14 Jahre alte Hündin operieren?

Moderator: Wallinka

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Turbo
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Re: 14 Jahre alte Hündin operieren?

Beitrag von Turbo »

:hug: :umaermel: :hug:

Ganz ehrlich, ich würde Leonie die OP unter auch nicht mehr zumuten, sondern sehen wie weit man sie so noch unterstützen kann, evtl. Schmerzmittel, Homöopathie, evtl. AP oder APM. und eure gemeinsame Zeit geniessen so gut es geht. Ich weiß, es schreibt sich viel leichter als es ist :hug: .
Equester hat geschrieben: Genieße die Zeit, die bleibt, auch wenn sie nicht ganz schmerzfrei ist. Aber auch Menschen können unter Schmerzen leiden und trotzdem Spaß am Leben haben, warum ein Hund nicht auch? :hug: .
Das kann ich absolut bestätigen ;) und ich kann es dir gut nachfühlen Laura, mein Hund ist jetzt 15 1/2 Jahre alt uns seit ca. 1 1/2 Jahren ist ihm sein Alter auch anzumerken.

Er hat schon seit er 4 Jahre alt ist nen Herzfehler (habe wir mit Tabletten gut im Griff und man merkt eigentlich nix davon) und Spondylose und Arthrose haben sich inzwischen auch eingeschlichen und bemerkbar gemacht die letzten zwei Jahre, aber er kommt echt gut damit klar. Als ihm das erste Mal die Hinterhand beim um die Kurve fetzen wegbrach und er umfiel, da war ich echt zu Tode erschrocken und es hat echt mein Herz zerrissen :cry: . Das Wölfchen hat sich einfach nur geschüttelt und weiter gings :) .
Er bekommt schon seit ca. zwei Jahren bei Bedarf immer wieder Laserakupunktur, was ihm auch deutlich gut tut :) .

Vor ca. nem halben Jahr war ihm dann anzumerken, das er mit Schmerzen zu kämpfen hatte, seit dem bekommt er ein Langzeitschmerzmittel (alle 4 Wochen) und natürlich immer noch AP und es geht ihm wieder richtig gut.
Klar läuft er nicht mehr wie ein Jungspund durch die Gegend, aber er sproingt wieder in Maßen (die ich natürlich durchsetzen muss, er würde sich absolut übernehmen :roll: ) rum und genießt nun momentan den Schnee.
Wir machen halt alles altersangepasst :mrgreen: .

Natürlich kämpfe ich seit zwei Jahren auch immer wieder mit den Gedanken, daß unsere gemeinsame Zeit nun wirklich bald zu Ende sein wird.
Am Anfang habe ich es natürlich nicht so gut hinbekommen, mit dem Resultat, daß auch Tino immer trauriger und frustrierter wurde und anfing sich "einzukapseln" :tuete: , bis ich es dann endlich begriffen hatte und nun versuche ich wirklich es so gut es geht zu verdrängen und es eben einfach so hinzunehmen wie er es mir vorlebt.
Nämlich alles ist gut so wie es ist und wir freuen uns an dem was wir haben und genießen unsere gemeinsame Zeit.
Und ich habe ihm gesagt, daß er gehen kann und soll wenn es soweit ist und sich nicht wegen mir hier noch abquälen soll. Und ich weiß, daß ich wissen werde wann es soweit ist.

Das war ein wahrhaft schwerer Weg für mich, aber es macht es alles besser für uns beide.

Seitdem geht es uns beiden wieder gut und wir erfreuen uns aneinander und an unsere innigen Verbundenheit und genießen unser Leben zusammen.

Sorry für den langen Roman :tuete: , aber es bewegt mich eben sehr und ich fühle so sehr mit dir :hug: und wünsche dir und Leonie noch eine schöne wunderbare Zeit zusammen, wie lange sie auch immer währt :hug: .
Ich bin manchmal verrückt. Wäre ich normal, würde ich wahnsinnig werden :spock: .

Wenn dir die Antwort nicht gefällt, dann stell die Frage anders :breitgrins2:.
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Fionnlagh
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Re: 14 Jahre alte Hündin operieren?

Beitrag von Fionnlagh »

Ich wollte mal noch danke sagen für alle eure lieben Worte :grouphug:

Mittlerweile bin ich emotional wieder stabiler. Ich denke, das wird in den nächsten Wochen, Monaten einfach so bleiben: mal geht´s, mal überrollt es mich wieder.
Es ist schwer, und wenn ich es schaffe ohne Hund zu leben, dann wird auch keiner mehr einziehen. Ich kann mit Verlust einfach nicht umgehen.

