Lk-Stillstand

ehem User

Lk-Stillstand

Beitrag von ehem User »

Nach langer Sattelabstinenz, viel gefrorenem Boden und wenig Abwechselung ist bei uns beim LK jetzt irgendwie der Wurm drin.

Video

Entspannt mit fallengelassenem Hals ist er schon mal auf Distanz...-mehr aber auch nicht.
Es ist so ein bischen wie Russisch Roulette, mal klappt es mit Stellung und Biegung und aktiver HH, mal tut er so, als hätte er noch nie einen Kappzaum gesehen.

Bei Fis habe ich selbst schon gemerkt, dass ich ihn da überstelle. Das ist immer der verzweifelte Versuch meinerseits, Biegung und Spurigkeit in der Pferd zu bekommen. Hand auf der Nase macht ihn immer eng oder kopfschlagend, auch wenn ich die Hand nur ablege, daher greife ich so 15cm weiter, ist aber auch nicht so dolle wie ich jetzt gesehen habe.

Im Video sieht man noch nach dem Fis das Übertreten, reicht das schon?

Der Trab anfangs ist der den er anbietet, ganz schlacksig, da kommt er auch imemr nach innen wenn ich versuche Signale and er Longe zu geben. Wenn ich mehr fordere, dann schaut er nach außen, verliert die Balance und kommt hinten ins rutschen.

Das wäre jetzt so meine Einschätzung, was meint ihr? Dualgassen haben wir, die stören ihn aber nicht weiter, er integriert die sehr gut in seinen Laufpfad (sprich sie sind ihm egal)

Bei der Freiarbeit hat er fast eine schönere Stellung und Biegung, aber da wir auf 1m Abstand arbeiten, ist da auch nix mit fleißiger HH... so schnell bin ich nicht und mehr Distanz habe ich noch nicht geschafft.
ehem User

Re: Lk-Stillstand

Beitrag von ehem User »

Wie wäre es denn mal mit Cavalettis statt Dualgassen?
ehem User

Re: Lk-Stillstand

Beitrag von ehem User »

Die stehen auf der "wennichmitmeinerAbschlussarbeitfertigbin"-Bauliste ganz oben, vor dem Trailparcous und dem Kräutergarten :-D

Hatte ich auch schon überlegt, letzten Winter hatte ich mit Flatterband und Pylonen einen Kreis gebaut (Flatterband war angeschnitten, also Sollbruchstellen) Das ging super, aber bei dem Wind geht das in diesem Stall überhaupt nicht.
calista
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Re: Lk-Stillstand

Beitrag von calista »

Mein Eindruck ist, dass Du das Pony zu sehr allein lässt, sprich mir fehlt Deine Präsenz. Auf Abstand an der Longe hängt diese durch und m.E. fragt Dein Pferd 2x nach, ob er denn wirklich so laufen kann, bevor er sich in die Abwesenheit (Außentstellung) begibt. Das klingt jetzt krass, ist nicht so gemeint, ich will nur deutlich werden, denn eigentlich läuft er schon locker und schön in Stellung, ohne Kopf hochreißen, verwerfen usw. Aber auf Distanz würde ich ihn mehr an Deine Wünsche erinnern und nicht so sehr "entlassen". Dazu brauchst Du m.E. mehr Körpersprache und mehr Beständigkeit am Pferd. Mit Paraden an die Stellung erinnern, dazu beim FIS in Stellung Hand aufs Naseneisen und behutsame Paraden auf die Nase geben, damit er die dann wieder erkennt, wenn sie von der Longe kommen. Wichtig wäre mir noch die Arbeit mit Deiner Haltung, sprich die Schultern straffen und das Pferd mit Körpersprache rausschicken, bis die Longe nicht mehr durchhängt. Daran musst Du das Pferd immer wieder erinnern, so dass es auf Dich achtet.
Auf der hohlen Seite wird er Dir entgegen kommen (Longe hängt durch), weil er auf die innere Schulter fällt. Das willst Du mit Körpersprache und Paraden verhindern und das habt ihr ja beim FiS geübt. Auf der anderen Seite wird die Longe von selber straff sein, aber hier hast Du mehr Schwierigkeiten, die Stellung zu erzeugen, das heißt, die Paraden kömmen öfter, bis das Pferd bei Dir ist.
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brexi
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Re: Lk-Stillstand

Beitrag von brexi »

Super *einklink*

so sieht es bei uns auch aus :mrgreen:
Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein....
Arthur Schopenhauer
ehem User

Re: Lk-Stillstand

Beitrag von ehem User »

Ich sags vorher, das wird ne lange Antwort :tuete:

FiS:
Mein Eindruck ist hier, dass du mehr vom Pferd möchtest als du Ansprüche an dich selber hast. Das heißt, du korrigierst viel am Pferd und vernachlässigst dabei die eigene korrekte Körperhaltung und Hilfengebung (die wiederum ja die Qualität der Ausführung des Pferdes beeinflussen).
Bei der Stellung im Trab bedeutet das hier konkret:
Du bist dem Pferd sehr zugewandt und zu wenig nach vorn in Bewegungsrichtung ausgerichtet. Durch deine permanenten Anfragen, Stellung und Biegung zu erhalten, kommst du zu weit nach hinten. Das und die fehlende Ausrichtung nach vorn - auch in Anbetracht des Tempos - führt zur Überstellung des Pferdes. Ich denke, der kann gar nicht so langsam traben wie du läufst. Daher würde ich dort ruhig etwas mehr Energie reinbringen, selber größere Schritte machen. Damit solltest du es ihm erleichtern.

