Vorwärtz abwärtz

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Integra
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Vorwärtz abwärtz

Beitrag von Integra »

Hey ihr Lieben,

ich weiß jetzt nicht ob es das Thema schon gibt konnte so auf anhieb nichts finden.

Mein Pferdchen und ich sind letztes Wochenende auf einem Kurs gewesen (war super klasse, Pferdchen war super) dort haben ich unter anderem gelernt wie ich ihn mit der Nase runter bekomme. :idee:
Wir haben das nun 2 mal geübt und die Nase ist jetzt auch tatsächlich unten... nur leider zu weit... jetzt zieht er mit der Nase in richtung Fußboden und schlurft damit im Reitplatzsand, wenn ich ihn wieder versuche hoch zu holen, macht er das Fähnchen im Wind und drückt den Rücken weg, ich bekomme ihn zwar recht schnell wieder runter aber dann eben wieder mit der Nase im Sand... :seufz: . Versuche ich seinen Kopf in eine gewünschte Position zu bringen, legt er sich aufs Gebiss. Also irgendwas läuft hier gerade mal schief, das hat er ja vorher nicht gemacht...

In den letzten Tagen ist er auch immer so wild und kaum zu bändigen, vieleicht hängt es auch damit zusammen, sind wir auf dem Zirkel und er will geradeaus... ziehe ich ihn rum fängt er an zu rennen wie ein verrückter und lässt sich kaum beruhigen.

Hat da vieleicht jemand eine Idee was ich da machen könnte?

Wir arbeiten schon seit geraumer Zeit nach Bent Branderup, auch sehr viel am Boden und da klappt es auch soweit ganz gut aber beim Reiten :-e

LG
Integra
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Sheitana
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Re: Vorwärtz abwärtz

Beitrag von Sheitana »

"Den Kopf runter zu bringen" ist absolut der falsche Ansatz. Der Kopf fällt, wenn der Rest stimmt und wenn dein Pferd zufrieden und entspannt unter dir läuft. Das kann es nicht, wenn du mechanisch versuchst den "Schädel runter zu kriegen".
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november
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Re: Vorwärtz abwärtz

Beitrag von november »

Vermutlich bin ich nicht ganz die richtige, um deine Frage zu beantworten, weil ich selber baustellen genug habe, aber ich versuche mal einen Ansatz:

Die Position der nase, die man sich so wünscht, ist ja ein Ergebnis aus vielen Faktoren. Es geht ja auch gar nicht darum, die nase in eine bestimmte Position zu bringen, sondern das pferd soll hinten unterteten, den Rücken wölben und dann kommt die nase irgendwann von ganz alleine. Grob gesagt.
Meine RL sagt immer, wenn ich jammere, dass bei uns die Nase sonstwo ist, ich soll erstmal alles andere in den Griff bekommen, dann funzt das auch.

So wie du schreibst, scheint er ja irgendein Problem mit den neuen hilfen zu haben. Also würde ich es logisch finden, einen Schritt zurück zu gehen und erstmal wieder an den basics zu arbeiten.
In den letzten Tagen ist er auch immer so wild und kaum zu bändigen, vieleicht hängt es auch damit zusammen, sind wir auf dem Zirkel und er will geradeaus... ziehe ich ihn rum fängt er an zu rennen wie ein verrückter und lässt sich kaum beruhigen.
Das wäre doch ein Ansatz. Vergiss mal die Nase und versuche, wieder saubere Zirkel zu reiten, ohne dass du ziehen musst. Das hab ich auch machen müssen, weil ich da Probleme hatte, wir sind stundenlang nur Zirkel geritten (überspitzt gesagt). Jetzt haben wir noch Baustellen, aber Zirkel können wir.

Auch wenn du jetzt vielleicht sagst, im Kurs ging es doch aber, für mich klingt das so, als wäre es sinnvoll, ein paar Schritte zurück zu gehen, um ein lockeres Pferd zu erreichen. Dann kommt die Nase vermutlich fast von alleine da hin wo du sie möchtest.
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-Tanja-
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Re: Vorwärtz abwärtz

Beitrag von -Tanja- »

Frage: Woher weißt Du denn, ob die von Dir gewünschte Position richtig fürs Pferd ist? ;)

Ich denke, Du meinst, daß die Nasenlinie an der Senkrechten sein sollte und das Pferd in einer entsprechenden Aufrichtung geht. Das ist aber Trainingssache und funzt, wie die anderen schon geschrieben haben, nicht über manuelles Eingreifen an Kopf/Hals, sondern ergibt sich nach und nach von selbst.

