springen für nicht-spring-pferde

Moderator: Keshia

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ehem User

springen für nicht-spring-pferde

Beitrag von ehem User »

mein herr hü ist ein ausgesprochenes nicht-spring-pferd.
er soll aber springen, bis karpalgelenkshöhe.


er hat keine probleme im moment, also keien blockaden. der rücken ist unempfindlich, er kann den rücken und der widerrist sehr gut anheben, er galoppiert taktklar und sicher im handgalopp, aber sehr steif (beugt die sprunggelenke nicht, an der longe ist es besser, gradeaus auch, wenn er mal richtig zulegt, aber frei um die kurven *grusel*)

ich hab ihn heute das erste mal springen lassen, ein cavaletti auf der mitte der langen seite. davor eine dualgasse gelegt und eine weitere als einflugschneise
er galoppierte willig und ist auch durchaus auf das cavaletti zu, stoppt aber vorher meist ab oder wirkt sehr unentschlossen, dann wuchtet er irgendwie die vorhand drüber und die hinterbeine dann später hinterher.
2mal ist er so gesprungen, dass es nach springen aussah, insgesamt hab ich ihn vielleicht 8 mal drübergeschickt.

aus dem trab springt er diese höhe nicht, ich glaube fast, dass er auch im galopp überlegt, ob er jetzt springt oder ob ein galoppsrung ausreicht, und sich dann nicht entscheiden kann.


wie erarbeitet man das systematisch?
er kann trabstangen, das ist kein problem, galoppstangen hab ich noch nicht versucht (keine ahnung mit den abständen)

fängt man mit einem sprung an, oder macht es sinn gleich mehere zu stellen? (kommt mir eher nicht so vor...)
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Schnucke
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Re: springen für nicht-spring-pferde

Beitrag von Schnucke »

Also ich hatte das gefühl jmeine Pferde mögen lieber wenn man eine Reihe baut, ein Cava ist ja keine Höhe wo sie jetzt richtig abdrücken müssen. Was noch viel gebracht hat die Pferde nicht frei rumsausen lassen, sondern sie in die Sprunggasse gezielt reinführen im Trab. Hm was fällt mir noch ein, also wir haben im Anfang meist drei Sprünge gebaut, als erstes eine Stange auf den Boden gelegt, dann ein Cavaletti hochgestellt und dann einen Oxer zum Schluß, also die klassische Srungreihe beim Freispringen. Eine gut gebaute Reihe ist für ein Pferd immer leichter als ein einzelsprung, beim Einzelsprung muß es viel zuviel taxieren, gerade wenn es nur ein Cavaletti ist. Bei einer Reihe bau ich durch die erste Stange die am Boden liegt schonmal auf, das ist eine "Obachstange" im Grunde sowas wie das Pflaster was sich Hochspringer kleben, die ist der Startpunkt. Der kleine steil bzw das Cava bringt nochmal Rythmus und Sicherheit, muß natürlich passend stehen, also gut aufbauen. Der Oxer am Schluß ist dann im Grunde kein Problem weil die Pferde gut im Rythmus hinkommen und auch einen Oxer richtig springen, weil mehr Stangen für die Pferde besser zu taxieren sind und ein Oxer animiert sich fliegen zu lassen, auch wenn es ein Minioxer ist .
Die Stangenreihe wurde dann eben Schrittweise hochgezogen, der erste Sprung wurde zum Kreuz (weil als Eingangssprung sehr einladend) dann ein niedriger Steil mit Vorlegestange und zum Schluß der Oxer.
Viele Pferde nehmen auch ein eizelnes Cava nicht wirklich ernst und kommen dann zum stocken wie du schreibst, die stehen dann vor der Entscheidung "oh soll ich da springen oder drübersteigen, ach springen wir doch" und dann hoppeln sie da irgendwie drüber.
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ehem User

Re: springen für nicht-spring-pferde

Beitrag von ehem User »

Ich finde ein Cavaletti als "freies Hindernis" bei Freispringen grade für ungeübte Pferde extrem schwierig.
Es fehlen die Taxierungspunkte, daher würde ich das Cavaletti vorne und hinten mit einer Stange "einrahmen", also eine Stange direkt an das Cavaletti schieben.
Dann je nach Pferd noch eine Absprungstange aus dem Trab oder Galopp davor, man sollte dann aber sicherstellen, dass das Pferd auch in der entsprechenden Gangart an das Hindernis hinkommt.

Grade bei deinem Großen wirkt ein einzelnes Cavaletti ja unglaublich luftig. Evtl. würde ich da eher ein kreuz aufbauen oder, was ich aus Faulheit auch häufig mache, Pylonen drunter legen (optimalerweise alle mit der Spitze in die Mitte zeigend, so das es optisch erleichtert wird, die Mitte zu treffen.

