Reiten auf harten Böden

Moderator: Sheitana

milli
Nachwuchspferd
Beiträge: 403
Registriert: Di 15. Mai 2012, 17:10

Reiten auf harten Böden

Beitrag von milli »

Huhu ihr Lieben,
habe mal wieder eine Frage :-D .
Unser Ausreitgelände besteht hauptsächlich aus Wald. Sehr hügeliges Gelände. Die Wege dort sind überwiegend geschottert. Wie haltet ihr das da mit den schnelleren Gangarten? Der boden ist ja doch recht hart. Kann man dort unbesorgt traben und gallopieren? Ich mach mir ja immer gleich nen Kopf ;) . Würde mich über eure Meinungen freuen :-D
Benutzeravatar
WaldSuse
Pegasus
Beiträge: 9618
Registriert: So 20. Mai 2012, 21:52
Wohnort: Pfahlbauten

Re: Reiten auf harten Böden

Beitrag von WaldSuse »

So sieht es bei uns auch aus.Waldwege mit Schotter.Ich ziehe meinem Pferd Hufschuhe an und damit sind Trab und GAlopp auf den Schotterwegen kein Thema.Außerdem sucht er sich auch oft den Rand aus,gerade beim Galopp,da ist es weicher,Erde und Blätter.Sollten die Wege und Ränder hart gefroren sein,machen wir gemütliche Schrittausritte.
Nicht müde werden,
sondern,
dem Wunder leise,
wie einem Vogel,
die Hand hin halten.
Nucades
Einhorn
Beiträge: 7632
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 21:33

Re: Reiten auf harten Böden

Beitrag von Nucades »

Hier gab es schon mal einen Austausch zu einer ähnlichen Frage viewtopic.php?f=13&t=5991 Vielleicht nutzt er Dir ja... :-)
milli
Nachwuchspferd
Beiträge: 403
Registriert: Di 15. Mai 2012, 17:10

Re: Reiten auf harten Böden

Beitrag von milli »

ja, das thema mit dem asphalt kenne ich.
leider trägt mein pferd seit 4 wochen eisen, da er trotz hufschuhen auf den schotterwegen fühlig ging. mit den eisen ist das deutlich besser. habe die derzeit nur vorne drauf und hinten schuhe.
mit schuhen hätte ich auch ein besseres gewissen bei schnelleren gangarten auf hartem boden. aber mit den eisen puffert da ja nichts mehr ab. vielleicht ist das alles wirklich nur gewöhnung.
mein pferd mag einfach weicheren boden lieber. sucht immer gerne den seitenstreifen. auch jetzt noch wo er beschlagen ist. bin mir nicht sicher ob das derzeit noch gewohnheit ist, oder ob er hinten noch leicht fühlig ist wo "nur" die schuhe an hat.
bei hallenboden bekommen doch die reiter immer sofort die krise, wenn dieser hart ist. deshalb verstehe ich nicht, warum das im gelände dann anders ist?
Benutzeravatar
Scheckenfan
Pegasus
Beiträge: 10060
Registriert: Do 4. Okt 2012, 12:39

Re: Reiten auf harten Böden

Beitrag von Scheckenfan »

Milli, ist denn klar, warum er fühlig war?

Zu allermeist sind Pferde nicht fühlig, weil die Hufe "zu kurz" sind, sondern weil
- der Strahl schmerzt (Gammel/Pilz)
- die Sohle zu dünn ist
- die Wände hebeln
- die Stellung manipuliert wurde
- die inneren Strukturen (Strahlpolster etc.) unterentwickelt sind

Das Eisen behebt diese Probleme nicht in der Ursache, sondern lindert Symptome, weil es den Huf vom Boden abhebt & den Hufmechanismus einschränkt. Wenn das Pferd auch mit Eisen noch fühlig läuft, hat das Pferd vermutlich recht massive Probleme mit seinen Hufen. Da würde ich dringend dazu raten, die Ursache der Schmerzen zu ergründen und zu beheben, ob mit Eisen oder ohne!

