Trabstangen/Cavaletti

Anleitungen und Ideen wie man Dinge für Pferd/Hof/Reiter selbst machen kann

Moderator: Sheitana

Benutzeravatar
DamiP
Pegasus
Beiträge: 11619
Registriert: Fr 25. Mai 2012, 08:48
Wohnort: Sachsen

Re: Trabstangen/Cavaletti

Beitrag von DamiP »

Was das KG-Rohr betrifft ist es wirklich ganz schnell spröde und sollte nicht genommen werden. Mein Freund arbeitet mit diversen Rohren und meinte, es gibt auch Kunststoffrohre die witterungsbeständig und splittersicher sind. Die kosten aber meist genauso viel wie eine Holzstange. Da wäre Pro/Con nur beim Gewicht.
Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

viewtopic.php?f=14&t=12355
Benutzeravatar
Caro-Lina
Pegasus
Beiträge: 13007
Registriert: Di 15. Mai 2012, 09:53
Wohnort: Zu Hause im schönen Niedersachsen ;-)

Re: Trabstangen/Cavaletti

Beitrag von Caro-Lina »

:happy: :happy: :happy: :happy: :happy: :happy: :happy: :happy: Ich hab sie, ich hab sie..............seit heute!!!!!!!!!!!!!!
Viele Grüße von Caro-Lina
Hier geht's zum Dschungel :-)
---------------------------------------
Für immer bei mir:
Mein TB: Ein Hoffnungsfunke ist dabei! :herzi:
calista
Sportpferd
Beiträge: 1436
Registriert: Di 15. Mai 2012, 12:27

Re: Trabstangen/Cavaletti

Beitrag von calista »

Ich habe Rohre aus PEHD, das sind schwarze dickwandige Rohe, die sich leicht bearbeiten lassen (sägen) und die nicht splittern, leicht zu tragen sind. Sie haben einen einzigen Nachteil: sie verformen sich ab 60°C, d.h., wenn sie in der Sonne liegen, dann müssen sie gerade auf dem Boden liegen, sonst werden sie krumm. KG Rohre oder PVC Rohre sind dünnwandig und splittern, die würde ich nie nehmen. Wenn es doof kommt, dann tritt das Pferd nicht mitten drauf sondern erwischt ein Rohrende, da kann es sich wunderbar dran schneiden.
Benutzeravatar
Scheckenfan
Pegasus
Beiträge: 10051
Registriert: Do 4. Okt 2012, 12:39

Re: Trabstangen/Cavaletti

Beitrag von Scheckenfan »

Ich habe mir meine eigene Cavaletti-Version gebaut:

Bild

Bild

Bild

Ich habe mich dafür entschieden, die Klötze nicht fest an den Stangen zu befestigen, weil ich so mehr Einsatzmöglichkeiten habe.

Meine Einkaufsliste:
Als Stangen: 8x Rahmenholz, eckig, Dicke 9,8 x 9,8cm, Länge 1,5m (vor Ort zuschneiden lassen!) [8x € 6,60 = € 52,80]
Als Klötze: 16x Leimbinder Fichte, rechteckig, Dicke 10 x 20cm, Länge 40cm (vor Ort zusägen!) [6,4lfdm x € 19,95 = € 127,68]
Als Dübel: 5x Buchenrundstab 10mm [5x € 1,10 = € 5,50]
Als Holzschutz: 5x Sprayfarbe (Acrylbasis, für Holz) in 2x gelb und 3x blau [5x € 7,50 = € 37,50]
= Gesamtkosten € 223,48

Außerdem brauchte ich noch Holzleim & Schleifpapier, aber das hatte ich zu Hause.
Werkzeug: Bohrmaschine mit großem Holzbohrer, Schleifmaschine/Flex, Hammer, Stich- oder Handsäge
Meine (reine) Arbeitszeit: Ca. 4 Stunden

ANLEITUNG (Achtung lang):
Das Rahmenholz war leider rau und splitterte, das musste ich abschleifen. Da kann man sicherlich auch anderes Holz nehmen, ich hab nur kein besseres gefunden und mir war's gleich. :nix:
Dabei habe ich auch gleich alle Kanten gut berundet.
Die Klötze hatte ich mir ja fertig zusägen lassen auf 10 x 20 x 30cm. Ich habe mir dann für alle Seiten eine Schablone gemacht, die genau auf die jeweilige Fläche vom Holz passte (3 verschiedene Flächenmaße). Dort dann die Mittellinie ausgemessen/eingezeichnet, und auf dieser Mittellinie zentriert zwei kleine Löcher im Abstand von ca. 12cm gesetzt. Darauf achten, dass diese Löcher auf allen 3 Schablonen genau mittig und im genau gleichen Abstand zu Mitte sind!
Mit den Schablonen dann auf alle Seiten der Klötze durch die Löcher die Position der Löcher/Dübel markieren. Dabei am besten immer gleich markieren, ob auf der jeweiligen Seite ein Loch oder ein Dübel angebracht werden soll. Loch und Dübel sollten immer an gegenüberliegenden Seiten liegen, und es werden an 3 Seiten Dübel, und an 3 Seiten Löcher angebracht. Wäre der Klotz ein Spielwürfel, würde man also z.B. Löcher in die Seiten 1, 2 & 3 bohren, und in Seiten 4, 5 & 6 Dübel setzen. Versteht mich jemand? :neben:

