Klemmige junge Stute - wie das vorwärts installieren

Moderator: Sheitana

bubi9191
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Klemmige junge Stute - wie das vorwärts installieren

Beitrag von bubi9191 »

Halli hallo ihr Liebem,

es geht um meine im Juli 2010 geborene Stute.

Sie wurde im Frühjahr 2014 laut Angaben vom Züchter schonend angeritten.
Anfang Juni 2014 kam sie zu mir.

Sie war von Anfang an umkompliziert, brav, überhaupt kein übermütiges Jungpferd, im Gegenteil von Anfang an eher etwas triebig.
Soweit so gut.
Im Springen dreht sie übrigens auf, da muss man eher halten.

Auch an der Longe ist sie eher faul. Insgesamt sehr cool und nervenstark.

So, jetzt wird das "faule" aber immer schlimmer, mittlerweile würde ich das fast als klemmig bezeichnen.

Klar, wir haben "Wintersaison". Die Pferde stehen auf dem Paddock statt der Weide, nach draußen geht es so oft es geht (Rennbahn, Außenplatz, Gelände), aber bei dem Wetter ist das wirklich schwer möglich. Aber wie gesagt - wir machen es so oft es geht.
Ich versuche ihr ganz viel Abwechslung zu bieten - Handarbeit haben wir angefangen, Freiarbeit mit Laufenlassen, Longieren, Reiten mit Stangenarbeit oder einfach mal im leichten Sitz, Dressurmäßige Arbeit,...

Sie klemmt wirklich momentan extrem. Ich reite sie übrigens von Anfang an ohne Sporen.
Es fing irgendwann an dass sie die ersten Runden kaum anzutraben war und quasi blockierte. Die ersten Runden trabte sie fast auf der Stelle, jedes energischere Treiben von mir quittierte sie mit Schweifschlagen oder mal Kopf kurz richtig hochreißen, eher einmal kurz blockieren als vorwärts zu gehen oder aber einen Taktfehler (=einen Galoppsprung quasi) zu machen.
Nach ca. 5-10 Minuten besserte sich das.

Gut, das war mir nicht geheuer. Sattler nochmal drauf gucken lassen. Soll alles ok sein. Trotzdem Sattel gewechselt und ein paar Tage nicht geritten. Danach etwas besser, nur noch 1-2 RUnden (mittlerweile wieder weg).
Also Verdacht es käme vom Rücken.
Dann hatte ich 3 (!) Rückenmenschen da. Fazit: Etwas ungleich bemuskeltes Pferd, sonst alles gut.
Okay, dann doch die Röntgenaufnahme. Auch alles ok. Zur SIcherheit noch Gebärmutter und Eierstöcke abklären lassen.
Auch alles gut.

Blutwerte sind ja momentan sowieso alle 6 Wochen dran weil sie im Sommer schlechte Leberwerte hatte.

Dann habe ich noch eine neue Barhufbearbeiterin kommen lassen, die empfang das auch alles okay.

Nun gut, mittlerweile macht sie die Taktfehler nicht mehr aber das Vorwärts ist Fehlanzeige.
Sie war nie spritzig aber momentan ist es echt übertrieben.
Mehr Abwechslung weiß ich schon nicht mehr, 3 Wochen einfach gar nicht reiten hab ich probiert. Haben es dann auch zu zweit probiert: Einer von oben, der andere von unten mit Peitsche und dann ganz viel Lob.

Es ist zum Haare raufen. Beim Antippen mit der Gerte kommt keine Reaktion. Etwas doller zuckt sie oder schlägt unwillig mit dem Schweif, aber flotter ist nicht. Erhöhe ich dann noch etwas die "Stärke" dann quittiert sie das mit einmal Arsch hoch (auf der Stelle am liebsten).

Andere Reiter ebenfalls probiert, ohne Erfolg, da trabt sie nichtmal an (dabei habe ich wiederum keine Probleme).

Okay, ich hab gedacht das Vorwärts ist nicht installiert, d.h. sie hat die Gerte und den Schenkel als vorwärtstreibende Hilfe nicht verstanden. Daher auch der Versuch mit Hilfe von unten.

