Zweifel in der Ausbildung

Moderatoren: Sheitana, Cate

ehem User

Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von ehem User »

Wow, das ist ja wieder ein FN-Klassiker. Kopf über Zügelhilfen hochholen......... das sehe ich wie die anderen, das ist das Pferd im wahrsten Sinne des Wortes vom falschen Ende her aufgezäumt. Sorry, aber von der RL würde ich mich noch VOR der nächsten Reitstunde freundlich aber bestimmt verabschieden.
Was die Lösungsmöglichkeiten angeht schließe ich mich ausdrücklich den Vorschlägen der anderen an.

Takt-Losgelassenheit-Anlehnung (da steht noch nichts von Kopf hoch!) -Schwung- Geraderichtung (JETZT geht´s langsam los mit dem Kopf hoch)-Geraderichten (dabei kommt der Kopf schon annährend ind die "richtige" Position)-Versammlung (DAS ist der Zeitpunkt, zu dem sich die "richtige" Kopfhaltung von alleine einstellt)

So lautet mMn die Skala der Ausbildung. An welchem Punkt bist Du mit Deinem Pferd?

Beachte auch, das Pferde individuen sind. Nicht jedes Pferd trägt in der Versammlung den Kopf in derselben Stellung auf derselben Höhe.
calista
Sportpferd
Beiträge: 1436
Registriert: Di 15. Mai 2012, 12:27

Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von calista »

Das funktioniert ganz am Anfang des Reitens im Schritt, aber sobald ich mal getrabt oder galoppiert bin, lässt sie den Hals nicht mehr richtig locker und konstant fallen. Sie wirft ihn immer wieder hoch.
Hals/Kopf hoch würde ich in dem Fall als "Rücken weg" interpretieren. Wenn es in der anfänglichen Schrittphase klappte und dann nach Trab / Galopp nicht mehr und dann der Hals immer wieder hoch kommt, würde ich von einer Ermüdung ausgehen. Pferd kann nicht konstant den Rücken hergeben. Das heißt, es braucht Pausen (wir reiten die immer am ganz langen Zügel nur mit Gewichtshilfen), dann kann man im Schritt antesteten, ob der Rücken wieder Kraft genug hat. Auch fürs Gehirn empfiehlt es sich, immer wieder Schrittpausen einzulegen. Die kann man ja nutzen, um sich zu überlegen, was weiter folgen soll oder um sich eine Erklärung vom RL abzuholen.. (ich kann jetzt nur raten, ich weiß ja nicht, ob ihr Schrittpausen oder genug Schrittpausen einbaut).
ehem User

Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von ehem User »

Luftikus hat geschrieben:
Hier mal ein Bild meiner Stute (ist wohl vom letzten Frühjahr 2012) aus der Verkaufsanzeige. So ging sie anfangs von der Haltung her. Und ich meine, dass das auch jetzt noch ok wäre. Durch Übergänge, Schulterherein, Tempounterschiede etc. kam sie ja schon etwas höher, aber ich will eben nicht mit aller Gewalt und Eile das Genick als höchsten Punkt haben.
:herzi: ist das eine Hübsche

Ich finde diese Haltung vollkommen in Ordnung für das Alter. Aus dieser Haltung heraus dann das Genick immer mal eine Handbreit höher und tiefer, dabei auch den Rahmen variieren, das wird :-n

So allein vom Bild her würde ich sagen, dass ist ein Pferd was einfach ein bischen Zeit braucht, was sich dann aber mit Sicherheit toll entwickeln wird.

Was uns noch enorm damals geholfen hat - den Übergang zum Schritt "antäuschen", also so dass Du merkst dass sie für den Übergang Last aufnimmt, und aus dem angedeutetem Übergang heraus frisch vorwärts traben. Das ganze als Zielbild natürlich mit unsichtbaren Hilfen und ganz feiner Hand.

