Hengstiger Wallach

Moderator: Keshia

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Fionnlagh
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Hengstiger Wallach

Beitrag von Fionnlagh »

:seufz:
Ich hätte mal gerne ein paar Erfahrungswerte.
Mein Pferd ist ganz gewiss entmannt! Ich war dabei und hab beide Hoden in den Mägen der anwesenden Tierarzt-Hunde verschwinden sehen, also weiß ich zu 100%, dass mein Pferd ein Wallach ist :-n

Die allermeisten Stuten sind ihm tatsächlich auch eher egal. Aber hin und wieder gibt es eine, die es ihm angetan hat und dann wird aus meinem grundfreundlichen Wallach ein unmöglicher Hengst :-z .
Seit 2 Wochen haben wir eine neue Stute in unserer Herde und seither gibt es Probleme. Ich war jetzt berufsbedingt einige Tage nicht am Stall und dachte eigentlich, die Sache hätte sich beruhigt, aber falsch gedacht...
Er deckt übrigens derzeit nicht! Die Stute ist auhc nicht rossig und scheint insgesamt nicht so begeistert zu sein. Ich hab nicht das Gefühl, dass sie ihn so toll findet wie er sie, aber er lässt ihr gar keine andere Wahl :nix: . Er bewacht sie praktisch ununterbrochen, weicht ihr nicht von der Seite, lässt sich zwar mittlerweile wieder von ihr trennen, regt sich dann aber so auf, dass er Durchfall bekommt und ununterbrochen wiehert. Anfänglich hat er sich mit den Wallachen seiner Herde angelegt. Selbst sein bester Freund hat ordentlich einstecken müssen. Obwohl keiner von denen wirklich viel Interesse an der Stute hat :nix: . Aber mein Pferd geht auf Konfrontationen, wenn die nur ein Ohr Richtung Stute drehen :augenroll: . Mittlerweile hat sich die Herde etwas beruhigt, aber mein Pferd ist immer noch enorm gestresst.

Habt ihr schon mal erlebt, dass sich so was gar nicht beruhigt?
Das wär echt doof! Dann müsste ich Stall wechseln und auch dann wär ich nicht auf der sicheren Seite. Ställe mit geschlechtergetrennten Herden gibt es bei uns nicht :nix: .
"Ich habe es noch nie getan, darum glaube ich, dass ich es kann." Pipi Langstrumpf
Lisa-Marie

Re: Hengstiger Wallach

Beitrag von Lisa-Marie »

Uh-Oh, das klingt ja nicht so schön. Es gibt bestimmt "regulierende" Mittel, mir fallen aus der Homöopathie Agnus castus ein (ich weiß bloß nimmer, in welcher Potenz, eine regt an *NEIN!!!* und eine dämpft...) und aus der Homotoxikologie z.B. Hormeel (Fa. Hee*) als Regulationsmittel (oder auch Testis?).
Bachblüte gibt es auch (Wild Oat? Aaargh, Sch...-Gedächtnis), aus der klassischen Homöopathie natürlich das jeweilig passende Konstitutionsmittel... Kräuter könnte ich mir auch noch vorstellen.
Also, Stallwechsel würde ich erst nach allen anderen Versuchen in Erwägung ziehen...
Und in den meisten Fällen "heilt die Zeit" *gg*
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Fionnlagh
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Re: Hengstiger Wallach

Beitrag von Fionnlagh »

Ja, darüber hab ich schon nachgedacht, aber ich kenn mich damit zu wenig aus und einfach irgendwas rein werfen kann eben auhc ganz schön nach hinten los gehen. Und THPs gibt´s hier einfach keine... bzw. sind die wenigen, die es gibt, nicht unbedingt sonderlich empfehlenswert...


Wir lange dauert das denn, bis die Zeit heilt? :shy:
Wir waren grad so gut im Training und haben gute Fortschritte gemacht und jetzt steht seit 2 Wochen alles. Ärgert mich echt volle!
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Lisa-Marie

Re: Hengstiger Wallach

Beitrag von Lisa-Marie »

Irgendwas einwerfen würde ich auch nicht, aber wenn Du magst, kann ich die Blüte nochmal nachlesen, kann am Montag wieder in das Buch schauen. Hatte damit bei einem Meerschweinchen nen tollen Erfolg.... *gg*
In welcher Gegend bist Du denn? Vielleicht kenn ich sonst auch noch jemanden bei Dir in der Nähe?