Aber momentan bin ich wieder in der Lage, es zu verdrängen und einfach so hinzunehmen, wie es eben ist und ich hoffe, das bleibt jetzt auch mal wieder eine Zeit so.
"Ich habe es noch nie getan, darum glaube ich, dass ich es kann." Pipi Langstrumpf
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Greta J.
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Re: 14 Jahre alte Hündin operieren?

Beitrag von Greta J. »

Oh man, ich drück dich auch mal... :umaermel:
Schön, dass es dir momentan wieder etwas besser geht! :hug:

Zur Situation an sich ist ja schon so vieles geschrieben worden, aber ich wollte doch noch kurz was schreiben.

Den Gedanken "nie wieder" kann ich absolut nachvollziehen. Ich hatte den, als ich Julie so unerwartet einschläfern lassen musste. Ich wollte "nie wieder" so einen Verlust erleben müssen. Ich weiß auch noch ganz genau, als ich diesen Gedanken hatte und wie sich das in dem Moment anfühlte, verloren und verlassen. (Mittlerweile ist es über zwei Jahre her und ich möchte trotzdem wieder ein Pferd, aber ich versteh den Gedanken sehr gut. Ich kann auch ganz, ganz schlecht loslassen.)

Was mir danach (und immer wieder und immer noch) sehr geholfen hat, war ein Buch über dieses Thema. Ich hab das hier: Wenn Pferde von uns gehen
Vielleicht gibts speziell auch eins für Hunde, vielleicht gibts auch noch bessere (nachdem ich ja so überrascht wurde, wollte ich auf jedenfall eins, das mir hinterher nicht das Gefühl vermittelt, doch evt. falsch gehandelt zu haben), vielleicht ist es für dich auch gar nichts.
Eine Freundin war entsetzt, dass ich mir so ein Buch "antue". Wie gesagt, ich fand und finde es immer noch sehr hilfreich und auch tröstend, auch wenn ich immer Tränen vergieße, wenn ich es in der Hand habe. Aber mittlerweile sind es (meistens) gute Tränen. :geruehrt:

:umaermel:
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november
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Re: 14 Jahre alte Hündin operieren?

Beitrag von november »

:schulter:

Ein wunderbares Buch zu dem Thema ist auch "Wenn Tiere ihren Körper verlassen". Hat mir nach dem Tod meines Katers sehr geholfen. Es wäre auch gut gewesen, wenn ich das Buch schon gehabt hätte, als er noch lebte, denn darin werden auch die Phasen des Sterbens erklärt. Dann hätte ich einiges vielleicht besser erkennen und beurteilen können.

Mit den alten oder kranken Tieren und dem Abschied ist schon schwer. mein Ponyopa ist ja 30, zwar noch fit, aber dass er nicht mehr ewig bleibt, ist klar. ich finde, es ist wirklich schwer, sich vorzubereiten und letztendlich übrrollt es einen doch. Da ist es wirklich am besten, jeden schönen Moment zu genießen.
Little by little, one travels far.
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Biggi
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Re: 14 Jahre alte Hündin operieren?

Beitrag von Biggi »

Toll, mit euch hier über dieses Thema so offen und herzlich sprechen zu können. :friends: Auch wenn beim lesen immer wieder ein dicker Klos den Hals verschließt....
Viele Grüße

Birgit

Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen! :-D Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen! :mrgreen:

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Fionnlagh
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Re: 14 Jahre alte Hündin operieren?

Beitrag von Fionnlagh »

Ich find das auch schön, dass man mit euch da drüber so reden kann :grouphug:

@Biggi:
Ich hab grad deinen anderen Thread gelesen und kann mir gut vorstellen, wie es dir geht :hug:


@Greta J.:
Sonja :hug: . Ich weiß, wir haben da schon mal darüber geredet, wie ähnlich wir uns in dem Punkt sind. Im Grunde ist dieses "nie wieder" ein Fehler. Man verbaut sich selbst damit auch viel Schönes. Aber was man vom Kopf her vernünftig weiß, entspricht halt nicht unbedingt dem Gefühl, dem man hat :nix:


Meint ihr wirklich, man kann sich auf sowas vorbereiten? Ich versuch das schon lange. Versuche mir vorzustellen, wie es ist ohne sie. Und ich versuche sogar, das Gute zu sehen. So kann ich z.B. derzeit nur mehr stundenweise von zu Hause weg und manchmal fühl ich mich ein bisschen eingeengt dadurch :tuete: . Aber auch, wenn es ein Stück Freiheit sein wird, würd ich mich doch lieber die nächsten zehn Jahre zu Hause einsperren lassen, als sie gehen zu lassen.
Im Grunde kann ich es mir nicht vorstellen ohne sie. Ich weiß gar nicht, was ich ohne sie machen sollte. Das wär wie luftleerer Raum irgendwie...
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Re: 14 Jahre alte Hündin operieren?

