Wege in die Selbstversorgung und wie vereinbaren?

Moderator: Stjern

Benutzeravatar
elcaracol
Nachwuchspferd
Beiträge: 516
Registriert: Di 17. Jul 2012, 12:58

Re: Wege in die Selbstversorgung und wie vereinbaren?

Beitrag von elcaracol »

Stall ist sehr gut zu befahren, das kein Problem.
J.H.
Remonte
Beiträge: 168
Registriert: Fr 6. Jul 2012, 12:31

Re: Wege in die Selbstversorgung und wie vereinbaren?

Beitrag von J.H. »

Never!!! Nicht machen, in deiner Situation. Du hast noch keinen festen Job, und noch einige Monate Studium vor dir.

Ein eigener Stall ist ein Fass ohne Boden.... Finanziell und freizeitmässig. Das vergessen viele (hab ich auch damals vergessen). Und es ist eine Riesen Verantwortung. Das nebenher zu managen, gerade, wenn man studiert oder Vollzeit arbeitet, ist mega schwierig, wenn man dann auch noch was von seinen Pferden haben will, und eben nicht nur ausmisten und füttern will. Die Pflege des gesamten Grundstücks nur mit dem nötigsten ist mega zeitaufwändig. Dein GG wird sich bedanken, wenn er dich kaum noch zu gesicht bekommt (ausser, er ist natürlich genauso begeistert und involviert, wie du selbst).

Die Idee, man könnte einen Einsteller haben, der dann mithilft, ist toll. Diese Idee hat, glaub ich, fast jeder Selbstversorger. Leider funktioniert das in 90% der Fälle nicht so, wie man sich das vorstellt. Und am Schluss steht man doch wieder alleine da. Oft (selbst, wenn es nur 1x im Jahr wäre), muss man neue Pferde in die Herde eingliedern, das ist immer Stress. Für jeden.

Nur man selbst kann seine Pferde am besten versorgen??? Kann ich nicht bestätigen, mein Stallbesitzer macht das mindestens so gut wie ich, und meine beiden sind jetzt nicht gerade so einfach. Mit dieser Einstellung stell dich auf folgendes ein: Krank sein ist dann als SV nämlich nicht mehr drin. Stell dich drauf ein, dass du auch todkrank bei Schmuddelwetter, Kälte, etc. mit klammen Fingern deine Stallarbeit verrichten musst, egal, ob es dir richtig scheisse geht, oder du schmerzen hast, oder sonstwas.

Versorgung im Winter, gerade, wenn es richtig gefroren ist über Wochen (wie z. B. gerade jetzt), ist die Hölle!!! Du wirst überall schauen müssen, dass nichts eingefriert, Wasser z. T. in Kanistern anschleppen müssen, etc.

Kein Stromanschluss: ein no-go. Gerade im Winter, wenn es ab 17 Uhr dunkel ist. Viel Spass.

Eternitdach... Solange es dicht ist, kein Problem. Sobald das aber erneuert werden muss, kannst du das nicht mehr bezahlen. Da müssen Menschen in speziellen Anzügen kommen, die die Platten dann einzeln ausbauen und als Sondermüll entsorgen. Kannst du nicht bezahlen. Die meisten Leute machen es so, dass sie notdürftig flicken, bis es nicht mehr geht, und dann quasi ein neues Dach über das alte Dach drüber bauen. Ist günstiger.
roniybb
Sportpferd
Beiträge: 1973
Registriert: Do 7. Jun 2012, 17:03

Re: Wege in die Selbstversorgung und wie vereinbaren?

Beitrag von roniybb »

und eine "Haltergemeinschaft"? Ich würde eine Anzeige aufgeben, mir Leute, Pferde und Vorstellungen ansehen+hören und dann entscheiden. Der Zeitpunkt ist denkbar schlecht, keiner weiss, wohin die Arbeit einen treibt...
Ich hab seit 6 Jahren die Pferde am Haus und habe es im Winter auch manchmal satt. Aber wir haben 9 Pferde, das ist eine Hausnummer mehr. Aber ganz allein würde ich mir mit Arbeit und Kind und bissl Leben wollen keinen Stall zumuten...
Benutzeravatar
elcaracol
Nachwuchspferd
Beiträge: 516
Registriert: Di 17. Jul 2012, 12:58

Re: Wege in die Selbstversorgung und wie vereinbaren?