ABER: Sobald wir draußen sind auf der Rennbahn reagiert sie auf den kleinsten Druck und wird flotter. D.h. Verständnis ist doch da.
Auf dem Außenplatz ist sie flotter als in der Halle aber deutlich ruhiger als auf der Rennbahn oder im Gelände.

An der Longe oder beim Freilaufen in der Halle bockt sie sich manchmal (! wirklich nur selten) kurz aus und ist dann faul.

Wie gesagt, Blutbild ist alles in Ordnung, Sattel haben wir gecheckt, 3 (!) Rückenleute, Eierstöcke (sie ist nämlich oft und regelmäßig ordentlich rossig) gecheckt, anderer Reiter probiert, Gebisslos und ohne Sattel probiert, Röntgenaufnahmen gemacht, Reitpause probiert, Abwechslung versuchen wir sowieso zu halten.

Hilft da jetzt wirklich nur "durchsetzen"?
Ich finds ja auch schade dass sie scheinbar keinen Spaß hat aber vielleicht kommt die Motivation ja mit der Arbeit. Sie hat ja scheinbar an gar nichts so richtig Spaß außer draußen reiten und nur an den Tagen und nur draußen reiten ist im Moment eben sehr selten und mit einem unausgeglichenen Jungpferd (dann) rausgehen find ich jetzt auch nicht so spitze, draußen ist sie nämlich doch typisch Jungpferd sehr lustig und kann schonmal etwas mehr bocken oder vorwärts gehen als mir lieb ist (nicht falsch verstehen bocken und rennen ist okay, muss aber bei dem glatten, nassen und tiefen Boden nicht unbedingt so sein).

Jemand noch Ideen?

Ich versuche schon sie für jede Reaktion auf den treibenden Schenkel zu loben und nicht mit negativer Verstärkung zu arbeiten...

Am Stall werden natürlich die Stimmen laut, dass sie eben typisch klemmiges Jungpferd ist und ich jetzt darüber wegreiten muss und mich eben mal durchsetzen muss.
Ja, vielleicht, aber ich finds ja schade wenn sie gar keinen Spaß an der Arbeit hat.

Sonst ist sie sehr fein! D.h. sie ist ganz ganz fein im Maul... Kann aber auch wieder dran liegen dass sie eben nicht richtig von hinten nach vorne an die Hand dranzieht.
Pferde sollten so geritten werden, wie ein Surfer eine Welle reitet.
Der Surfer zwingt die Welle nicht, er will sie nicht verändern.
Er lernt einfach, wie er sie reiten kann.

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ehem User

Re: Klemmige junge Stute - wie das vorwärts installieren

Beitrag von ehem User »

ABER: Sobald wir draußen sind auf der Rennbahn reagiert sie auf den kleinsten Druck und wird flotter. D.h. Verständnis ist doch da.
Auf dem Außenplatz ist sie flotter als in der Halle aber deutlich ruhiger als auf der Rennbahn oder im Gelände.
Wenn ich es richtig verstehe, besteht das Problem nur in der Halle? Was machst du denn, wenn sie draußen oder auf der Rennbahn flott unterwegs ist? Was verstehst du unter flott? Und noch eine Frage - was verstehst du unter "klemmig"? Klemmig ist für mich ein verspanntes Pferd. Du schreibst dann aber auch wieder triebig an anderer Stelle.
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Re: Klemmige junge Stute - wie das vorwärts installieren

Beitrag von jella »

Bubi ... du beschreibst meine Stute!!! Als ich sie gekauft habe!

Was habe ich gemacht, um das abzustellen???

Ich habe sie an die Longe genommen und meine Tochter draufgesetzt. Sie hat dann zum Antraben die Hilfen gegeben und meine Stute hat blockiert. Sie hat alles angeboten, aber kein Vorwärts. Es gab Aufwärts und Rückwärts oder Stillstand, ach ja u. bocken hatten wir auch im Programm!
Dann kam ich mit der Pietsch von hinten als treibende Hilfe. Als sie antrabte, sofort gelobt. Kekse ins Pferd! Wir haben das 2 -3 mal die Woche wiederholt, immer nur kurze Sequenzen. Dann lief sie zwar los, aber schön war das nicht! Es war eher ein; ich mach ja, was ihr wollt!

