Reitbeteiligung: Geld oder Arbeit?

Moderator: Stjern

Benutzeravatar
Biggi
Lehrpferd
Beiträge: 4659
Registriert: Do 17. Mai 2012, 18:00
Wohnort: im schönen Bergischen Land

Reitbeteiligung: Geld oder Arbeit?

Beitrag von Biggi »

Wie macht ihr das mit euren Reitbeteiligungen? Bzw. wie empfinden die RBs, von denen ja auch viele hier sind, die Gegenleistung?

Ich frag deshalb, weil sich das Mädel, dass jetzt 2 mal bei uns war, wieder gemeldet hat und wohl regelmäßig kommen möchte. Ich hab erst gesagt, ich möchte, dass sie mithilft, aber ich befürchte, das klappt nicht. Dann müsste sie ja regelmäßig zu den Fütterungszeiten da sein. Das ist im Winter blöd, denn zur Fütterungszeit ist es dunkel. Und mittags, wenn man schön reiten kann, ist eigentlich nichts zu tun.

Ich hab jetzt das Problem, dass ich ja keine voll belastbaren Reitpferde anbieten kann. Sokka ist nur eingeschränkt reitbar (also nur im Schritt und evtl. etwas Tölt) und mit Glóni könnte erstmal nur im Unterricht geritten werden. Den Unterricht müsste sie auch selbst bezahlen.

Ich hab mir jetz überlegt, dass ich 5 € pro EInheit nehmen könnte, egal was sie macht. Wenn sie 2 mal pro Woche kommen will, soll sie 50 € im Monat zahlen, dann kann sie auch meinen Reithallenflatrate mit benutzen. Findet ihr, das ist zuviel?

Wenn nicht ausgeritten werden kann, machen wir meistens was mit den Pferden im Paddock. Da würden wir sie natürlich auch schulen, wenn sie will. Sie kann bei uns alles über Tellington lernen und vom Longenkurs wissen wir ja inzwischen auch viel. Sie bekäme von uns also quasie auch noch Unterricht.

Also, wie gesagt, ich habe im Moment zumindest, keine voll für Ausritte oder Reitstunden nutzbare Pferde. Wir machen unendlich viel mit ihnen, das weiß jeder, der ab und an in meinem TB liest, aber einfach im Schritt Trab Galopp durch die Gegend hoppeln, ist nur eingeschränkt möglich.

Bin gespannt auf eure Antworten.
Viele Grüße

Birgit

Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen! :-D Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen! :mrgreen:

Das Tagebuch der schrecklichen Schecken!

Sch(r)ecken-Fersehen
ehem User

Re: Reitbeteiligung: Geld oder Arbeit?

Beitrag von ehem User »

Ich bin RB und hatte schon beide Varianten bzw eine Kombi daraus:

Ich habe gezahlt und mich dafür noch abgeschuftet. Da habe ich mich ehrlich gesagt ein bisschen ausgenutzt gefühlt. :shy:
Momentan habe ich ein kaum belastbares Rentnerpferd in Pflege, zahle nichts und übernehme dafür die komplette Versorgung (Misten, Füttern, Futter richten, Medis geben, demnächst vermutlich auch um die Mauke kümmern, evtl. TA-Termine usw) und zusätzlich Äppeldienste. Das finde ich fair. :-n

In eurem Fall würde ich das mit der RB absprechen. Vielleicht kann sie ja doch zur Fütterungszeit kommen und möchte lieber helfen als zahlen. Oder sie hilft ab und zu und zahlt dafür nicht so viel.