Beitrag von elcaracol »

Also ich bin von der Sache inzwischen richtig fertig und genervt und will eigentlich mit niemanden reden:(

Der Zeitpunkt ist schlecht. Ich bin alleine :( Und ich habe auch nicht großen Kontakt zu anderen Leuten hier...
Gleichzeitig kann ich mich richtig schlecht verkaufen. Ich fühle mich immer wie der letzte Idiot...
Also beste Vorraussetzungen eine Haltergemeinschaft aufzubauen...
Und alleine möchte ich da nicht sein. Ganz einfach, wegen der Zeit. Ich könnte es sicher irgendwie hinbekommen...
Aber wenn ich wirklich einen Job hier finden sollte, dann wäre ich ja schon 12 Stunden jeden Tag unterwegs. Am We dann vernümpftig etwas mit dem Pferd machen und Stallarbeit machen. Und es geht halt auch darum, dass ich in meiner Familie niemanden habe, der pferdeerfahren einspringen kann, z.B. ich bin krank oder weg und Lotta hat irgendetwas, da ist niemand den ich Lotta anvertrauen könnte, ausser meinen Freund der könnte da vielleicht rein wachsen, aber eigentlich will er das nicht :(
Eine Anzeige habe ich bisher gemacht und keiner hat wirkliches Interesse...

Nebenbei haben wir und den Stall nochmal angeschaut. Seit 4 Jahren wurde quasi nichts gemacht. Die Latten vom Zaun müssten neu. Hier und da gleich ausbessern, neue Litze ziehen.

:|
Benutzeravatar
charmel
Remonte
Beiträge: 285
Registriert: Do 31. Mai 2012, 11:10
Wohnort: Kehdingen

Re: Wege in die Selbstversorgung und wie vereinbaren?

Beitrag von charmel »

:hug: Ich verstehe dich nur zur gut.
Ich wollte meine Pferde jahrelang zu mir nach Hause holen und habe mir jede Möglichkeit schön geredet.
Man greift nach jedem Strohhalm, setzt die Rosarote-Brille auf , aber dann dreht man sich nur noch im Kreis.

Im Sommer 2015 habe ich sie dann wirklich ans neu erworbene Haus geholt.
Die Arbeit ist nicht zu unterschätzen. Stallarbeit, Umbau, Problembehebung...

Von Einstellern würde ich mich nie abhängig machen. :-u
Da muss man schon einen Glücksgriff bei Pferd und Mensch haben.
Ich habe das Glück, das mein Partner den Stall mitträgt.

Wir sind diesen Sommer übrigens mit knapp 2500 qm Weide ausgekommen; vom Rest haben wir Heu gemacht.
Marschboden, üppiger Aufwuchs und drei Stunden Weide mit Maulkorb.

Ich kenne das Gefühl, aber ich bin sehr froh, dass ich abgewartet habe.
Viele Grüße :-)
Melanie
Wallinka
Zentaur
Beiträge: 19896
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:45

Re: Wege in die Selbstversorgung und wie vereinbaren?

Beitrag von Wallinka »

