Rosse

Moderator: Keshia

pride
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Re: Rosse

Beitrag von pride »

Es liegt wirklich an der Rosse. Wenn sie nicht rossig ist, dann kann man alles mit ihr machen und sie ist brav dabei. Vor zwei Wochen war ich da und hatten dann die Stute mit in die Halle genommen, klar Fohlen auch und sie war ganz brav.
Klar sind die Umstände die gerade herrschen nicht wirklich toll für sie aber im Moment lässt es sich nicht ändern. Wir werden sie jetzt erstmal dort
im Stall belassen, bis das Fohlen abgesetzt wird. Ich will ihr jetzt nicht schon wieder Stress zumuten.

Mit dem Vorbesitzer habe ich gesprochen. Sie sagt, so ein Verhalten hat sie nie gezeigt, war zwar zickig aber nie bösartig. Gut sie hat da einige Pferde auf dem Hof, ob sie das dann alles so mitbekommt keine Ahnung. Während der Trächtigkeit hatten wir auch kein Problem mit ihr, im Gegenteil sie war
sehr anhänglich.

Kurz zu den Gegebenheiten. Sie steht nun bei einer Bekannten in einem Reitstall, weil der Weg von der Klinik nicht so weit ist. Zu mir sind es immer 80 km einfache Fahrt, darum stehen die beiden nun da. Letzte Woche hatte das Fohlen noch Boxenruhe, weil er einen Nabelbruch hatte, darf jetzt aber wieder raus. Wenn der Lütte dann mal wieder soweit fit ist, möchte ich eigentlich, das die beiden mit in einer kleinen Herde gehen und nicht mehr
gesondert stehen. Diesen Monat müsste noch das andere Hengsfohlen kommen, dann hätte er noch jemanden zum spielen.

Und zu unserem Verhalten, im Moment kümmert sich ja meine Bekannte also die Stallbesi um die beiden. Sie hat sehr viel Erfahrung und geht super mit den beiden um. Ich glaube sie hat sich schon in die Stute verliebt :-) Wenn wir da sind, wird sie aus der Box geholt, geputzt und dann gehen wir ein bisschen mit ihr raus, alles kein Problem. Klar habe ich Respekt vor ihr, wurde ja schon einmal gebissen und meine Tochter ja auch gebissen und geschlagen. Meine Tochter geht auch gut mit ihr um, ohne Angst bis jetzt. Die beiden haben sich sowieso von Anfang an gut verstanden.

Nun hoffe ich, dass das Fohlen endlich mal gesund bleibt, damit mal Ruhe einkehrt und die beiden auch öfter mal raus können.
Head aega
Anja


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Lisa-Marie

Re: Rosse

Beitrag von Lisa-Marie »

Ganz langfristig gedacht, FALLS Kräuter und/ oder Alternativmittel und/ oder schulmedizinisch ggf. Hormone NICHT anschlagen SOLLTEN, kann man auch Stuten kastrieren lassen....d.h. man operiert die Eierstöcke raus.
Wäre absolut allerletzte Option...nur, damit Du das auch mal gehört hast (naja, gelesen ;-) )
Alles Gute weiterhin für Euch!!!
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Sheitana
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Re: Rosse

Beitrag von Sheitana »

Ich würde da tatsächlich mal was hinsichtlich Rosse versuchen.
Zysten schließen eine Trächtigkeit nicht aus, ist zwar dann schwieriger, aber durchaus möglich. Es kann auch einfach noch an der Hormonveränderung liegen.
Ich meine mich erinnern zu können, dass die ersten Rossen nach der Geburt bei unseren Stuten durhaus auch noch heftiger waren als normal.
Was du letztlich machst, ob Kräuter oder direkt Tierarzt, musst du vor Ort entscheiden.
Wallinka
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Re: Rosse

Beitrag von Wallinka »

Pride, entschuldige, wenn ich deinen Thread jetzt missbrauche, aber mich beschäftigt das ziemlich :shy:
Ich hoffe, du kannst der Stute mit einer Kräuterkur helfen und ihr werdet, einfach dadurch, dass ihr euch mit fortlaufender Zeit immer besser kennenlernt, eine gute Vertrauensbasis aufbauen und eine schöne Zeit miteinander verbringen.