Falls Mithilfe für sie nicht machbar ist, finde ich den von dir angedachten Preis fair. 50€ für kostenlose Hallennutzung und Unterricht durch euch ohne zusätzliche Arbeit für sie, finde ich gerechtfertigt.
Sollte der Unterricht, den sie selbst bezahlen müsste allerdings Pflicht sein, fände ich es schon wieder zu teuer, so wie es sich anhört, ist sie noch Schülerin/Studentin/Azubi. Ist er optional, kann sie ja entscheiden ob sie das möchte und Geld dafür hat. :-d
Benutzeravatar
november
Pegasus
Beiträge: 12866
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 09:54

Re: Reitbeteiligung: Geld oder Arbeit?

Beitrag von november »

Mit der RB sprechen finde ich eine gute Idee. Meine RB kommt leider nur Ei mal die Woche, zahlt 20 € im Monat und an den tagen, die sie kommt, mistet sie auch. Für die Verhältnisse bei uns in der Gegend kommt sie damit super günstig weg, aber da sie mich wirklich daduch entlastet, bin ich sehr zufrieden so.

Anfangs hat sie noch weniger gezahlt und hat irgendwann von sich aus aufgestockt, weil sie fand, dass das, was sie bekommt, mehr wert ist. Fand ich natürlich toll, zumal sie sehr zuverlässig ist und auch noch sehr gutreitet. Besser als ich.

Mir ging es bei dem Arrangement darum, mal einen Tag nicht in den Stall zu müssen (sie füttert auch Domino, wenn ich sie darum bitte), das Geld war für mich zweitrangig.
Deshalb, überkege dir, was du gerne als gegenleistung möchtest, was dir wichtig ist. Dann kannst du ja sehen, in wie weit das mit den Ideen der RB vereinbar ist und ihr könnt ein Modell ersinnen, das beiden Parteiem taugt.

50 €fände ich in eurem Fall okay, vor allem, wenn ihr sie noch schult.
Little by little, one travels far.
Love, Trust and a little Pixiedust
Benutzeravatar
Cate
Pegasus
Beiträge: 18656
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:40
Wohnort: Unterfranken

Re: Reitbeteiligung: Geld oder Arbeit?

Beitrag von Cate »

Finde auch, wichtig ist die Frage: was hilft dir mehr? (Und was kann das Mädel ggfs. denn überhaupt "leisten"?)

Ich würde aber auf keinen Fall einen Betrag pro Nutzung vereinbaren, das riecht sehr nach "Vermietung", nicht nach RB, und könnte im Fall eines Falles einen Heidenärger mit der Versicherung nach sich ziehen.
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
ehem User

Re: Reitbeteiligung: Geld oder Arbeit?

Beitrag von ehem User »

Cate hat geschrieben:Finde auch, wichtig ist die Frage: was hilft dir mehr? (Und was kann das Mädel ggfs. denn überhaupt "leisten"?)
Absolut :-n

Möglich ist ja prinzipiell jede Art der Verabredung, d.h. man kann das danach gestalten, wie PB und RB sich einigen.
Wenn jmd nicht helfen kann oder mag, dafür aber mehr zahlt - :nix:
Wichtig ist, dass beide Seiten mit der Vereinbarung einverstanden sind.
Ich würde aber auf keinen Fall einen Betrag pro Nutzung vereinbaren, das riecht sehr nach "Vermietung", nicht nach RB, und könnte im Fall eines Falles einen Heidenärger mit der Versicherung nach sich ziehen.
Das hatte ich jetzt anders aufgefasst:
Nicht ein Beitrag pro Nutzung, sondern der 'Beitrag pro Nutzung' als Aufschlüsselung oder Erklärung des Betrags, der sich dann monatlich ergibt. :-e
ehem User

Re: Reitbeteiligung: Geld oder Arbeit?

Beitrag von ehem User »

Ach und noch meine Erfahrung als RB:

Ich war 8 Jahre lang RB bei derselben PB (zuerst zwei, später dann drei Pferde).
Anfangs ging es glaube ich darum, dass die Pferde etwas tun; damals war ich aber auch nur einmal in der Woche da.
Später war ich aus eigener Motivation dann bis zu 5-6 Mal in der Woche da und habe vorrangig ein Pferd (Plüschi) gearbeitet.
Über die Jahre wurde aus VP-Haltung dann über diverse Stallwechsel die Selbstversorgerei, d.h. es kam immer mehr Arbeit dazu.

