Bericht zum Longenkurs mit Babette in Bingen 10/2015

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tara
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Bericht zum Longenkurs mit Babette in Bingen 10/2015

Beitrag von tara »

Tag 1: Theorieabend
Man traf sich im Vorraum des gerade in Renovierung befindlichen Reiterstübchens, Beamer und Leinwand waren aufgebaut, Kaffee, Kuchen und Getränke standen bereit. Ich kenne den Longenkurs nun schon seit 6-7 Jahren, es war nicht wirklich viel Neues für mich dabei (ich stöbere oft durch Babettes/Tanjas Blog, bekomme deren Newsletter). ABER, es ist immer wieder interessant, ein Thema von dem dazugehörigen Fachmann/-frau präsentiert zu bekommen. Babette zeigte anhand von vielen schönen Fotos, worauf es ankommt, worauf man schauen muß, um zu beurteilen, ob ein Pferd ‚gut‘ auf dem Zirkel läuft:
Stellung: Ohren parallel, äußeres Ohr etwas weiter vorne
Halsbiegung: nicht zu viel, nicht nur an der Basis abgeknickt, SP1 + 2 massieren
Beine schräg oder senkrecht unter dem Pferd?, Kronränder parallel zum Boden?
Im Trab: Schließt sich das V? (=Annäherung der Hinterbeine an die Vorderbeine), sind die Dreiecke (welche die Vorder- u. Hinterbeine bilden) gleich groß?
Und noch viele weitere Bilder zum ‚sehen lernen‘, die ich auch noch nicht kannte (stammen wohl aus dem neuen Longenkurs).
Hilfengebung am Kappzaum, Handhabung von Longe und Peitsche(n), Führpositionen, Körperausrichtung und was sie bewirken.
BarockTraki kannte ich ja schon, und Neddie haben wir dann am nächsten Tag auch identifiziert.
Liebe Grüße
tara
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tara
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Re: Bericht zum Longenkurs mit Babette in Bingen 10/2015

Beitrag von tara »

Tag 2: Praxis
Es waren sehr unterschiedliche Pferde dabei:
Isi-Stute,9, 4gänger, wegen Babypause wenig gearbeitet
Araber-Mix(?), noch jung (6?), und noch nicht lange im Besitz
Haflinger, 4, ein richtig kleiner Schlingel
Friese, 20, wenig bemuskelt und sehr steif
WB, 5, sehr fest im Genick, traut sich, wie der Friese, nicht, loszulassen
und das Polo, 10, wird seit 4 Jahren geLKt
Babette holte sie alle da ab, wo sie gerade waren, ausbildungstechnisch. Wer macht was, und wie, und gab Hilfestellung und Tips für Verbesserungen. Wenn eine Übung nicht klappen will, mach erst mal was anderes, und versuch es dann nochmal.

Was Babette zum Polo gesagt hatte, muß ich in meinen Aufzeichnungen nachschauen, das habe ich momentan nicht mehr so im Kopf.
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Re: Bericht zum Longenkurs mit Babette in Bingen 10/2015

Beitrag von tara »

Vielleicht mögen BarockTraki und Neddie auch hier ihre Eindrücke wiedergeben? *einladendwink*
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Re: Bericht zum Longenkurs mit Babette in Bingen 10/2015

Beitrag von tara »

Tag 2, Polos Praxis die Erste
Babette hat eine innere Bande aufgebaut, nicht nur für die Pferde, sondern auch für die Menschlein, als optische Orientierung, um sich nicht in der Halle zu verlaufen...
Ich hatte eine Bekannte gebeten, für mich Protokoll zu schreiben, was Babette so zu uns sagt, und was ihr so auffällt. Wir haben mit FiS angefangen. Das Polo macht das sehr gut. Ich muß darauf achten, nicht zu viel zu machen, zu viel Stellung zu fordern, denn dann überstellt er sich schnell und weicht über die äußere Schulter aus. Sehr wichtig ist auch meine Führposition. (Küßchen auf die Hüfte) Ein Hauch zu weit hinten, und ich verziehe das Polo aus der Balance, er überstellt sich und driftet über die äußere Schulter weg. Stellung u Biegung vom Polo sind also ganz gut, wenn ich alles richtig mache.
Nächste Übung: übertreten.
Ich soll ihn nicht so tief kommen lassen mit dem Kopf, die Nase nen Ticken höher, dann könne er besser untertreten. Er neigt dazu, sich nach vorne draufzulümmeln, statt hinten Last aufzunehmen. Kleiner Schummler.
Erst den Brustkorb zu mir drehen (Küßchen auf den Bauch), schauen daß er vorne kreuzt, dann ers die HH beachten.
Übung etwas langsamer ausführen, der lösende Effekt ist dann größer. Das Polo versucht nämlich, der Anstrengung durch Tempo zu entfliehen.
Nächste Übung: Anschraten. Das bereitet uns keine Probleme. Die haben wir beim durchparieren. Hier zeigt es sich, daß ich nur aufs korrekte Anschraten geschaut habe, und das auch immer wieder geübt habe. Das parieren haben wir total hinten runter fallen lassen. Ich habe das Polo einfach irgendwie 'ausgehen' lassen. Dabei kam ich zu weit nach hinten und habe ihn aus der Balance gezogen. Nun weiß ich ja, was ich den Winter über üben werde.
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Re: Bericht zum Longenkurs mit Babette in Bingen 10/2015