Dann habe ich mir ein Buch zuHilfe genommen, in dem erklärt wurde, wie ich dem Pferd das Bein erkläre. Da stand detailliert drin, wie ich die Hilfen zu geben habe. Erst Bein, dann die Gerte ... und die Gerte in einer aufsteigenden Verstärkung. Jedes vorwärts egal welcher Art wurde belohnt, manchmal gabs auch ein kopfschlenkerndes Vorwärts ... (Meine Stute war wie deine, total stur bei der Gerte, keine Reaktion)!
Es hat nicht lange gedauert und sie hat kapiert, was ich wollte, Bein heißt vorwärts. Da begriff ich, dass sie das nie gelernt hatte, obwohl sie mir als "geritten" verkauft wurde.

Heute, 2 Jahre später, kann man sich das gar nicht mehr vorstellen. Wenn ich sie sanft mit der Gerte touchiere, kriegt sie die Krise.

Wir haben lange Zeit nur zu zweit mit ihr gearbeitet.
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Re: Klemmige junge Stute - wie das vorwärts installieren

Beitrag von kolyma »

Entspricht genau Neros Schema am Anfang. Ich dachte auch erst - da klemmt was, der hat Schmerzen, der ist überfordert, der ist unterfordert usw. usf.

Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Er war einfach ein stinkend fauler Bock. Er hat alles probiert um sich nur ja der Arbeit zu entziehen... Wirklich alles. Beliebt war: Stehen bleiben und Arsch lupfen - stehen bleiben und mit dem Hinterhuf aufstampfen (jaaa - das ist ganz typisch Tinker! Kenne keinen, der das nicht beherrscht ^^), aus dem Trab ne Vollbremsung hinlegen und dann auf vorwärts treibende Hilfen rückwärts laufen... Sich in de Reitplatzecke reindrücken und sich nicht mehr lenken lassen. usw...

Wir hatten das volle "ich mach nix und du kannst mich mal" Reportoire...

Heute kann sich kein Mensch mehr vorstellen, dass es noch immer das gleiche Pferd ist - denn mittlerweile zündet er nicht nur am Schenkel sondern seine Lieblingsgangart ist Galopp - der kann wenn er gut drauf ist fünf bis sechs Runden ganze Bahn auf jeder Hand galoppieren ohne, dass ich oben mehr machen müsste als mitgehen... ^^


Aber offen gestanden - da hat anfangs wirklich nur absolute Konsequenz gefruchtet. Stehen bleiben und bockig sein wurde halt so unangenehm gestaltet wie nötig und laufen wurde bestärkt. Haben es auch so gemacht, wie Jella es beschreibt.
Gut hat noch geholfen (als wir endlich mal traben konnten, ohne ständige Steher), immer an den langen Seite zuzulegen und das auch mit stimmlicher Anfeuerung.

Irgendwann hat er wirklich Freude an der Bewegung entwickelt und kam mal von selbst aus dem Quark. Dabei hat mir auch ne recht resolute RL geholfen. Ihr wollte er gefallen (naja - mir wollte er da deutlich weniger gefallen - Frauchen hat einen halt trotzdem lieb ^^).

Also wie gesagt - da muss man sich manchmal auch etwas durchbeißen - auch wenns Pferdle noch so lieb guckt.
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff

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Re: Klemmige junge Stute - wie das vorwärts installieren

Beitrag von jella »

ach ja, was mir noch einfiel, als ich Kolymas Text las;

Wenn sie sich so sperrte, dass sie gar nicht mehr vorwärts wollte, habe ich einen Zügel kürzer genommen, damit sie mit dem Kopf auf meiner Beinhöhe war. So daß sie eine einseitige Belastung hatte und das fand sie sehr anstrengend. Als ich sie daraus entließ, war sie dankbar fürs vorwärts. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, so etwas zu tun, aber das war ein Tipp aus einem Buch, dass genau mein/ihr Problem beschrieb.
bubi9191
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Re: Klemmige junge Stute - wie das vorwärts installieren

Beitrag von bubi9191 »

Erstmal danke!