Wenn das einigermaßen klappt, habe ich je nach Pferd dann mal eine Decke oder ein handtuch über das Cavaletti gelegt, immer mal was anderes, sodass sie nochmal bewusst hinschauen, meist machen sie dann den Rücken auch schön rund.

Ja, und wie Schnucke schon sagte, ich würde dann auch auf jeden Fall eine Reihe aufbauen, vom Gymanstizierungseffekt ist das echt top. Oder vorne ein Cavaletti, 2-3 Galoppstangen und wieder ein Cavaletti, viell mit Handtuch über oder auf dem Cavaletti. Das schult schon ganz gut die Aufmerksamkeit:))
ehem User

Re: springen für nicht-spring-pferde

Beitrag von ehem User »

danke :-)

schnucke, wie sind da die abstände von der reihe, die du beschreibst? mosh ist groß, aber kurz und hat eben keinen raumgreifenden galopp
aber unser platz ist halt nicht so groß - jedenfalls von meinem gefühl her

barocktrakki, das stimmt, die luftigkeit ist schon eine sache... aber ne decke oder ein handtuch drüber animiert ihn, stehenzubleiben und das ganze ding auseinanderzusezieren :augenroll2:
ehem User

Re: springen für nicht-spring-pferde

Beitrag von ehem User »

Dann viell am Anfang halb hoch machen, Handtuch drüber und mit ihm drübergehen. Wenn er dann aus dem Trab oder Galopp kommt mit der Stimme etwas motivieren, nachhelfen, "drübertragen" und dann ganz ausgiebig loben :klatschen:
Gucken sollen sie ja, sie müssen aber im Rhytmus bleiben. Kann sein, dass er sich dann anfangs übersprngt, da musst du halt schauen, inwieweit das für ihn i.O. ist. Wenn er aber grundsätzlich fit ist, spricht ja nichts dagegegen.

Bei den Abständen für eine Reihe gehe ich immer von den Standardabständen aus (wenn es nicht offensichtlich ist, dass das nciht passen kann) und lass sie einmal so durch laufen mit maximal zwei Sprüngen. Dann schauen, wie sie durchkamen und dementsprechend verändern. Wenn man das ein paar Mal macht und am Besten mit unterschiedlichen Pferden sieht man das meist schon ohne Probedurchlauf.

Und wenn sie dann ein paar mal sicher durch sind, einen dritten hinten dran und dann mit der Zeit spielen, Kreuz-Steil-Oxer, Kreuz-Steil-Steil etc. Mit den Abständen musst du bei der Höhe nichts verändern, je nachdem was du trainieren willst kannst du sie dann mal 20-40cm enger oder weiter stellen, fördert ebenfalls das Aufpassen.
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Schnucke
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Re: springen für nicht-spring-pferde

Beitrag von Schnucke »

Ich machs wie BarockTraki
Ich halte mich an::
Taktstange aus dem Trab: 1,80m bis 2,50m vor dem Sprung
Taktstange aus dem Galopp: 2,80m bis 3,50m
In and Out: 3m bis 4m.
Ein Galoppsprung: 6m bis 8m
Zwei Galoppsprünge: 10m bis 11m
Drei Galoppsprünge: 13m bis 15m
Aber dann eben je nach Pferd variieren.
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ehem User

Re: springen für nicht-spring-pferde

Beitrag von ehem User »

Mosh, es gibt da von Ingrid Klimke ein gutes Buch zu (wir haben das hier im Stall: http://www.amazon.de/Cavaletti-Dressur- ... 786&sr=8-2).
Bei Amazon kannste auch einen Blick ins Buch werfen - es ist ziemlich hilfreich, grad beim Aufbau von Reihen zB fürs Freispringen, und gibt auch Vorschläge für Trainingsaufbau mit verschiedenen Anforderungen.
ehem User

Re: springen für nicht-spring-pferde

Beitrag von ehem User »

danke euch :-)

plüschtiger, ich schleich da schon ne weile drum rum... ich hab so viel geld ausgegeben in letzter zeit :seufz:
also ich fürchte, also, wenn das dann auch noch empfohlen wird, ud ich das ja nun SO offensichtlich brauche :engel: muss ich wohl leider leider noch ein buch kaufen *theatralischseufz*
ehem User

Re: springen für nicht-spring-pferde

Beitrag von ehem User »

Nee, das hast du schon richtig erkannt. Wenn du da jetzt nicht investierst, wirst du später bereuen und euch viele Steine in den Weg legen.


:engel:
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