Alleine ausreiten..

Moderator: Keshia

ehem User

Re: Alleine ausreiten..

Beitrag von ehem User »

Und Zeit für ein Foto war auch noch...hört sich doch gut an.
Ich muß mich auch gerade etwas "zwingen" den Wald nicht zu vernachlässigen.
Da das Wetter heute toll ist war ich auf unserem Springplatz reiten und bin danach mit einem vermeintlich tiefenentspannten Pferd in den Wald.
Erste Abzweigung: 180 C° Wendung. Gut, tief durchgeatmet und weiter.
Zweite Abzweigung: Beine in den Boden gerammt, glotzen, 180 C°Wendung. Statt vorwärts gings dann rückwärts. War in dem Moment egal, also habe ich Pferd gelassen. Dann wieder ein paar Schritte vorwärts. Nachdem es ein paar Mal hin und her ging und ich mir langsam Gedanken über Plan B machte gings dann weiter.
Während ich noch in Gedanken bei Abzweigung 2 war kam schon Abzweigung 3 und Pferd machte 180C° Wendung zum dritten Mal. :-?

Und als ich dachte jetzt kann doch nichts mehr kommen spukte es nochmal im Gebüsch . Und dann waren wir zum Glück wieder an der Reithalle. Immerhin, inzwischen könnte ich gefahrlos absteigen. Das war vor einem Jahr noch nicht möglich :teehee: . Sie hat auch nicht versucht mich abzubuckeln oder zu steigen wenn ich sie freundlich aufgefordert habe weiter zu gehen. Eigentlich war der Ausritt gut. Hat mein Vertrauen eigentlich gestärkt obwohl es unentspannt war. Es kam kein Angstschub, kein Herzrasen, kein panisches "ich will sofort vom Pferd runter". Mal sehen wie es beim nächsten Mal sein wird. Sonst gehe ich erstmal mit Begleitung ins Gelände, bis sie wieder cooler ist. Viermal Scheuen hatten wir noch nicht :kratz: :-e
Labeo
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Re: Alleine ausreiten..

Beitrag von Labeo »

Labeo hat geschrieben: ... In 2014 exakt 4 Ritte...
Also ist mein Vorsatz für 2015: mindestens 5 Ritte. :zahn:

Zu meiner Ermutigung dokumentiere ich hier mal Ritt 2 von 5 in 2015. :shifty:

Letzten Samstag war das. Es lag wieder frisch Schnee bei uns und beim letzten frischen Schnee ist Amigo meinem Mann an der Hand abgehauen, weil ihm schröckliche Kinder auf ihren Schlitten nach dem Leben trachteten... :angst:

Ich hatte diesmal nur ein Pad drauf, was für meine aktuellen Verhältnisse gigantisch mutig ist.
:attacke:

Das Pferdchen war ob des Schnees sehr angespannt, hat aber ganz ganz arg versucht, trotzdem brav zu sein. :ohm:

An einer Stelle gab es nur noch Trab mit Tendenz zu schneller oder anhalten. Schritt war ausverkauft. Hab mich dann entschlossen, lieber abzusteigen.

Wie sehr er durch den Wind war, zeigte sich dann eigentlich erst. :weird: Er war kurz vorm Heimrennen wegen einer Folie auf mehreren Strohballen, blieb dann aber bei mir. Das war echt knapp, aber wir haben es gemeistert.

Froh bin ich, dass er so toll auf mich aufgepasst hat, solange es ihm irgendwie möglich war. Dann hat er es auch noch echt freundlich vermittelt und gewartet, bis ich unten stand, bevor er mehr oder weniger die Contenance verloren hat. :keks:

Eigentlich bin ich also mit uns zufrieden, und ich bin vorsichtig optimistisch und motiviert bzgl Ritt 3 von 5 in 2015...
:ritter2:

Memo an mich selbst: Halfter & Strick dabei haben!
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Lottehüh
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Re: Alleine ausreiten..

Beitrag von Lottehüh »

Hm - Du legst aber ein ganz schönes Tempo vor. Wenn Du die 5 Ritte schon im Januar erledigst, was machst Du dann den Rest des Jahres? :lol:

Fin dich super, dass Pferdchen Contenance bewahren konnte, bis Du unten warst und find ich noch viel besser, dass Du den richtigen Moment zum Absteigen bemerkt hast! Also ganz viele :cookie: an Euch beide.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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Scheckenfan
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Re: Alleine ausreiten..

