Oldie in eine neue Gruppe eingliedern

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Georgi
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Re: Oldie in eine neue Gruppe eingliedern

Beitrag von Georgi »

Er nimmt bereits etwas zu :clap: Die Zähne wurden nun auch gemacht, 3 mußten leider gezogen werden. Rippen sind natürich noch zu sehen, aber in ein paar Monaten bestimmt nicht mehr :-D
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Lottehüh
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Re: Oldie in eine neue Gruppe eingliedern

Beitrag von Lottehüh »

Ich nutze mal diesen Thread, weil er gut passt....

Nachdem Lottchen nicht mehr da ist, wohnt Pablo ja "alleine", er hat pferdigen Kontakt über den Zaun, aber niemand direkt bei ihm im Stall / Auslauf / Koppel. Ausgemacht war eigentlich, dass ein anderes junges Stütchen aus dem Stall zu ihm zieht, zumindest vorübergehend, aber irgendwie macht die Besi da nen Rückzieher und ich will auch nicht betteln, obwohl es mich schon ein bisschen ärgert. Ich tu mich etwas schwer, eine Anzeige aufzugeben. Ich hab einfach keinen Bock mich mit irgendjemandem rumzustreiten. Ich glaube, egal, wie gut man sich vorher abspricht, man kann es einfach nicht gut einschätzen, ob es klappt oder nicht. Es muss natürlich pferdig klappen, aber halt auch menschlich. Da der Stall nicht mir gehört, hätte ich keinerlei handhabe gegen einen potentiellen Neueinsteller, der mir und / oder meinem Pferd das Stalldasein vermiest. Den SB brauch ich da nicht mit einschalten, dem ist das egal. Hauptsache wir zahlen die Stallmiete, wie wir dann untereinander klarkommen, ist unsre Sache...

Nun hab ich eine Freundin, die einen "älteren" Wallach hat. Genauer gesagt 30 1/2 Jahre ist er alt, ein groooooßes, ehemals echt schweres Warmblut (ca. 700kg). Er kann seit längerem nur noch Heucobs essen. Er lutscht am Heu rum, aber kauen und schlucken geht nicht Er steht momentan in einer Paddockbox mit stundenweise Gruppenauslauf. Er war dort immer der ranghöchste, aber im Laufe des vergangenen Jahres hat ihm einer der anderen den Rang abgelaufen.
Die Pferde haben dort zwar Auslauf, aber nur sehr begrenzt Gras. Also quasi bis Ende Mai, dann ist bei denen Gras leer für dieses Jahr. Gras kann er aber wohl noch ganz gut essen.

Er hat natürlich diverse Probleme, Arthrose, Spezialbeschag glaub wegen einer Sehne, die Zahnsache, und vor allem auch ein schwaches Herz.

Meint ihr, dem kann man einen Umzug zumuten? Klar ist das Stress für ihn, aber die Paddockbox ist auch Stress, weil er nix zu tun hat und die ganze Zeit gegen die Bretter bollert, weil er Heucobs haben will (er bekommt momentan ca. 7-8 Portionen am Tag, also genug, aber ich denke, es ist einfach langweilig in den Pausen). Ich hab so viel Gras, dass Pablo das gar nicht alleine essen kann. Das würde ihm sicher extrem gut tun.

Die Sorgen sind:

1) Schafft er einen Umzug? Ist er geistig fit genug, um nochmal "Freiheit" zu lernen? Nicht, dass er von der weiter entfernten Koppel nicht mehr zum Stall findet und da unten ewig rumirrt bevor einer kommt und ihn völlig fertig vorfindet... ;)
2) Pablo ist ranghoch. Er ist nett. Aber Lotti wollte auch nie ranghoch sein, da gab es nie Probleme. Die Besi sagt, es war schon immer so, dass ihr Wallach in die Herde kam, alle einmal angeschnuppert hat und dann war klar, dass er der Chef ist. Also kein Schläger. Pablo ist auch kein Schläger. Aber wir haben kein gut sozialisiertes ranghohes Pferd am Stall, mit dem man hätte ausprobieren können, was denn passieren würde, sollte er auf ein "gleichranghohes" (? :-D ) Pferd treffen. Wenn ein fremdes Pferd Stress macht, weicht er aus.
3) Pablo hat gerade Lotti verloren. Ein bisschen fände ich es blöd, wenn er vielleicht bald wieder seinen Freund verlieren würde. Auf der anderen Seite glaube ich nicht, dass die beiden soooo dicke werden, wie es mit Lottchen war. Und dann ist zu zweit - wenn auch nicht ewig - immer noch besser als alleine, oder? Wer weiß, was sich bis dahin ergibt...?! (Wobei er sich wirklich unerwartet gut zurecht findet!!! *vorstolzfastplatze*)