Beitrag von tara »

Tag 2, Polos Praxis die Zweite
In der Halle waren die Gassen zu einer Quadratvolte gelegt.
Aufgabe: FiS außerhalb der Gassen, dann dem Pferd 'eine Brücke bauen', in die Gassen führen, langsam auf Distanz gehen, Stellung u Biegung beibehalten. So fällt es dem Pferd leichter. Das ganze in Schritt u Trab.
Das Polo trabt 'hörbar', der Schweif pendelt nicht locker, es ziehen sich immer wieder Stähnen zwischen die Beine. Das wird besser mit mehr Stellung u Biegung. Dann haben wir noch etwas am/ mit dem Galopp gearbeitet. Außerhalb der Gassen. Ruhiges traben, daraus angaloppieren. Wie beim Anschraten versuchen, ihn eher in den Galopp gleiten zu lassen, nicht zu viel Energie aufbauen, mit dem Inneren Bild von schönem Galopp arbeiten. Das Polo schien nicht immer zu wissen, was ich von ihm wollte. Angaloppieren üben. Nur ein zwei drei Sprünge, dann sanft wieder 'ausgehen' lassen. Ruhe im Trab herstellen, ggf. auch durch Volten um die Gassen, dann neuer Versuch.
Zuletzt geändert von tara am Do 15. Okt 2015, 18:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bericht zum Longenkurs mit Babette in Bingen 10/2015

Beitrag von tara »

Tag 3, Polos Praxis die Dritte
Zum Aufwärmen FiS und Übertreten. Auch SH an der langen Seite. KH kann man auch dazu nehmen. Babette demonstrierte die Lernschritte dazu mit dem Polo, der diese Übung schon kennt. Dann versuchte ich mich damit. Im Travers soll der Kopf mehr nach vorne schauen, gerader als beim SH. Und wie schon mal gesagt, den Kopf etwas anheben, damit er sich nicht 'auf die Hand' legt. Bei Volten deutlich Stellung u Biegung fordern, Biegehilfe mit der Gerte an der Schulter geben.
Dann haben wir noch mal Galopp geübt. Also, mehr anschraloppeln, inneres Bild vom schönen Galopp, den Rhythmus vorgeben: tatadam tatadam und dem Pferd Zeit lassen, diesem Rhythmus zu folgen. Wenn der Galopp schön ist, weiterlaufen lassen. Dann Trab denken, und den Schwung vom Galopp mit in den Trab nehmen, über Volten den Trab ggf wieder 'schön' machen, Ruhe reinbringen. Immer ans mitgehen denken, besonders im Galopp.
Interessant wären auch die vielen Merksätze, die Babette so fallen gelassen hat.

verlangt nicht von den Pferden, die ganze Zeit 100% perfekt zu laufen, dann macht ihr euch auch selbst fest

immer geht ihr zum Pferd, nie kommt das Pferd in den Zirkel rein z. B. Beim verkleinern des Zirkels zur Volte. Also, näher treten, Leine einsammeln und dann das Pferd mit Körpersprache auf die Volte einladen.
Die Auswirkungen waren sehr deutlich bei dem Jungen Haflinger zu sehen. Seine Besitzerin machte einen winzigen Schritt zurück, und der Schlingel hat das sofort registriert und rückte nach, teils sehr penetrant und frech (schnappen nach dem Keks)

clickern: überlegen, was zu erklären ist, und dann nur das clickern. Nicht wild locken, was gerade nett war
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Re: Bericht zum Longenkurs mit Babette in Bingen 10/2015

Beitrag von tara »

tara hat geschrieben: Nicht wild locken, was gerade nett war[/i]
soll natürlich Clicken heißen. Dämliche Autokorrektur vom Ipad!


was noch zu sagen ist:
Stall: die drei Gastpferde waren in schönen Außenboxen untergebracht. es standen zwei Sandpaddocks zur Verfügung, um die Pferde tagsüber rauszustellen. Die Absprache untereinander klappte gut.
Versorgung: wir haben unsere Pferde selbst versorgt. Heu und Stroh wurde gestellt. Die Versorgung der Teinhehmer war sehr gut. Frühstück, Mittagessen, Kaffe und Kuchen, Getränke, das Rundum-Sorglos-Paket.
Atmosphäre: sehr entspannt, sehr konzentriert. Die Zuschauer waren in den Kurs integriert, konnten Fragen stellen, bekamen viele Erklärungen.
Vielen Dank
- an die Organisatorin, die als Teilnehmerin auch noch die Verpflegung gemanagt hat
- an die SB für die Gastfreundschaft und tolle Unterbringungsmöglichkeiten für die Gastpferde
- und datürlich an Babette für den reichhaltigen Input.
es war sehr schön zu sehen, wie alle Pferde von dieser Longenarbeit profitierten und in der dritten Einheit viel besser wurden. Der alte steife Friese lief locker und entspannt, im Rahmen seiner Möglichkeiten, das WB welches anfangs noch sehr ablehnend war (drehte sich immer zur Mitte), hat gemerkt, daß ihm niemand weh tut und lief entspannter seine Runden. Und die kleine 5-Gänger Isimaus hat zum Schluß sehr schön in den Trab gefunden (anfangs noch immer etwas Gangsalat) und auch einen schönen Galopp gezeigt.
Liebe Grüße
tara
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