Rosse

Moderator: Keshia

pride
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Rosse

Beitrag von pride »

Ich brauche mal wieder euren Rat.
Und zwar geht es um unsere Stute die wir ja nun erst seit August haben. Wie manche wissen hat sie ein Fohlen bekommen, was nun endlich auch mal
gesund ist und auch hoffentlich bleibt.
Nun zu unser Problem. Ich hatte ja schon mal in einem anderen Therad geschrieben, das sie beißt. Wir haben immer vermutet, das es mit dem
Fohlen zusammen hängt. Nun haben wir aber rausgefunden, das es nicht an dem ist. Und zwar wird sie aggressiv wenn sie rossig ist.
Sie hatte mich ja schon mal gebissen, meine Tochter hatte schon mit dem Huf eine abbekommen und heute erst hat die Stallbesi, wo die Stute zur
Zeit steht, auch fast eine mit dem Huf abbekommen. Sie ist nur an ihr vorbei gegangen und da schlägt sie aus.
Sonst ist die Stute wirklich lieb und man kann alles mit ihr machen, nur wenn sie rossig ist geht gar nichts mehr und sie wird zur Gefahr.
Habt ihr da Ideen, was man machen kann, damit sie nicht so aggressiv wird währen der Zeit?
Head aega
Anja


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Trixi J
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Re: Rosse

Beitrag von Trixi J »

Wenn es tatsächlich an einer übersteigerten Reaktion in der Rosse liegt kann Mönchspfeffer helfen.

Ich arbeite ja viel mit Kräutern - und dieser Tipp kam aber sogar von unserer TA. Wir haben eine kleine Welsh A stute, die übertrieben rossig wird. Nicht aggressiv, aber halt extrem lange und übertrieben rossig, dabei sehr zickig, verspannt, aufgeregt. Schon so extrem, dass es für sie selber und die anderen Pferde anstrengend ist. Mit Mönchspfeffer ist dass in wenigen Tagen vorbei, die Rosse lässt nach und sie entspannt sich.
Ich kenne einige Stuten mit ähnlichem Verhalten, bei denen es auch geholfen hat.

Wenn deine Stute aber wirklich aggressiv wird, würde ich vom TA vorher abklären lassen, ob es keine anderen gesundheitlichen Probleme sind, ob sie evtl Schmerzen hat etc.... das Fohlen ist noch bei Fuss? Oder abgesetzt? Kann es auch an der Situation mit dem Fohlen und anderen Pferden liegen?

Liebe Grüsse,
Trixi
pride
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Re: Rosse

Beitrag von pride »

Ja das Fohlen ist noch bei Fuss, ist gerade 1,5 Monate alt. TA war ja in letzter Zeit immer da wegen dem Fohlen und der Stute. Sie ist ja sonst wirklich
lieb wenn sie nicht rossig ist, da machst sie gar keine Probleme.
Wir dachten ja auch am Anfang, das es am Fohlen liegt aber dem ist nicht so.
Gibt man das Mönchpfeffer denn nur in der Rosse oder durchgängig?
Ich habe noch mit de Vorbesi gesprochen und die meint, solch ein Verhalten hat sie nie gezeigt. War zwar zickig aber nie gefährlich.
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Anja


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kolyma
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Re: Rosse

Beitrag von kolyma »

Bei ner Zyste am Eierstock hätte sie aber nicht aufgenommen. Und die Agressivität bestand ja wohl schon vorher.

Mönchspfeffer ist ein guter Tipp. Dennoch musst du auch kucken, dass du erzieherisch auf sie einwirkst. Es darf nicht sein, dass sie beißt und tritt. Das darf einfach nicht sein! Sie kann sich auch zusammen reißen, wenn sie rossig ist. Sie wird (sie IST!) eine Gefahr für euch alle. Lass sie mal unglücklich treffen - dann wars das ggf. mit Pferdehaltung, wenn sie dir das Knie zertrümmert.
Würde mal nen Hormontest machen, dann Mönchspfeffer füttern, ggf. wenn nötig tatsächlich noch die Eierstöcke untersuchen (was ich allerdings bei nem Fohlen ausschließen würde - aber man weiß ja nie) und dann kucken, dass du ihr mal die Regeln eures Zusammenlebens verklickerst.

