Warum eigentlich Hufe auskratzen??

[Hina_DK]

Unsere Ponies leben ganzjährig draußen auf der Koppel mit Unterstand. Da würde ich gar nicht auf die Idee kommen, ihnen die Hufe regelmäßig auszukratzen. Wozu auch, da ist nichts, was die Hufe gefährden könnte. Selbst wenn sie mal in einen Pferdeapfel treten, was sehr selten vorkommt, denn ich sammel täglich ab, dann geht auch davon nicht die Welt unter. In kürzester Zeit hat sich das mit dem Sand verbunden und sie verlieren diesen Hufinnhalt auch wieder. Allerdings werfe ich jeden Tag ein Auge auf die Ponies, auch auf die Hufe (von außen) und ihr Gangbild, ob alles o.k. ist.

[ehem User]

Ich finde, dass viele Dinge die sich bei uns so eingebürgert haben , nur deshalb noch gemacht werden, weil ''es halt schon immer so war'' ...
Ich denke da oft an Wildpferde und dann beschränkt man sich automatisch aufs Wesentliche

Genau! Ich finde das ist ein guter Orientierungspunkt, um sein Tier nicht zu sehr zu vermenschlichen.

Als ich letztens bei meinem brandneuen Tinker gesehen haben, dass er unter seiner offenen Mähne schwitzt, habe ich die sofort einflechten wollen... Bis einer zu mir sagte: "Wieso? Er kennt es doch nicht anders..."
Stimmt, er ist zwei Jahre alt und vorher hat auch nie einer was eingeflochten...

[Reitmaus]

Als ich letztens bei meinem brandneuen Tinker gesehen haben, dass er unter seiner offenen Mähne schwitzt, habe ich die sofort einflechten wollen... Bis einer zu mir sagte: "Wieso? Er kennt es doch nicht anders..."
Stimmt, er ist zwei Jahre alt und vorher hat auch nie einer was eingeflochten...

Hat er denn die Möglichkeit, sich die Mähne abzuscheuern wenn ihn das Schwitzen belastet? Wenn wir unsere Pferde schon mit "Wildpferden" vergleichen, so müssen wir ihnen auch die Möglichkeit geben, sich wie Wildpferde selbst zu helfen. Und Wildpferde mit dicker fülliger langer Mähne sind vermutlich selten.... eben weil sie sich nach Belieben schubbern können und die Mähe ausdünnen, sodass z.T. zwar langes, aber nicht sehr volles Haar übrig bleibt. Schweiss lockt nämlich Insekten an, und die wiederum können das Pferd schon sehr belästigen, sodass es sich schubbern möchte - wenn es Gegenstände hat an denen es das tun kann.

[Sheitana]

Die dicke Wallemähne ist vor Allem menschengemacht. Wildpferde haben eher spärliches dünnes Langhaar, oder aber kurze dicke Mähnen. Sowas wie z.B. beim Tinker ist angezüchtet.

[Hina_DK]

Nicht immer ist sowas angezüchtet, z.B. bei Isis nicht aber man muss das natürlich auch im Verhältnis zu ihrer natürlichen Umgebung sehen. Auf Island ist Seeklima mit viel Wind. Insofern würde ich auch nicht immer und bei allem sagen, das soll so bleiben, ist bei Wildpferden nunmal auch so und nicht immer kann ich meine Bedingungen tatsächlich der ursprünglichen Lebensform auch nur halbwegs anpassen. Man muss also bei allem doch abwägen.

[ehem User]

@Träumerin, du hast ja recht. Unsere Hauspferde leben leider oft genug nicht unter Wildpferdebedingungen.

Aber das hier muss ich doch noch kurz richtig stellen : (was ich als "richtig" gelernt habe) :

...Da waren einige mit kaputten weißen Linien, weil dort steine drinne waren.

Die weisse Linie ist nicht kaputt gegangen weil Steine reingekommen waren, sondern die Steine sind reingekommen, weil die weisse Linie kaputt war. Kleiner Unterschied... Es soll auch bei Wildpferden Rehe vorkommen und das ist eben der Hauptauslöser von Zusammenhangstrennungen der weissen Linie. Und erst wenn die kaputt ist, passen auch Steine rein....

Hab mir das nochmal angeschaut, da habt ihr wohl recht. Es kommt ja auch immer auf Wildpferd und "Wildpferd" an.
In Australien sind ja Hauspferde, die ausgewildert sind. Und deren Hufe können mit dem Sumpfigen, dauer-Feuchten Boden nichts anfangen.
Die umstellung dauert Jahre und daher haben die auch sehr schlechte Hufe.

Mein Pferd steht auch ja auch auf Dauer Weide aber mind. jeden 2. Tag schau ich unter die Hufe.
Denn keiner ist gefeit vor Fremdkörpern. Auch die best-gepflegte Wiese nicht

Find das Thema interessant.

Man muss wirklich ganz genau Differenzieren zwischen Wildpferde und Hauspferde, angezüchtet und Natur, Pferdisch und Menschlich.

[Sheitana]

Nicht immer ist sowas angezüchtet, z.B. bei Isis nicht aber man muss das natürlich auch im Verhältnis zu ihrer natürlichen Umgebung sehen. Auf Island ist Seeklima mit viel Wind. Insofern würde ich auch nicht immer und bei allem sagen, das soll so bleiben, ist bei Wildpferden nunmal auch so und nicht immer kann ich meine Bedingungen tatsächlich der ursprünglichen Lebensform auch nur halbwegs anpassen. Man muss also bei allem doch abwägen.

Ja, die Isländer habe ich bei meinen "kurzen dicken Mähnen" (wobei kurz durchaus halslänge haben kann.. ) mit eingeschlossen.
Ich meinte wirklich so lange Mähnen wie beim Friesen, Tinker etc....

[ehem User]

Es kommt ja auch immer auf Wildpferd und "Wildpferd" an.
In Australien sind ja Hauspferde, die ausgewildert sind. Und deren Hufe können mit dem Sumpfigen, dauer-Feuchten Boden nichts anfangen.
Die umstellung dauert Jahre und daher haben die auch sehr schlechte Hufe.

Man sollte dabei auch nicht vergessen, daß Hufe von Wildpferden, welche dauerhaft auf weichen, feuchten Böden leben, sich nicht durch Abrieb korrigieren können. Bei diesen Pferden passiert folgendes:
Die Hufwände werden zu lang, hebeln weg, Bakterien dringen in die Blättchenschicht und machen die Verbindung dort mürbe, sodaß das überflüssige Horn leichter wegbrechen kann. diese Hufe sehen dann zwar von außen für's menschliche Auge nicht besonders schön aus, weil ausbrechen niemals so schön gleichmäßig passiert wie Abrieb, aber ansich ist der Huf gesund!
Bei der Hufbearbeitung können wir natürlich diese Art der Korrektur nicht durchführen
Wir können nur die Abrieb-Variante imitieren....

Grüßchen
Lisa