ZUm Hallenboden: Weiß ja nicht, WIE hart der ist, zumindest ein wenig dürfte der ja dennoch schwingen, im Gegensatz zu Asphalt, oder? :-e Also, auf betonhartem Hallenboden würd ich auch nicht reiten wollen :-ü
Ein großer Unterschied beim beschlagenen Pferd, allerdings: Der Klirr-Effekt. Der ist auf Asphalt einfach viel viel höher, als auf jeglichem Naturboden. Übrigens auch ein Grund gegen Alu-Eisen - die klirren noch viel mehr.

Oh, wo wir gerade beim Klirren sind: Hat dein Pferd Arthrose? Gerade dieses Klirren kann Arthrose-Pferden sehr unangenehm sein.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi
Ayira
Schulpferd
Beiträge: 623
Registriert: Mo 21. Mai 2012, 11:19

Re: Reiten auf harten Böden

Beitrag von Ayira »

Fühlig - mit Hufschuhen????
Was für Hufschuhe, passten die?

Klingt für mich schon sehr komisch. Die Barhufbearbeitung war gut und ev. Entzündungen im Huf konnten ausgeschlossen werden?

Harte Böden mit Eisenbeschlag = Vibration des Eisens = Gelenksschädigung uvm.

"bei hallenboden bekommen doch die reiter immer sofort die krise, wenn dieser hart ist. deshalb verstehe ich nicht, warum das im gelände dann anders ist?"

Die erste Frage, die ich mir da stelle: Was sind das genau für Reiter? ;-)
Dressurreiter, die mit ihrem Pferd durch die Halle tanzen wollen und einen weichen federnden Boden dazu brauchen, aber im Gelände einfach nur "geradeaus reiten" wollen?
milli
Nachwuchspferd
Beiträge: 403
Registriert: Di 15. Mai 2012, 17:10

Re: Reiten auf harten Böden

Beitrag von milli »

zuerst zu den hufen:
die sind einfach schwierig :roll: :
das pferd war immer barhuf. im 3,5 jahren gekauft. tellerhufe. dachte mit richtiger bearbeitung wird das schon alles. aber schon der erste bearbeiter (schmied) sagte, dass der nie wird gut barhuf gehen können. er wurde dann 1,5 jahre nach biernat und ein gutes jahr nach nhc bearbeitet. seine hufe sind mit keiner methode wirklich gut geworden.
d.h. wir haben im unteren bereich weiterhin hebel aber das größte problem ist vermutlich die zu dünne sohle. pferd reagiert beim abdrücken. wände sind auch nicht sonderlich dick. und wenn da gut 600 km drauf lasten. keine ahnung...
da ist einfach auch zu wenig sohlenwölbung.

nichts hätte ich mir mehr gewünscht, als dass er bahruf bleiben kann. aber unsere wege sind wirklich sehr grob und steinig und selbst mit schuhen lief er nicht sauber. das ist mit den eisen wirklich sehr viel besser.

arthrose? keine ahnung - er ist 6 jahre alt. ich würde sagen nein. dafür gibts keine anzeichen.

welche reiter über harte hallenböden schimpfen kann ich gar nciht sagen. ich les das nur immer wieder ;). wir haben einen schön federnden (frässspäne) :) .
vielleicht mache ich mir bezüglich des harten geländes einfach zu viele gedanken :?: .
Ayira
Schulpferd
Beiträge: 623
Registriert: Mo 21. Mai 2012, 11:19

Re: Reiten auf harten Böden

Beitrag von Ayira »

Von wo bist du eigentlich Milli?

Wegen der zu dünnen Sohle: Was hast du ihm denn zu fressen gegeben? Man kann die Hufhornqualität durch Zufütterung div. Mittelchen optimieren.

