Junge Stute aus dem TV

[ehem User]

Ich sag ja nicht, dass Western schlecht ist.
Sondern dass die Ursache nicht in der Reitweise lag, sondern in deren Umsetzung bzw. im mangelhaften Sitz der Reiterin (so soll der ja in keiner Reitweise sein) - was aber eben so nicht deutlich wurde.

[ehem User]

ich versteh was du meinst, das ist ja bei ganz vielen sendungen im TV so, wenns denn mal was über pferde gibt - als wäre der grund für die probleme die englische reitweise und westernreiten die lösung. was natuerlich blödsinn ist

[Abendsonne]

Nicht jetzt über Western vrs. Klassik oder was auch immer diskutieren.
Meine Stute hab ich 15-jährig übernommen. War auf Westernturnieren, was die Frau im TV mit dem Spanier da durchgemacht hat, kann ich voll verstehen.
Sie hatten ein Muster 10 Jahre lang. Du steigst schon mit Vorurteilen da auf. Pferd und Mensch gehen in die Erwartungshaltung, spannen den Körper an, sind "gespannt", wie die Reiteinheit wohl wieder sein wird. Kennen ja keine andren Muster. Sehen sich nicht von außen. Genauso gehts mir auch mit meiner Stute.
Dann kommt jemand von außen, die Frau finde ich übrigends super und sie hat auch in der Folge mehrmals erklärt, warum die beiden so ein Muster inne haben. Da kam bei mir auch der "Aha-Effekt".
Wollte was mit in unsre Geschichte mit reinnehmen, nun das mit den langen Zügeln geht warscheinlich bei uns nicht, wir sind ja jahrelang "western" gewesen, mit langen Zügeln bist du im Galopp da oben verloren. Also ging ich in die andre Richtung in die Anlehungungs- und an-die Hilfen-stell-Richtung. Es wurde langsam besser. Das ich so eine Frau auch gebraucht hätte, ist mir schon lange klar, weil ich auch immer wissen wollte, was denn bei uns der Knackpunkt zum besseren Reiten gewesen sein wäre. So hab ich mich selber reingepfriemelt und es wurde auch vieles besser.

Aber was ich eigentlich sagen wollte, das was weiter oben, ich glaub vor 2 Seiten schon geschrieben wurde, dass es auch viel an der Zucht liegt und dass es halt Pferde gibt, die von Lieschen Müller über ein paar Stängchen nicht so einfach geritten werden können, leuchtet mir auch immer mehr ein.
Das ist ja auch eig. klar, ein großrahmiges Dressurpferd auf dem ICH völlig verloren bin, weil ich den Takt nicht sitzen kann und ich es nicht "bedienen" kann, weil ich das einfach nicht gelernt hab, was will ich mit dem!
Aber kauft sich die Frau im TV einen PRE und will in die Dressurrichtung gehen, völlig verständlich! Ob die auf Dauer mit ihrem langen Zügel glücklich ist... Ich glaube, sie wäre mit einem gelassenen, unversautem Pferd glücklicher dran, mit dem sie guten Gewissens ein paar Dressurlektionen gehen könnte. Ihr Pferd ist kein Dressurpferd.
Ludger B. hat sich auch kein Quarterpony zum Springen ausgesucht. PRE´s sind viell. dressurgeeignet, dieses Pferd hatte aber Vorgeschichte und hat auf alles Bock, nur nicht auf Anlehnung und zu sehr an die Hilfen stellen.

[Lottehüh]

PRE´s sind viell. dressurgeeignet, dieses Pferd hatte aber Vorgeschichte und hat auf alles Bock, nur nicht auf Anlehnung und zu sehr an die Hilfen stellen.

Dieses Pferd ist mit seinem Mega Hals ein ganzes Stück hinter der Senkrechten geritten worden. Die Folgen (Atmung, Schlucken, Überdehnung /Verspannung) brauchen wir jetzt glaub ich nicht großartig durchzudiskutieren. Wenn's nicht vorher schon versaut war, dann hätte sie (die Besi) es versaut, weil es eines der ganz wenigen Pferde ist, das endlich mal deutlich, unmissverständlich gesagt hat, dass das schei*e ist und weh tut. Da ist nicht das Pferde besonders sensibel, sondern es macht halt mal den Mund auf (im übertragenen Sinn).

Da das Pferd ohne Zügeleinwirkung quasi sofort zu reiten war, weiß ich nicht, wie man darauf kommen sollte, dass das Problem die Zucht ist. Es gibt sicher Sportpferdezuchten, die man als Freizeitreiter nicht reiten kann, aber dieses Pferd zählt für mich nicht dazu.

Das hat mit deinem Pferd, das etwas Anlehnung gerne hat (mutige Ferninterpretation ohne Euch zu kennen: weil es ihm Sicherheit gibt) hoffentlich rein gar nichts zu tun.

