Erfahrungsaustausch Belohnungssysteme

Moderator: Keshia

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feendrache
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Erfahrungsaustausch Belohnungssysteme

Beitrag von feendrache »

Moderations-Beitrag
Da das Thema sehr umfangreich wurde und vielleicht auch allgemein interessiert hier also aus dem Tagebuch abgetrennt weiter ...

Sunny77 hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 10:20 Uiuiuiuiuiui :D Wie reagiert sie denn auf Futterlob? Bilbo gerät dann immer in so einen *hüstel* Erregungszustand *g*
Das kann ich dir dann berichten :)
das weis ich nämlich tatsächlich nicht.
Bisher gabs nach dem Reiten was oder so... aber nie während der arbeit
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Equester
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Re: MiniMe and Me... das Phoebe-Tier und ihr Mensch

Beitrag von Equester »

Ich würde - bevor Du damit anfängst - erstmal Futtererziehung machen. Sonst schaffst Du Dir ein Monster ;)
Also (ich schmeiße mal den Klugscheißmodus an) Lob - warten bis der Kopf in eine andere Richtung geht - Leckerlie. Das immer wiederholen (notfalls bis zur Kotzgrenze :mrgreen: ), damit sie weiß, das Leckerlie kommt erst, wenn der Kopf von Dir weg geht.
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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A.Z.
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Re: MiniMe and Me... das Phoebe-Tier und ihr Mensch

Beitrag von A.Z. »

Auch damit kannst du dir ein Monster erziehen. Ein "Guck-wie-schön-ich-wegguck" Monster in "Ich-pinkel-mir-gleich-ins-Fell-vor-Aufregung" Stress.
Besser wäre, du fändest einen Trainer, der sich mit Futterbelohnung gut auskennt und euch ein paar Grundlagen vor Ort beibringt. Ich bilde mir ein, eure Ecke ist da nicht ganz so dünn gesät. :kratz:

Viele interessante Sachen zum Thema positive Verstärkung finde ich immer wieder bei rplus.click
Ganz ausführlich und mit vielen guten Gedanken zum Thema Belohnungsfutter / Futterbelohnung u.a. dieser Artikel:
https://rplus.click/leckerlisucht
Viele Grüße Angela

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Equester
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Re: MiniMe and Me... das Phoebe-Tier und ihr Mensch

Beitrag von Equester »

A.Z. hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 15:56 Auch damit kannst du dir ein Monster erziehen. Ein "Guck-wie-schön-ich-wegguck" Monster in "Ich-pinkel-mir-gleich-ins-Fell-vor-Aufregung" Stress.
Hatte ich bisher noch nie :nix: , bisher habe ich alle sauber angeclickert bekommen, ohne dass da Stress aufkam. Aber jemanden suchen, der sich damit auskennt und das vor Ort zeigt, ist nie falsch :mrgreen: . Man muss das Timing lernen, dann geht das in der Regel auch problemlos.
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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A.Z.
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Re: MiniMe and Me... das Phoebe-Tier und ihr Mensch

Beitrag von A.Z. »

Mein Seliger war bei Lichte betrachtet so ein Monster. Äußerlich total brav, abwartend ... alles nett. Bis er begann auszuschachten und gegen den Bauch zu treten ... spätestens ab dann war offensichtlich, dass er bei aller Bravheit Stress hatte. :tuete:
Bei ihm ist vieles besser geworden, als ich angefangen habe, auch beiläufig und ohne konkretes Lobwort/Click zu füttern - frei nach dem Gedanken "Das Futter in der Tasche gehört ihm und er kann es jederzeit haben. Ich trage es nur, weil ich das praktischer Weise kann." Mit dem Buben habe ich das von Anfang an so praktiziert und er steigt mir (und soweit ich weiß auch anderen) in keiner Weise in die Taschen. Aber das ist im Grunde auch zu komplex, um es hier schriftlich zu erklären. Ich achte da auch dauern auf zig Sachen, die aber mittlerweile alle einprogrammiert sind.
Ich denke nur manchmal, mit einem ordentlich Trainer am Anfang hätte ich vor allem dem Seligen jede Menge unnötigen Stress und umlernen ersparen können. Ich würde mit dem Wissen von heute glaube nie wieder einfach mal so mit umfangreicherem Futterlob anfangen.

Weil ich gerade ans Wühlen gekommen bin:
https://rplus.click/die-rolle-der-nullposition
https://rplus.click/die-echte-pause
https://rplus.click/pausenmanagement
https://rplus.click/stichwort-belohnungshistorie
Viele Grüße Angela

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Re: MiniMe and Me... das Phoebe-Tier und ihr Mensch

Beitrag von feendrache »

Danke für eure Worte :)

Was ich auf keinen Fall tun werde: Clickern
Was ich auf keinen Fall tun werde: Nur Leckerchen geben wenn etwas bestimmtes gemacht wurde... das ging bei ihrer Mama schon schieff und bei anderen Pferden mit denen ich so was trainiert habe. Das führt teilweise dazu, dass dann aus Frust irgendwann alle möglichen Übungen ausgepackt werden damit endlich mal das Leckerchen fällt.

Ich brauche die Leckerchen vor allem zum Locken in die Richtige Position oder ähnliches (wobei ich hier auch noch überlege andere Wege zu probieren). Ansonsten gibt es Steuerung über Stimme wenn etwas richtig gemacht wurde. Und wenn die Arbeitseinheit zu Ende ist gibt es ein richtiges Leckerchen (Apfel z.B) auch nach dem Reiten... nach dem Absatteln, bevor es wieder in die Box geht.