Und was die Hebel betrifft: Die kann man rausschneiden. Und wenns sein muss immer und immer wieder ...
Du meinst da doch vor allem die Eckstreben, oder?
Ich muss dazu sagen, ich bin bei Barhufbearbeitung mittlerweile echt genervt: Die einen arbeiten nach Strasser, die anderen loben Biernat, die nhc-ler behaupten, ohne Mustangroll geht mal überhaupt gar nichts - aber kaum einer ist mal auf die Idee gekommen, einfach zusammenzuarbeiten, verschiedene Blickwinkel miteinzubeziehen und zu entscheiden, was das beste fürs Pferd ist. :-/
Ich finde das echt traurig. Hab das letztens mal mit meiner Barhufbearbeiterin besprochen, uns sie meinte, das ist einfach total schade - da hat man sich gegen Eisen und Schmiede gestellt und feindet sich trotzdem noch in den eigenen Reihen an.

NHC sagt mir was - mache ich zwar selber nicht so, weil ich die Ansicht der Mustangroll zwingend für jedes Pferd nicht teile - aber was macht Biernat?
Benutzeravatar
Cate
Pegasus
Beiträge: 18715
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:40
Wohnort: Unterfranken

Re: Reiten auf harten Böden

Beitrag von Cate »

Lass dich nicht irre machen :hug: , ihr habt einfach noch nicht den passenden Hufbearbeiter gefunden! Oder zuviel Zeit zwischen den Bearbeitungsterminen, nicht die richtigen Hufschuhe oderoder .... ein Grund für Eisen ist das alles nicht! :-ü

Meine 650 kg Norikerin hatte auch Tellerhufe als ich sie kaufte, mit Gruselbeschlag vorne und keinen Trachten mehr hinten, Fäule und Pilz an allen Hufen, und heute läuft sie trotz Reheschub vor 3 Jahren barhuf, und hat schöne, kurze, gute Barhufe ohne Hebel, allerdings immer mit etwas wenig Sohlenwölbung. Da wir viele Schotterwege haben, trägt sie im Gelände Hufschuhe, mit den Schotterwegen im Auslauf kommt sie problemlos zurecht. Allerdings braucht sie ein Bearbeitungsintervall von 3 - 4 Wochen, schon kleinste Hebel lassen sie zur Prinzessin-auf-der-Erbse werden.
Aber barhuf geht, auch mit schweren Pferden! :-)


Edit - was Ayira da anspricht, ist wichtig, für gutes Hufhorn braucht es eine ausgewogene Versorung mit Mineralien und Spurenelementen sowie ausreichend Protein/Eiweiß in der Ration. Wenn du aus irgendeinem Grund keinen Hafer füttern willst, kannst du es mit eiweißreichen Heucobs oder Luzerne und dazu Leinsamenschrot versuchen.
Und nach welche "Lehre" die Hufe deines Pferdes bearbeitet werden, ist völlig egal, Hauptsache der Hufbearbeiter versteht sein Handwerk und hat einen Blick für dein Pferd! :-) Schlimmstenfalls kann frau immer noch selber Hand anlegen ... :whistle:
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
Benutzeravatar
Scheckenfan
Pegasus
Beiträge: 10060
Registriert: Do 4. Okt 2012, 12:39

Re: Reiten auf harten Böden

Beitrag von Scheckenfan »

:-n Ich hab auch ein potentielles Platthuf-Pferd, und der ist inzwischen zum Schotterbrecher geworden.

Kurze Frage: Hast du ein Vollblut? Die haben gern mal dünne Sohlen...

Wenn du lieber Beschlag möchtest, vesuch's doch mal mit Duplos. Die geben deutlich besser Dämpfung und lassen die meisten Pferd komfortabler laufen.

Achte nur drauf, dass der Bearbeiter die Hufe vorher RICHTIG kurz macht, alle Hebel entfernt, sonst geht der Huf unter den Duplos erst völlig aus dem Leim. Wenn die Bearbeitung richtig gemacht wird, kannst du damit meist tolle Wölbung "züchten" und dann geht barhuf früher oder später vielleicht ja doch wieder.

Glaube aber auch, das es eher nicht die richtige Bearbeitung war :nix:, gerade hebelnde Wände sind definitiv durch richtige Bearbeitung zu beheben (und werden unter Beschlag schlimmer, weil die Überstände ohne Abrieb halt größer werden)
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi
Antworten