Zweifel in der Ausbildung

[Luftikus]

Die Anlehnung ist eigentlich ganz gut gegeben, das ist weniger ein Problem. Es war eher das fallen lassen aus dem Widerrist heraus. Und da ist im Schritt etwas das Problem. Im Trab und Galopp funktioniert es ganz gut. Die Anlehnung aber ansich hält sie.

Seitengänge kann sie bisher Schulterherein, Kurzkehrt macht sie auch. Mehr reite ich mit ihr noch nicht. Wollte dann als nächstes das Kruppherein üben. Also als nächstes eher auf Seitengänge dann gehen meinst du?

[ehem User]

Ja. Und die Losgelassenheit und Anlehnung im Schritt. Schritt ist die schwerste Gangart, hat meine alte RL immer gesagt. Oft ist es hilfreich, wenn´s in den höheren Gangarten gut läuft, zwischendurch mal 5 min im Schritt zu arbeiten und dann wieder hochzuschalten. Den Schritt nicht so oft als Pause benutzen. Aber es wäre mir recht, wenn die anderen auch mal was dazu schreiben, ich will mich hier nicht als Klugscheißer profilieren.......

[Schnucke]

Schritt ist die schwerste Gangart, weil schwunglos und sich das Pferd da am schwersten tut reell über den Rücken zu gehen. Außerdem ist der Schritt die Gangart die am schwersten positiv zu beeinflußen ist und die, die man am schnellsten kaputtreiten kann. Deshalb scheuen sich viele FN- Reiter auch im Anfang der Ausbildung im Schritt was zu erarbeiten.

Ich würde Schritt weiterhin für Pausen nutzen, allerdings kurze Pausen, bei allem was über 2-3 Runden geht steige ich ab und führe. Wenn sie sich im Schritt schwer tut, würde ich da wirklich nur das Reiten was ich oben beschrieben hab, dann fehlt ihr da offenbar noch die "Kraft" den Rücken aktiv zu nutzen.
Wenns im Trab und Galopp gut läuft würde ich im Trab mit SH anfangen, Im Trab und Galopp viele Tempiwechsel einbauen, viele Gangartenwechsel, viel auf gebogener Linie arbeiten.
Was mir im Aufbau meiner Arbeitseinheiten und dem angehen bestimmter Probleme viel gebracht hat, waren die Videos der "Alten Meister", vor allem Bemelmans und Hubertus Schmidt gaben wirkliche Aha- Erlebnisse. Eine Freundin von mir die auf M- Niveau unterwegs ist, meinte zu den Videos, sie haben daraus mehr mitgenommen als aus den letzten zwei Jahren RU. Balkenhol war auch nicht ganz schlecht, aber nicht so ergiebig. Was du dir noch als kostenlosen Input holen kannst ist die Serie von Ingrid Klimke mit Just Paul auf Face***k, dort findet man ein Videoausbildungstagebuch.

[Luftikus]

Mal ein kurzes Update:

Mittlerweile bekomme ich meine Stute immer besser locker und losgelassen. Sie wird dann von alleine in der Hand leicht und man hat ab und an mal noch auf der schlechten rechten Seite ein wenig Druck auf dem Zügel. Aber alles in allem schon sehr viel besser als davor immer. Im Galopp trägt sie sich meistens schon alleine. Auch das fleissige Vorwärts kommt bei jeder Reiteinheit irgendwann. Manche Dinge werden schon sehr viel leichter und ich habe schon eine kleine Ahnung davon, wie sie sich eines Tages bei weiterer guter Ausbildung anfühlen könnte. Kurzum: bin sehr happy wie es momentan läuft

Im Schritt lass ich die Zügel meistens ganz lang. Durch korrektes Lösen und Reiten müsste da die Anlehnung dann mit der Zeit doch auch besser werden?

Da der Dressurlehrgang vor zwei Wochen wegen Krankheit der Dressurlehrerin ausgefallen ist, wird er kommendes Wochenende nachgeholt. Bin mal gespannt, was sie zu meinen Problemen sagt.

Nun hat eine Freundin am Sonntag nochmal zugeschaut und sie sagte mir dann, dass ich viel mehr vorwärts reiten müsse im Trab, da die HH nicht mal in den Abdruck der VH reinfußen würde Oh man, jetzt echt? Heißt das nun, dass sie noch zu sehr auf der VH läuft? Ich mach doch schon nen Haufen Übergänge, Tempiwechsel, Handwechsel, Zirkel, Volten, Achten, Schulterherein usw. Was läuft dann falsch? Sie ist zwar fleißig und ich muss sie z.T. sogar durch Schulterherein wieder "bremsen" und vermehrt dadurch auf die HH bringen, aber schiebt sie dann nur die VH weiter nach hinten anstatt mit der HH weiter unter den Schwerpunkt zu treten? Das macht mir meine Freude wieder etwas zunichte. Mir fällt da langsam nix mehr ein.
Ist der Schritt dann auch "geschummelt" von ihr? Da tritt sie ca. 2 Huflängen über. Da sie etwas mit der Vorhand "trampelt" (geraderes Bein), würde das evtl. auch bedeuten, dass sie im Schritt auch nur die VH weiter nach hinten schiebt als mit der HH weiter nach vorne? Fragen über Fragen... und ich weiß keine Antwort...

[Sheitana]

Nun hat eine Freundin am Sonntag nochmal zugeschaut und sie sagte mir dann, dass ich viel mehr vorwärts reiten müsse im Trab, da die HH nicht mal in den Abdruck der VH reinfußen würde

Das kann man so nicht sagen. Es gibt Pferde, die Fußen von sich aus schon drüber und latschen auf der VH, während andere hinten gut mit treten und nicht in die Spur der Vorderfüße treten.
Es kommt da immer auf das individuelle Pferd an.
Meine Stute trat früher wenn überhaupt an die vordere Spur dran, inzwischen tritt sie rein, wenn sie gut dabei ist sogar drüber.
Heißt für mich, sie latscht nicht mehr so sehr auf der VH wie früher.

Interessant wäre zu wissen, wie sie vorher gefußt hat und dann nochmal in einem halben Jahr schauen.

Übrigens: Tempo steigern macht noch lange keine aktive HH.

[Schnucke]

Schließe mich Sheitana da vollkommen an.