Wenn Pony aufdringlich wird was Leckerchen angeht gibt es eine Ansage und kein Leckerchen. Wenn es nach meiner Hand schnappt dann wird daran gearbeitet das es so was nicht gibt und ähnliches.

Sie kennt vom reiten und von der Arbeit an der Hand Lob und Korrektur mit Stimme und arbeitet prima mit dabei.

Leckerchen sind also eigentlich eher Orientierung wo es hin soll und was zum kauen für eine Pause...

Aber bevor ich in die Lockübungen komme sind erst mal andere Dinge dran, wir fangen ja erst an.
Also Gerte als Arbeitsgerät kennen lernen, Beine heben auf touch mit der Gerte.. Beine vorsetzen auf touch und anweisung, Beine heben und halten auf Kommando, Stehen bleiben und so etwas... das sind aber Übungen bei denen ich kein Leckerchen einsetzen werde.
Podest wäre dann auch noch spannend... vielleicht baut mir mein Mann ja eins...
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Re: MiniMe and Me... das Phoebe-Tier und ihr Mensch

Beitrag von Equester »

feendrache hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 21:03 das ging bei ihrer Mama schon schieff und bei anderen Pferden mit denen ich so was trainiert habe.
Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber das spricht dafür, dass Deine Technik nicht ganz ausgereift ist :shy: . Ich habe in den letzten 12 Jahren zwischen 60 und 70 Pferde angeclickert und auch korrigiert, wenn die Besitzer alleine damit angefangen hatten und gescheitert waren. Es hat bei allen geklappt. Ponys sind schlauer und begreifen fast sofort, Warmblöd brauchen manchmal etwas länger. Bei manchen war das Leckerchen nicht der Knackpunkt, sondern eine Berührung (war aber sehr selten), aber bei allen ist nach recht kurzer Zeit das Verständnis entstanden, dass es für die richtige Ausführung die Belohnung gibt. Grundvoraussetzung war aber, dass die Übung gut vorbereitet wurde und dem Pferd die Zeit gegeben wurde, die es gebraucht hat. Dafür gibt es nun mal kein Maß. Diese Methode läßt den Pferden auch Raum, sich auszuprobieren. Dass sie irgendwann anfangen, alles anzubieten ist völlig normal, da braucht es vom Menschen Geduld, das auszusitzen und nicht zu kommentieren (nein, laß das, so nicht...) und erst den Klick/das Kekswort zu geben, wenn im Ansatz der richtige Gedanke entwickelt wird. Das zieht man dann langsam, bis man den Click nur noch gibt, wenn die Übung korrekt ausgeführt wurde.

Aber clickern ist nicht für jeden Menschen geeignet, das ist aus meiner Sicht eine Lebenseinstellung. Entweder ich clicker, dann clicker ich immer (= es gibt nix mehr ohne etwas dafür zu tun) oder ich belohne hin und wieder, dann hat es aber für das Pferd keine Bedeutung, weil nicht erkennbar ist, warum das jetzt gerade kommt. Ich kann durchaus verstehen, dass manche sagen, das will ich nicht, weil ich nicht ständig Kram ins Pferd stopfen will. Ich bin da etwas entspannter, zumal meine Gaben sehr klein sind und ganz sicher in Summe nicht die übliche Menge übersteigen, wie sie als formlose Belohnung von Nicht Clickernden ins Pferd geworfen werden. Übrigens, das mit dem Locken funktioniert auch nicht bei jedem. Der Traber ist für sowas überhaupt nicht zu haben. Wenn der ewig nem Leckerchen hinterherlaufen soll, dreht der sich irgendwann um und geht weg, auf seinem Hintern steht dann mit unsichtbarer Tinte: stopf es Dir dahin, wo die Sonne nicht hinkommt :pueh: .

Sorry, war jetzt etwas ausschweifend :tuete:
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Re: MiniMe and Me... das Phoebe-Tier und ihr Mensch

Beitrag von Sheitana »

Ich glaub, ihr könnt euch noch soviel Mühe geben, Feendrache werdet ihr NIE zum Clickern bekommen ;-)
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Re: MiniMe and Me... das Phoebe-Tier und ihr Mensch

Beitrag von Equester »

Nee, das will ich auch nicht, davon muss man wirklich überzeugt sein, weil es sich auf jeden Bereich auswirkt. Für mich hat sich das als der Schlüssel zum Verstehen herausgestellt und es liegt mir einfach. Ich kenne aber genug, die sich innerlich dagegen wehren und dann wird dat nix :mrgreen: . Jeder muss die Mehtode für sich finden, die einem liegt. Das gilt für Arbeitsweisen genauso wie für die Belohnung und das Lob.

Wobei mir die Methode, das Lob ist, wenn ich den Druck weg nehme oder nix sage überhaupt nicht gefällt :shy:
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Re: MiniMe and Me... das Phoebe-Tier und ihr Mensch

Beitrag von feendrache »

Clickern ist einfach nix für mich... hab ich versucht... ist überhaupt nicht mein Ding ;)

Und Lob definieren als: keinen Druck mehr oder nix sagen ist auch nicht mein Weg.

Ich werde mal schauen welchen Weg Phoebe und ich gehen werden, derzeit sind wir ja ganz am Anfang und es kommt ja auch auf den Partner an in diesem Fall auf MiniMe.
Was sie kennt: Stimmlob, wenn sie etwas versucht und richtig macht. So haben wir unterm Sattel schon viel gelernt und so werden wir auch weiter machen erst Mal.
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