Pflichtlektüre: Die Klassische Reitlehre in der Praxis nach der H.Dv. 12

Bücher, Videos etc. die ihr Empfehlen würdet, könnt ihr hier vorstellen

Moderator: Cate

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Riff
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Re: Pflichtlektüre: Die Klassische Reitlehre in der Praxis nach der H.Dv. 12

Beitrag von Riff »

Ich bin misstrauisch, wenn jemand sich anmeldet und dann gleich einen Fred aufmacht, um etwas "anzupreisen".

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tara
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Re: Pflichtlektüre: Die Klassische Reitlehre in der Praxis nach der H.Dv. 12

Beitrag von tara »

Riff, so ähnlich gehts mir auch. (leichte Zweifel, aber doch neugierig)
Ooteenee, nun bin ich geneigt, das Buch doch nicht zu kaufen...
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Schattenstern
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Re: Pflichtlektüre: Die Klassische Reitlehre in der Praxis nach der H.Dv. 12

Beitrag von Schattenstern »

Ich habs bestellt, ist seit gestern da. Erster Eindruck ist gut. Mit dem Herrn Autor muss man glaube ich können, ist sehr alte Schule und wirkt oft sehr selbst überzeugt (kannte ihn aus den Feine Hilfen Heften).
Ich habe nur einige Seiten quer gelesen, das fand ich gut geschrieben aber relativ schroff und anklagend (ist aber auch gerade bei mir ein Finger in die Wunde).
Was mir extrem aufgefallen ist, ist die Abfolge der Lektionen. Laut diesem Buch kann die Versammlung in den Seitengängen nicht erarbeitet werden sondern muss in die Seitengänge mitgenommenw erden. Ich weiß dass das ein heiß diskutierter Punkt in der klassischen Ausbildung ist (Seitengänge oder Versammlung auf gerader und gebogener Linie zuerst).

Also ich bin noch zwiegespalten, werde das Buch aber auf jeden Fall komplett lesen und mich dann nochmal melden.
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tara
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Re: Pflichtlektüre: Die Klassische Reitlehre in der Praxis nach der H.Dv. 12

Beitrag von tara »

Schattenstern hat geschrieben:Was mir extrem aufgefallen ist, ist die Abfolge der Lektionen.
Tja, der ewige Disput... für die einen ist es das Ergebnis guter versammelnder Vorarbeit, für die anderen ein Hilfsmittel, eine Übung, auf dem Weg zur Versammlung. Kommt sicher auf die Pferde an. Wann wurde die HDv geschrieben? Welches Pferdematerial (schreckliches Wort!) stand damals zur Verfügung? Der Erfinder des SH hatte sicherlich andere Pferde...
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tara
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Re: Pflichtlektüre: Die Klassische Reitlehre in der Praxis nach der H.Dv. 12

Beitrag von tara »

Schattenstern hat geschrieben: Also ich bin noch zwiegespalten, werde das Buch aber auf jeden Fall komplett lesen und mich dann nochmal melden.
freue mich auf weitere Meinungsäußerungen von dir zu diesem Buch.
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Zaubermieze
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Re: Pflichtlektüre: Die Klassische Reitlehre in der Praxis nach der H.Dv. 12

Beitrag von Zaubermieze »

Lady Ooteenee hat geschrieben: Ich bin allerdings bisher sehr enttäuscht von dem Buch, vor allem nach der so positiven Rezension von der Zaubermieze. Ich finde den ersten Teil sehr überheblich geschrieben, sehr selbstgerecht, und die Bilder zeigen nicht das, was ich vom Text her erwarten würde. Ich habe mich beim Querlesen richtig geärgert.
Echt? Das überrascht mich ehrlich. Ich fand den Schreibstil überhaupt nicht schlimm. Gefällt mur sogar besser als im zweiten Teil.
Was stört dich an den Bildern? Ich muss zugeben, dass ich einige zuerst auch gewöhnungsbedürftig fand. Aber in Zusammenhang mit dem Text macht es für mich absolut Sinn.
Riff hat geschrieben:Ich bin misstrauisch, wenn jemand sich anmeldet und dann gleich einen Fred aufmacht, um etwas "anzupreisen".