Wir haben ein ähnliches Problem. Ich arbeite hierbei so, daß ich viel über die Lockerung des Unterkiefers (nach Baucher) und Zügel-aus-der-Hand-kauen arbeite. Dabei versuche ich, ein aktives Hinterbein zu erhalten, damit auch der Rücken hochkommt. Hat mein Hafi früher nie ans Gebiß gezogen, also sich nach v/a strecken wollen, wenn ich nachgegeben habe, klappt das mittlerweile sehr gut und zuverlässig. Ich kann ihn danach auch wieder gut aufnehmen. Ich habe auch noch oft diese gewünschte Position im Kopf, wie sie in Lehrbüchern steht, merke eben aber, daß mein Hafi - mit seinen mittlerweile auch schon 19 Jahren, ich habe erst recht spät erkannt, worauf es da alles ankommt beim Reiten - eben noch nicht soweit ist. Ich erfreue mich also an kleinen Tendenzen in die richtige Richtung, z. B. wenn es eben funktioniert, daß er sich bei Gangarten- oder Tempiwechseln nicht mehr heraushebt oder der Rücken richtig gut mitschwingt - was nicht so oft vorkommt, wie ich es mir wünsche. Und die Position von Kopf/Hals kommt dann iwann als Endprodukt hinzu.
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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Re: Vorwärtz abwärtz

Beitrag von jella »

Hi, nur ein Gedanke; wenn er den Kopf zu tief nimmt, mußt du ja nachtreiben, damit der Kopf wieder hochkommt. Vielleicht ist dies ein zu doller Druck oder einer, der zu lange anhält. Mein Vorgänger war auch gerne zu tief u. ich mußte immer aufwärtsparaden geben. Hand fr einen kurzen Moment nach oben vorne mit unterstützenden Waden.

Achte darauf, dass derDruck sofort nachläßt. Und wenn er dich verstanden hat, dann lob ihn überschwenglich. Wenn er losläuft, mag es sein, dass er vor dem Druck wegläuft. Überprüfe ganz deutlich, wie viel Druck du in der Hand hast. Wenn es für dich anstrengend ist, dann stimmt was nicht.
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Re: Vorwärtz abwärtz

Beitrag von Sheitana »

Es ist an sich auch nicht ungewöhnlich, dass Pferde, die anfangs den Kopf sehr hoch trugen die Nase danach erstmal in den Sand stecken.
Darüber würde ich mich erstmal freuen, denn ich finde es einfacher ein Pferd "hoch zu holen", als es reell zu arbeiten wenn es die Nase immer im Wind hat.
Ich würde es von daher erstmal so belassen und wie jella schon schreibt mit vermehrtem Treiben und Aufwärtsparaden zu schauen, ob die Nase nicht wieder etwas aus dem Sand kommt. Auf keinen Fall die Nase aber in eine gewünschte Position ziehen.
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Integra
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Re: Vorwärtz abwärtz

Beitrag von Integra »

Hi ihr lieben,

vielen dank für die vielen Antworten, war leider ein paar Tage nicht da, sonst hätte ich schon früher was dazu geschrieben.

also das Abwärts erreichen wir nicht mechanisch (also nicht im sinne von runterziehen oder irgendwelchen Hilfsmitteln) ich habe im Kurs gelernt, wie ich den Zügel sanft einsetzen kann mit leichten Paraden und immer nachgeben (weiß nicht wie ich das genau beschreiben soll, im Prinzip das man immer ganz ganz leicht kontakt zum Maul hat, ihn also nicht alleine lässt und immer wieder leicht etwas annehmen und schauen ob er beim nachgeben mit geht) also auf mein Nachgeben reagiert er, was ja schonmal schön ist, nur das er dann versucht sich auf den Zügel zu lehnen, den ich dann weiter nachgebe damit er eben nicht auf dem Gebiss liegt (dafür wäre mir der riesen schädel auch zu schwer, mal davon abgesehen das es für die Ausbildung kontraproduktiv ist)

Mir ist erstmal nicht wichtig ob er an die Senkrechte kommt aber Kopf im Sand ist auch nicht so optimal (zumal bei so einem langhals mit begrenzter Zügellänge....und ich hab schon die extra langen Zügel)

Mit dem Druck ist es so eine Sache, ich brauche eigentlich überhaupt keinen Druck bei ihm, wir verstehen uns (zumindest theoretisch) blind, dennoch neigt er zur Zeit dazu zu rasen, würde ich jetzt nachtreben würde er die Gangart wechseln, dann müsste ich ihn wieder bremsen und schon hab ich ihn verwirrt.
Gebe ich jetzt nur eine leichte aufwärzt Parade, reißt er den Kopf hoch und drückt den Rücken weg, dann spiele ich ihn wieder runter und die Nase schlurft wieder im Sand, dazu müsste ich mich jetzt nach vorne lehnen damit der Zügel reichen würde (auch wieder suboptimal)

Ich werde jetzt erstmal wieder einen Gang runter schalten, ich berichte wenn es was neues gibt.

LG
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La Espanola
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Re: Vorwärtz abwärtz

Beitrag von La Espanola »

Hast du das mal am Boden geübt?
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Integra
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Re: Vorwärtz abwärtz

Beitrag von Integra »

Ja am Boden klappt es ganz gut, nur von oben halt nicht, da wir doch noch recht ungeübt sind.
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