Traberleins

Moderator: Sheitana

ehem User

Re: Traberleins

Beitrag von ehem User »

Eine Schande für den Sport. Gibt es leider leider immer wieder und was da damals alles in Elmshorn los war und heute immer noch auf den anderen Rennbahnen, ist so oft tierverachtend :evil:

Es gibt aber auch Trainier, die ordentlich mit ihren Tieren umgehen, aber oft ist das Pferd einfach nur ein Arbeitsgerät.

Ich habe meine Stute immer selbst zu Hause vorbereitet, bzw. beim Abschlusstraining auf der Rennbahn dem Fahrer ganz genau auf die Finger geguckt und war bei jedem Rennen persönlich dabei und habe sie fürs Rennen fertig gemacht und danach wieder in Empfang genommen. So war ich wenigstens sicher, dass es ihr gut geht. Sie ist für ihr Leben gern Rennen gelaufen und ich habe sie gelassen, solange sie mind. 120% fit war ;)
Oft hat sie sich selbst um eine gute Platzierung gebracht, weil sie einfach zu aufgeregt war, aber sie hat einige schöne Rennen abgeliefert. Leider auch mit langen Verletzungspausen, die ich so ausgiebig auskuriert habe, dass viele Stütchen schon abgeschrieben hatten, als sie zur Wiederqualifikation auf die Bahn kam.

Sie hat dann aber auch Ende 9jährig entschieden, dass sie nicht mehr laufen will und dann habe ich sie aus dem Rennbetrieb genommen.
Ich bin froh, dass der Spuk vorbei ist und wir unser restliches Leben zusammen im Freizeit- und Faulheitsport verbringen!
ehem User

Re: Traberleins

Beitrag von ehem User »

Ja, das damals auf der Elmshorner Rennbahn war wirklich der Hammer :verflucht: Ich weiß gar nicht was aus dem zweiten Pferd geworden ist. Das Schlimmste (finde ich) ist, das E.S. nur x Mark Strafe bekommen hat (die sicher Papa bezahlt hat) und ein paar Monate Bahnverbot. Heute fährt er wieder lustig Rennen und streitet alles ab :kick: !!!

Es gibt sogar ein paar mehr Trainer die ordentlich mit ihren Tieren umgehen! Bei ihnen geht`s zwar auch ums Geld (klar, von irgendwas wollen die ja leben) aber sie wissen auch: wenn sie nicht ordentlich mit den Tieren umgehen gibt es erstrecht kein Geld. Mir wurde früher immer gesagt: "Der Sieg wird im Stall gemacht!"...
Leider sind es aber die schlechten Trainer, die in die Schlagzeilen kommen und gerade solche Schlagzeilen merken sich die Leute (vorzugsweise die, die wenig von dem Sport verstehen und zack... ist der ganze Trabrennsport schlecht! und die Pferde natürlich gleich dazu :wall: )

Das Pferd selber zu trainieren ist natürlich am schönsten, leider haben die wenigsten die Erfahrung und die Möglichkeiten. Aber ich finde das absolut toll!! Schön auch, das Du immer so auf Dein Stüttchen geachtet hast :-d Davon müsste es viel mehr Leute geben, denn leider gibt es ja auch genug Besitzer für die nur Geld zählt :snooty:
Belle
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Re: Traberleins

Beitrag von Belle »

ich kann dem Trabrennsport nichts abgewinnen :shy: Meine war zu langsam und sollte zum Schlachter und das gerade mal mit 4 bzw. 5 Jahren :heul:
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A.Z.
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Re: Traberleins

Beitrag von A.Z. »

Das ist manchmal netter, als das was den Ausgedienten sonst vielmals blüht, wenn sie für billig Geld in Hände gehen, die sich kaum in der Ausbildung eines "normalen" Pferdes auskennen, geschweige denn damit, was nötig ist, ein Pferd umzuschulen, dass bis dahin was gänzlich anderes gemacht hat, als einen Reiter zu tragen.