Hengste legen auch Hengstverhalten an den Tag - dennoch müssen sie sich an der Hand ihrer Besitzer benehmen. Pferde können sehr, seehr gefährlich werden. Das darf man nie vergessen. Ich als SB würde so ein Verhalten auf Dauer nicht dulden. Diese Frau lebt davon, gesund zu sein und die Pferde versorgen zu können.
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


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Cate
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Re: Rosse

Beitrag von Cate »

@ Kolyma
ich weiß ned, aber zumindest bei mir kommen deine Worte sehr .... harsch .... an, ob das Pride-Anja jetzt gerade hilft? :nix:


Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Stutenkräutern gemacht, z.B. von Master*horse oder Dodson*Horrell, bessere als mit reinem Mönchspfeffer, alternativ vielleicht Mönchspfeffer und eine beruhigende Kräutermischung?
Mir tut eure arme Stute grad echt leid :hug: , erst wird sie so kurz vorm Abfohlen verkauft und umgezogen, dann ist das Fohlen so krank, sie müssen in die Klinik, jetzt ist sie schon wieder in einem anderen Stall mit neuen fremden Menschen, ging halt nicht anders - ich glaub, damit wäre jedes fast Pferd überfordert, und eine neue Mama erst recht. :?
Sie soll und darf natürlich Menschen nicht gefährden :bigno: , egal ob rossig oder nicht, oder Fohlen bei Fuß oder nicht, aber sie ist jetzt grade mit Sicherheit sehr verunsichert, hormongesteuert und im "Verteidigungsmodus". Kräuter können da recht schnell Hilfe bringen, evtl. wären auch Bachblüten eine Möglichkeit, aber jetzt werdet ihr einfach damit umgehen müssen, so gut es geht. :schulter: Für die Zukunft könnt ihr sicher erziehungsmäßig an ihrem Verhalten arbeiten - habt ihr mal probiert, wie sie auf viel positive Verstärkung/Clickertraining anspricht? - im Moment seh ich nur die Möglichkeit, ihr mit etwas Nachsicht, viel Gelassenheit und geschicktem Stallmanagement zu begegnen. Sie vielleicht auch einfach möfglichst wenig behelligen, auf den Auslauf lassen vorm Ausmisten etc., damit sie mal zur Ruhe kommen und etwas Vertrauen fassen kann. :hug:
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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Lottehüh
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Re: Rosse

Beitrag von Lottehüh »

Wie verhältst Du Dich denn eigentlich ihr gegenüber?

Bist Du ruhig? Bist Du hektisch? Schreist Du sie an? Benutzt Du „Hilfsmittel“, um sie Dir vom Hals zu halten? Was machst Du momentan mit ihr? Versorgen? Oder mehr?
Wie fühlst Du Dich beim Gedanken an sie? Unischer? Angepisst? Traurig?`Verzweifelt?

Das mit dem Stallwechsel hab ich nicht mitbekommen – steht das wo?

Da Du schon vorher über Probleme geschrieben hast, halte ich ehrlich gesagt nicht die Rosse für das Problem. Hast Du da mal Tagebuch geschrieben? Zickt sie wirklich regelmäßig alle 21 Tage? Und danach sind alle Probleme verflogen? So hat sich das bisher nicht angehört…

Ich finde, dieses Pferd hat echt viel durchgemacht und ich finde auch, dass da irgendwas an der Gesamtsituation einfach völlig daneben laufen muss, was wir hier aus der Ferne nicht sehen können.

Kolyma, Du weißt, ich mag Dich, aber aufgrund meines letzten Satzes finde ich Deinen Beitrag „gefährlich“. Da stell ich mir immer meine Ex-Stallnachbarin vor, die ihr total verängstigtes unsicher-aggressives Pferd (eigentlich noch Fohlen – 2 Jahre alt) mit Gerte und Peitsche durch die Gegend gejagt hat, wenn’s die Ohren angelegt hat – oder auch mal getroffen, weil sie der Meinung war, dass ein Pferd nicht aggressiv zum Menschen sein darf. Dieses Pferd hatte aber allen Grund, aggressiv zu sein…
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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kolyma
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Re: Rosse

Beitrag von kolyma »

Ich sage nicht, dass man das Pferd mit Gewalt dazu bringen soll, sein Verhalten zu lassen - das funktioniert sowieso nicht. Nein, man muss ganz klare Regeln aufstellen. Ganz klare Verhaltensweisen installieren. Ich halte wenig davon, dem Pferd eine Bestätigung zu geben, in dem man sich zurück zieht. Das ist ja, was das Pferd mit seinem Verhalten beabsichtigt. Das ist aber auf Dauer nicht nur gefährlich sondern schlichtweg nicht durchführbar. Denn leider Gottes müssen Menschen mit dem Pferd umgehen. Zwangsläufig.
Da wäre meiner Meinung nach wirklich eine konsequente, faire und für das Pferd transparente Erziehung angebracht. Ich würde beispielsweise immer den Hintern des Pferdes vor dem Umgang mit dem Pferd von mir weg bewegen. Ich würde es auch nicht mehr zulassen, dass das Pferd einen Sicherheitsabstand zu mir unterschreitet - so, dass es mich erst mal gar nicht erwischen kann. So kann es mich auch nicht verletzen.
Es hat beim Füttern zurück zu gehen und erst ans Futter zu gehen, wenn ich es dazu auffordere. Es hält Abstand beim Führen, usw. usf.