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Ich kann die Bedenken verstehen. Aber mir gefällt das Buch tatsächlich und kenne weder die Autoren noch jemanden aus deren Umkreis persönlich. (Und ich bin auch nicht vom Verlag. ;) )
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Lady Ooteenee
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Re: Pflichtlektüre: Die Klassische Reitlehre in der Praxis nach der H.Dv. 12

Beitrag von Lady Ooteenee »

Ich finde, die Pferde sind verkrampft und gehen mit weggedrücktem Rücken. Die Hinterhand latscht hinten raus, die Pferde gehen oft auf der Vorhand bzw. regelrecht "in den Boden" hinein.

Die Sättel sind vielfach auf der Schulter gesattelt, das hann. Reithalfter sitzt zu tief, der Reiter sieht bocksteif und überhaupt nicht geschmeidig aus. Das mag mit seinem Alter zusammenhängen, aber PK ist auch nicht der Jüngste und sitzt auch nicht so auf dem Pferd ;-) Auf manchen Fotos geht ihm (und auch anderen Reitern) der Sitz völlig flöten.

Das alles gilt natürlich nicht für alle Bilder, und natürlich weiß ich auch, dass man in jeder Reiteinheit solche Momente hat - aber da wähle ich doch andere Bilder aus, um sie in einem Buch zu zeigen, da entsteht doch einfach kein guter Eindruck. :nix:
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tara
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Re: Pflichtlektüre: Die Klassische Reitlehre in der Praxis nach der H.Dv. 12

Beitrag von tara »

Zaubermieze hat geschrieben:Ich arbeite seit ca. 2 Wochen nach den Anleitungen in diesem Buch und obwohl mein Pferd und ich demnach noch ganz am Anfang stehen, ist es fantastisch, welche Veränderungen in dieser kurzen Zeit passiert sind.
könntest du mal ein oder auch zwei Übungen beschreiben, und wie sie für dich und dein Pferd Veränderung/Verbesserung brachten?
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Zaubermieze
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Re: Pflichtlektüre: Die Klassische Reitlehre in der Praxis nach der H.Dv. 12

Beitrag von Zaubermieze »

tara hat geschrieben:
Zaubermieze hat geschrieben:Ich arbeite seit ca. 2 Wochen nach den Anleitungen in diesem Buch und obwohl mein Pferd und ich demnach noch ganz am Anfang stehen, ist es fantastisch, welche Veränderungen in dieser kurzen Zeit passiert sind.
könntest du mal ein oder auch zwei Übungen beschreiben, und wie sie für dich und dein Pferd Veränderung/Verbesserung brachten?
Mein Pferd war hektisch und angespannt, immer über Tempo, nicht am Sitz, oft abgelenkt und dehnte sich nur zögerlich an den Zügel heran.
Die Autoren empfehlen, zu Beginn der Ausbildung unter dem Reiter die Zwanglosigkeit herzustellen. Soll heissen, das Pferd trabt in seinem natürlichen Tempo, das es auch auf der Weide zeigen würde, also gemütlich, ohne schneller oder langsamer zu werden, und man bringt ihm zuerst im Schrit, dann im Trab bei, sich an den hingegebenen oder langen Zügel heranzustrecken. Dazu nimmt man den Zügel leicht auf und lässt ihn sofort lang, sobald sich das Pferd etwas herandehnt. Zuallererst soll sich das Pferd maximal in die Tiefe strecken, "staubsaugern" (und ja, da war ich skeptisch, weil man ja immer eingetrichtert bekommt, das Pferd soll die Nase nicht tiefer als Buggelenkshöhe halten), später dann auch vermehrt den Kontakt zum Zügel suchen und sich vorwärts-abwärts dehnen. Beim hektischen Pferd wie meinem kommt noch dazu, dass man es von Anfang an sofort durch leichtes Hineingreifen in den Zügel korrigiert, wenn es schneller wird. Sobald es dadurch langsamer wird, bekommt es sofort wieder die Zügel lang. Es soll lernen, das Tempo selbständig beizubehalten und das gemütliche Tempo hat zum Ziel, dass der Reiter zum Treiben kommt. Im übrigen soll vorerst geradeaus geritten werden. Ideal für den Geländereiter. :-D

