Wurmkur

Moderator: Sheitana

ehem User

Re: Wurmkur

Beitrag von ehem User »

.... dazu kommt ja, das auch Leute, die eigentlich Ahnung haben sollten (wenn man ihnen das Problem der Resistenzen erläutert, beispielsweise Humanmediziner), komplett beratungsresistent weiterentwurmen.

Bei uns im Stall ist es mittlerweile auch so, das ich seit Jahren selektiv entwurme, einige andere aber "wenn der Kalender es sagt" eben eine WK geben. Denen ist alles andere einfach zu aufwändig, glaube ich.
Ich nehme an, die Leute folgen da einfach ihren Tierärzten und solange die das Resistenzproblem nicht thematisieren, bzw. ohne Kontrolle einfach mit wechselnden Wurmkuren lösen, läuft das halt alles so weiter wie bisher.
Und ist das für die Einsteller bei Dir kein Problem, dass Du selektiv entwurmst, bzw. dann evtl. auch mal keine Wurmkur gibst, weil die Anzahl der Eier im grünen Bereich ist? Bei uns wäre dann "Holland in Not". Mit Wurmkuren verstehen die bei uns gar keinen Spaß ;). Versteh`ich auch irgendwie. Als letzten Sommer ein Wallach, der vorübergehend bei meiner Stute auf der Weide stand, ziemlich viele Würmer in seinen Äppeln hatte, fand ich das auch nicht so witzig.

Und dann habe ich noch eine Frage. Meine Stute steht tagsüber mit zwei anderen Stuten auf einem großen Gemeinschaftspaddock neben 3 anderen großen Gemeinschaftspaddocks. Die Besitzerinnen wollen nun Ende März/ Anfang April eine Wurmkur geben. Sollte man die Pferde dann 3 bis 4 Tage in ihren Paddockboxen lassen oder können die dann trotzdem zusammen draußen stehen, wenn man peinlichst alles abäppelt? Was ich jetzt alles über Würmer gelesen habe und wo die überall hinkriechen können und dann von den Pferden wieder aufgenommen werden, selbst wenn da nicht gefüttert wird! Die bekommen bei uns kein Heu auf den Gemeinschaftspaddocks.
Was meint Ihr?

Lieben Gruß

Tanuschka
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Hina_DK
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Re: Wurmkur

Beitrag von Hina_DK »

Wichtig ist vor allem, dass zum Abend gründlich abgeäppelt wird. Die Würmer suchen sich vor allem die Nacht für ihre Aktivitäten aus. Wenn die Pferde nur tagsüber zusammen stehen und dort nicht fressen, sollte das Risiko, sicher nicht so hoch sein.
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
Stjern
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Re: Wurmkur

Beitrag von Stjern »

Ich würde vor Allem auch empfehlen die Einzelpaddockboxen gründlichst abzuäppeln und die Gesamteinstreu auszutauschen, denn es geht ja nicht nur allein um die Ansteckung von anderen Pferden, sondern auch um die Reinfektion durch die eigenen Ausscheidungen.
Erst alle Maßnahmen zusammen machen den Erfolg.
Und lt. mind. einer Untersuchung ist der wichtigste Faktor in der Reduktion der Wurmlast der Pferde die hygienische Seite in der Haltung.
ehem User

Re: Wurmkur

Beitrag von ehem User »

Ein leichter Wurmbefall ist sogar für die Pferde gut. Warum ? Weil das Immunsystem der Pferde gefordert wird und sie damit insgesamt gesünder sind. Und weil damit z. B. auch die Neigung zu Allergien vermindert wird. Daher denke ich, dass man immer genau abwägen musss, wann eine chemische Wurmkur überhaupt sinnvoll ist, denn eine chemische Wurmkur zerstört ja auch erstmal wieder nicht nur die Würmer, sondern auch die Darmflora und damit einen wichtigen Teil des Immunsystems. Vielleicht müssen wir uns einfach von der Vorstellung verabschieden, dass unsere Pferde auf jeden Fall wurmfrei sein müssen.

Ich für meinen Teil würde nie mehr einfach nur so eine chemische Wurmkur geben, sondern nur noch selektiv entwurmen. Da hilft wirklich nur Aufklärung, aber alle wird man wohl leider nie überzeugen :cry:

Ein richtig guter Beitrag zu Alternativen Etnwurmungsmöglichkeiten findet ihr hier: http://www.gut-heinrichshof.de/wurmkur.htm
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GilianCo
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Re: Wurmkur

Beitrag von GilianCo »

Tanuschka hat geschrieben:
.... dazu kommt ja, das auch Leute, die eigentlich Ahnung haben sollten (wenn man ihnen das Problem der Resistenzen erläutert, beispielsweise Humanmediziner), komplett beratungsresistent weiterentwurmen.

