'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Moderator: Stjern

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Muriel
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Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von Muriel »

ich hab mal ein Video vom Trab von Jack für Euch.

Dabei sieht man ganz gut, dass die Beine zwar schon schön weit ausgreifen, aber im Bereich der Sattellage so gut wie keine Bewegung ist.
Wünschenswert wäre, wenn beim Auffussen des inneren Hinterbeins, also wenn das Bein in die Lastaufnahme geht, entsprechend der Rücken oben im Lendenbereich "hoch" gehen würde. Das passiert nicht.
Wünschenswert wäre ebenfalls dass die Bewegung dann diagonal zur äusseren Schulter geht und zwar durch den Rücken und daraus das mehr gehobene Vorderbein entsteht. Solange das nicht passiert, ist und bleibt es ein sogenannter Schenkelgänger. Aktuell bekommt er zwar mehr Schwung, ist aber wirklich schlecht zu sitzen, wobei wir eh so gut wie nie aussitzen bisher, nur mal eine Zirkelrunde oder so, wenn es sich gut anfühlt.
Aber auch hier gilt für mich: Vorwärts ist das Wichtigere! Solange mich das Pferd nicht sitzen lässt, trabe ich leicht.

Wir hatten das aber ansatzweise das erste Mal!!!!! vor zwei Tagen, insofern habe ich große Hoffnung dass es jetzt endlich weitergeht :dance1:
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
M. Twain
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Sheitana
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Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von Sheitana »

Zu dem Vorderbein, was nicht vom Boden weg kommt.

Ich war letztens auf einem Futterseminar und da wurden jede Menge Bilder mit genau dem Phänomen gezeigt und es wurde gesagt, dass das sehr häufig alles Magenpferde sind. Wenn man genauer hinschaut findet man meist noch mehr Magensymptome.

Ich bekomme jetzt nicht mehr ganz zusammen, woran es lag... :kratz: Ich glaube es hatte was damit zu tun, dass das Pferd mehr Platz um den Magen herum haben will, um den Druck dort weg zu nehmen. Dadurch sackt die BWS nach unten und das Brustbein kippt und die Vorwärtsbewegung des Beines wird beeinträchtigt.... oder so ähnlich :tuete:
Muriel, vielleicht kannst du da helfen.
ehem User

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von ehem User »

Danke Heike!!! :hug: Via Video ist mir das sofort klar :-n - Ich fand es nur echt schwierig auf den Bildern.

(bisschen OT: Ich freu mich so, dass es bei euch so gut läuft zur Zeit :breitgrins: )
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Muriel
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Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von Muriel »

deshalb hab ich das Video eingestellt. Wenn man in der Bewegung sieht, wo er festhält, sieht man es auch auf dem Bild, finde ich. Die Lende geht eben eher nach unten trotz Bewegung, ist dort festgestellt und nicht in Bewegung aufgewölbt.

Sheitana :nix: das Thema Magenprobleme ist ziemlich komplex, sowohl aus physiologischer als auch energetischer Sicht. Ich kann mir schon gut vorstellen dass da sehr viel beeinträchtigt ist in der Bewegung. Die Frage ist ja auch immer, wo kommen die Magenprobleme her.

Aber deshalb sagte ich ja, alleine von Fotos kann man nur ganz schlecht auf das Ganze schließen.
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M. Twain
Lisa-Marie

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von Lisa-Marie »

Ich finde die Entwicklung Deines Pferdes deutlich in die richtige Richtung (aber auch kein Biomechaniker bin), vor allem der Rücken hat sich super entwickelt.
Ein Schenkelgänger nennt man ein Pferd, das unten sich quasi nur mit den Beinen bewegt, aber die Bewegung nicht über den Rücken läuft (im Gegensatz zum Rückengänger). So werden z.B. in der Dressur die "Gangqualitäten" beurteilt (ich hab das auch schon in älteren Schriften gelesen - Schenkelgänger ist quasi die falsche Richtung).
Z.B. die Strampler, die nur die Füße schmeißen.
Richtig?
ehem User

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von ehem User »

Labeo hat geschrieben:Silly, magst du nochmal bissi vorblättern? Ich hatte das mit dem "Vorderbein stützt, also wird der Schritt des Hinterbeins viel länger" nicht verstanden.

Widerspricht z. B. auch dem Schönheid, der ja meint, durch längeres stehenlassen des Vorderbeins wird der Schritt des hinteren Beins kürzer.