Mein Pferd hat so recht schnell gelernt, sich im Schritt und Trab an den Zügel heranzudehnen. Im Galopp sind erste Ansätze da (kommt auch im Buch erst nach der Arbeit im Schritt und Trab, die beim Jungpferd mehrere Wochen in Anspruch nimmt). Sie ist heute deutlich gelassener und aufmerksamer als vorher. Klar sieht sie ab und zu was, das sie unheimlich findet, aber das beschränkt sich dann auf den Moment und sie rennt nicht mehr den ganzen Ritt über. Sie ist deutlich sensibler gegenüber treibenden und verhaltenden Gewichtshilfen geworden und wird nicht mehr eiliger, ich komme endlich zum Treiben.

Noch was zum "Staubsaugern": Die Autoren schreiben, dass Studien gezeigt hätten, dass nur die maximale Dehnung des Halses den erwünschten Effekt auf den Rücken hätte und dass man deshalb zugunsten der Rückenaufwölbung die vermehrte Belastung der Vorhand in Kauf nehmen müsse. Leider wird an der Stelle nicht namentlich auf diese Studien verwiesen.
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Cate
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Re: Pflichtlektüre: Die Klassische Reitlehre in der Praxis nach der H.Dv. 12

Beitrag von Cate »

Diese Beobachtung habe ich auch gemacht, fand ich wirklich spannend, und sehr hilfreich, umso mehr, da ich das betreffende Pony nicht selbst reiten kann. :-)
Eine Einstellerin von uns hat seit einiger Zeit ein sehr blutgeprägtes Endmaßpony, welches zwar Lektionen auf L-/M-Niveau beherrscht, aber sehr handlastig geritten war. Hier war es so, dass das Pferd zwar im Prinzip mehr konnte als die Reiterin, aber sehr hektisch und verspannt und vor allem ohne Rücken unterm Sattel ging. Wir haben vornehmlich am korrekten Sitz der Reiterin gearbeitet sowie daran, dass Pony "an den Sitz zu bekommen" und an Ruhe und Zwanglosigkeit. Mittlerweile geht das Pony sehr fein unter korrekt sitzenden Reitern, motzt, sobald der Reiter aus der Balance kommt - gell, Sheitana? :mrgreen: - und vor allem geht es ruhig, entspannt, eben zwanglos in einer netten, "runden" Haltung mit langer Oberlinie am losen Zügel.
Manchmal guck ich hin und denke "oh weh, heut schlurft sie aber wieder arg" und muss mich zusammenreißen, um nicht mehr, mehr, mehr zu fordern :shy: , aber sobald ein weiter fortgeschrittener Reiter draufsitzt, läßt sich dieses Pony völlig problemlos reell an die Hand stellen, wölbt den Rücken auf und nimmt hinten Last auf ohne wieder verspannt bzw. eilig zu werden.
Ebenso spricht die Bemuskelung für sich, das Pony hat eine schöne harmonische Oberlinie, einen toll bemuskelten Rücken und auch die HH kann sich sehen lassen. :gut:
Läßt für mich den Schluß zu, dass wir das lockere Vorwärts in weitem Rahmen und die Zwanglosigkeit leider zu oft zu gering einschätzen und zugunsten von "mehr" - mehr Optik, mehr Lektionen, mehr machen ;) - vernachlässigen.
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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