Beitrag von Scheckenfan »

Ich will hier auch noch schnell :cookie: verteilen!
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- Mahatma Ghandi
Labeo
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Re: Alleine ausreiten..

Beitrag von Labeo »

:hunger:
Danke für die Kekse!
Lottehüh hat geschrieben:Hm - Du legst aber ein ganz schönes Tempo vor. Wenn Du die 5 Ritte schon im Januar erledigst, was machst Du dann den Rest des Jahres? :lol:
:teehee:
... Das hab ich mich auch schon gefragt...

Aber erstmal die 5 Ritte voll haben, dann sehen wir weiter...
:stricken:
Elin89
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Re: Alleine ausreiten..

Beitrag von Elin89 »

Ich hab mich mal mutig deinem Projekt "alleine ausreiten üben" angeschlossen.
Mein Pferd mag nämlich eigentlich nicht alleine sein. Heute war unser dritter Ritt alleine im Wald. Auf dem Hof wie immer Diskussion im Sinne von "Ich geh mal lieber nur rückwärts, bei vorwärts kämen wir ja in den Wald" :angst: Sie war dann aber sogar zu überzeugen - ganz freundlich! Und hat dann am Waldeingang auch gar nicht so lange gezögert wie sonst :clap: allerdings war sie wieder der Meinung, lieber nicht den Hauptweg direkt in den Wald reingehen zu wollen, sondern lieber außen lang aufs Feld. War letztes Mal auch schon so, fand ich okay und hat auch gut geklappt. Sie war auch schon echt entspannter als die letzten beiden Male, also hab ich die Zügel etwas länger genommen. An der ersten Kreuzung dann aber :abdues: in Richtung nach Hause - ich wollte einfach weiter gerade aus, plötzlich biegt sie ab und trabt los :shock: so schnell konnte ich gar nicht schalten! Also wieder gewendet auf den ursprünglich geplanten Weg, hat auch geklappt, aber ich war etwas neben der Spur. Das war schon sehr entschieden von ihr :snooty: Danach war sie dann auch etwas trippelig. Eigentlich wollte ich doch wieder Trab üben - hat letztes Mal sehr gut geklappt - und vielleicht sogar einen kleinen Galopp einlegen. Naja, so erstmal nicht, und als wir dann auf den Weg am Waldrand entlag kamen - gaaaaaanz langer Weg zum schön laufen lassen - meinte die Kleine auch, man könnte doch gleich mal wieder schneller werden. Also ruhig geatmet und mich auf Scheeeeeeritt konzentriert. Ging auch dann gut. Als die dann so entspannt war, das sie den Hals wieder fallen gelassen hat, dachte ich mir - vielleicht doch noch ein bisschen Trab zum Schluss? Sie hat es ja lieb gemacht! Also angetrabt... Pony wurde schneller, ich hab sie gelassen... sie fiel in einen langsamen Galopp, ich dachte, na gut in dem Tempo ja okay... und dann wurde sie schneller und schneller und schneller. Eigentlich mag ich das ja und ich weiß dass die das liebt und auch einfach braucht, weshalb ich das Ganze ja nur übe! Aber das erste mal ganz alleine - ich war mir echt nicht sicher ob sie je wieder anhält :anbet: hat sie dann aber doch... und den Berg, den wir gerne im Galopp hochfetzen, ist sie dann ganz brav im Schritt hoch, ab der Hälfte dachte ich mir, wir üben das nochmal, bin angetrabt und die letzten paar Meter bin ICH dann angaloppiert und sie bleib ruhig und gesittet und ist wieder angehalten oben. Also eigentlich alles gut. Und es war auch kein Fluchtgalopp - eher ein "Ich will laufen, das macht Spaß, jetzt lass mich ich kann das" :sofort: Prinzipiell bin ich da ja auch immer für zu haben... aber eine kleine Unsicherheit bleibt. Vielleicht wollte sie auch einfach nur schnell nach Hause zu den andern? Ich will, dass sie Spaß an dem Ganzen hat, nur dafür mach ich das ja. Aber kann es sein, dass sie das einfach immer doof finden wird und immer lieber nur bei den andern in der Herde bleibt? Auch auf dem Reitplatz ist es nach einem Jahr üben immer noch so, dass sie alleine Anfangs oft echt Probleme hat. Manchmal denke ich, sie würde am liebsten nur in iherer Herde stehen und tu ihr mit dem reiten - vor allem alleine - gar keinen Gefallen. Ich hätte nur gerne, dass sie es auch so schön findet wie ich... :shy:
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Lottehüh
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Re: Alleine ausreiten..

