Ich habe das bisher bei allen Pferden, die mir unters Messer kamen, so gehandhabt:
Wer freundlich anfragt, bekommt sobald es geht ne kleine Pause wo der Huf abgesetzt werden kann. Und wenn's nur 20 Sekunden Bearbeitung sind bevor das Pferd fragt, auf HÖFLICHE Anfragen reagiere ich möglichst immer (Dauer steigere ich dann mit der Zeit)
Wenn ICH den Huf absetze, gibt's ein Leckerli. Ich versuche den Huf abzusetzen, BEVOR das Pferd ihn mir nehmen will.
Wenn das Pferd den Huf von sich aus absetzt, will ich den Huf SOFORT wieder haben. Je nach Pferdetyp werde ich da auch unangenehm und klopfe mit dem Messergriff o.ä. ans Bein.
Wenn das Pferd den Huf gefährlich und mit Wucht wegreißt, gibt's ne deutliche Ansage per Stimme, wenn ich kann halte ich den Huf fest (je weiter man ihn dabei nach oben zieht (Vorderhufe) desto eher hat man ne Chance ihn zu halten).
Auch wenn das jetzt nicht unbedingt so klingt, aber ich versuche, deutlich mehr zu loben als zu tadeln.
Wichtig ist mir vor allem, dass das Pferd lernt, dass a) ich seine Bedürfnisse beachte aber b) ICH bestimme wann der Huf abgesetzt wird. Dann ist Dauer schnell kein Thema mehr.
Damit bekommt man sie mit der Zeit eigentlich alle rum. Mit genau dieser Taktik hab ich auch eine unsicher-ängstliche Tinkerin, die vormals nur unter Sedation zu bearbeiten war, wieder Schmiedetauglich bekommen. Da waren die Bearbeitungsphasen anfangs halt nur ein Raspelstrich/ein Schnitt.
Die war aber reichlich verdattert, wenn ich dann sofort die Hufe abgesetzt und gelobt habe. Für die bedeutete Hufbearbeitung vorher immer Stress und Kontrollverlust, ihr wurde durch das Aufhalten der Fluchtweg genommen. Als sie erkannt hatte, dass sie auf Nachfrage ihren Huf wieder bekommt wenn das nötig ist, war die Angst schnell vorbei.
Für viele Pferde ist es wichtig, dass sie dabei den Kopf frei haben, also nicht angebunden sind. Meist stehen sie dann ruhiger.