Mischt ihr euch bei Miteinstellern/Mitreitern ein?

[Zaubermieze]

Offensichtlich unpassende Sättel, schlechte Hufe, deutlich suboptimale Haltungsbedingungen, inkompetenter Umgang mit dem Pferd ... Als Mitreiter oder Miteinsteller sieht man bei anderen teilweise so manches, was man selber anders machen würde und wo einem das Pferd leidtut. Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Unternehmt ihr etwas? Oder haltet ihr euch komplett raus solange es euch und euer Pferd nicht betrifft?

[A.Z.]

Fremdes Pferd, fremde Verantwortung.

Jeder tut doch mit seinem Pferd nach bestem Wissen und Gewissen, ist auf der Suche nach seinem Weg mit Pferd, ...

Das sieht sicher ab und an nicht immer so aus, wie andere das als optimal empfinden. Sicher gilt das auch für das was du und ich mit unserem Pferd tun.

Dabei gibt es nichts Belastenderes als von wohlmeinenden Kollegen ungefragte Ratschläge zu erhalten. Nicht zuletzt deswegen verpuffen die dann auch ungehört und ich kann die Energie besser in mein Pferd und mich investieren.

[november]

Normalerweise halte ich mich auch raus. Meistens würde ich mich auch gar nicht trauen, etwas zu sagen. Manchmal ergibt sich aber die Situation, dass man etwas ansprechen kann, indem man es nett verpackt oder in einer Frage unterbringt oder so. Mit Ratschlägen, die man ungefragt loslässt macht man sich unbeliebt (mag ich auch nicht), aber wenn man etwas nett unterbringt, oder sich vorsichtig rantastet stößt man eher auf offene Ohren. Manchmal sind die Leute auch dankbar für einen Hinweis, wenn es um etwas geht, was sie noch nicht bemerkt haben oder wenn sie glauben, dass es tatsächlich ein vorhandenes Problem lösen könnte.

Natürlich hängt es auch imemr davon ab, wie gut man Leute kennt. Einer Bekannten von mir konnte ich vorsichtig und freundlich ein paar Sachen vermitteln (z.B., dass die Erziehungsmethoden, die ihr damaliger SB vorgeschlagen hat kompletter Mist warern), die sie dann auch gerne und erfolgreich angenommen hat.
Wenn ich jemanden nicht kenne, würde ich auch nichts sagen, es sei denn es ergibt sich. Also z.B. "mein Pferd läuft immer so klemmig." "Hast du vielleicht mal einen Sattler da gehabt, ich finde, der Sattel sitzt nicht optimal."

[lunimaus]

Ich finde, A.Z. und november haben es schön auf den Punkt gebracht. Ich halte mich raus, wenn ich nicht explizit gefragt oder gebeten werde. Wenn sich aber im Gespräch etwas ergibt, dann kann man je nach Situation auch mal vorsichtig was ansprechen.
Grundsätzlich finde ich aber (ständiges) Reinreden, Anmerken (in einem Stall bis hin zum Pferd aus der Hand nehmen und sehr deutlich maßregeln) so unangenehm, dass es für mich ein Fluchtgrund ist.

[Sheitana]

Ich stimme da AZ, November und Luni zu, ich halte mich komplett raus. Ich finde einmischen geht gar nicht... :-ü
Anders ist es, wenn es im Gespräch aufkommt, dann kann man hier und da mal den Hinweis geben.
Oder, wenn es SO tierschutzrelevant ist, dass man gar nicht wegsehen kann (das hatte ich zweimal im alten Stall. Einmal wurde sich auf ein 6 Monate altes Shettybaby gesetzt, damit bin ich ziemlich auf die Nase gefallen, denn damals fand nur ich das schlimm. Und einmal wollte jemand ein chronisches Reheshetty mit Kräutern, die - damit Pferdi es frisst - in 1kg Müsli versteckt waren kurieren, während es 24h auf der Weide stand. Da war ich dann aber schon THP und hab der SB ganz klar gesagt, ich bin verpflichtet das dem VetAmt zu melden. Wenn der Besi nichts macht, dann hat sie noch die Chance einzuschreiten, was dann auch passiert ist).

