Tägliches Reiten

Moderator: Keshia

Wie beschäftigt Ihr euch mit eurem Pferd?

50% Reiten (Platz/Halle/Gelände), 50% Bodenarbeit (LK, Handarbeit, Spazieren etc.)
28
40%
80% Reiten, 20 % Bodenarbeit
19
27%
100%, Bodenarbeit nur in besonderen Situationen (Krankheit)
2
3%
100% Bodenarbeit, nur vereinzelt Reiten
1
1%
tägliches Reiten (6mal die Woche gilt auch:))
9
13%
tägliches Bewegen (s.o.:))
11
16%
 
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Sky4ever
Sportpferd
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Registriert: Di 15. Mai 2012, 14:20
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Re: Tägliches Reiten

Beitrag von Sky4ever »

Dann "oute" ich mich auch mal als eine (fast) tägliche Reiterin. Und das, obwohl ich viel von BA und LK halte. Aber ich habe wirklich das Gefühl, dass meine Ponys den täglichen Ausritt vorziehen.

Als ich meinen Junior dreijährig bekommen habe, habe ich natürlich zu Beginn nur vom Boden aus was mit ihm gemacht. Und Handpferdeausritte. Ich hatte auch ein gutes Gefühl dabei. Aber - und jetzt hört sich das vielleicht ein wenig bescheuert an - seit er unter dem Sattel ausgebildet ist, habe ich echt das Gefühl, für ihn sind BA, LK und selbst Handpferdeausritte unter aller Würde. Er ist dann immer ziemlich lustlos. Rücke ich aber mit dem Sattel an, dann leuchten seine Augen und er ist hoch motiviert. Und zu Beginn seines Reiterlebens wollte ich ihn gerade nicht täglich reiten. Das fiel mir aber schwer, bei dem gelangweilten Blick, den er drauf hatte, wenn ich z. B. mit dem Kappzaum anrückte...

Und bei meinem Senior ist es ähnlich, nur andersherum. Ich wollte jetzt mit ihm kürzer treten, denn er ist immerhin schon 26, da muss man ja nicht mehr so viel tun. Aber er findet alles auf dem Platz total langweilig, also reite ich mit ihm so gut wie immer aus. Daran hat er Spaß und ist so flott, dass unsere Mitreiter häufig sprachlos sind. Sein Alter merkt man ihm nicht an. Also, nichts mit Vorruhestand, sondern voll hinein in den Unruhestand.

Plötzlich habe ich zwei Reitpferde, die gerne bewegt werden wollen. So hatte ich das ursprünglich nicht geplant... Der Kleine sollte den Großen ablösen. Tja, das nennt man "die Rechnung ohne den Wirt gemacht".

Ich gehe fast ausschließlich ins Gelände. Nur die wöchentliche Reitstunde absolviere ich auf dem Platz. Und dort erklärt mir meine Ausbilderin dann schon immer, wie ich die verschiedenen Übungen dann im Gelände umsetzen kann. So kommt für uns die Gymnastizierung nicht zu kurz, aber eben der Spaß des Geländereitens auch nicht.

Natürlich setze ich mich jetzt nicht so unter Druck, dass tägliches Reiten sein muss, aber meistens sind es schon so 6 bis 7 Tage die Woche, an denen man mich auf dem Pferd findet. Allerdings reite ich auch nicht stundenlang, kurze Etappen von einer halben bis Dreiviertelstunde reichen aus. Und je nach Tagesform auch in allen Gangarten. Ich bin ja eher eine kleine Angstreiterin, und wenn mir mit meinem Junior nicht danach ist, zu galoppieren, dann lassen wir es auch weg. Aber an guten Tagen haben wir beide viel Spaß daran. Und mit dem Senior sowieso. Da ist der freie Galopp im Gelände das Tüpfelchen auf dem i.
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tara
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Re: Tägliches Reiten

Beitrag von tara »

ich sage mal ...50/50...wobei das der Jahresdurchschnitt ist.

Im Sommer ist es Geländereiten und Gymnastik (LK, Handarbeit...) auf der Wiese. Im Winter Dressurreiten in der Halle.
Liebe Grüße
tara
☮️ 🇺🇦 🇮🇱

Ändere deine Einstellung zu den Menschen, und die Menschen ändern ihre Einstellung zu dir.
Samy Molcho



Let's go Polo
ehem User

Re: Tägliches Reiten

Beitrag von ehem User »

Wow, soviele Antworten und Meinungen, vielen Dank euch allen! :hug:

Ja, warum reite ich nicht einfach? Warum mach ich mir Gedanken darüber?