Ich glaub auch, dass für dich im Moment einfach der Zeitpunkt nicht der richtige ist. :hug: Dh ja aber nicht, dass der Traum nicht später irgendwann wahr werden kann.
Und falls du noch eine "Abschreck"-Geschichte brauchst:
Eigentlich wollte ich gestern abend nach der Arbeit, sprich nach 19 Uhr, nur schnell noch die Pferde versorgen und dann früh ins Bett in der Hoffnung, das meine Halsschmerzen und der Wattekopf sich davon vertreiben lassen. Statt dessen bin ich erst um 20 Uhr bei der Arbeit weggekommen, wurde auf dem Weg zum Stall von Blaulicht überholt (und das hörte gar nicht mehr auf, das waren 8 Feuerwehrautos und einmal Polizei) und 100 m vor mir bremsen die mitten auf der Strasse, machen den Warnblinker an und die Strasse war dicht. Offenbar ein Feueralarm im Altenheim, sowas dauert. Also umgedreht, der "fastgenausokurz" Weg ist durch eine Baustelle gesperrt, nehmen wir den langen Weg aussenrum, dauert 10 min länger. Bei den Pferden angekommen muß ich feststellen, das mein "ich hab chronisch immer mal wieder Durchfall und keiner weiß warum" Pferd es seit heute morgen geschafft hat, in alle 4 Wassertonnen zu sch...... Da ich grad gestern Wasser aufgefüllt hab, sind das ca 500 l knapp über Null Grad Wasser, die ich jetzt entsorgen darf. Da der Paddock gefroren ist, kann ich das Wasser nicht dorthin Eimern, dann hätte ich morgen eine wunderbare Eisbahn. Also 500l mit dem Eimer aus dem Paddock, vom Gelände runter, über den Feldweg, in den Graben, jedesmal Litze auf/Litze zu, mehr als 10 l kann ich nicht tragen, das will mein Rücken nicht...... Schon mal etwas Heu in die Netze, damit die Pferde nicht ganz doof gucken. Dann wieder ins Auto, die Wasserpumpe steht zu Hause, weil sie mir bei diesen Temperaturen sonst kaputtfriert. Ich fahre gleich aussenrum, wer weiß, ob das Blaulicht da noch steht. Pumpe holen, Wasser zum auffüllen nicht vergessen, sicherheitshalber noch Sprit fürs Aggregat an der Tankstelle holen, wieder zu den Pferden, zum Glück hat sich das Blaulicht verzogen und ich kann den schnellen Weg nehmen. Pumpe zum arbeiten überzeugen geht nur mit viel auffüllen, dann läuft sie endlich, ich kann die Bottiche fertig reinigen und wieder auffüllen. Währenddessen "nur noch" die Heunetze fertig machen, dem Durchfaller sein Eimerfutter verpassen, dem Shetty die Pille, abmisten schenke ich mir, das mache ich morgen, inzwischen ist es fast 24 Uhr und um 5 Uhr klingelt der Wecker wieder :redeye:
Wie gern hätte ich gestern einen SB angerufen, gesagt: "du hast da ein Problem, kümmer dich" und wäre ins Bett verschwunden.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
trollpony
Nachwuchspferd
Beiträge: 479
Registriert: Do 31. Mai 2012, 12:19

Re: Wege in die Selbstversorgung und wie vereinbaren?

Beitrag von trollpony »

:ohhh: Wallinka, nein manchmal macht es wirklich keinen Spaß Selbstversorger zu sein! Und solche Sachen sind dann immer bevorzugt im Winter wenns kalt ist, schon spät, man am nächsten Tag raus muss.... (Und sich fragt warum man sich das eigentlich alles antut)

elcaracol, ich glaube ehrlich auch dass es jetzt nicht der richtige Zeitpunkt und die richtigen Voraussetzungen sind!
Wenn du einen guten Stall für Lotta hast, dann zieh dort hin, lass den Kleinen in seiner optimalen Jungpferdeaufzucht, mach dein Studium fertig, such dir einen Job und schau wo es dich hinverschlägt. Und irgendwann kann dann immernoch der eigene Stall kommen :hug:
Ich weiß wie das ist mit dem Traum vom eigenen Stall. Aber auch mit besseren Voraussetzungen kann es im Alltag echt schwierig sein, und siehe Wallinka, "Irgendwas" ist immer ...
HABE MUT ZU TRÄUMEN DENN NUR WER DEN MUT HAT ZU TRÄUMEN HAT AUCH DIE KRAFT ZU KÄMPFEN
Benutzeravatar
november
Pegasus
Beiträge: 12869
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 09:54

Re: Wege in die Selbstversorgung und wie vereinbaren?

