übergroße Begeisterung?

Moderator: Keshia

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Equester
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Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von Equester »

Hast Du mal die Kastrationsnarbe entstören lassen? Bei der Kastration werden Gewebe und Nervenbahnen zerstört, die ganz oft nicht wieder richtig zusammen wachsen. Wenn sich die Spannung in diesem Bereich aufbaut, kann es zu den geschilderten Übersprungshandlungen kommen.
Leg mal den Finger auf die Kastrationsnarbe, wenn sie zu warm oder zu kalt ist, stimmt dort der Energiehaushalt nicht.
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Heidemi
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Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von Heidemi »

richtig tara, ich habe die Dame, die die Akupunktur bei Brucy macht nach dem Punkt gefragt und sie meinte, sie kann es sich nicht erklären von den Energiebahnen oder Meridianen.

kastrationsnarbe mal unter die Lupe nehmen ist ein interessanter Hinweis! Das schaue ich mir mal an!
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tara
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Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von tara »

Heidemi hat geschrieben:kastrationsnarbe mal unter die Lupe nehmen ist ein interessanter Hinweis! Das schaue ich mir mal an!
werde ich auch mal machen. Denn das Polo läßt ES auch baumeln, wenn wir an der Hand Seitengänge üben. Aber es bleibt beim baumeln lassen, bisher jedenfalls.
Liebe Grüße
tara
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Heidemi
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Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von Heidemi »

komisch, was haben diese Seitengänge nur?
(also ja, das sie super Gymnastik sind weiß ich shcon, aber darüber hinaus?)
ehem User

Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von ehem User »

Guten Morgen,

ich wollte nur kurz berichten, dass es ganz gut klappt, wenn ich die Übungen kürzer halte und nicht ganz so überschwenglich lobe. Anfangs mache ich FiS, dann üben wir Übertreten, danach trabe ich ein bisschen, pariere durch, übe wieder kurz am Übertreten usw.
Er kommt dabei gar nicht erst richtig in "Stimmung", er schachtet aus, aber viel weiter lass ich ihn dann nicht kommen.
Anfangs dachte ich, dass wir wegen der kurzen Einheiten ewig brauchen werden, bis wir mit dem Übertreten weiter kommen, aber rechts rum klappt es nun schon ganz gut und linksrum fällt es ihm einfach schwerer.

Dafür hat er im Gelände letztens beschlossen, dass wir jetzt aber umdrehen :roll: . Als ich ihn hindern wollte, fing er an rückwärts zu laufen. Das Spiel kenne ich vom Anfang auf dem Reitplatz, er droht nach dem Rückwärtslaufen dann damit, dass er auch steigen könnte. Da ich das im Gelände nicht ausdiskutieren wollte, bin ich abgestiegen und habe ihn ein Stück geführt und bin danach wieder aufgestiegen.
Das war auch ganz gut so, glaube ich, denn so verlief die Runde ohne großes Theater.

Ich trau ihm in manchen Momenten noch nicht richtig und er mir wahrscheinlich auch noch nicht.
Aber er ist ja auch erst ein halbes Jahr bei mir, es braucht halt alles seine Zeit.
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wiassi
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Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von wiassi »

Ich kenne es auch mit ausschachten und Brumeln von meinem Araber, wenn er was neues kennen lernt oder sehr begeistert ist. Steigen gehört nicht zu seinen Vorlieben von sich aus -gelernt hat er es daher, man kann man es abrufen- aber ich merke auch immer, das sich die Konzentrationsübungen mit Vorwärts und Austoben abwechseln müssen. Ich lasse ihn zwischendurch auch einfach mal Laufen und Toben und Wälzen. Pause ohne Ansprüche an ihn. Danach können wir konzentriert weiter machen. Geht das aufgrund äußerer Umstände nicht, hat er inzwischen gelernt, diesen Drang zu unterdrücken. Er "fragt" an, ob er jetzt mal schneller darf, aber ein einfaches nein ist dann ok.
Einem Tier zu helfen, verändert nicht die ganze Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.

http://www.reitschwein.de
Stjern
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Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von Stjern »

Schnurzel hat geschrieben:Guten Morgen,

ich wollte nur kurz berichten, dass es ganz gut klappt, wenn ich die Übungen kürzer halte und nicht ganz so überschwenglich lobe.