Eigentlich ist Punkt eins meine Hauptsorge - ob man wohl einen so alten Baum noch verpflanzen kann? Das muss wohl die Besi selbst beurteilen.

Ich weiß, ihr könnt das auch nicht beurteilen, aber ein paar Anregungen / Ideen / Meinungen fände ich nett.
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november
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Re: Oldie in eine neue Gruppe eingliedern

Beitrag von november »

Der Wallach deienr Freundin ist ja wirklich schon ein hochbetagter kerl, mit Erfahrung zum umzug eines so alten Pferdes kann ich leider nicht dienen.
Domino war 25, als ich ihn aus seiner seit jahren angestammten herde genommen und in einen neuen Stall umgezogen habe. Ich hatte auch ANgst, aber er hat das völlig problemlos weg gesteckt und ist nochmal richtig aufgebnlüht. Für ihn passte alles im neuen Stall. Im alten war er auch nicht unglücklich und lebte in einer sehr guten Haltung, aber für ihn war der neue Stall offensichtlich noch besser.
Ich würde es immer wied4er machen. Also auch ein altes Pferd umziehen lassen, wenn sich dadurch die Bedingungen verbessern. Das ist bei eurer Situation natürlich schwer zu beurteilen, aber ich finde es klingt, als sei da durchaus eine Verbesserung für den Senior drin. Wie er sich dann tatsächlich umgewöhnt und vor allem wie die beiden Herren es regeln, ist natürlich ein Risiko. Bei Domino war damals das Eingliedern überhaupt kein Ding, der war aber auch nie ranghoch. Trotzdem finde ich, dass es bei euch so klingt, als könnte es klappen. Richtig beurteilen muss es natürlich die Besi, da hast du völlig recht.
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Ramona
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Re: Oldie in eine neue Gruppe eingliedern

Beitrag von Ramona »

Bestünde die Möglichkeit, dass du zusammen mit Pablo den alten Herrn mal besuchst? Dann könnte man ja immerhin feststellen, ob die Pferde sich verstehen könnten oder aber sich auf Anhieb überhaupt nicht leiden können. Falls dann ein Umzug tatsächlich ein Option wäre, wie weit sind die beiden Ställe voneinander entfernt? Nah genug, dass man die Strecke mit einer längeren Wanderung bzw. max. Tagesmarsch zu Fuß bewältigen könnte? Wenn irgend möglich würde ich dann laufen und Pablo möglichst von Anfang an mitnehmen oder wenigstens auf halber Strecke entgegen kommen. So ein gemeinsamer Ausflug verbindet ja irgendwie, dann kennen sie sich schon ein bisschen und kommen irgendwann eben gemeinsam im neuen (alten) Zuhause an.

Pferde sind ja eigentlich nicht standorttreu, das Wandern liegt ihnen im Blut und ist für sie ganz normal. Nur unsere Haltung verhindert ja, dass sie diesen Instinkt ausleben können. Wenn's mein Pferd wäre, würde ich mir garantiert auch Gedanken machen, wie gut er das weg steckt, aber eigentlich gibt es für mich keinen vernünftigen Grund, warum er das nicht packen sollte. Ich würde halt nur versuchen, es so stressfrei und natürlich wie möglich zu machen. Habe auch selbst schon sehr gute Erfahrungen damit gemacht, die Pferde zum neuen Stall laufen zu lassen, statt zu fahren.
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Lottehüh
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Re: Oldie in eine neue Gruppe eingliedern

Beitrag von Lottehüh »

Danke für Eure Posts.

ja tatsächlich hab ich überlegt, ob ich mit Pablo zum Senior laufe, um mal zu schauen, ob die Herren sich sympathisch sind. Es sind einfach 10 km (ich reite Pablo nicht). Problem ist, dass man dort ja keine Möglichkeit hat, die beiden mal zusammen zu lassen. Und ob man an so ner Annäherung über die Box was sagen kann? Und dann ist es natürlich so, dass dann halt auch Fragen seitens des aktuellen Stalls kommen werden, dann muss sie sagen, dass sie überlegt zu gehen. Ich hab mit Pablo bisher kein Pferd getroffen, bei dem ich auf Anhieb gemerkt hätte, dass die beiden sich nicht sympathisch wären.