Also stehen bleiben oder Vollbremsung hinlegen oder so richtig blockieren macht sie nicht. Sie ist nur eben nicht ohne Aufwand in 'schneller' zu bekommen.
Die Unterstützung von unten hatte ich ja auch einmal gemacht mit meiner Schwester, aber da sie eben auf der Rennbahn flott ist und auf jede schenkelhilfe prompt reagiert bin ich absolut nicht sicher ob sie es wirklich nicht versteht oder eben nur nicht will.
Flott verstehe ich dass sie von sich aus Mitteltrab anbietet, richtig an den Zügel nach vorne zieht und man das Tempo auf der Bahn eher regulieren muss als anstacheln. Sie lässt sich auch In der Bahn nicht 'ziehen' von anderen Pferden, an der Longe besteht das Problem auch.

Unter klemmig verstehe ich so ziemlich dasselbe wie triebig - die Pferde 'Klemmen' auf die Schenkelhilfe, d.h. Reagieren nicht oder unwillig oder blockieren sogar und gehen dagegen.

Eine Sache noch: komischerweise ist sie so, dass sie an der Longe zwar auch wirklich faul ist, aber nach zehn Minuten faulem traben kann es auch mal passieren (ist erst 3mal passiert seitdem ich sie habe) dass sie plötzlich wie von der Tarantel gestochen losrennt. Kein bocken aber Schweif hoch und los. Da war sie so unerwartet heftig dass ich da am Kappzaum hing und keine Chance hatte. Meistens lässt sie ihr Imponieren mit hochgestelltem Schweif aber schnell sein sobald ich sie mit Schritt- Trab Übergängen beschäftigt habe.

Okay, also dranbleiben!
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kolyma
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Re: Klemmige junge Stute - wie das vorwärts installieren

Beitrag von kolyma »

bubi9191 hat geschrieben: Flott verstehe ich dass sie von sich aus Mitteltrab anbietet, richtig an den Zügel nach vorne zieht und man das Tempo auf der Bahn eher regulieren muss als anstacheln....
Ähm... Also zum Ersten ist Mitteltrab eine Lektion die im Bereich M. anzusiedeln ist. Ein Pferd bietet nicht von selbst Mitteltrab an - ich glaube da verstehst du etwas falsch.
Ein Pferd in dem Ausbildungsalter sollte erst mal ein gescheites Arbeitstempo gehen - Mitteltrab ist da noch überhaupt nicht gefragt. Man kann - wenn das Pferd das schon kann - auch mal versuchen ein paar Tritte zu verlängern, was dann schon eher Richtung Mitteltrab geht.

"Richtig an den Zügel ziehen" hat auch mehr mit Arbeitstrab zu tun und ist auch ne Ausbildungssache, die nicht einfach so da ist - das muss das Pferd lernen.

"Und das Tempo eher regulieren" - du bist halt vielleicht nur Pferde gewohnt die "zu schnell" unterwegs waren. Man muss bei einem gut gerittenen Pferd das Tempo in der Bahn auch nicht regulieren - es läuft im Arbeitstempo und im Takt - und es muss auf gar keinen Fall zurück gehalten werden, das ist genau so schlecht wie ein triebiges Pferd.

Mir sind triebige Pferde, die man motivieren kann tausend mal lieber als Pferde die mir unterm Arsch weg rennen und den Rücken wegdrücken, denn bei denen komme ich nicht zum treiben.
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ehem User

Re: Klemmige junge Stute - wie das vorwärts installieren

Beitrag von ehem User »

Mit meinem Freiberger hatte ich annähernd das gleiche Problem, noch nicht so ausgeprägt wie du es von deiner Stute beschreibst, aber wir waren auf dem besten Weg hin zur Triebigkeit ;) .

