Gewährleistung beim Pferdekauf

Moderator: Stjern

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umamulher
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Gewährleistung beim Pferdekauf

Beitrag von umamulher »

Hallo,

kennst sich damit jemand vielleicht aus ?

Ist eine in einem Pferdekaufvertrag zwischen Privatleuten ausgeschlossene Gewährleistung auch noch verbindlich wenn mittels Gutachten nachgewiesen werden könnte, dass zum Zeitpunkt der Übergabe ein Sachmangel vorlag ? Also was wiegt in dem Moment mehr ? Die ausgeschlossene Gewährleistung oder die ausgeschlossene Beweislastumkehr ?

Ich habe schon so viel gegoogelt, aber nichts eindeutiges gefunden. Bevor ich einen Anwalt befrage versuche ich erstmal abzuchecken, ob ich überhaupt eine Chance hätte :?
LG Christa

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sacramoso
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Re: Gewährleistung beim Pferdekauf

Beitrag von sacramoso »

Hi,

nach meinem Kenntnisstand ist nicht ausschlaggebend ob der Mangel zum Zeitpunkt des Verkaufs schon vorlag sondern ob der Verkäufer von dem Mangel Kenntniss hatte.
Also:
Fall 1: Der Verkäufer wußte Bescheid, dann geht es Richtung arglistige Täuschung weil der Mangel verschwiegen wurde (Gute Chancen für dich)

Fall 2: Der Verkäufer wußte nicht über den Mangel Bescheid: dann hast du schlechte Karten weil die Gewährleistung ausgeschlossen wurde.(Und das gilt)

VG
Sacramoso
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umamulher
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Re: Gewährleistung beim Pferdekauf

Beitrag von umamulher »

Dann hätte ich tatsächlich keine Chance :(
LG Christa

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WaldSuse
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Re: Gewährleistung beim Pferdekauf

Beitrag von WaldSuse »

Ich habe nur mit Dustins Ex-Besi erlebt,daß sie ein Fohlen mit nem halben Jahr gekauft hat.Der mußte dann schon sehr früh mehrmals operiert werden mußte,weil er hinten eine Fehlstellung entwickelte und noch irgendwas mehr.Sie hat also recht viel Geld investiert.Sie hat gegen die Züchterin geklagt und Recht bekommen.Und hat den Kaufpreis komplett zurück erstattet bekommen.
Ich denke,ein Gespräch mit einem Anwalt für Pferderecht wäre vielleicht doch nicht schlecht.Das kostet natürlich erstmal,aber dann weißt du ganz sicher,was Sache ist.
Nicht müde werden,
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Cate
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Re: Gewährleistung beim Pferdekauf

Beitrag von Cate »

Sacramoso hat das mWn zutreffend zusammen gefasst, aber hast du evtl. eine Rechtschutzversicherung? Falls ja, würde ich da anrufen und den Fall schildern.
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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sacramoso
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Re: Gewährleistung beim Pferdekauf

Beitrag von sacramoso »

WaldSuse hat geschrieben: Mo 3. Jul 2017, 18:42 Ich habe nur mit Dustins Ex-Besi erlebt,daß sie ein Fohlen mit nem halben Jahr gekauft hat.Der mußte dann schon sehr früh mehrmals operiert werden mußte,weil er hinten eine Fehlstellung entwickelte und noch irgendwas mehr.Sie hat also recht viel Geld investiert.Sie hat gegen die Züchterin geklagt und Recht bekommen.Und hat den Kaufpreis komplett zurück erstattet bekommen.
Ich denke,ein Gespräch mit einem Anwalt für Pferderecht wäre vielleicht doch nicht schlecht.Das kostet natürlich erstmal,aber dann weißt du ganz sicher,was Sache ist.
Züchterin war dann natürlich kein Privatverkauf mehr, da kann die Gewährleistung nicht ausgeschlossen werden. Der Fall ist also anders gelagert.
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_Eva
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Re: Gewährleistung beim Pferdekauf

Beitrag von _Eva »

Soweit ich weiß ist es nochmal was anderes, wenn der Verkäufer sachkundig ist, z.B. ein Tierarzt.

Ein Beratungsgespräch mit einem Anwalt ist sicher keine schlechte Idee.
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Riff
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Re: Gewährleistung beim Pferdekauf

Beitrag von Riff »

Hast du eine AKU gemacht? Was steht in Kaufvertrag? Wurde beim Kauf eventuell Blut abgenommen? Das friert man ein, um genau in solchen Fällen nachweisen zu können, ob sie es intus hat.
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sacramoso
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Re: Gewährleistung beim Pferdekauf

Beitrag von sacramoso »

Vielleicht magst du ja auch ein paar mehr Details schildern um den genauen Sachverhalt besser verstehen zu können...
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umamulher
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Re: Gewährleistung beim Pferdekauf

Beitrag von umamulher »

Danke für die Infos :)
Rechtsschutzversicherung habe ich leider nicht, deshalb scheue ich mich auch womöglich noch mehr unnötig Geld zu investieren für eine anwaltliche Beratung.

Sachverhalt ist folgender: Pferd von Privat gekauft, keine AKU gemacht, die Verkäuferin hatte das Pferd seit 1,5 Jahren und die AKU von ihrem Kauf damals ist Bestandteil des Kaufvertrages, im Kaufvertrag ist die Gewährleistung ausgeschlossen. Ich habe das Pferd probegeritten und gekauft. Das Pony war ruhig und gelassen und gemütlich beim Reiten.

Im Heimatstall Pferd sehr aufgeregt, okay - alles neu. Aber auch von Anfang an sehr spannig und nervös beim Reiten und das wurde anstatt besser immer schlimmer mit teilweise heftigen Reaktionen unterm Sattel. Osteo kommen lassen und sie musste feststellen, dass die Wirbel hochstanden und total verklemmt waren. Nach der Behandlung wurde der Rücken optisch viel besser und das Pony mental entspannter, keine Reitversuche mehr, bei der Nachbehandlung im Lendenwirbelbereich nochmal starke Schmerzreaktion. Daraufhin den Rücken röntgen lassen mit der niederschmetternden Diagnose: Kissing Spines und Ablagerungen am Nackenband. Das arme Pony ist 7 Jahre alt :cry:

Das ist die Kurzfassung der letzten 5 Monate. Wer es ganz genau wissen möchte kann gerne mein Tagebuch "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne" besuchen ;)
LG Christa

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