Überfordert, unterfordert oder gelangweilt?

Moderator: Sheitana

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b.e.a.s.t
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Re: Überfordert, unterfordert oder gelangweilt?

Beitrag von b.e.a.s.t »

Pferdemensch J-F Pignon, begnadeter Liberty Pferdetrainer, nimmt übrigens seine Showstuten samt den Jährlingen mit zu den Auftritten, egal wohin in Europa

https://www.youtube.com/watch?v=k67JX6a ... tube_gdata

Hier nur mal eins der Videos
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kolyma
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Re: Überfordert, unterfordert oder gelangweilt?

Beitrag von kolyma »

Naja - nur weil er das macht, ist es ja nicht besser. Ich persönlich würde es nicht machen. Und ich würde es auch nicht unterstützen, in dem ich mir sowas anschauen würde. Das ist ja mehr als eine Fohlenschau.
Ich denke es ist für ein Fohlen sicher nicht schlecht Erfahrungen mit Menschen zu sammeln. Aber sie deshalb durch halb Europa zu karren - damit man den Leuten zeigt, was für ne ach so tolle Beziehung man zu den Pferden hat und was man für ein toller Pferdeflüsterer ist... Nee - das überzeugt mich leider so überhaupt nicht. Wie gesagt, bin der Meinung, dass Pferde mit drei, vier Jahren noch immer lernfähig genug sind um sie nicht schon als Babys zu dressieren.
Hab ein Kaltblut - mit dem wurde fünf Jahre so gut wie nix gemacht - seine Vorbesi war höchstens spazieren und hat ihn dann hin und wieder im Gelände rumgurken lassen als er so drei Jahre alt war (was ich auch deutlich zu früh finde!) - aber offenbar hatte sie eh so gut wie gar keine Zeit für ihn, so dass diese paar Mal rumreiten im Gelände ihm nix geschadet haben.

Ich habe ihn bekommen, da war er sechs. Er ist jetzt sieben und wird seit einem Jahr wirklich gearbeitet. Er ist wahnsinnig menschenbezogen, sehr anschmiegsam und bemüht es einem Recht zu machen. Wir hatten anfangs kleinere Führprobleme - die wir schnell in den Griff bekommen haben. Ich bin sehr froh, dass er so unbefleckt und unbedarft zu mir gekommen ist. Denn er hatte so gut wie keine Erfahrungen. Und daher hat er seine Neugierde behalten und kann auch mal ein oder zwei Tage - oder auch mal eine Urlaubswoche - für sich sein und ist sich dabei auch genug.

Ich kenne zum Beispiel zwei Leute die Handaufzuchten haben. Irgendwie sind diese zu früh auf den Menschen geprägten Pferde alle extrem aufdringlich, unselbstständig und schnell überfordert in neuen Situationen. Kann natürlich an der unnatürlichen Handaufzucht liegen - aber ich denke mit zu viel wollen am Anfang riskiert man genau das. Pferde die schnell überfordert sind und sich schwer tun mit dem alleine sein bzw. zu sehr auf den Menschen geprägt sind und sich vom Menschen und seiner Zuneigung abhängig machen. Und genau das finde ich für einen vollkommen falschen Weg wenn man ein natürliches Pferdeverhalten anstrebt.

Ich glaube nicht, dass du Gefahr läufst, deine Fohlen in diese Richtung zu prägen. Aber zu meinen, einem Fohlen sei langweilig, weil es was mit dem Menschen tun möchte, halte ich für eine falsche Interpretation des Pferdeverhaltens. Pferde sind sicher neugierig. Aber haben sie die Möglichkeiten ihre Zeit mit Art- und Herdengenossen zu verbringen, würden sie diese sicher dem Zusammensein mit dem Menschen vorziehen. Wäre dem nicht so, ich würde mir Sorgen machen um die psychische Entwicklung von meinen Fohlen.
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


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leidenschaftliche Pferdefotografie: https://www.facebook.com/melanie.viereckel.photography
Blondi
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Re: Überfordert, unterfordert oder gelangweilt?

Beitrag von Blondi »

Ich wollte mich eigentlich nicht einmischen. Aber das erinnert mich voll an so ein single Backbuch "Wie back ich mir den perfekten Mann" :)
Ich denke durch den Leitfaden an dem sie jeden Tag entlang geleitet werden ,wird ihnen jegliche Möglichkeit geraubt eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Die Ecken und Kanten hat und jedes Geschöpf so individuell macht.

Mit Pferden ist es ein geben und nehmen. Und ich glaub Babys muss man erst mal was geben bevor man nimmt. :)

Ich tauch wieder ab. Wollt das nur kurz sagen. Is auch gar nich böse gemeint.
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