Dann habe ich mir eine RL gesucht und wir haben dieses Problem folgendermaßen gelöst:
Ich sollte zunächst gar nicht mehr mit dem Bein treiben, sondern ausschließlich mit der Gerte. Die Gerte sollte ich anfangs nur in der Gurtlage einsetzen, da sind sie empfindlich und es war eine neue, nicht abgenutzte Hilfe.
Das wichtigste dabei war aber, und das bleibt für alle Zeiten so, dass die treibende Hilfe nur ganz präzise im richtigen Moment eingesetzt wird. Der richtige Moment für eine treibende Hilfe ist der Moment, wo das innere Hinterbein abfußt.
Im Trab kannst du dich leicht am äußeren Vorderbein orientieren, immer nur die treibende Hilfe, wenn die Schulter hochgeht bzw. beim Leichtraben, wenn du aufstehst. Im Schritt mußt du es fühlen.

Das hat sofort super gewirkt, ich bin die ersten drei Reitstunden bei der RL nur so geritten, ohne Bein und übrigens auch mit hingegebenen Zügeln. Es ging nur um den Takt, der ja Punkt eins der Ausbildungsskala ist und bleibt.
Nach den ersten drei Stunden habe ich das Bein wieder als treibende etabliert und die Gerte auch wieder hinten eingesetzt und hatte von der ersten Reitstunde an (liegt jetzt 2 Jahre zurück) nie wieder ein triebiges Pferd.

Ich muß da allerdings absolut konsequent dran bleiben, was heute so aussieht, dass ich immer immer immer auf den Takt achte und sofort einen treibenden Impuls gebe, wenn der droht nachzulassen. Es gibt keinen schlurfenden Schritt mehr, auch nicht beim trockenreiten etc.
Der treibende Impuls ist bei uns inzwischen auch noch viel feiner geworden, da reicht im Schritt einatmen und im Trab schnelleres, zackigeres aufstehen beim leichttraben.

Zu den Taktfehlern fällt mir auch noch was ein:
Ebenfalls mein Freiberger, der Taktfehler macht, wenn er nicht locker im Genick ist. Deswegen reite ich in der Lösungsphase immer mit viel Abwechselung in Innen- und Aussenstellung. Im Kopf habe ich dabei das Bild, dass das Genick sanft hin und hergleitet. Nicht bei jedem zweiten Schritt, aber so ungefähr eine halbe lange Seite Aussenstellung, dann wieder Innenstellung.

Nimmst du denn Reitunterricht?
ehem User

Re: Klemmige junge Stute - wie das vorwärts installieren

Beitrag von ehem User »

Bei unserem war es so, dass er im Gelände von Anfang an willig und vorwärts unterwegs war. Auf dem Platz, hat es sich ihm absolut nicht erschlossen vorwärts zu gehen. Er fand es komplett unsinnig sich im Kreis zu bewegen. Deshalb meine Frage, Ob es nur in der Reithalle/Platz ist :-)

Wir sind deshlab am Anfang sehr viel mit Begleitung im Gelände unterwegs gewesen und haben auf dem Platz im Grunde jedes Vorwärts belohnt (mit Stimme), auch wenn er mal losgechossen ist. Wir haten damals zum Glück einen Trainer, dem es ganz wichtig war, einem jungen Pferd beizubringen, dass vorwärts gut ist, auch wenn es uns erstmal, vor allem im Tarb, zu schnell erschien.

Heute haben wir ein Pony, dass es liebt auf dem Platz zu arbeiten und immer fleißig ist
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kolyma
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Re: Klemmige junge Stute - wie das vorwärts installieren

Beitrag von kolyma »

Meiner Erfahrung nach wird die Motivation auf dem Platz dann besser, wenn dort mehr geboten wird. Je mehr mein Pferd konnte, desto mehr hat es ihn motiviert. Einfach im Kreis laufen fand er auch schon immer sch.... Und damit brauch ich ihm heute gar nicht mehr kommen.
Schenkelweichen hat da auch viel geholfen - das war eine einfache Lektion, die man ihm schnell beibringen konnte und die man immer wieder als Motivator einbauen konnte. Nach dem Schenkelweichen hat er immer mehr vorwärts angeboten.
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