Beitrag von Lottehüh »

Das ist natürlich wieder ein Thema, das man ausdiskutieren könnte bis zum Umfallen. Ob das Pferd Spaß hat am Reiten, ob ein Pferd überhaupt geritten werden will, ob Reiten überhaupt pferdegerecht ist...

Wenn sie Spaß daran haben soll, dann wäre es gut, wenn Du mit ihr das machen würdest, was ihr Spaß macht. Diskussionen schaden ihrem Spaß daran. Ich kenne Eure Geschichte nicht, aber wenn Du keine Angst hast, sie rennen zu lassen, und sie daran Spaß hat, wie wäre es dann zum Beispiel, wenn Du sie an den gruseligen Stellen und Schrittwegen führst und dann nur aufsteigst, wenn ihr rennen könnt? Wenn sie danach gelassen im Schritt geht, bleibst Du oben, wenn nicht steigst Du wieder ab. Geht natürlich nicht, wenn Du der Meinung bist, dass Du sie dann irgendwann nicht mehr händeln kannst, weil reiten fürs Pferd gleich Rennen wird. Aber hört sich zumindest momentan so an, als hättet ihr diesbezüglich keine Probleme.
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kolyma
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Re: Alleine ausreiten..

Beitrag von kolyma »

Wie ist sie denn bei Spaziergängen mit dir? Will sie da da auch sofort nach Hause?

Pferde die kleben sind in einer Zwangsstiuation wo ihr Instinkt sie sehr fest im Griff hat. Ich glaube nicht mal, dass sie keinen Spass an euren Ausritten hat - sie kann einfach momentan nicht anders. Sowas kann eine sehr lange Zeit dauern, bis sich dieses mentale Problem löst.
Nehmen wir an, es macht ihr momentan wirklich keinen Spass. Für mich wäre das kein Grund die Ausritte ein für alle Mal ad acta zu legen - denn das was im Moment so schwer fällt kann später ganz leicht werden. Man kann auch Freude an etwas finden lernen. Das kriegt man aber nicht herausgefunden, wenn man es nicht weiterhin versucht.

Ich würde es entweder machen wie Lottehüh - um ihr mehr Sicherheit zu vermitteln oder erst mal wirklich nur Spaziergänge unternehmen und aufsteigen sobald du das Gefühl hast, dass sie jetzt entspannt ist.
Und wie sich das bei dir angehört hat, seid ihr beide auf dem besten Weg.
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff

leidenschaftliche Pferdefotografie: https://www.facebook.com/melanie.viereckel.photography
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Scheckenfan
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Re: Alleine ausreiten..

Beitrag von Scheckenfan »

Ich würde mal vermuten, dass das ein typischer Fall von "Hilfe meine Herde ist weg" ist - und damit ein Angstthema fürs Pferd.
Angst ist aber nicht gleichzusetzen mit keine Lust/kein Spaß, und gerade bei einer Angst finde ich es wichtig, dem Pferd darüber hinweg zu helfen - Ängste beengen und nehmen Freiheit.

Sobald die Herde weg ist, ist der Schutz weg, das weiß Fluchttier Pferd. Also musst du dem Pferd vermitteln, dass DU es jetzt beschützt, und es sich dementsprechend nicht selbst beschützen muss.

Dabei finde ich ganz wichtig, dass man das Pferd nicht alleine lässt! Also nicht am langen Zügel vor sich hin träumen, sondern mit allen Sinnen Kontakt halten, mit der Konzentration und den Hilfen beim Pferd bleiben.