Berechtigte Frage und wie gesagt, ich hätte sie mir vor drei Jahren nicht gestellt. Da gabs für mich reiten und 1x die Woche Longieren, damals aber schon nach LK. Abwechslung war für mich Dressur Halle oder Platz, Gelände, Springgymnastik oder öfters auch Quadrillienreiten, da hatten wir eine nette Truppe.
Heute kenne ich mehr Sachen als früher, hab in BA hereingeschnuppert und bin zum Vollzeitclickerer und vollem Befürworter positiver Bestärkung geworden.
Ich habe mich noch viel mehr mit Anatomie und Trainingsphysiologie beschäftigt, auch weil ich ein "Rücken"pferd habe. Da ich eher 5kg zuviel als 5kg zuwenig habe, macht man sich natürlich iwann dann auch Gedanken... aber irgendwie bin ich nie so richtig warm geworden mit der BA...es haben sich aber auch nie DIE Erfolge eingestellt, im Gegensatz bspw. zum Clickern (Pylonenstupsen und so Krams) aber auch Microshaping. Aber LK und Handarbeit...puuuh... LK geht mit anderen Pferden auch gut, aber bei meinem macht es nicht richitg klick. Doppellonge habe ich auch "gelernt", dass klappt auch gut.
Vielleicht , vorsicht, Eigenpsychologie :mrgreen: , komme ich für Herr Färd bei der BA auch nicht so überzeugt und motiviert rüber und dann schaltet er auch ins Energiesparen...

Ich denke mir bspw. bei der Handarbeit ganz häufig "mensch, jetzt tritt er da nicht richtig mit, wenn ich nur draufsitzen könnte, dann würde ich das grade so und so..." Also ich sehe nicht die Erfolge, wenn ich HA o.ä. mache.

Klar haben wir aufgrund seiner Vorgeschichte auch etwas Defizite beim Reiten. Er ist mit 17 Jahren auf dem Balancestand eines 3 jährigen... :roll: Die OSteo arbeitet auch fleißig, aber nach 17 Jahren Fehlhaltung findet man seine Balance auch nicht so schnell wieder. Zudem ist die Hufollengeschichte da auch manchmal hinderlich. Also galoppiere ich bspw. auf dem Platz nur untertpurig, dadurch wird er schön locker, aber der Durchsprung aus der HH könnte besser sein. Daher reite ich im Gelände immer flotten Canter und teilweise noch etwas foltter, um das zu kompensieren, was wir auf dem Platz nicht leisten können.

Wenn ich nun überlege, nur jeden zweiten Tag zu reiten, dann komme ich 3 mal die Woche aufs Pferd, davon mindestens 1 mal Gelände, eher zweimal, sonst ist er mir bös und durch 1x Platzarbeit in der Woche komme ich ja nicht weiter mit der Gymanstizierung...

Aber ich merk schon :lol: , im Grunde muss ich mich gar nicht erklären, die Zeit ist reif für mehr reiten und cih muss einfach immer wieder mich selbst und ihn überprüfen, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Alles andere wird sich ergeben. Und solange er von der Koppel immernoch angaloppiert kommt, kann ich nicht sooo schlimm sein :snooty: :lol: *selbermantrabet*
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november
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Re: Tägliches Reiten

Beitrag von november »

Ich denke mir bspw. bei der Handarbeit ganz häufig "mensch, jetzt tritt er da nicht richtig mit, wenn ich nur draufsitzen könnte, dann würde ich das grade so und so..." Also ich sehe nicht die Erfolge, wenn ich HA o.ä. mache.
Hihi, da ist es sehr hilfreich, ein nicht reitbares Pferd zu haben. Dann muss man von unten. Aber ich kenne das. ich habe mit Domino super Erfolge mit HA erzielt, was seine Bemuskelung und seine Beweglichkeit angeht. Und das ausschließlich im Schritt, weil er nicht traben kann.
Aber wenn ich mit Maya HA mache, geht es mir wie dir, dann denke ich auch oft, eigentlich könnte ich mich ja auch drauf setzen....
Aber ich merk schon , im Grunde muss ich mich gar nicht erklären, die Zeit ist reif für mehr reiten und ich muss einfach immer wieder mich selbst und ihn überprüfen, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Alles andere wird sich ergeben. Und solange er von der Koppel immer noch angaloppiert kommt, kann ich nicht sooo schlimm sein *selbermantrabet*
Eben. Du merkst es doch, wenn ihr vielleicht mal was anderes dazwischen braucht. Und oft ist es ja auch so, dass man durch äußere Einflüsse wie Dauerregen oder so, "gezwungen" wird, sich auf alternative Arbeitsweisen zu besinnen.
Little by little, one travels far.
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Neddie
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Re: Tägliches Reiten