Wenn alle Klötze markiert sind, zuerst die Löcher ausbohren. Die Löcher müssen unbedingt größer sein als die Dübel, also deutlich über 10mm! Dafür kann man einen entsprechenden Bohraufsatz nehmen, oder kreativ bohren indem man im Loch "rumrührt". Letzteres habe ich gemacht :whistle: , das war weniger Aufwand.
So sieht das dann aus:
Bild
(Habe leider kein Bild ganz ohne Dübel :nix: )
Wenn die Löcher ungleichmäßig sind, oder die Ränder leicht gesplittert - macht nix, darum kümmern wir uns noch.

Wenn alle Löcher ausgebohrt sind, kann man sich an die Dübel machen. Dazu zuerst die Rundstäbe auf ca. 4,5 cm Länge sägen (das geht auch im Bündel, wenn man die Stäbe mit Tesafilm zusammen bindet :whistle: ). Dann passende (nicht zu tiefe, nicht zu kurze) Löcher in die Klötze bohren mit einem 10mm-Bohrer, sodass die Dübel genau hinein passen. Falls die Löcher zu tief geworden sind: Einfach einige Sägespäne ins Loch drücken ;-)
Reichlich Holzleim ins Loch geben, den Dübel hineinstecken und ggf. mit dem Hammer auf die richtige Höhe bringen. Ich habe einen Überstand von ca. 1,5 cm angestrebt.
Es macht Sinn, nicht alle Dübel an einem Klotz auf einmal anzubringen, denn dann verläuft der Leim gern. Besser nur auf einer Seite vom Klotz arbeiten, und das dann bei allen Klötzen nacheinander, und sich dann der nächsten Seite widmen. So hat der Leim Zeit zum Trocknen.
So soll es dann aussehen:
Bild
Bild

Wenn alle Löcher & Dübel drin sind & der Leim trocken ist, die Klötze abschleifen (besonders dort, wo bei den Bohrungen Splitter entstanden sind) und ggf. Kanten berunden. Übergelaufenen Leim kann man auch prima wegschleifen. Ich hab dafür meine Akkuflex mit rotierender Schleifscheibe genutzt, das ging hervorragend.

Nun können Stangen & Klötze angesprüht werden. Sprühen macht m.E. Sinn, weil's deutlich schneller geht, rasant abtrocknet und besser hält als gestrichener Lack. Teuer ist es auch nicht unbedingt :nix:
Achtung: Man braucht mehr Blau als Gelb, weil man mit blau richtig deckend arbeiten muss, damit es gut aussieht! Das selbe gilt für alle anderen dunklen Farben.
So sehen dann die fertigen Klötze aus:
Bild
Bild


NACHTEILE:
- viel eigene Arbeit, zeitaufwändig
- viele Einzelteile
- kann verrotten, da Naturmaterial

VORTEILE:
- leicht: Trage locker 4 Stangen oder 4 Klötze auf einmal
- variable Höhe: Man hat nicht nur 3 verschiedene Höhen (10cm, 20cm, 30cm) sondern kann die Klötze auch beliegib aufeinander stapeln, weil ja alle Dübel/Löcher im selben Abstand sind - dadurch sogar kleine Sprünge möglich
- variabler Einsatz: Die Stangen taugen auch als Dualgassen (wobei sie eben aus Holz sind), oder solo als Trabstangen, oder als Trailhindernis/Stangen-L, Clickergegenstand, die Klötze taugen als Kegel
- sicher: durch das geringe Gewicht geben die Hindernisse schnell (aber nicht zu schnell!) nach, wenn das Pferd dagegen tritt
- stabil: Die Klötze stehen sicher & gut, und die Stangen werden bei nur leichtem Touchieren durch die Dübel gut am Platz gehalten. Das Material splittert nicht bei Darauftreten, und Zerbrechen wird auch so schnell nicht vorkommen (bis auf ggf. die Dübel, aber das ist beabsichtigt - lieber Dübel kaputt als Loch in Huf/Bein)
- günstig: Günstiger bekommt man wohl keine 8 Cavaletti
- platzsparend 1: Durch die geringe Länge der Stangen verbaut man sich nicht den kompletten Platz ( UND fördert korrektes Reiten!)
- platzsparend 2: kann in der kleinsten Lücke aufbewahrt werden:
Bild


Die ersten Tests waren für mich sehr überzeugend, die Stangen fielen m.E. bei der richtigen Menge an Stoßenergie, die Klötze standen bombig, die Stangen waren gut zu sehen und der Aufbau war kein großer Akt. :yess:

:stolz:
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi
Benutzeravatar
fledermausy
Remonte
Beiträge: 197
Registriert: Mo 21. Mai 2012, 21:35
Wohnort: Oberfranken

Re: Trabstangen/Cavaletti

Beitrag von fledermausy »

Wow, da hast du dir aber eine Menge arbeit gemacht. :hutab: Sieht super aus .. da könnt ihr jetzt aber richtig loslegen. :klatschen:
lg marion
Antworten