Ich trau ihm in manchen Momenten noch nicht richtig und er mir wahrscheinlich auch noch nicht.
Aber er ist ja auch erst ein halbes Jahr bei mir, es braucht halt alles seine Zeit.
Super, dass es besser geworden ist. Und 6 Monate sind fast gar nichts. Mir wurde mal gesagt, dass ein Pferd gute 3 Jahre braucht, um bei seinem Menschen zu landen. Ich dachte damals "die spinnt doch, das ist eine Ewigeit". Aber es hat sich mehrfach bestätigt. Und auch meine Beobachtungen bei anderen Pferdehaltern mit ihren Hotties passt dazu.
Also dafür macht er sich doch eigentlich ganz prächtig. ;)
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Romy
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Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von Romy »

Ich hab das hier grad als Antwort auf eine PN geschrieben, stelle es aber hier auch gleich noch ein... vielleicht nützt es ja nochmal irgendwann irgendwem was. :-)

(...) Summy versucht dabei zum Beispiel oft, seinen Kopf auf meine Schulter oder wenn ich etwas gebückt stehe auf meinen Rücken zu legen und mich runterzudrücken. Wenn ich dann nichts tue, versucht er aufzuspringen.

Am Anfang habe ich meist noch Nein gesagt oder versucht, irgendwie gezielt dagegen vorzugehen, indem ich zum Beispiel Abstandhalten oder Kopfsenken besonders viel belohnt und dann in diesen Situationen abgefragt habe. Aber über die Jahre lernt man sich besser kennen und so wird auch die Kommunikation weniger formal. Wenn Summy jetzt erregt ist, seinen Kopf auf mich drückt und anfängt zu grunzen, winde ich mich da einfach völlig unspektakulär und gelassen mit einem Lächeln raus und mache direkt weiter mit dem was ich gerade gemacht habe, setze also zum Beispiel noch während meiner "Rauswindebewegung" ganz ruhig das körpersprachliche Zeichen fort, mit dem wir gerade beschäftigt waren, zum Beispiel für eine Seitwärtsbewegung.

Das bezieht sich aber nicht nur auf diese konkrete Situation an sich, sondern insgesamt ist es so, dass meine Reaktionen auf die Variationen seines emotionalen Zustandes viel weniger aus konkreten Einzelhandlungen bestehen, sondern sich einfach fließend in unsere Interaktion einfügen. Ich mache noch nicht einmal mehr Pausen dazu, sondern integriere meine Reaktionen direkt in meine ohnehin stattfindende Bewegung. Das Schöne daran ist, dass Summy das ganz genau so spiegelt und seitdem seine Erregung ebenso flüssig wieder abnimmt, anstatt sich wie früher schlagartig entladen zu müssen. Im besten Fall fließt sie sogar ein in die Übung, die wir gerade machen (anstatt diese zu unterbrechen) und verleiht ihr damit einfach mehr Ausdruck.

Wenn ich also zusammenfassen sollte, was für uns in der Situation selbst am besten funktioniert, dann sähe das ungefähr so aus: Weniger Aufhebens darum machen und nicht so tun als ob das irgendwas Besonderes sei, die Situation aber trotzdem schneller erkennen als vorher, so dass ich die Zeit habe, mein Verhalten flüssig daran anzupassen.

Generell denke ich, dass Timing da ein entscheidender Faktor ist. Bei Summy baut sich das langsam auf und seine Ausbrüche passieren eigentlich nur dann, wenn ich es zu spät bemerkt habe und sich dadurch bereits zu viel Spannung aufgebaut hat. Dagegen kommt es oft gar nicht so weit, wenn ich zum Beispiel gleich ganz am Anfang, wenn er seinen Kopf hebt und zum ersten Brummeln ansetzt, ein Leckerli gebe. Die meisten würden wahrscheinlich denken ich bin verrückt und fördere damit gefährliches Verhalten, aber für uns ist genau das Gegenteil der Fall: Mittlerweile steht Summy an solchen Tagen dann einfach neben mir, brummelt und spannt sich an - und wartet. Wahrscheinlich in dem Wissen, dass ein Leckerli sowieso kommt, es also gar nicht mehr nötig ist, sich noch weiter aufzuspulen.
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