Beitrag von Neddie »

Ich bin auch eine von den Reitern. ich bin bis jetzt 4 Mal die Woche meine RB geritten und das fast ausschließlich dressurmäßig.
Seit ich Hugo habe, bin ich quasi überhaupt nicht geritten, weil ich ihm 2 Monate Erholungspause gönnen wollte (er war sehr stark abgemagert, weil er ein halbes Jahr in einem Schulbetrieb mitgehen musste).
Dann war ich krank, dann kam der Umzug in den neuen Stall (auch noch mal ein Päuschen zum Umgewöhnen) und dann hat die neue SB den mühsam angeschafften Sattel als Katastrophe befunden und es musste erst ein neuer her. Jetzt war Montag der Ostepath da und hat zwei Wochen Reitpause verordnet, da er jetzt Balanceprobleme durch die Behandlung hat.

In der ganzen Zeit habe ich viel longiert, was am Anfang auch super war, weil er wenigstens ein bisschen mit dem Kopf runter kam, das hat sich schon gut entwickelt.

Aber ich habe keine Lust mehr!! Ich möchte wieder reiten, denn dafür habe ich mir in erster Linie ein Pferd gekauft. Natürlich liebe ich ihn und würde auch nicht reiten, wenn es ihm nicht gut geht. Aber ich möchte :trab:
Erstmal will ich ausschließlich Dressur in der Bahn machen, damit wir (auch) zusammen wachsen und ich mich irgendwann ins Gelände traue.
„Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.“

Kurt Tucholsky
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sacramoso
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Re: Tägliches Reiten

Beitrag von sacramoso »

Also ich gehöre definitiv in die Reiterfraktion. Allerdings ist Tamino mittlerweile in Altersteilzeit (20 Jahre) und wird nicht mehr jeden Tag geritten. Wichtig ist mir aber, daß er jeden Tag beschäftigt wird. Früher war das an sechs Tagen in der Woche reiten (wahlweise im Gelände, Dressur oder Unterricht) und ein Tag spazieren gehen, Bodenarbeit oder Longe.
Mittlerweile reiten wir nur noch zwei bis drei Mal in der Woche Dressur um ihn zu gymnastizieren und fit zu halten. Die restlichen Tage gehen wir an der Hand spazieren, machen Bodenarbeit oder reiten gemütlich im Schritt im Gelände rum. Auf externe Dressurkurse oder ähnliches nehme ich ihn mittlerweile nicht mehr mit da ich das tägliche (Reit-)Programm sehr davon abhängig mache wie er am jeweiligen Tag "drauf ist".

Zum Glück haben wir in unserem Reitverein eine Hand voll toller Schulpferde, so daß ich weiterhin auch meine Einzelstunden nehmen kann unabhängig davon wie fit Tamino gerade ist.
Als Gott erfuhr daß Reiten nur für die Besten ist erschuf er noch Fußball :dance1:
ehem User

Re: Tägliches Reiten

Beitrag von ehem User »

Also mich kann man dann wohl auch eher in die Reiterfraktion stecken.

Wobei das am Anfang noch ein bisschen anders war. Als ich meine Stute 4-jährig bekommen habe. Hab ich sie am Anfang auch viel longiert und BA gemacht, damit das Vertrauen aufkommt. Dann bin ich sie meist 4 x dich Woche geritten, 2 x mal longe bzw. BA und 1 x habe ich sie meist laufen lassen, damit sie mal tun konnte was sie wollte, je nachdem wie sie drauf war auch 2 x die Woche. Vor allem in Winter muss die Energie ja irgendwohin.