Ich bin auch kein Fan davon, das alles schrecklich zu finden. Ich kann da aktiv nichts anderes dran tun, als nicht zu solchen Rennen hin zu gehen. Und eigentlich darf man da auch kein Pferd rauskaufen. Denn für jedes gekaufte, rutscht ein Neues nach. :seufz:

Wenns nur nicht so tolle Pferde wären.

Gibts eigentlich mittlerweile Züchter, die diese "Rasse" für den Freizeit"gebrauch" züchten?
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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ehem User

Re: Traberleins

Beitrag von ehem User »

:hm: Schade! Denn der Rennsport ansich ist genau so ein Sport wie z.B. Springen, Galopp oder Dressur..
Bestes Beispiel ist doch jetzt Totilas :augenroll: Der arme Junge läuft nur wieder weil er "zusammengeschnürt" wird...
Die Isis bekommen Gewichte an die Hufe und müssen den Rücken wegdrücken damit sie toller Tölten. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen... :evil:
Es gibt überall schwarze Schafe die schlechtes Licht auf den Sport werfen. Diejenigen die den Sport Tierschutzgerecht betreiben fallen nicht weiter auf :(
Wenn man also mal hingeht und hinter die Kulissen sieht, sieht es oft gar nicht so schlimm aus. Man darf halt nur nicht vergessen das es sich um Rennsport handelt und die Pferde nach dem Rennen schon recht fertig aussehen :-) Am besten sich von jemanden, der Ahnung hat, alles erklären lassen :-d
@A.Z.
Das ist manchmal netter, als das was den Ausgedienten sonst vielmals blüht, wenn sie für billig Geld in Hände gehen, die sich kaum in der Ausbildung eines "normalen" Pferdes auskennen, geschweige denn damit, was nötig ist, ein Pferd umzuschulen, dass bis dahin was gänzlich anderes gemacht hat, als einen Reiter zu tragen.
Damit gebe ich Dir vollkommen Recht :-) ...und wenn die Pferde dann komplett verdorben sind, heißt es : Typisch Traber :irre:
Gibts eigentlich mittlerweile Züchter, die diese "Rasse" für den Freizeit"gebrauch" züchten?
Es gibt, glaube ich, welche die Töltende Traber für den Freizeitgebrauch züchten.
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Equester
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Re: Traberleins

Beitrag von Equester »

In den Reigen kann ich leider auch einstimmen. Meiner wurde mit 2 nach einem schweren Rennunfall abgeschoben. Mit 2!!! Da war er noch ein Baby :gewitter: Und er ist nicht mal richtig versorgt worden, die Kopfwunde haben sie genäht, mehr aber auch nicht. Die Folgen vom unversorgten Rest arbeiten wir heute immer noch ab :-z. Er wurde dann weiter gereicht und landete irgendwann bei mir. Da sah er zwar recht gut aus (äußerlich) aber im Kopf war er kaputt :nix:. Heute ist er weitestgehend normal, aber manchmal kommt sein altes Verhalten noch hoch. TA-Behandlungen sind nach wie vor mittelschweres Drama und alles was im Kopfbereich gemacht werden muss, geht ohne mich gar nicht. Aber es gibt zum Glück auch andere Beispiele. Bei uns im Stall steht ein Traber, der ist 9 Jahre Rennen gelaufen. Sein Besitzer hat sehr gut für ihn gesorgt und er hat - soweit ich weiß - keine schlechten Erfahrungen machen müssen.
Ich stimme Wessi zu, es gibt kaum Leute, die sich damit auskennen, wie man aus einem Rennpferd ein Reitpferd macht und viele wollen da auch nichts von wissen, ist ein Pferd, hat zu laufen, Ende. Und wenn es dann nicht läuft, sind es die doofen Traber, die eben nicht für den Reitsport geeignet sind. Mit was für Vorurteilen ich schon zu kämpfen hatte, man glaubt es kaum. Das netteste war damals noch bei unserer Sattelprobe, wo die Verkäuferin meinte, sie wäre jetzt doch arg verwundert, dass er wirklich ein Traber ist, wo der doch so ruhig und nett ist :-&
Meiner darf zum Glück heute das verwöhnte Einzelpferd geben, mit einer eigenen Meinung zu bestimmten Dingen und einem Umgang, der "richtigen" Pferdefachleuten den Schweiß auf die Stirn treibt :kicher:
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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A.Z.
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Re: Traberleins