Der Senior kann die Strecke denke ich nicht mehr laufen. Einen Zu-Fuß-Umzug halte ich für nicht machbar. Wir hatten schonmal überlegt, ihn zu Lotti und Pablo zustellen, vor drei Jahren oder so. Da wäre das der Plan gewesen, aber jetzt... denke das ist zu weit. (Damals hatten wir uns dagegen entschieden, weil Lotti einfach Pablos große Liebe war und ich Angst hatte, dass entweder die zwei Herren sich wegen ihr kappeln, oder aber - das war meine Hauptsorge - Pablo die ganze Zeit Lotti vor dem anderen wegtreibt und sie dann keine Ruhe mehr hat).
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Lottehüh
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Re: Oldie in eine neue Gruppe eingliedern

Beitrag von Lottehüh »

Ja November, ich denke, der Senior würde sich in jedem Fall verbessern.
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Memüsi
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Re: Oldie in eine neue Gruppe eingliedern

Beitrag von Memüsi »

Warum möchte die Besi den wechseln, hat Sie das Gefühl das es ihm dort nicht mehr gut geht? Denke dass es auch ganz arg darauf ankommt ob er dort (enge)Freunde hat. Bei uns am Stall ist letztes Jahr eine mit ihrem Oldie ausgezogen und keine vier Wochen mit abgemagertem Pferd wieder zurückgekommen. Der ist dort total aggressiv gegen das andere Pferd geworden und hat somit seinen Frust oder Überforderung gezeigt. Der war danach Glücklich wieder bei seien Jungs zu sein.

Und auch ein ganz wichtiger Punkt, könnt ihr es bei dir am Stall leisten ihm weiterhin mehrere Portionen Heucobs zu füttern wenn ihm das Gras doch nicht reicht?
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Lottehüh
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Re: Oldie in eine neue Gruppe eingliedern

Beitrag von Lottehüh »

Sie möchte kommen, weil sie dort am Stall fast 400 EUR zahlt, das Pferd quasi selbst versorgt, zudem Heucobs kauft, und es so gut wie kein Gras gibt. Das Gras kann er aber im Gegensatz zu Heu essen. Er böllert die ganze Zeit an die Boxenwände, weil er essen will, obwohl er 7-8 Portionen Heucobs am Tag bekommt, aber ich denke,e s ist einfach die fehlende Beschäftigung. Ich hab so viel Gras, dass Pablo es alleine gar nicht essen kann. Die Pferde stehen dort nur stundenweise zusammen draußen, sonst in der Paddockbox. Das Heucobs-Handling würde sich in der Weidezeit sehr erschweren, da man ihm ja nicht in der Herde die Heucobs geben kann.

Klar, Lottchen hat ja auch Heucobs bekommen.
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Memüsi
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Re: Oldie in eine neue Gruppe eingliedern

Beitrag von Memüsi »

Momentan füttern wir den Oldi auf und er wird im Offenstall separiert. Braucht halt etwas mehr an Management. Er frisst noch Heu aber mäkelig sobald die Weidesaison beginnt. Gras frisst er gerne jedoch haben wir Hangweide und keine Kuhgraswiese so das man den Eindruck hat das er beim weiden mehr verbraucht als das er zuführt bzw. verwertet.

Wünsche euch alles gute...
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A.Z.
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Re: Oldie in eine neue Gruppe eingliedern

Beitrag von A.Z. »

Hat er denn unter den dortigen stundenweisen Paddockpartner DEN dicken Kumpel?


Von dem, was du bisher geschrieben hast, würde ich fast denken, für den Oldie ist das eine Verbesserung von 100% und egal was dabei raus kommt, ich würde es auf jeden Fall versuchen. :-n

Letztlich ist mein Gedanke auch immer - das Ende ist absehbar und wenn die verbleibende Zeit auch nur ein bisschen schöner sein kann, dann soll sie lieber etwas kürzer sein.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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