Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Moderator: Keshia

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Romy
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Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von Romy »

brexi hat geschrieben:Das Problem ist dann eben in Situationen wo ich Ihn für 5 sek aus dem Auge lassen muss, wie zb wenn ich den Zaun zu mache und gerade darauf achte dass ich ausnahmsweise mal KEINEN Stromschlag abbekommen.
Das kann ich mir vorstellen, dass das schwierig ist, verschiedene Sachen zu koordinieren. Mir geht das oft so, wenn ich zwei Pferde gleichzeitig über eine Wiese führe - kaum beschäftige ich mich mit dem Einen, denkt der Andere gleich wieder ans Fressen. Was da bei meinen Pferden hilft ist, dass ich vorbereitend ihre Aufmerksamkeit engagiere, wenn ich vorher weiß, dass ich für eine Weile abgelenkt sein werde.

Wenn ich zum Beispiel kurz ausschließlich mit Titum beschäftigt sein muss, mache ich in den Sekunden zuvor mit Summy irgendeine Aufgabe, die für ihn hochgradig belohnend ist und bei der er hoch konzentriert sein muss. Auf diese Weise habe ich mir für direkt danach ein Zeitfenster geschaffen, in dem ich mit Titum arbeiten kann und weiß, dass Summys Aufmerksamkeit erst langsam wieder abfällt, ich ihn also entweder kurz ganz ignorieren oder schon mit minimalstem Aufwand zurückholen kann.
brexi hat geschrieben:Ansonsten habe ich schon eingesehen dass Druck Gegendruck erzeugt, aber es ist verdammt schwer, wenn er zieht und ich nicht gegenhalte ist er weg, und er geht dann los und da muss ich mich reinhängen sonst schleift er mich mit meinen 46kg hinterher und dann habe ich auch nichts gekonnt oder?
Das kann ich gut nachvollziehen. Ich wiege zwar nicht nur 46kg, habe dafür aber auf meinen Pferden seit 2007/2008 kein Halfter mehr drauf gehabt, so dass das mit dem physischen Gegenhalten bei uns auch entfällt. Gerade deswegen bin ich eben auch darauf angewiesen, sie sozusagen mit psychischen Mitteln - also vor allem über die Beeinflussung ihrer Motivation und Aufmerksamkeit - bei der Sache zu halten.

Aber schön zu lesen, dass es schon besser geworden ist. :-d
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brexi
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Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von brexi »

Wow, ohne Halfter würde er zwar neben mir bleiben aber sobald er etwas spannender findet wäre er weg, das kann ich den Mitmenschen bei mir im Stall nicht antun :lol:

Mir haben auch shcon einige geraten ich solle doch ein Knotenhalfter draufmachen, beim führen und anbinden, das sei schärfer, aber das will ich nicht, schon garnicht am Anbindeplatz :evil:

Da hilft wohl nur üben und sich das ein oder andere Mal noch ärger über sich selbst und das Pony :?

Willst du nicht mal vorbeikommen? :lol:
Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein....
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Romy
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Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von Romy »

brexi hat geschrieben:Willst du nicht mal vorbeikommen? :lol:
Kein Problem, du wohnst ja sozusagen um die Ecke. :)

Du kannst natürlich auch jederzeit gern bei uns vorbeikommen und mit meinen kleinen Monstern üben - erfahrungsgemäß fällt die Geschichte mit der Aufmerksamkeit den meisten Menschen anfangs ziemlich schwer und mein Summy ist da ein perfektes Versuchskaninchen, weil er absolut stumpf ist, wenn man ihn nicht beschäftigt aber andererseits eigentlich das feinfühligste von meinen Pferden, wenn man seine Aufmerksamkeit hat.
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brexi
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Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von brexi »

Ich hol das mal eben aus der Versenkung weil das Thema ja noch nicht erledigt ist, im Gegenteil.
Vor noch einigen Monaten hatte ich das Gefühl mit einem 3 jährigen zu arbeiten, mittlerweile habe ich das Gefühl mir einen Jährling zugelegt zu haben :roll: Nur dass ich ihn schon über 2 Jahre habe, das geht also nicht :kratz:

Nun ist mir vor einigen Tagen noch folgendes in den Sinn geschossen.
Wenn man mal so bedenkt hat mein Pferd eine enorme Wandlung in seiner Persönlichkeit vollzogen. Er kam 2011 aus Polen und da war er richtig selbstsicher. Er war sehr ranghoch, deckte sogar und hing extrem an seiner Herde. Damals zog er mich auch durch die Gegend, aber nur um zu seiner Herde zurück zu können.