Dann wird dir dein Pferd diverse Fragen stellen, ob etwas gefährlich ist. Das kann ein hingucken, ein Zucken mit dem Ohr, ein Zögern, ein Schneller werden, ein Prusten oder oder oder sein. Du solltest JEDE dieser Fragen beantworten! Und damit signalisieren: Habe ich schon längst gesehen, ist total ungefährlich, ich pass auf dich auf, brauchst dich nicht sorgen.
Diese "Antwort" muss für euch individuell ausfallen, da musst du testen. Ob das ein Zupfen am Zügel, eine Gewichtsverlagerung, ein Schenkelimpuls, ein Wort, ein "Kopf tief" Signal oder sonst etwas ist.
Aber je besser du deinem Pferd signalisierst, dass du auf Pferd UND Umwelt achtest, desto ruhiger wird es nach und nach werden.

Und irgendwann "antwortet" man auch ganz automatisch und es ist nicht mehr anstrengend ;)
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
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Elin89
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Re: Alleine ausreiten..

Beitrag von Elin89 »

Ich versuch mal auf alles zu antworten.
Also spazieren gehen haben wir natürlich schon geübt. Sie kennt das Gelände in und auswendig vom reiten zu zweit,da traut sie sich auch manchmal alleine vor zu gehen und so. Und da kann ich sie auch im Galopp voll gehen lassen ohne mir Sorgen machen zu müssen. Nun klappt das aber nicht mehr so oft mit dem gemeinsam ausreiten, deshalb will ich aber ungern darauf verzichten. Das alleine sein Problem haben wir ja nicht nur beim ausreiten und haben es daher auch erstmal auf der Stallgasse usw erclickert mit Kopf tief, was auch sehr schnell sehr gut geklappt hat. Auch auf dem Platz lässt sie sich damit meist gut "zurückholen". Und dann bin ich halt ans spazieren gehen gegangen. Anfangs war sie da so nervös, dass sie die Leckerlies nichtmal mehr genommen hat, also bin ich wieder nen Schritt zurück und bin immer nur so gerade ein Stück vom Hof runter, immer mal ein paar Schritte weiter. Irgendwann kam dann der Durchbruch und wir haben eine Runde durch den Wald geschafft. Zwar nicht voll entspannt, aber so dass ich immer zu ihr durchkommen konnte. Das Problem beim Spazieren gehen ist aber: sie baut ihren Stress gerne über Tempo ab, also SEHR flotten Schritt. Wenn ich sie dann ständig ausbremse, bekommt sie richtig Stress, also lass ich sie. Aber gerade wenn es matschig ist und die Wege dann schmal wird es echt schwer. Daher hab ich dann beschlossen, es doch mal von oben zu versuchen. Ich fühl mich dabei fast sicherer. Und das erste Mal hatte ich auch gar nicht vor, direkt ne ganze Runde zu schaffen, aber als sie erstmal den Waldeingang erreicht hatte, lief sie einfach. Und da konnte ich sie eben in ihrem Tempo gehen lassen, das schaff ich zu Fuss nicht. Beim zweiten Mal hat sie dann sogar schon komplett den Hals fallen lassen auf Teilstücken, so dass sie mit der Nase am Boden war. Das hab ich sie dann auch gelassen. Mit meiner Aufmerksamkeit bin ich aber immer voll bei ihr, und meist auch wirklich mit konstant leichtem Zügelkontakt. Nur da, wo sie so ganz locker gelassen hat hab ich es dann auch.
Die ersten beiden Male ist sie dann aber auch immer weiter gegangen. Beim letzten Mal kam dann aber eben dieses "Ich dreh jetzt mal um, wir gehen zurück". Das hat mich dann doch nachdenken lassen. Aber ihr macht mir Mut es weiter zu üben, ich fänd es nämlich schade, wenn wir das nicht schaffen. Ich weiß, wie sehr sie Stoppelfelder liebt - aber das mach ich erst, wenn auch alles andere klappt :D ich bin ja nun nicht lebensmüde ;)
Das "kleben" hatte wir übrigens früher im "normalen Pensionsstall" mit Boxen nie, erst seitdem sie tagsüber in einer großen Herde auf der Weide ist... wobei wir da auch noch nicht alleine ausreiten versucht haben, da musste sie das überhaupt erstmal in der Gruppe lernen. Aber wenn ich so überlege war sie da damals ähnlich angespannt und mittlerweile kann sie mit andern Pferden zusammen am langen Zügel rumschlendern.
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