Beitrag von november »

Also ich bin von der Sache inzwischen richtig fertig und genervt und will eigentlich mit niemanden reden:(

Der Zeitpunkt ist schlecht. Ich bin alleine :( Und ich habe auch nicht großen Kontakt zu anderen Leuten hier...
Gleichzeitig kann ich mich richtig schlecht verkaufen. Ich fühle mich immer wie der letzte Idiot...
Also beste Vorraussetzungen eine Haltergemeinschaft aufzubauen...
Und alleine möchte ich da nicht sein. Ganz einfach, wegen der Zeit. Ich könnte es sicher irgendwie hinbekommen...
Aber wenn ich wirklich einen Job hier finden sollte, dann wäre ich ja schon 12 Stunden jeden Tag unterwegs. Am We dann vernümpftig etwas mit dem Pferd machen und Stallarbeit machen. Und es geht halt auch darum, dass ich in meiner Familie niemanden habe, der pferdeerfahren einspringen kann, z.B. ich bin krank oder weg und Lotta hat irgendetwas, da ist niemand den ich Lotta anvertrauen könnte, ausser meinen Freund der könnte da vielleicht rein wachsen, aber eigentlich will er das nicht :(
Eine Anzeige habe ich bisher gemacht und keiner hat wirkliches Interesse...

Nebenbei haben wir und den Stall nochmal angeschaut. Seit 4 Jahren wurde quasi nichts gemacht. Die Latten vom Zaun müssten neu. Hier und da gleich ausbessern, neue Litze ziehen.
Dass du genervt bist, kann ich gut verstehen. Aber das, ws du hier schreeibst, beantwortet deine Frage eigentlich sehr gut - zum jetztigen Zeitpunkt wäre es, glaube ich, keine gute Idee in die Selbstversorgung zu gehen.
Für deinen Seelenfrieden wäre es sicher gut, wenn du jetzt klar sagst "nein, jetzt nicht". Dann kannst du dich lockerer machen und abwarten, was die Zukunft dir bringen wird.
Eine Haltergemeinschaft, wenn man andere halter findet, kann auch ziemlich stressig sein. Wir hatten mal eine und die ist grandios und mit Riesenkrach gescheitert.
Little by little, one travels far.
Love, Trust and a little Pixiedust
Benutzeravatar
Equester
Pegasus
Beiträge: 17309
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:52

Re: Wege in die Selbstversorgung und wie vereinbaren?

Beitrag von Equester »

Ich habe Selbstversorgung light (Wasser macht der SB, Heuballen werden automatisch in die Heukammer geliefert), ich liebe meinen Stall und die damit verbundene Selbstbestimmung und würde es trotzdem sofort - sofern es sowas bei uns gäbe - für einen VP-Stall mit gleicher Qualität aufgeben. Gibt es bei uns aber nicht :-z , hier gibt es nur: entweder weggucken und sich einreden, dass es nicht so schlimm ist, oder selber machen :nix: . Wir haben eine sehr gut funktionierende Selbstversorgergemeinschaft, die fängt auch Krankheit und Urlaub auf, ansonsten hätte ich das ganz sicher schon aufgegeben. Alleine und ohne festen Partner würde ich das nicht mal im Ansatz probieren. Aber einfach mal 2 - 3 Tage nicht raus fahren, weil schlechtes Wetter ist oder schlicht die Lust fehlt, geht auch in unserer Gemeinschaft nicht :nix: .

Aber das Thema ist ja wohl für Dich schon durch, vielleicht ergibt sich zu einem späteren Zeitpunkt ja ein ähnliches Angebot, was besser passt :hug:

@doro

:ohhh: *trostkeksreich*
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
Benutzeravatar
Biggi01
Einhorn
Beiträge: 8593
Registriert: Di 15. Mai 2012, 15:36
Wohnort: LKr HN

Re: Wege in die Selbstversorgung und wie vereinbaren?

Beitrag von Biggi01 »

Doro :ohhh:, das ist wirklich abschreckend :shock:

Viele sind aber Selbstversorger, weil es eben mit der Vollpension oft nicht klappt bzw. keinen passenden VP Stall gibt. (Wahrscheinlich wäre es unbezahlbar, wenn jemand unsere Pferde so gut versorgen würde, wie wir selber ;) )
Fuchsis Tagebuch

Neues vom Fuchsi


Dressur soll sichtbar gemachte Liebe sein. Freddy Knie sen.
Antworten