Beitrag von A.Z. »

Was mein Herr Trabär erlebt hat, weiß ich nicht.

Was ihn anlangt - er betrachtet es als abgeschlossen und vorbei und weigert sich, darüber Auskunft zu geben. :hand: :pueh:

Wahrscheinlich ist es grad gut so. Wenn ich immer im Hinterkopf haben müsste, was er für schreckliche Sachen erlebt hat, wir würden kein Stück weiter kommen und wären sicher nicht glücklicher.
Viele Grüße Angela

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Re: Traberleins

Beitrag von ehem User »

.... ich glaube, wenn so manches Pferd reden könnte, wir würden aus dem heulen nicht wieder rauskommen...
und trotz solcher Erfahrungen zeigen sie uns immerwieder wie gern sie uns haben!
Danke Hotties!
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A.Z.
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Re: Traberleins

Beitrag von A.Z. »

Aber Pferde können doch reden. Und ich sage dir, die lassen den Mist viel schneller hinter sich als wir.

Die grübeln nicht dauernd darüber nach, was mal gewesen ist. Jetzt ist wichtig und jetzt ist gut. Zumindest bei unseren Trabertieren.
Viele Grüße Angela

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Re: Traberleins

Beitrag von ehem User »

Es ist ja in jedem Sport so, dass, sobald es um Geld geht, viele einfach vergessen, dass sie mit Lebewesen arbeiten.
Leider sind es immer die Randgruppen des Pferdesports, die eben nicht breitensportmäßig betrieben werden, die so negativ abgestempelt werden. Traber? Ach ja, die, die mit hochgebundenem Kopf vorwärtsgepeitscht werden und blutenden Nasen aus dem Rennen kommen.
Bestes Beispiel ist doch Totilas. Habt Ihr mal diese Hochleistungszeitlupe von seinem Trab gesehen? Zehenfußung ohne Ende, er schummelt so wahnsinnig, dass man davon ausgehen muss, dass ihm die Füße weh tun. Aber Hauptsache den Dressurleuten gefällts ;)

Ich hab mir auch schon so viel anhören müssen. Selbst unter Traberleuten wurde ich belächelt mit meiner Bodenarbeit, mit Spaziergängen und meiner Art, auf Stütchen aufzupassen.
Sehr lustig war, als einer der großen Trainer im Norden, bei dem wir im Stall anspannen mussten, nach Stütchens Sieg total fassungslos war, dass ich sie damals im Sommer quasi 24h auf Magerkoppel gehalten habe und sie nach dem Rennen wieder umgehend auf Koppel ging.
Aber auch da hat sich in Gesprächen gezeigt, dass viele Trainer umdenken und hochnervöse Pferde nicht mehr zusammenschnüren und mit Angst um ihr Leben fahren, sondern darüber nachdenken, die entsprechenden Pferde offenstallmäßig zu halten, weil sie damit viel besser umgehen können und im Training / Rennen viel entspannter sind.

Aber solange zum Beispiel der Zuchtverband in den Rennleitlinien vorgibt, dass Pferde nach einer PreRace-Dopingprobe bis zum Rennen nicht mehr Trinken oder Fressen dürfen, egal wie lange Zeit dazwischen ist (und das können ein paar Stunden sein), muss man sich auch nicht wundern, dass der Tierschutz in diesem Sport zu kurz kommt :wall:
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