Bei uns im Stall ist es mittlerweile auch so, das ich seit Jahren selektiv entwurme, einige andere aber "wenn der Kalender es sagt" eben eine WK geben. Denen ist alles andere einfach zu aufwändig, glaube ich.
Ich nehme an, die Leute folgen da einfach ihren Tierärzten und solange die das Resistenzproblem nicht thematisieren, bzw. ohne Kontrolle einfach mit wechselnden Wurmkuren lösen, läuft das halt alles so weiter wie bisher.
Genau - als Humanmediziner sollte einem aber das Grundproblem einer Resistenz eigentlich klar sein, daher war ich darüber halt so verblüfft.
Tanuschka hat geschrieben: Und ist das für die Einsteller bei Dir kein Problem, dass Du selektiv entwurmst, bzw. dann evtl. auch mal keine Wurmkur gibst, weil die Anzahl der Eier im grünen Bereich ist? Bei uns wäre dann "Holland in Not". Mit Wurmkuren verstehen die bei uns gar keinen Spaß ;). Versteh`ich auch irgendwie. Als letzten Sommer ein Wallach, der vorübergehend bei meiner Stute auf der Weide stand, ziemlich viele Würmer in seinen Äppeln hatte, fand ich das auch nicht so witzig.
Nein, zum Glück nicht. Wäre auch einer der Gründe, warum ich bei uns vermutlich, selbst wenn ich wollte, keinen anderen Stall suchen wollen würde - weil die selektive Entwurmung für mein Empfinden immer noch nicht umfassend genug verbreitet ist, und in den meisten Reitställen einfach die WK alle drei Monate, ob nun sinnvoll oder kontraproduktiv, vorgeschrieben ist. Ich verstehe bei der Gesundheit meines Pferdes auch keinen Spaß, und würde mir WK alle drei Monate nicht vorschreiben lassen wollen.
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lungomare
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Re: Wurmkur

Beitrag von lungomare »

hat schonmal jemand hier klick Kotproben untersuchen lassen? 16€ find ich jetzt durchaus erwschinglich, bevor ich an den Unikliniken auf die Suche nach entsprechenden Formulare gehe, dann dort anrufe und nachfrage, ob sie nun ne Probe aus einem oder aus mehreren Äppeln wollen usw usf.

MagendasselWK werd ich wohl geben; an meiner hab ich dieses Jahr zwar eigentlich keine Eier gesehen, an zig Kundenpferden in der Gegend aber umso mehr.... ansonsten würde ich beim Rehepony gern auf unnötige Chemikeulen verzichten
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Re: Wurmkur

Beitrag von bine_mn »

lungomare hat geschrieben:16€ find ich jetzt durchaus erwschinglich, ...
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-Tanja-
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Re: Wurmkur

Beitrag von -Tanja- »

Am 10.06. zu arbeitnehmerfreundlicher Uhrzeit um 20.00 Uhr gibts ein kostenloses Webinar zum Thema selektive Entwurmung:

http://www.vet-webinar.com/Webinare.32. ... cts_detail

Ich bin schon angemeldet. :-D

Ich habe meine beiden Pferde dieses Jahr auf selektive Entwurmung umgestellt. Schwierig war dabei nur, einen TA zu finden, der sich damit auskennt.
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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Re: Wurmkur

Beitrag von Nelchen »

@lungomare,
ich habe dort schon mal Kotproben untersuchen lassen. Ich war nicht unzufrieden. Sie schreiben auch immer zur Erinnerung, dass die Pferde wieder dran sind, eine Email. :)
Ich habe allerdings nur Wurmbefall untersuchen lassen. Für die selekt. Entwurmung braucht man allerdings die Anzahl der Eier.
Mittlerweile habe ich für mich ein Entwurmungssystem gefunden, was recht gut funktioniert. Alle Erwachsenen Pferde entwurme ich mit Kräutern im Frühjahr, Fohlen und junge Pferde bekommen die Wurmkur, wenn äußere Anzeichen da sind, sonst auch Kräuter. Im Hebst bekommen alle eine. Mit Dassellarven ist nicht zu spaßen. Dazu handhaben wir Wechselbeweidung mit Rindern, um von vornherein die Wurmpopulation auf den Wiesen niedrig zu halten. Das funktioniert bis jetzt super.
LG Katrin

Ein Tänzer scheint nur denen verrückt, die die Musik nicht hören.
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hottemaxi
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Re: Wurmkur

Beitrag von hottemaxi »

Nur mal so kurz als Info, diese Seite hier ist auch recht informativ - ein Zusammenschluss mehrerer Labore/ Tierarztpraxen, die die selektive Entwurmung anbieten und auch fördern wollen:

http://www.selektive-entwurmung.com
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