Tja, die Zeit... es heißt immer, einen Mondzyklus lang braucht es, bis eine Veränderung komplett durch einen Körper/ eine Seele gelaufen ist, also 28 Tage... Und die Trainingspause muss nicht schlecht sein. So oft hab ich nach "Zwangspausen" schon die totalen Sprünge nach vorne erlebt, weil eben die Konzentration komplett auf etwas anderes gelegt war und als ob dadurch das vorherig Geübte Zeit hatte, zu "Reifen"...
Vielleicht kannst Du es als Trainingsbestandteil sehen, denn wenn er sich so aufmantelt, benutzt er wenigstens die richtigen Muskeln für die klassische Dressur (Oberhals, Schulter/ Becken...) - hm? *tröst*
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Fionnlagh
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Re: Hengstiger Wallach

Beitrag von Fionnlagh »

Ja, wenn du Zeit hast, das wär nett! :breitgrins: :hug:
Eine Freundin hat es ausgependelt. Sie meinte, auf Mönchspfeffer hat sie ihn negativ getestet, aber auf Clematis hat sie ihn positiv getestet. Das verwirrt uns allerdings beide, weil das laut Beschreibung eigentlich nicht wirklich passt. Allerdings hat meine Freundin da noch nihct viel Erfahrung und ich bin diesbezüglich ohnehin recht kritisch eingestellt :shy: . Ich würd´s halt ausprobieren, aber wirklich dran glauben tu ich nicht.

Wir sind in Bayern an, direkt an der Grenze zu Österreich. Ich schätze mal, das ist bisschen weit bis zu dir, als dass du da wen kennen würdest, oder?

Ja, die richtigen Muskeln benutzt er sicher derzeit :lol: . Und so dünn wie er derzeit ist, hätt ich ihn mit Training wahrscheinlich nie gekriegt ;) . Das tröstet mich auch gerade bisschen :-n
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Biggi01
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Re: Hengstiger Wallach

Beitrag von Biggi01 »

Bei uns hat wirklich die Zeit geholfen, wenn eine neue, tolle Stute eingegliedert wurde. Also nach so 2 Wochen hat sich das Herdenleben normalisiert, und nach etwa 4 Wochen war das Pferd wieder ganz wie vorher. Anfangs wollte er auch immer die Herde nur sehr ungern alleine lassen, hat viel gewiehert und war nervös, wenn ich ihn weggeholt habe. Wenn die zurückgebliebenen Stuten dauernd nach ihm gerufen haben, war das natürlich nicht sehr hilfreich :augenroll: . Aber gemacht hab ich gar nichts, also keine Pülverchen gegeben oder so.
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Okapi
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Re: Hengstiger Wallach

Beitrag von Okapi »

Wenn die Stute erst so kurze Zeit da ist, kann es wirklich sein, dass sich das einfach erst ein bisschen einpegeln muss, bis alle Fronten geklärt sind. Ansonsten kenne ich auch nur Mönchspfeffer, wobei die Wirkung da je nach Pferd auch sehr unterschiedlich sein soll. Wenn es vertretbar ist, würde ich wohl erstmal abwarten, wie sich die Situation entwickelt.

Meiner ist auch sehr hengstig, wobei das in seiner ersten - sehr großen - Herde wenig auffiel, er hatte halt seine zwei Stuten für sich. Und obwohl er sonst nichts zu melden hatte, hat er sich erstmal jede neue Stute unter den Nagel gerissen, nach wenigen Wochen war das dann gegessen. Beim zweiten Versuch in einer - mit ihm - verköpfigen gemischten Gruppe ist er leider henstiger denn je geworden und steht inzwischen in einer Wallachgruppe. Ich glaube, damit habe ich ihm einen großen Gefallen getan, so entspannt war er bisher nirgends.
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kolyma
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Re: Hengstiger Wallach

Beitrag von kolyma »

Hab ja auch nen so nen recht hengstigen Kandidaten. Habe es anfangs auch mit Mönchspfeffer probiert - er hat es nicht gefressen.
Anfänglich war es so übel, dass er wie ein richtiger Hengst ausgeschachtet hat und neben mir her piaffiert ist - büffelig war er auch ohne Ende - hat mich auch gerne mal weggedrängelt oder hat mich am Strick hinter sich her geschleift, wenn er zu einer Stute wollte.
Alles in allem für Mensch und Tier viel Stress.
Konkurrierende Wallache wurden wüst angegriffen, weggebissen und weggetreten. Wir hatten unseren Ruf gleich weg... Schön war das nicht.

Mein Pferd steht in einer Kleingruppe und hat seine Stute (die er nicht sehr anziehend findet) für sich. Der andere Wallach hat sich ihm untergeordnet.