Der PB war das Geld in meinen Augen von Anfang an nicht so wichtig, gegen Ende hin ging es - durch die Eigenregie - dann wirklich mehr darum, ein bisschen auch zeitlich entlastet zu werden.

Klar ist man nicht begeistert, wenn dann im tiefsten Winter bei klirrender Kälte noch 'nervige' Dinge gemacht werden müssen oder irgendwas ist und man doch zwei Stunden länger braucht.
Andererseits hatte ich mit den Pferden zuletzt im Prinzip alle Freiheiten und wurde von der PB noch viel unterstützt, während ich eigentlich nur einen symbolischen Preis zahlen musste.

Nun habe ich ein Kind und es wäre jetzt so nicht mehr möglich für mich, RB zu sein.
Mein Kind war von Anfang an sehr stalluntauglich (im Kinderwagen nur ruhig, wenn er geschoben wurde; im Tuch nur am Brüllen), sodass das meine zeitlichen Möglichkeiten unheimlich eingeschränkt hatte - die ich dann ja auch gern lieber mit dem Pferd als mit Stallarbeiten verbracht hätte.
...wobei ich auch sicher bin, dass die PB und ich dort gemeinsam eine Lösung gefunden hätten, wenn ich weiterhin RB geblieben wäre. :-)


Es ist wirklich immer abhängig von dem, was der PB braucht (zeitliche oder finanzielle Entlastung) und was die RB leisten kann und möchte - und ob man damit dann eine individuelle Lösung finden kann.
Benutzeravatar
Biggi
Lehrpferd
Beiträge: 4659
Registriert: Do 17. Mai 2012, 18:00
Wohnort: im schönen Bergischen Land

Re: Reitbeteiligung: Geld oder Arbeit?

Beitrag von Biggi »

Vielen Dabnk für eure Meinungen.
Eigentlich wäre mir tatkräftige Unterstützung lieber, als finanzieller Ausgleich. Blos wenn ich die Unterstützung nicht bekommen kann, nehme ich gerne auch einen kleinen Beitrag, der mir dann wieder meine Reitstunden finanziert.

Aber ihr habt recht, ich muss das mit dem Mädel besprechen. Sie muss sagen, was sie bei uns leisten kann und bereit ist zu leisten. Sie geht noch zur Schule, wird aber jetzt 18 und ist motorisiert.

Was die Reitstunden anbelangt, würde ich die am Anfang zur Pflicht machen, damit sie lernt, wie wir reiten. Es ist ja kontraproduktiv, wenn wir unser Pferd nach Legerete ausbilden lassen und sie reitet nach sonstwas. Aber das müsste ich auch mit ihr besprechen. Sie könnte auch sicherlich mit Hannah ausreiten und dabei schon viel lernen.

Am liebsten wäre es mir, wie es einige beschrieben, dass sie einen kleinen eher Symbolischen Beitrag leistet, vielleicht 25 € oder so und zusätzlich mithilft. Am liebsten wäre es mit, wie es auch einige beschrieben, wenn sich ein Vertrauensverhältnis entwickelt und nicht ein rein geschäftsmäßiges.

Unsere Nachbarin hat eine Reitbeteiligung an einem Pferd mit 3 anderen Leuten. Die haben die besis nur 1 mal gesehen und jeder macht mit dem Pferd, was er für richtig hält. Schrecklich! Aber für 80 € im Monat darf jeder 2 mal die Woche reiten. So was will ich nicht!
Viele Grüße

Birgit

Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen! :-D Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen! :mrgreen:

Das Tagebuch der schrecklichen Schecken!