Magst du das nochmal erläutern?
ach gott, ich meinte das gar nicht so furchtbar kompliziert.

alles was ich gesagt habe und meinte ist:
das kriterium, dass der hinterfuß über die spur des vorderfußes tritt ist allein kein zeichen von gutem laufen.
es gibt pferde, die massiv auf der vorhand stützen und der übertritt mit dem hinterfuß über die spur des vorderfußes dadurch kommt, weil sie den vorderfuß so lange stehen lassen.
abgesehen davon ist dieses kriterium auch noch sehr unfair, denn es gibt pferde, die das anatomisch viel schwerer bis gar nicht erreichen können, während manch kurzrücken-langgräten-pferd sich dafür nicht anstrengen muss.

bloß nicht mehr hineininterpretieren ;-)
Labeo
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Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von Labeo »

@Silly: :danke: Hatte mich halt nur gefragt, WOHIN das Bein denn treten soll, wenn das Vorderbein stehen bleibt, aber das hatte Cate ja schon aufgeklärt.
ehem User

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von ehem User »

Ich stelle gerade fest, dass meine irgendwo mal kurz gestellte Frage zum Zwerchfell hier eigentlich gut passt, wenn es ums 'Über-den-Rücken-Gehen' geht.
Leider sind meine Infos nur aus dem einen Buch - hat jemand Tipps, wo ich dazu noch was finden kann? :-e
Google ist jetzt nicht soo ergiebig.

Und: Inwiefern kann ich hier Bilder aus dem Buch zeigen?
Kann ich die scannen und mit Quellenangabe zeigen?

Dann würde ich nämlich gern das teilen, was grundlegend diesbezüglich drinsteht.
Ich finds grad sehr spannend :shy:
ehem User

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von ehem User »

Ich machs erstmal in eigenen Worten, Illustrationen aus dem Buch (mit Quellenangabe) hätte ich dann ggf. noch dazu.

Die genaue Lage des Zwerchfells war mir bisher nicht ganz klar, eher nur ungefähr.
Dass über die Atmung innere und äußere Losgelassenheit miteinander eng verknüpft sind, ist klar.

Ist das Zwerchfell in irgendeiner Form 'gestört', hat das nicht nur auf die Atmung Einfluss, sondern ganz direkt auch auf Lende und Brustkorb.
Ein verspanntes Zwerchfell kann verhindern, dass ein Pferd das Becken abkippt und den Lendenbereich öffnet; gleichzeitig zieht es den Brustkorb nach hinten unten (oder fixiert ihn?), sodass dieser natürlich weniger gern nach vorn oben angehoben wird.
Andersherum wirken sich ungesunde Bewegungsmuster auch immer über die Zwerchfelltätigkeit auf die Atmung (unabhängig von der Psyche, wobei es darauf spätestens über die Atmung ja wieder Einfluss hat) und die Möglichkeit, sich hinten und vorn mehr zu tragen.
Klar haben Bewegungsmuster immer muskuläre Auswirkungen, aber das wäre eben jetzt ein Muskel, der ganz direkt Einwirkungen auf das Becken/die Hinterhand, den Brustkorb UND die Atmung hat. Also schon ziemlich wichtig :shifty:

Blähungen beispielsweise müssten sich doch auch negativ auf die Zwerchfelltätigkeit auswirken, oder?

Weiß jemand da schon mehr oder hat sich mehr Gedanken gemacht?

Aufs Training wird konkret mit Bezug aufs Zwerchfell kein Hinweis o.ä. gegeben, lediglich aufgezeigt, dass das Pferd ohne korrekte Zwerchfellarbeit nicht richtig galoppieren KANN - Galopp ist wichtig! :frech: - und von einer Einerwechselserie dem Pferd regelrecht die Luft wegbleiben kann.
Evtl. kann man da auch direkt gar nicht rangehen, so explizit?
Manuell ja schon, aber ich bin kein Therapeut.
Losgelassenheit, Tragfähigkeit der Hinterhand verbessern (Becken kippen, Hanken beugen) und Anheben des Brustkorbs trainieren ist klar und ohnehin Weg/Ziel der Arbeit.

...das mal so kurz...
Lisa-Marie

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von Lisa-Marie »

Interessante Gedanken. Ich denke schon, dass z.B. die Verdauung einen großen Einfluß auf das Zwerchfell (und nicht nur darauf) hat. Der Magen liegt ja doch auch recht weit vorn, bei Schmerzen oder Entzündungen, Überladungen oder Ähnlichem gibt es garantiert auch Verkrampfungen im Zwerchfell-Bereich. So, wie sich ja auch die Bauchmuskulatur verspannen kann, wenn es Magen- oder Darmbeschwerden gibt. Das hängt ja alles zusammen (wie wir spätestens seit Mar.en Die.hl mit den Faszien wissen).
Es gibt doch garantiert äußere Punkte, die man für das Zwerchfell positiv beeinflussen kann - aber das geht alles eher wieder in den therapeutischen Bereich, denke ich. Training für ein lockeres Zwerchfell? Wahrscheinlich nur indirekt möglich über Muskelketten/ Atmungsverbesserung (vielleicht auch Voratmen von einem selber?).
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