Probleme hatten wir anfänglich noch auf Sternritten. Beim Ersten hat er den bei uns mitreitenden Wallach (ein Araberle auch noch...) erst mal eine gepfeffert als er ihn erreichen konnte. Und dazu noch den Anmeldestand zertrümmert... Wir waren mit einer seiner Lieblingsstuten unterwegs und sie und der andere Wallach ritten meist nebeneinander was meinen zur Weißglut getrieben hat.

Naja - lange Rede kurzer Sinn - Mittelchen haben bei uns nicht geholfen. Ich habe mich halt so verhalten als wäre mein Pferd ein Hengst. Hengsthalter müssen ja auch mit ihren Pferden irgendwie klar kommen. Die können sich ja auch schlecht verstecken, wenn sie mit ihren Hengsten irgendwo hin unterwegs sind.
Erziehung war das was bei uns geholfen hat. Wenn ich ihn von der Stute weggeholt habe, habe ich versucht das Plärren und Schreien zu unterbinden in dem ich ihn auf mich konzentriert habe. Wenn ich ihn von Stuten wegführen wollte, dann hab ich jedes Stocken, jedes Büffeln unterbunden. War nicht einfach, aber leider notwendig.
Heute kann ich ihn neben Stuten anbinden und wenn er schnüffeln will, kann ich "nein" sagen und er lässt es gut sein.

Was man leider noch immer nicht tun darf ist, ihn neben Stute und Wallach gleichzeitig zu stellen. Da sieht er noch immer Konkurrenz und kann aggressiv werden. Also schaue ich, dass er entweder nur neben Stuten oder nur neben Wallachen steht. Leider gehts nicht anders. Ich glaube ein Herdenleben in großen, gemischten Gruppen wäre für ihn auch viel zu stressig. Sollte ich je umziehen müssen, dann nur in eine geschlossene Wallachgruppe.

Kenne übrigens noch einige, die so große Probleme mit ihren hengstigen Wallachen haben. Scheinbar bekommt man das nicht dauerhaft raus.

Würde dir auch raten noch abzuwarten. Wenn er früher nicht so extrem hengstig war, dann ist das vielleicht auch nur eine Phase. Meiner war einfach zu lange Hengst... Und er wusste auch wie es geht. Selbst wenn er heute nicht mehr deckt.
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


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puscheltier
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Re: Hengstiger Wallach

Beitrag von puscheltier »

:seufz:

Das ist ja auch mein Thema. Bei uns fing es an, als meiner so etwa 6 war. Da ist ein hengstiger Wallach aus der gemischten Herde wegezogen, und meiner fing an die Stuten für sich zu beanspruchen, die anderen Wallache zu schicken und ziemlichen Streß zu haben. Ich hab den Hormonstatus testen lassen, weil es manchmal sein kann, dass bei einer Kastration kleinere Reste der Samenstränge zurück bleiben. Der Testosteronspiegel war aber nicht auffällig. Ich habe Mönchspfeffer probiert, ohne Erfolg. Es wurde auch über ein halbes Jahr nicht besser, und die Stutenbesis und auch die Besis der geschickten Wallache wurden immer aggressiver mir gegenüber, so dass ich mich am Stall wirklich unwohl gefühlt habe (aber gut, ist vlt ein anderes Thema...). Ich konnte ihn allerdings immer ohne Probleme aus der Herde holen und etwas mit ihm unternehmen, da gab es nie Streß oder Geschrei. Ich hab ihn dann aus der Herde genommen und er stand mit einem Wallachkumpel extra, bzw auch eine Weile leider alleine. Ein neuer Eingliederungsversuch mit viel Geduld, und langsam, scheiterte leider wieder. Ich bin dann umgezogen und er steht jetzt in einer reinen Wallachgruppe. Das war die beste Entscheidung, seitdem geht es ihm auch mental viel besser.
Ich drücke dir die Daumen, dass sich das bei euch noch wieder einrenkt, ein bißchen Zeit würde ich dem Ganzen noch geben.
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Cate
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Re: Hengstiger Wallach

Beitrag von Cate »

Ach, Mist! :schulter2:

Es kann gut sein, dass es noch etwas Zeit braucht, wenn die erst so neu zusammenstehen :-n
Wir haben das Thema auch imemr wieder mal, und ich hab gute Erfahrungen mit dieser Kräutermischung gemacht, bessere als mit Mönchspfeffer allein, da kann es nämlich ganz schön schwierig sein, die nötige Menge in Pferd zu bekommen - und in zu geringer Dosierung regt Mönchspfeffer die Libido eher an :whistle:
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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