Auswertung für Schimmelin (Darina):
Hier zu den Fotos.
Das fast gerade Profil weist einen minimalen Hechtkopf und eine ebensowenig ausgeprägte Elchnase auf. Dies deutet auf einen grundlegend unkomplizierten Charakter hin, der sowohl sensibel als auch intelligent ist und über großes Selbstvertrauen verfügt. Auch die großen Nüstern sprechen für hohe Intelligenz. Hingegen sind die Ganaschen nur von mittlerer Größe.
Das runde, weiche Kinn unterstreicht den Eindruck einer beständigen und einfachen Persönlichkeit.
Die flache Oberlippe steht für unabhängige, extrovertierte und zielstrebige Pferdepersönlichkeiten. Die kurze Maulspalte verstärkt dies, da sie für Starrsinnigkeit steht.
Das Maul und die Nüsternpartie sind fein ausgebildet und zeugen somit von Sensibilität, ebenso wie der leichte Hechtkopf.
Die Ohren sind lang und schmal, fein ausgeformt und stehen eher eng als weit beieinander. Vermutlich ist dies ein Pferd mit viel Energie, ab und an etwas launisch und möglicherweise wechselhaft, das jedoch leicht lernt.
Der einzelne Wirbel befindet sich etwas weiter rechts (von der Perspektive des Betrachters aus gesehen) verschoben. Pferde, die ihren Wirbel auf dieser Seite haben, arbeiten oft weniger gern mit, als wenn er sich mittig oder links befindet.
Die Augen befinden sich recht weit seitlich am Kopf, wodurch es zu Schreckhaftigkeit kommen kann. Es kann auch bedeuten, dass dieses Pferd manchmal desinteressiert wirkt.
Das Auge ist groß und dreieckig (durchschnittliche Intelligenz), der Blick daraus sanft und friedlich.
Betrachtet man die Profilaufnahmen von März und Oktober im Vergleich, so fällt auf, dass sich die Maulpartie verändert zu haben scheint. Das Kinn wirkt auf dem Oktoberbild weniger breit, die Maulspalte scheint minimal vertikaler zum Boden zu stehen als auf dem Märzbild. Insgesamt wirkt diese Partie im Oktober angespannter als noch im März.
Auch der Augenausdruck scheint sich verändert zu haben. Wo sie im März noch stark und selbstbewusst erscheint, wirkt sie im Oktober fragend und leicht unsicher, vielleicht etwas müde.
Auch auf den Bildern von vorn erkennt man einen Unterschied. Auf dem ersten scheint sie fast über den Zaun hüpfen zu wollen, vor lauter Tatendrang und Interesse an ihrer Umwelt. Auf dem zweiten hat sie die Ohren zwar genauso gespitzt, ihre Augen sprechen jedoch eine andere Sprache. Sie wirkt fast erschöpft.
Hier direkt auf eine grundlegende Veränderung der Persönlichkeit zu schließen ist nicht möglich, da es sich bei Fotos nur um Momentaufnahmen handelt. Ich bin jedoch gespannt, ob meine Einschätzung in diesem Falle korrekt ist.
Insgesamt habe ich einen sehr sehr positiven Eindruck von diesem Pferd. Es erscheint so sanft und gleichzeitig stark (Oktoberbild), so voller Interesse. Auf den Märzbildern wirkt es hilfsbedürftig und weckt das Bedürfnis es in den Arm zu nehmen und die starke Persönlichkeit zurückzubringen.
Ich vermute, dass es sehr sensibel ist und einen festen Menschen braucht. Wechselnde Menschen und Herdenmitglieder empfindet es wahrscheinlich eher als Stress. Wird es mit Gelassenheit behandelt, so findet es auch seine innere Ruhe. Hektik führt hingegen auch nur zu Hektik und Schreckhaftigkeit, wenn dieses Pferd sich sicher fühlt vielleicht auch zu Widersetzlichkeit.
Ich denke, dass dieses Pferd gern mitarbeitet und Interesse an neuen Dingen hat. Dabei lernt es relativ schnell, vor allem wenn dies mit Freundlichkeit und Geduld geschieht.
Zwar zeigt es die Anlage zum Selbstbewusstsein. Dies kann jedoch auch zerstört und in Unsicherheit umgekehrt werden und sollte daher gefördert und unterstützt werden.