Dann haben wir den Stall gewechselt und dort kam ich mit der Meinung hin "Achtung Gody ist ranghoch, lässt sich nichts sagen und deckt"
Aber nichts da, mein Pferd war das kleinste Licht in der Herde und innerhalb von 7 Monaten änderte sich das nicht, dann mussten wir leider wieder den Stall wechseln, und heute ist er immer noch das kleinste Licht der Herde.
Er wird wirklich absolut panisch, wenn ein Ranghöherer auf Ihn zukommt rennt weg egal wer wo im Weg steht.
Dadurch scheint er aber auch dauernd Stress zu haben. Logischer Weise.

Mir ist schon klar, dass es auf die Herde ankommt in welcher das Pferd steht, aber so eine extreme Wandlung vom selbstbewussten Macho zum eingeschüchterten Häschen, ist sowas denn normal? Womit kann so etwas denn noch zusammen hängen?
Ich denke auch einfach, dadurch dass er so einen Stress in dem Sinne in der Herde erlebt ist er so gestresst und unaufmerksam im Umgang mit mir aber kann man da bei so einem rangniedrigen Pferd überhaupt was ändern?
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Lewitzer Flummi
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Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Ihr habt nicht zufällig eine Box, in der Gody wenigstens nachts mal zur Ruhe kommen könnte?
So könnte er mal abschalten, in Ruhe da stehen, schlafen, fressen. :nix:
Wenn wir monatelang unter Dauerstrom stehen, können wir bald auch nicht mehr 100%ig aufmerksam sein.

Wenn so eine Box vorhanden ist, ließe sich das ja relativ leicht testen. Denke, dass Du da schon nach wenigen Tagen eine Veränderung feststellen müsstest.
Liebe Grüße
Die Flummis

Unser Tagebuch
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Greta J.
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Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von Greta J. »

brexi hat geschrieben:Ich denke auch einfach, dadurch dass er so einen Stress in dem Sinne in der Herde erlebt ist er so gestresst und unaufmerksam im Umgang mit mir aber kann man da bei so einem rangniedrigen Pferd überhaupt was ändern?
Ich hab jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, aber denk mal anders rum. Gerade wenn er in der Herde so gestresst ist, wäre es doch schön für ihn, wenn er sich bei dir sicher fühlen könnte. Dann könnte er denken "Aaah, brexi-Maus ist da. Schön, jetzt bin ich gut aufgehoben." *durchschnauf* *abschnaub*
Sowas passiert natürlich nicht einfach so und geht auch nicht von jetzt auf gleich, aber man kann es sich "erarbeiten".
"Mach dein eigenes Verhalten nie vom Verhalten anderer abhängig." - Sélan
Abendsonne

Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von Abendsonne »

Das Problem ist meiner Meinung nach auch besser mit Kommunikation zu lösen. Du bist für deinen Wallach in dieser Situation ja unbedeutend, er geht einfach zu seiner Herde.
Schärfere Waffen deinerseit würden ihn zwar erst aufhorchen lassen, nach einiger Zeit rammelt er auch diese weg.
Weil Pferd ja sogar mit Kandaren im Maul durchgehen.

Ich denke es ist der Umgang. Du müsstest für ihn in dieser Situation interessanter werden. Kannst du das nicht mit solchen Spielchen in den Griff bekommen?

Bei meiner ist es z.B. auch so eine Sache mit dem Auslassen am Weidetor. Wenn du Glück hast, kannst du ausklinken, wenn nicht läuft sie an schlechten Tagen mit Strick los. Ich dreh sie sowieso zum Tor...
Ich lasse sie ja nicht täglich los, bin ja arbeiten, aber wenn, dann muss sie stehen bleiben, bekommt Leckerlie und ich gehe einen Schritt von ihr weg und sie tobt los.
Da müsste ich auch noch besser dran arbeiten und die Sekunden verlängern.

Was ich damit sagen wollte, hast du es schon mal am Tor mit einem Gutti versucht, oder mit einer damit verbundenen Aufgabe, dass sich dein Pferd den "Abgang" mal erst verdienen muss?
Sicherlich schwierig sowas wieder rauszubekommen. Aber mit solchen Spielchen doch hinzukriegen? Ist der immer so rüffelig? Rennt er dich um und so?
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