Dazu braucht man weder Gewalt, noch eine erhobene Stimme. Das muss man nur absolut konsequent machen. Für das Pferd ist das auch ein stressfreier Umgang, weil es merkt, dass alles in Ordnung ist, wenn es sich an diese Umgangsformen hält. Es kommt gar nicht mehr in die Lage sich vermeidlich verteidigen zu müssen, weil einfach Abstand gewahrt ist.
Sowas vermittelt dem Pferd Sicherheit.


Wir haben einen Wallach im Stall, der im Stall mit angelegten Ohren auf einen zurennt und wenns dumm kommt, dreht er blitzschnell ab und keilt nach einem aus. Er steigt am Strickt, schlägt mit den Vorderhufen nach den Menschen und beißt. Ich habe leider täglichen Umgang mit ihm und er ist brandgefährlich in meinen Augen. Ich betrete den Stall nicht ohne Gerte. Nicht weil ich ihn schlagen möchte, sondern weil ich somit meinen Individualabstand und meinen Privatraum verteidigen kann. Wenn er das respektiert, unterschreite ich das auch mal und streichel ihn und lobe ihn für zutrauliches Verhaten. Er hat mittlerweile gelernt, dass ich eine Distanz habe, die ich nicht unterschritten haben möchte. Er bleibt immer genau an dieser Grenze stehen und wartet auf Reaktion von mir. Das klappt sehr gut. Ohne ein einziges Mal Gewalt anwenden zu müssen oder laut werden zu müssen. Er hat gelernt, dass er den Regeln, die ich aufgestellt habe, vertrauen kann. Und darum gehts mir - das Installieren von ganz klaren Regeln, an denen sich Mensch und Pferd orientieren können. Dann braucht das Pferd auch nicht mehr in die Verteidiungsposition gehen.
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jella
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Re: Rosse

Beitrag von jella »

DAs ärgert mich so ein bißchen "hier". WEnn man mal etwas kritischer wird, wird man gleich ausgebuht. Kolyma hat nicht geschrieben, dass sie das Pferd vermöbeln würde. Sacra hat auch mal in dieser Richtung was geschrieben. Aber so etwas wird immer gleich weggebügelt.

Wenn nur plüschige Kommentare erlaubt sind, dann sehe ich den Sinn einer solchen Frage nicht!
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Keshia
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Re: Rosse

Beitrag von Keshia »

Hm, und wenn man es als Diskussion ansieht mit unterschiedlichen Meinungen?
Kolymas Beitrag war halt so formuliert, daß man den Eindruck bekommt, sie sage "das ist so und nicht anders".
Die Frage bestand auch eindeutig danach, wie man der Stute die Zeit der Rosse vereinfachen kann. Wenn ich prides anderen Thread richtig verstanden habe, wird an einer klaren Erziehung der Stute parallel auch gearbeitet, aber Erziehungstips waren einfach nicht gefragt. :nix:

Allerdings wäre es jetzt einfach mal interessant, wie Pride sich zu den vielen Fragen hier äußert. Es sind Fragen offen, es sind wenig Informationen vorhanden, da kann man bisher nur Rätselraten. Daher kommen Vorschläge, in welche Richtungen man denken kann, was man alles beachten sollte. Die Erziehung ist da sicher auch ein wichtiger Punkt.
Es ist nur so, daß ein "dass du ihr mal die Regeln eures Zusammenlebens verklickerst. " impliziert, daß Pride das bisher nicht tut. Wenn mir das jemand SO sagen würde, wäre ich erstmal richtig sauer.

kolyma, ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Inhaltlich ist deine Anregung sicher ein wertvoller Aspekt bei dem Thema. Aber auch mir ist die Formulierung aufgestoßen.
Und wie im Leben draußen auch ist es immer schwierig, Kritik an den Mann zu bringen, nach der nicht gefragt wurde. :-)
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jella
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Re: Rosse

Beitrag von jella »

Hi Keshi,

die Stute hat eine ziemliche Odyssee hinter sich. ich kann nicht beurteilen, ob das vorher schon da war.
Pride, hast du mal mit dem Vorbesitzer gesprochen??? Ich fände ganz wichtig zu wissen, wie ihr Verhalten in ihrer alten Herde/ihren gewohnten Menschen gegenüber war. Meine Stute war auch so ein Biest. sorry, das klingt böse, jeder, der mich kennt, weiß dass ich meine Stute über alles liebe.
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