[baobap]

So sehe ich es auch. Allgemein halte ich mich komplett raus. Habe mit "meinen" beiden genug zu tun und bin da konzentriert dabei. Ich lebe den Umgang, den ich für richtig halte einfach vor.

Wenn einer Fragen hat oder es sich im Gespräch ergibt, dann kann man ja mal was erwähnen oder wenn es gar zu gruselig wäre(eine hat z. B. ihr Pferd bewußt "brav gehungert" da standen die Rippen nur noch so raus... eine hat ihr Pferd mit massivem Reheschub auf allen vieren!!! partout ihr Pferd bewegt sehen wollen und ALLES dran gesetzt - viel Schmerzmittel und dann mit unverträglichem Kollegen auf kleinen Paddock gestellt zum kloppen oder mit Hengstkette das arme Pferd rumgezogen bis Blut aus dem Kronrand kam - das Pferd wurde eingeschläfert - da habe ich mich dann in beiden Fällen doch zu Wort gemeldet, was aber bei dem Rehepferd nicht mal den TA interessierte, denn das bekam noch weiter fröhlich viel Kraftfutter und viel Rübenschnitzel damit es "nicht so abbaut" ), dann kann man ja fragen wie er/sie das so handhabt und warum er/sie diese "Lösung" nimmt und "Lösung xy" nicht? und dann nach der Antwort das dann auch gut sein lassen - man hat dann ne Idee abgegeben, ob sie angenommen wird liegt nicht im eigenen Bereich.

[Gentiana]

Wo fängt denn einmischen an ? Ich finde, das kommt immer darauf an, wen man vor sich hat... Warum soll man nicht mal Sachen ansprechen, die einem "komisch" vorkommen und die man vielleicht anders machen würde oder die man ganz anders kennt? Manchmal kann man auch noch was dazulernen
Wenn ich eine andere Meinung zu einem Thema habe, dann darf ich die doch vertreten, oder ? Ich werd keinem meine Meinung "aufdrücken" und ich merke ja, wenn das am Gegenüber "abprallt" und kein vernünftiges Gespräch zustande kommt - dann lass ich´s auch. Aber manche Sachen will ich einfach erwähnt haben, egal, ob ich mich damit manchmal auch unbeliebt mache....

[Sheitana]

Warum, Gentiana?

Solange es nicht tierschutzrelevant ist - geht es mich schlicht nichts an, was Andere tun.

Ich bin ja nun derzeit selbst in der Situation, dass ich ein lahmes Pferd habe, was längerfristig Rekonvaleszenz benötigt. Und ich finde es langsam schlicht nervig, wenn jemand versucht mir Tips zu geben, was ich seiner Meinung nach besser machen soll. Ich hab da inzwischen einen richtigen Hass drauf. Keiner kennt mein Pferd, keiner weiß, wie es drauf ist, was seine Probleme sind, was ihr leicht und was ihr schwer fällt.
Der nächste Schritt dazu ist dann übrigens das mitleidvolle "ist dein Pferd immer noch nicht gesund?"

Sicherlich ist es immer eine Frage des "wie". Wenn einer zu mir kommt und sagt "was hat dein Pferd denn?", bin ich gerne bereit, darüber zu reden. Ungefragte Tips und seien sie noch so gut gemeint finde ich einfach nur überflüssig und nervend.

[Gentiana]

...drum sag ich ja, wenn der andere kein Interesse hat, dann lass ich´s.... und wenn es dich nervt, dann sag´s den ständigen Tippgebern doch einfach...

[Sheitana]

Natürlich kann ich das sagen..... trotzdem wurde ich dann vorher schon wieder gefragt

Wie gesagt, es kommt aufs wie an. Ich finde man erkennt deutlich den Unterschied zwischen ernsthaftem Interesse (und sich daraus ergebendem Gespräch), oder den Leuten, die einfach ungefragt Tips geben wollen.