Beitrag von Berry »

Es ist einfach soooo ungerecht, dass Tiere nicht so lange leben wie wir Menschen....
Hier auf dem Dorf bin ich der "Exot", weil ich so an meinen Tieren hänge und so viel Geld ausgebe, wenn sie krank sind. Auch mein Mann, der mit so einer "Tiere dürfen kein Geld kosten-Einstellung" aufgewachsen ist, quatscht blöd rum (wozu Tierarzt, ich habe doch eine Pistole usw.), aber er heult dann am meisten, wenn es so weit ist (er denkt, er macht es heimlich ;) )
Ich finde die Zeit vorher sooo viel schlimmer, als hinterher. Da ist dann irgendwie ein Schlußpunkt. Bisher war es immer so, dass meine Tiere wirklich krank waren und es eine Erlösung war. Damit konnte ich mich trösten, aber die Zeit vorher, die Ungewissheit, wie lange noch, wann usw. - das war grausam...
Jetzt sind meine beiden Katzen krank, der Kater hat CNI und die Katze einen ganz schlechten Bauchspeicheldrüsenwert. Im Moment sind beide stabil, aber ich weiß, dass sich das über Nacht ändern kann.... Mir graut es jetzt schon vor den letzten Wochen, Tagen, Stunden.....
Aber ich glaube, deshalb kein Tier mehr zu haben könnte ich nicht, die vielen, vielen schönen Stunden wiegen die "schlimmen" mehr als genug auf.
Ursprünglich eigenen Sinn lass dir nicht rauben! Woran die Menge glaubt, ist leicht zu glauben.
Wolfgang von Goethe aus: Zahme Xenien
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Biggi
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Re: 14 Jahre alte Hündin operieren?

Beitrag von Biggi »

Fionnlagh hat geschrieben:

Meint ihr wirklich, man kann sich auf sowas vorbereiten? Ich versuch das schon lange. Versuche mir vorzustellen, wie es ist ohne sie. Und ich versuche sogar, das Gute zu sehen. So kann ich z.B. derzeit nur mehr stundenweise von zu Hause weg und manchmal fühl ich mich ein bisschen eingeengt dadurch :tuete: . Aber auch, wenn es ein Stück Freiheit sein wird, würd ich mich doch lieber die nächsten zehn Jahre zu Hause einsperren lassen, als sie gehen zu lassen.
Im Grunde kann ich es mir nicht vorstellen ohne sie. Ich weiß gar nicht, was ich ohne sie machen sollte. Das wär wie luftleerer Raum irgendwie...
Manchmal, wenn es soweit ist, dass man ein geliebtes Lebewesen gehen lassen muss, kommt man in eine Art Strudel des Lebens, dem man sich nicht wiedersetzen kann. Die Tiere und ich habe es auch schon bei Menschen erlebt, kommen auch in diesen Sog. Sie möchten sich ihm dann hingeben und geschehen lassen, was geschehen muss. Ich fand immer, dass die Sterbenden da viel gelassener waren, als die Zurückbleibenden.

Bei einigen Tieren habe ich später manchmal gedacht, dass sie gehen wollten/mussten, weil entweder ich aus ihrem Tod etwas elementares lernen sollte, oder weil sie Platz machen mussten/ sollten, für jemanden, der den Platz dringend brauchte... Der Kreislauf des Universums.

Solche Gedanken habe ich aber auch immer erst hinterher. Wenn ich in dem Loslass-Prozess drin war, war es auch immer sehr sehr schlimm. Ganz egal, ob Meerschweinchen oder Pferd.
Viele Grüße

Birgit

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Belle
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Re: 14 Jahre alte Hündin operieren?

Beitrag von Belle »

Liebe Laura,

wie ich dir doch nur nachempfinden kann ( :seufz: ) Mir erging es damals mit unserer Hündin sehr ähnlich. Aber ich weiß auch, dass der Zeitpunkt wirklich ganz deutlich zu erkennen ist und das ist er bei Leonie nun weiß Gott noch nicht :hug:

Jahreswechsel gehen mir seit ein paar Jahren irgendwie auch immer ein kleines Stückchen mit an die Nieren, aber glaub mir, man erfreut sich doch auch immer wieder an Neuem oder anderen positiven Ereignissen :-)

Es geht wie immer auf und ab im Leben und das mal mehr und mal weniger ;) :umaermel:

P.S. bei den ganzen Schilderungen von dir im Bezug auf Leonie, würde ich wohl auch nicht zur OP tendieren...denn ich habe sowohl beim Hund vor ein paar Jahren ähnlich entschieden und auch das Pony wurde keiner OP unterzogen - weil ich eben auch abgewogen habe...
Reite zu deiner Freude - Dr. R. Klimke
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