Kolyma, findest du wirklich, dass man bei einer Stute, die in einer fremden Umgebung das erste mal in ihrem Leben ein Fohlen zur Welt bringt, welches dann tragischerweise auch gleich noch intensiv in einer Klinik behandelt werden muß, um danach viel in einer Box zu stehen, welche aus Nachbehandlungsgründen schon wieder in einer neuen fremden Umgebung ist, nicht auch mal nachgeben kann, wenn sie droht und sich und ihr Fohlen verteidigt? Klar ist Menschensicherheit wichtig, aber kann man die dann nicht tatsächlich soweit möglich dadurch herstellen, dass man versucht, möglichst wenig in den Komfortbereich der Stute einzudringen? Muß in so einer Situation immer die Stute weichen? Kann nicht auch der Mensch den Individualbereich der Stute akzeptieren?
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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Lottehüh
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Re: Rosse

Beitrag von Lottehüh »

jella hat geschrieben:DAs ärgert mich so ein bißchen "hier". WEnn man mal etwas kritischer wird, wird man gleich ausgebuht. Kolyma hat nicht geschrieben, dass sie das Pferd vermöbeln würde. Sacra hat auch mal in dieser Richtung was geschrieben. Aber so etwas wird immer gleich weggebügelt.

Wenn nur plüschige Kommentare erlaubt sind, dann sehe ich den Sinn einer solchen Frage nicht!
Plüschig würde ich es nicht nennen, eher fair zum Pferd. Für mich hört es sich so an, als würde da einiges nicht stimmen. Deshalb würde ich mir gut überlegen, wem ich das schreibe. Kann ich mir sicher sein, dass die Person das so versteht, wie ich es meine (ruhige Konsequenz)?

Wir können hierzu gerne einen separaten Thread aufmachen.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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Lottehüh
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Re: Rosse

Beitrag von Lottehüh »

Mich beschäftigt das auch, Wallinka.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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kolyma
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Re: Rosse

Beitrag von kolyma »

Wallinka hat geschrieben:Kolyma, findest du wirklich, dass man bei einer Stute, die in einer fremden Umgebung das erste mal in ihrem Leben ein Fohlen zur Welt bringt, welches dann tragischerweise auch gleich noch intensiv in einer Klinik behandelt werden muß, um danach viel in einer Box zu stehen, welche aus Nachbehandlungsgründen schon wieder in einer neuen fremden Umgebung ist, nicht auch mal nachgeben kann, wenn sie droht und sich und ihr Fohlen verteidigt? Klar ist Menschensicherheit wichtig, aber kann man die dann nicht tatsächlich soweit möglich dadurch herstellen, dass man versucht, möglichst wenig in den Komfortbereich der Stute einzudringen? Muß in so einer Situation immer die Stute weichen? Kann nicht auch der Mensch den Individualbereich der Stute akzeptieren?
Jeder muss seinen Weg finden. Ich persönlich würde mich und meine Umgebung nicht in Gefahr bringen wollen. Ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn ich dem Pferd signalisiere, dass es von mir weichen soll. Schließlich bin ich nicht 24h um das Tier herum sondern nur für wenige Minuten, da ist es in meinen Augen nicht zu viel verlangt, dass die Stute erst mal von mir weg geht, wenn ich sie beispielsweise Füttern muss.
Da die Stute ja ne eindeutige Sprache spricht - das heißt auch nicht lange fackelt bevor sie beißt oder tritt, finde ich es schon angebracht, da auch ein gewisses Standing zu beweisen und zu zeigen, dass das einfach nicht geht.

Klar würde ich parallel kucken, dass ich den Umgang mit dem Pferd aufs Mindestmaß beschränke - ich würde sie sicher nicht mit Aufmerksamkeit behelligen - aber die Stute lernt auch dadurch, dass sie in Ruhe gelassen wird, wenn sie sich zurück zieht. Das setzt natürlich voraus, dass ich als Mensch das Ruhebedürfnis des Pferdes auch akzeptiere und ihr nicht hinterher gehe, wenn sie weicht. Sie weicht - mit Stimme loben - alles ok.

Verstehe auch nicht, was daran so skandalös ist??? Ich halte tatsächlich nichts von übertriebenen "Hutschi-Gutschi" - denn ich habe leider schon mehrmals erleben dürfen, was passiert, wenn Pferde keinerlei Respekt vor dem Menschen haben.

Ich mache weder der Besitzerin noch dem Pferd einen Vorwurf. Ich sage nicht, dass das Pferd böse ist oder, oder, oder. Es geht doch nur um eine klare Sprache, klare Regeln, ein fairer Umgang miteinander. Das Pferd kann so lernen, dass es selbst respektiert wird, wenn es die Menschen respektiert.

Parallel finde ich es auch richtig, die Stute zu behandeln.

Die Stute hat auch nix davon, wenn doch mal was Schlimmeres passiert, weil man Schwierigkeiten hat Umgang mit ihr zu haben. Im schlimmsten Fall wird sie wieder abgegeben und der Nächste fackelt dann vielleicht auch nicht lange...