Und noch so als Tipp für dich, weil das ja RL-technisch grade etwas schwierig scheint: Lächel beim Reiten und seh das Ganze locker ;) Wenn Du den Spass dabei nicht behälst, ist es für den Stütchen anstrengend UND frustrierend
Benutzeravatar
Sheitana
Zentaur
Beiträge: 30643
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:07
Wohnort: Bergheim
Kontaktdaten:

Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Sheitana »

Eine Hübsche ist es wirklich :-)

Allerdings finde ich sieht man auf dem Bild schon, dass da irgendwas nicht richtig läuft. Die Nase kommt HdS, der Hals ist abgeknickt. Es sieht so aus, als würde das Pferd auf den Zügel drauf fallen. Die VH kommt viel später vom Boden weg, als die HH.
Für eine gescheite Dehnungshaltung müsste die Nase noch weiter vor, der Spannungsbogen der Oberlinie deutlicher werden.
ehem User

Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von ehem User »

Sheitana hat geschrieben:Eine Hübsche ist es wirklich :-)

Allerdings finde ich sieht man auf dem Bild schon, dass da irgendwas nicht richtig läuft. Die Nase kommt HdS, der Hals ist abgeknickt. Es sieht so aus, als würde das Pferd auf den Zügel drauf fallen. Die VH kommt viel später vom Boden weg, als die HH.
Für eine gescheite Dehnungshaltung müsste die Nase noch weiter vor, der Spannungsbogen der Oberlinie deutlicher werden.
Das stimmt, warum auch immer, ich dachte sie wäre jetzt 5 und auf dem Bild 4:tuete:. Für4-jährig fände ich das tatsächlich vollkommen i.O., für 7jährig könnte sie schon mehr Last aufnehmen.
Aber wie gesagt, ich denke sie braucht da einfach länger, um Last aufnehmen zu können.
Benutzeravatar
Sheitana
Zentaur
Beiträge: 30643
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:07
Wohnort: Bergheim
Kontaktdaten:

Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Sheitana »

Hmm, ich weiß nicht. Auch 4jährig würde mir das nicht gefallen. Ich würde zumindest versuchen die Hand vor zu geben um zu sehen, ob die Nase dann nicht auch VdS kommt.
Subjektiv gesehen sieht es so aus, als würde die Stute stark vorne auf der Hand hängen. Das würde ich von Anfang an korrigieren. Mir ist es lieber, das Pferd trägt den Kopf anfangs zu hoch oder gar zu tief, als dass es von Anfang an sich in solch eine Haltung verkriecht...
Benutzeravatar
Luftikus
Jährling
Beiträge: 143
Registriert: Mi 12. Sep 2012, 12:21
Wohnort: Es war einmal das Schleckerland
Kontaktdaten:

Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Luftikus »

Piebald hat geschrieben:Takt-Losgelassenheit-Anlehnung (da steht noch nichts von Kopf hoch!) -Schwung- Geraderichtung (JETZT geht´s langsam los mit dem Kopf hoch)-Geraderichten (dabei kommt der Kopf schon annährend ind die "richtige" Position)-Versammlung (DAS ist der Zeitpunkt, zu dem sich die "richtige" Kopfhaltung von alleine einstellt)

So lautet mMn die Skala der Ausbildung. An welchem Punkt bist Du mit Deinem Pferd?
Hm, ich würde sagen, ich befinde mich so beim 4. Punkt, dem Schwung. Aber es hapert ja offensichtlich noch an der Losgelassenheit und der Anlehnung. Sie bleibt soweit schon am Zügel, streckt also den Kopf jetzt nicht ständig irgendwo nach oben hin weg. Aber es ist eben nicht 100% losgelassen.
calista hat geschrieben:Hals/Kopf hoch würde ich in dem Fall als "Rücken weg" interpretieren. Wenn es in der anfänglichen Schrittphase klappte und dann nach Trab / Galopp nicht mehr und dann der Hals immer wieder hoch kommt, würde ich von einer Ermüdung ausgehen. Pferd kann nicht konstant den Rücken hergeben. Das heißt, es braucht Pausen (wir reiten die immer am ganz langen Zügel nur mit Gewichtshilfen), dann kann man im Schritt antesteten, ob der Rücken wieder Kraft genug hat. Auch fürs Gehirn empfiehlt es sich, immer wieder Schrittpausen einzulegen. Die kann man ja nutzen, um sich zu überlegen, was weiter folgen soll oder um sich eine Erklärung vom RL abzuholen.. (ich kann jetzt nur raten, ich weiß ja nicht, ob ihr Schrittpausen oder genug Schrittpausen einbaut).
Meine Reitstunde geht immer eine halbe Stunde. Davor noch 20 Minuten Aufwärmphase. Alleine reite ich meist auch so etwa eine Stunde. Dazwischen lasse ich sie schon im Schritt zwei, drei Runden am langen Zügel gehen. Vielleicht mach ich aber noch zu wenig Schrittpausen dazwischen? Ich probiere mal noch öfters Schrittpausen einzulegen.