Sch(r)ecken-Fersehen
Benutzeravatar
Veilchen
Sportpferd
Beiträge: 2045
Registriert: Fr 18. Mai 2012, 19:24
Kontaktdaten:

Re: Reitbeteiligung: Geld oder Arbeit?

Beitrag von Veilchen »

Ich hab für Nemo auch ein Mädel. Sie zahlt nix bei mir, dafür muss sie immer abmisten wenn sie kommt. Und sie nimmt einmal pro Woche Unterricht. Also profitieren wir beide. :clap:

Wenn das so nicht funktionieren würde, würde ich auch für einmal pro Woche 25€, für zwei Mal die Woche dann 50€ verlangen. Und Unterricht mind. einmal pro Monat zur Pflicht machen. Oft ist es ja so, dass etwas das nix kostet auch nix wert ist.
Liebe Grüße vom Veilchen

Es ist, wie es ist. :giraffe:
Benutzeravatar
Biggi
Lehrpferd
Beiträge: 4659
Registriert: Do 17. Mai 2012, 18:00
Wohnort: im schönen Bergischen Land

Re: Reitbeteiligung: Geld oder Arbeit?

Beitrag von Biggi »

Veilchen hat geschrieben: Oft ist es ja so, dass etwas das nix kostet auch nix wert ist.
Der Gedanke kam mir auch schon mal.
Und was bezahlt ist, wird auch eher "abgearbeitet". Mir gehts ja auch darum, das die RB regelmäßig kommt und nicht nur bei optimalem Wetter.

Ich hab selber ein ähnliches "Problem" mit der Hallenbenutzung. Ich könnte jedesmal zahlen, wenn ich die Halle nutze. Aber dann habe ich im Innersten oft gesagt "ach ne, wieder 5 Euro! Machst du lieber nix." Mit meiner "Flat" zahle ich 40 Euro und kann dafür 8 mal im Monat die Halle nutzen. Theoretisch. Meist nutze ich das nicht aus, dafür hab ich aber auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich plötzlich 1 mal im Monat mit 3 Pferden dort ankomme. Das ist so mit der Stallbesi abgesprochen und ich denke, keiner wird übervorteilt. Aber ich würde nie mit 3 Pferden in die Halle gehen, wenn ich dann 15 Euro zahlen müsste. Ist ja letztendlich das gleiche Geld, aber psychologisch empfinde ich es anders.
Viele Grüße

Birgit

Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen! :-D Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen! :mrgreen:

Das Tagebuch der schrecklichen Schecken!

Sch(r)ecken-Fersehen
Benutzeravatar
november
Pegasus
Beiträge: 12866
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 09:54

Re: Reitbeteiligung: Geld oder Arbeit?

Beitrag von november »

Domino hatte mal eine RB, die 5€ pro Ritt gezahlt hat und dazu noch im Stall helfen musste. Würde das nicht mehr machen, es war immer ein hin und her, bis ich mein Geld bekommen habe (sie hat immer am Monatsende bezahlt, da ich damals 600 km entfernt gewohnt habe). Sie musste dann immer erst rechnen, wusste nicht mehr genau, wie viel sie nun geritten ist, teilweise hatte ich auch das gefühl, dass sie öfter geritten ist, als sie abgerechnet hat (so nach dem Motto "Hab mich ja nach der Bodenarbeit nur GANZ KURZ drauf gesetzt, so 20 min, das war ja nicht geritten").
Außerdem konnte ich das Geld nie einplanen, da ich ja vorher nie wusste, wie viel es sein wird.
Dann lieber einen Festpreis, das ist für alle einfacher. Das sehe ich wie du Biggi.

Mit dieser RB hatte ich auch den Eindruck, dass es "zu billig" war. Die Wertschätzung schien manchmal nicht so dolle zu sein. Vielleicht war das nur mein Empfinden, aber so kam es mir halt vor.
Little by little, one travels far.
Love, Trust and a little Pixiedust
Antworten