Aber Pride schreibt ja selbst, dass alles normalerweise super ist. Dann hat sich das Ganze vielleicht mit einem Tierarztbesuch eh erledigt. Wenn sie Glück hat, dann hört das Rosse-Verhalten damit gänzlich auf - dann braucht sie auch nicht erzieherisch eingreifen. Frage mich aber schon offen und ehrlich, warum in diesem Forum jegliche Form von Erziehung so vehement verteufelt wird. Für mich ist das das A und O. Wenn man mal quer liest, wieviele Leute Probleme haben, die man mit etwas liebevoller Konsequenz absolut in den Griff bekommen könnte. Aber jeder muss seinen Weg zum Glück finden. Wenns denn dann auch tatsächlich das Glück ist und nicht ein Haufen von zigtausend Kompromissen, weil dies und das nicht klappt weil das Pferd den Menschen erzogen hat. Denn die sind da meistens nicht so zurückhaltend bei dem Thema :-D
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


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Sheitana
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Re: Rosse

Beitrag von Sheitana »

Nur mal so nebenbei....

Unsere wirklich netten und umgänglichen, niemals tretenden oder beißenden Stuten würden mit frischem Fohlen jeden Fremden mit fliegenden Beinen und Zähnen begrüßen - das habe ich schon so erlebt.
Ich empfinde es als großen Vertrauensbeweis, dass ich bei den Geburten dabei sein durfte und jeder von uns von Anfang an die Fohlen anfassen darf und in unserer Gegenwart auch der TA ran darf.
Das ist aber ein Vertrauen, das man sich erarbeiten muss, das kann man nicht erwarten, wenn man die Stute kurz vor der Geburt aus ihrem Zuhause reißt und in eine völlig andere Umgebung bringt.
Da hilft dann auch nur wenig Erziehung, die Instinkte, die da durch kommen sind viel stärker als jede Domestikation.

Nichts desto trotz muss die Menschensicherheit gewährleistet sein. Der Mensch hat die Stute in diese Situation gebracht, jetzt muss er damit leben, dass er eben auch ihren Freiraum akzeptieren muss, den sie meint Verteidigen zu müssen, was sie in ihrem früheren Zuhause vermutlich nicht hätte tun müssen, da sie sich dort vertraut und sicher fühlte.

Darüber hinaus sollte man aber trotzdem überlegen, ob man ihr in Rossezeiten ein wenig helfen kann.
Wallinka
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Re: Rosse

Beitrag von Wallinka »

Jella, ich glaube, mein Problem mit Kolymas erstem Post war tatsächlich, dass sie mir zu allgemein geschrieben hat. Und dadurch hat meine Fantasie in eine falsche Richtung gedacht :shy: Ihre Erklärung im späteren Post, was für Regeln sie aufstellen würde und wie sie diese umsetzen würde, haben mir beim Verständnis dann sehr geholfen und ich würde diese Vorgehensweise bei fast allen Pferden auch verstehen und vermutlich auch selber ähnlich vorgehen. Allerdings finde ich, dass man bei einem Pferd wie der Stute von Pride auch einfach mal nachgeben kann für ein Weilchen, um sie zur Ruhe kommen zu lassen. So, wie sie sie außerhalb der Rosse beschreibt, denke ich nicht, dass das zu dauerhaften Problemen in der Mensch-Pferd-Beziehung führt.
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kolyma
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Re: Rosse

Beitrag von kolyma »

Naja, das sage ich ja auch. Ich würde das Ruhebedürfnis der Stute schon akzeptieren. Aber WENN ich Umgang mit ihr haben MUSS! ist Sicherheit das obereste Gebot. Das heißt, bevor ich mich in Gefahr bringe, sollte ich kucken, dass sie weicht. Dann ist die Chance groß, dass wir beide - die Stute und ich - gut klar kommen.
In Ruhe lassen klar - aber ich muss so ein Pferd ja mehrmals am Tag versorgen.

Kann man sich ja mal bei großen Züchtern ansehen, wie die den Umgang mit ihren Stuten mit Fohlen bei Fuß gestalten. Die müssen die Stuten auch händeln können - und bei vielen Pferden gibts sicher auch nicht zu jedem Tier ein riesiges Vertrauensverhältnis. Aber es gibt klare Abläufe. Und zu diesen Abläufen bauen die Tiere Vertrauen auf. Weil es eben jeden Tag gleich ist. Es gibt feste Futterzeiten und feste Rituale. Und das schafft Ruhe und Vertrauen.

Die Frage ist halt auch, wie die anderen Menschen am Stall mit der Stute umgehen. Wenn jeder das irgendwie macht und es keine klare Linie gibt, fördert das natürlich die Verunsicherung und die Tendenz der Stute sich verteidigen zu müssen.
Ich verstehe die Lage der Stute absolut.
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