@Sheitana und BarockTraki:
Ja, sie kam damals noch leicht hdS, mittlerweile meine ich nicht mehr (hab leider keinen Spiegel in der Halle). Anfangs habe ich nicht viel Last auf dem Zügel, aber mit der Zeit wird das eben auch nicht weniger. Sie kommt nicht weg von der Hand. Vielleicht sollte ich mal ein aktuelles Foto oder evtl. auch ein Video vom Reiten machen und hier einstellen. Sie nimmt schon besser Last mit der HH auf als anfangs, auch die Übergänge macht sie schon wirklich sehr schön und tritt hinten unter. Es ist eben die Kopf-/Halshaltung die mir Sorgen macht und der fehlende Fleiß und eben die Vorgehensweise des "hoch holens" bei der Ausbildung in der Reitstunde. Die Halle ist übrigens auch nur 20x30m groß, da Stroh eingelagert ist und Pferdi ist 172cm groß. Bremst evtl. auch noch etwas aus.
Benutzeravatar
Schnucke
Pegasus
Beiträge: 13080
Registriert: Di 15. Mai 2012, 10:12

Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Schnucke »

Barock Traki, aber es kommt doch nicht nur aufs Alter an, sondern auf die Zeit die sie unter dem Sattel ist. Und da hab ich es so verstanden, daß sie eben spät angeritten wurde (4,5 jährig) und dann noch ein Jahr Pause hatte.

Zu dem Bild, ich sehe das ähnlich wie Sheitana, wobei ich sie nicht schlimm hdS seh, ein offeneres Genick wäre schöner, wobei sich die Frage stellt bleibt dabei die Anlehnung erhalten. Man muß aber bedenken, dies ist ein Verkaufsfoto eines WB`s , dafür ist das schon sehr gemäßigt, wenn ich mir andere WB`s ansehe die für den Verkauf hingezogen werden. Was mir auch auffällt sie sieht sehr schwer auf der Hand aus, sie hat keinen Spannungsbogen. Ich sehe allerdings nicht daß sie sich verkriecht, eher daß sie in der Hand eine Stütze sucht.

Wegen hdS eines Jungpferdes, ich hab das zum erstenmal bei Dondi erlebt, sie war ein typisch modern FN ausgebildetes Wb, entweder hob sie sich raus oder sie hat sich verkrochen. Als ich sie im Handelsstall geritten bin, hatte die Verkäuferin (reitet bis S erfolgreich) mir gesagt, ich solle sie vorne abspielen, damit die Nase auf jeden Fall unten bleibt :wall: . Das sieht aber ganz anders aus als bei diesem Pferd, da treibt man eher ins leere, man hat bei solchen Pferden gar keinen Zug Richtung Hand. Man hat zwar das Pferd auch nicht vor sich, aber eben anders, schwer zu beschreiben. Der Weg den ich gegangen bin, sie erstmal an den Schenkel/Sitz zu bringen, die Hand macht da gar nichts außer elastisch stehenbleiben. Kein Dauertreiben, sondern nur sitzen, mitschwingen, ein anliegender, fühlender Schenkel und dann abwarten bis sich das Pferd dehnt. Diese Haltung ein paar Meter halten und dann Zügel aus der Hand kauen, dann das Ganze wieder von vorne.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

Form und Farbe
ehem User

Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von ehem User »

Luftikus hat geschrieben:
Piebald hat geschrieben:Takt-Losgelassenheit-Anlehnung (da steht noch nichts von Kopf hoch!) -Schwung- Geraderichtung (JETZT geht´s langsam los mit dem Kopf hoch)-Geraderichten (dabei kommt der Kopf schon annährend ind die "richtige" Position)-Versammlung (DAS ist der Zeitpunkt, zu dem sich die "richtige" Kopfhaltung von alleine einstellt)

