo…roman ende…
Einem Tier zu helfen, verändert nicht die ganze Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.

http://www.reitschwein.de
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Lalilu
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Re: Verladen - Wie gewöhnt sich das Pferd an Dinge hinter ih

Beitrag von Lalilu »

Danke!
Wir werden dran weiter arbeiten, wenn unsere Zwangspause vorbei ist :)
Das Dinotagebuch :sigh:
:herzi: Lunis Tagebuch
Lebe jeden Tag als ob es dein letzter wäre! :voila:
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