[kolyma]

Man darf dabei nicht außer Acht lassen, dass wir bei dem PRE von einem Hengst reden, der sicher auch nicht optimal gehalten wird - wie die wenigsten Hengste in Deutschland.
Wenn ja schon der Hafi (Wallach?) auf der Nachbarkoppel zum Problem wird. Und wieder frage ich mich, warum muss sich Lieschen Müller einen Hengst halten???
Ich kenne Profis, die PRE-Hengste gehalten haben und irgendwann einsahen, dass eine Kastration Mensch und Tier viel Leid ersparen - die hätten den Hengst händeln können - haben sich aber für einen anderen Weg entschieden. Nur weil man das Tier händeln kann, heißt das nicht, dass es für das Tier in irgend einer Form Entspannung gibt.

Kenne mittlerweile einige Hengste - davon auch welche die gut gehalten werden. Diese innere Anspannung spüre ich aber irgendwie bei allen.
Wird das Pferd dann auch noch von jemand offensichtlich inkompetenten gehalten und geritten - explodieren die Tiere förmlich. Und ich finde das war hier auch ein sehr gut sichtbarer Faktor. Reiten alleine ist es halt dann doch auch nicht.

[Blondi]

Kenne mittlerweile einige Hengste - davon auch welche die gut gehalten werden. Diese innere Anspannung spüre ich aber irgendwie bei allen.

Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe das jetzt schon so oft gehört das Hengst prinzipiell über einen Kamm geschährt werden. Es liegt bei Hengsten einfach nur am richtigen Umgang. Wenn das passt dann hat man ein absolut entspanntes und zuverlässiges Pferd. In Spanien gibt es größtenteils nur Stuten und Hengste. Da ist es eine Seltenheid wenn da mal ein Wallach auf der Weide rumspringt. Und da funktioniert das alles mit Erziehung und Disziplin auch wunderbar.
Die Hengste die unentspannt und problematisch sind spiegeln nur das Verhalten des Besitzers wieder. Hengste sind extrem sensibel und da kommt es oft auf das perfekte Timing und Feingefühl an was viele Leute bei dem stressigen und Burnout geprägten Alltag gar nicht haben.

[Abendsonne]

Oha, dass es ein Hengst war, ging mir irgendwie durch die Lappen. Naja, dann versteh ich einiges.
Und ja, auch per Ferninterpretation, es gibt meiner Stute Sicherheit wenn ich sie in Anlehnung geritten hab.

[kolyma]

Zur Haltung in Spanien - das kann man mit der Haltung in Deutschland in keinster Weise vergleichen. Erstens ist unser Umgang völlig anders (und ich würde auch kein Pferd so halten wollen wie die Spanier es handhaben - nicht umsonst haben Import-Spanier oft Traumata....) und zweitens haben wir hier auch gar nicht die Haltungsbedingungen und Flächen wie in Spanien.
Und in Spanien ist es einfach Machotum, dass man die Hengste als Hengste belässt. Kein Mann, der was auf sich hält, würde ein Pferd ohne Eier reiten wollen. Ob das wirklich ein Vorbild für Hengsthaltung in D-Land sein soll - ich weiß ja nicht...

Ach ja - natürlich gibts überall Ausnahmen und richtig gute Haltung. Ich möchte sicher nicht alle über einen Kamm scheren. Aber es dürfte ja kein Geheimnis sein, in welchem Zustand viele Spanier (PRE und Lusitanos) nach Deutschland kommen.

[Blondi]

DieMeinungen zu dem Thema gehen da weit auseinander. Ist ja auch in Ordnung.
Nur kann ich für mich sagen das Hengste wundervolle Tiere sind. Ich würde meinen nie mehr hergeben. Und trotz das er eine furchtbare und gewaltvolle Vergangenheit hatte , hab ich ihn so hinbekommen das er mir zu 100% vertraut und ich ihm auch absolut vertrauen kann. Er steht mit einem Hafiwallach zusammen, ich kann mit anderen Pferden und auh stuten reiten gehen. Ich hatte ihn eine Woche neben einer Zuchtstute und ihrem Fohlen stehen. Und nie hatte ichndas Gefühl das er oder andere Pferde dabei unentspannt waren. Wenn ich es vielleicht aufgebauscht hätte und es niht als normal betrachtet hätte...dann wäre es sicher unentspannt geworden.
Also mit Zeit, Gedult, einfühlungsvermögen, verständniss und ohne viel zu viel Erwartungen kann man auch mit einem Hengst leben.
Und zur Haltung. Der gute hat nachts eine Box und tags ein Paddock und Weide. Zusammen mit dem Wallach. Und er macht mir nicht den Eidruck das es ihmnschlecht geht.
Hengst sind klasse und wenn ich mehr Platz hätte würde ich mir sofort wieder einen holen.

[Sheitana]

Oft genug sind aber auch die Miteinsteller das Problem.
Ich hatte letztes Jahr drei Monate einen Hengst zur Pflege im Stall. Ein Herz von einem Pferd. Aber ehrlich, die Leute sind so blauäugig.
Binden eine Stute direkt vor der Nase an und wenn der Hengst dann ein bisschen einen auf Macho macht (harmloses Imponiergehabe), dann ist es gleich der wilde Hengst... :-&

Ich würde keinen Hengst dauerhaft bei uns halten wollen. Nicht, weil der Hengst das Problem ist, sondern weil ich Sorge hätte, dass die Ahnungslosigkeit und Unbedarftheit der Miteinsteller zu Problemen führen würde...