So lautet mMn die Skala der Ausbildung. An welchem Punkt bist Du mit Deinem Pferd?
Hm, ich würde sagen, ich befinde mich so beim 4. Punkt, dem Schwung. Aber es hapert ja offensichtlich noch an der Losgelassenheit und der Anlehnung. Sie bleibt soweit schon am Zügel, streckt also den Kopf jetzt nicht ständig irgendwo nach oben hin weg. Aber es ist eben nicht 100% losgelassen.
Eben. Und deshalb bist Du noch nicht am 4. Punkt, sonders am zweiten und dritten (wenn denn der Takt stimmt ;-) ) also viel zu früh, um allzuviel Ehrgeiz die Kopfhaltung betreffend zu entwickeln. Arbeite Dich mal entspannt bis zum Schwung im richtigen Takt, in Losgelassenheit und Anlehnung vor, ohne viel Zügeleinwirkung. Dann wirst Du feststellen, daß Du mit einfacher Anlehnung die "richtige" Kopfhöhe angeboten bekommst und sich das im Schwung, in der Geraderichtung und in der Versammlung sowieso immer weiter verbessert, ohne sie "hochzuziehen". Mit "hochziehen" erreichst Du das genaue Gegenteil.

Wenn Du und Deine RL der Meinung seit, daß ihr da was über den Zügel erreichen wollt, dann würde ich am ehesten an Abkauübungen nach Phillippe Karl denken. Aber auch die funzen nur, wenn man das theoretische Gesamtgebäude der EdL berücksichtigt und auf keinen Fall versucht, mit Paraden die Höhe des Kopfes "hinzuziehen".
Benutzeravatar
Schnucke
Pegasus
Beiträge: 13080
Registriert: Di 15. Mai 2012, 10:12

Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Schnucke »

Piebald hat geschrieben:
Luftikus hat geschrieben:
Piebald hat geschrieben:Takt-Losgelassenheit-Anlehnung (da steht noch nichts von Kopf hoch!) -Schwung- Geraderichtung (JETZT geht´s langsam los mit dem Kopf hoch)-Geraderichten (dabei kommt der Kopf schon annährend ind die "richtige" Position)-Versammlung (DAS ist der Zeitpunkt, zu dem sich die "richtige" Kopfhaltung von alleine einstellt)

So lautet mMn die Skala der Ausbildung. An welchem Punkt bist Du mit Deinem Pferd?
Hm, ich würde sagen, ich befinde mich so beim 4. Punkt, dem Schwung. Aber es hapert ja offensichtlich noch an der Losgelassenheit und der Anlehnung. Sie bleibt soweit schon am Zügel, streckt also den Kopf jetzt nicht ständig irgendwo nach oben hin weg. Aber es ist eben nicht 100% losgelassen.
Eben. Und deshalb bist Du noch nicht am 4. Punkt, sonders am zweiten und dritten (wenn denn der Takt stimmt ;-) ) also viel zu früh, um allzuviel Ehrgeiz die Kopfhaltung betreffend zu entwickeln. Arbeite Dich mal entspannt bis zum Schwung im richtigen Takt, in Losgelassenheit und Anlehnung vor, ohne viel Zügeleinwirkung. Dann wirst Du feststellen, daß Du mit einfacher Anlehnung die "richtige" Kopfhöhe angeboten bekommst und sich das im Schwung, in der Geraderichtung und in der Versammlung sowieso immer weiter verbessert, ohne sie "hochzuziehen". Mit "hochziehen" erreichst Du das genaue Gegenteil.

Wenn Du und Deine RL der Meinung seit, daß ihr da was über den Zügel erreichen wollt, dann würde ich am ehesten an Abkauübungen nach Phillippe Karl denken. Aber auch die funzen nur, wenn man das theoretische Gesamtgebäude der EdL berücksichtigt und auf keinen Fall versucht, mit Paraden die Höhe des Kopfes "hinzuziehen".
Wobei z.B. Herr Balkenhol die Losgelassenheit vor den Takt stellt, weil ohne Losgelassenheit kein Takt ;) . Die ersten zwei Punkte greifen für mich so ineienander, daß man einen gar nicht losgelöst vom anderen sehen kann, paßt einer nicht paßt der andere auch nicht.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

Form und Farbe
Antworten