Jetzt ist sie fünf und ich reite sie jetzt auch 5 x die Woche. Laufen lassen ist immernoch 1 x die Woche drin und das andere mal arbeite ich sie nach LK, den ich noch nicht so lange mit ihr mache. Jetzt wo es endlich Frühling ist gehe ich viel auf den Platz mit ihr, da ich die Halle nach diesem Winter einfach nicht mehr so viel sehen kann und ich möchte mehr ins Gelände gehen mit ihr. Was wir auch jetzt öfter in Angriff nehmen, wenn ein Ausreitpartner vorhanden ist. Aber momentan bin ich auch eher aufs reiten gepolt. Zwischendrin mache ich aber immer wieder Gehorsamsübungen mit ihr an der Hand, da sie das schnell wieder vergisst. :-D

Aber ich finde das muss jeder individuell auf das Pferd abstimmen.

LG
Ina
ehem User

Re: Tägliches Reiten

Beitrag von ehem User »

Dann bin ich hier mal das Gegenstück. Ich möchte derzeit so gar nicht auf meiner RB reiten. Ich weiß auch, dass sie noch ziemliche Probleme mit der Balance hat, weswegen ich ohnehin mit ihr größtenteils an Schritt und Trab gearbeitet hab. Aber sie biegt auch nur sehr ungern an der linken Hand ab, was natürlich dann auch für mich komplett frustrierend wird, weil ich sie ja eigentlich nicht "um die Ecke ziehen" will. Außerdem gibt es so gar keinen Fortschritt... und der Sattel ist waaaaaahnsinnig unbequem!
Deshalb gönn ich uns lieber mehr Bodenarbeit, Spazieren gehen oder einfach mal Blödsinn machen, als dass ich nur frustriert und unglücklich aus dem Sattel steig.
Aber auch, wenn ich mit meiner RB größtenteils was vom Boden aus mach, hab ich trotzdem noch fast jede Woche Unterricht bei meiner Trainerin daheim und darf dort auf ihrem Noriker-Wallach reiten <3 und das ist einfach nur unglaublich! Zwar funktioniert nicht immer alles so, wie ich es gerne hätte, aber dadurch, dass er ein Pferd ist a la "Machs richtig oder ich übernehm die Führung", lerne ich auch viel mehr. Darauf möcht ich wirklich nicht mehr verzichten.
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Ayla
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Registriert: Do 8. Nov 2012, 14:38

Re: Tägliches Reiten

Beitrag von Ayla »

Ich reite für mein Leben gerne und bin am liebsten viel, oft und lange alleine oder gemeinsam in der Gruppe im Gelände unterwegs. Trotzdem machen wir zu ca. 50% Bodenarbeit für einen besseren und gezielteren Muskelaufbau -insbesondere Rücken. Bei der Bodenarbeit Gymnastizieren wir hauptsächlich, machen aber auch Freiarbeit, Clickern usw.) Gerde beim Gymnastizieren an der Hand kann ich da viel genauer sein und sehe nicht nur wie wo untergetreten wird, sondern sehe auch den enstprechenden Muskel dazu und kann darauf achten, wie er sich spannt und entspannt. Da solche Einheiten fürs Pferd immer sehr anstrengend sind, sehe ich zu, dass wir immer mit einer Spaß-Übung aufhören, die dem Pferd richtig Freude macht, z. B. Ballspiel, Hula-Hop-Reifen auffangen usw. Insgesamt mache ich ca. 6 mal wöchentlich etwas.
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SueAnna
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Re: Tägliches Reiten

Beitrag von SueAnna »

Also ich reite auch sehr gerne, mache aber auch gerne BA :) Ich hab jetzt keinen festen Wochenplan, der besagt, dass ich so und so oft reite und so und so oft BA mache. Ich mach das nach Lust und Laune (meiner und die der Pferde :mrgreen: ). Am Meisten sind wir im Gelände unterwegs, da wir nur einen kleinen Platz bei meiner Nachbarin und einen Longierzirkel bei einer Freundin zur Verfügung haben.

Wir gymnastizieren aber auch viel im Gelände und arbeiten. Klar gibt's auch mal nur Bummelritte, aber der Großteil ist mit Arbeit verbunden ;)

Bei der BA baue ich mir gerne einen Parcours auf, den wir dann abarbeiten. Der Parcours enthält dann Gymnastizierungselemente, Schrecktraining und Trail-Elemente, so wird's nie langweilig :D
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