Übertreten:
Es wäre noch hilfreich gewesen zu sehen, wie du das Übertreten einleitest. Das war jetzt geschnitten an der Stelle, oder?
Auch hier ist er wieder überstellt (er klappt mehr im Hals vor der Schulter als im Genick ab) und auch hier wieder, weil du zu weit hinten bist. Die Ausrichtung finde ich hier gut, aber schau mal, dass du so weit vorn bist, dass du ihn theoretisch jederzeit von vorn frontal auf die Stirn küssen könntest.
Um seine Tendenz des Kreuzens (=Ausweichens) zu korrigieren:
bremsende Parade auf den Kappzaum im Moment, wenn das innere Hinterbein abfußt -> es sollte dann mehr in Richtung Schwerpunkt treten
Und wenn er eilt, um sich zu entziehen:
bremsende Parade auf den Kappzaum, wenn das innere Hinterbein aufgefußt hat -> bremst das Pferd insgesamt aus (also nicht nur am Kopf und die Hinterhand läuft dann eben seitlich weiter) und sollte es etwas mehr setzen

Auf Distanz:
Hier geh ich ganz mit Calista mit - sei aktiver und fordernder. Nicht gemein werden ;) , aber konsequenter. Im Moment schickst du ihn los, guckst dann mal, wie er läuft und forderst immer mal halbherzig.
Ich würde auch hier insgesamt mehr mitgehen (Ausrichtung finde ich hier besser als beim FiS) und auch aktiver mitgehen. Also die Art, wie du gehst (abwartend, bestimmt, fordernd, energetisch, ...) bestimmt auch maßgeblich die Art und Weise, wie dein Pferd läuft.
Die Anlehnung mit der Longe sollte auf jeden Fall konstanter sein - auch mit der durchhängenden Longe lässt du ihn allein.
Und insgesamt muss da meiner Meinung nach mehr Abwechslung rein. Was ja auch die Aufmerksamkeit fördert.
D.h. ich würde beispielsweise vier Pylonen im Quadrat aufstellen, da herum einen Zirkel, aus dem Zirkel heraus am Kegel eine Volte. Das entweder in einer Gangart (beispielsweise zur Aufwärmung im Schritt - man muss sich ja nicht die ganze Zeit an der Hand betun) oder mit Tempovariationen innerhalb einer Gangart (in der Volte etwas mehr aufnehmen, auf den Zirkel hin etwas mehr nach vorn entlassen/aktivieren) oder aber auch mit Tempoübergängen (z.B. Volte im Schritt, Zirkel(teile) im Trab).
Du könntest dir auch eine Quadratvolte mit Pylonen aufbauen, also statt der vier Gassen eben vier 'Tore' und ihn dann da durchfädeln. Oder mal durch, mal außen vorbei, mal innen vorbei. Oder auch mal Volten um ein Tor oder einen Zirkel ganz außen rum.
Hast du den alten oder den neuen LK? Im neuen wären auch Treppe und vor allem Slalom interessant für euch, weil es da auch um die Schulterkontrolle geht.

Insgesamt sei etwas pingeliger (schreibt man das so? :-e) - mit dir selber, aber auch mit dem Pferd. Achte darauf, dich immer gut auf die Bewegungsrichtung auszurichten. Also immer genau zur Linie des Pferdes. Überprüfen kannst du das anhand der Ausrichtung deiner Zehenspitzen, deiner Hüfte oder deines Bauchnabels.
So wie er auf dem Video auf Distanz läuft, kann er ja gern zwischendrin immer mal wieder gehen - aber das dann eher als Pausen.


Und sag mal, was ist dein Pony denn für eine Rasse, der ist ja zucker :herzi:
ehem User

Re: Lk-Stillstand

Beitrag von ehem User »

plüschtiger hat geschrieben:Ich sags vorher, das wird ne lange Antwort :tuete:

Andersrum: Ich danke für deine ausführliche Antwort!!!

FiS:
Mein Eindruck ist hier, dass du mehr vom Pferd möchtest als du Ansprüche an dich selber hast. Das heißt, du korrigierst viel am Pferd und vernachlässigst dabei die eigene korrekte Körperhaltung und Hilfengebung (die wiederum ja die Qualität der Ausführung des Pferdes beeinflussen).

:cry: das kann sein, also hmmm. Schreibe momentan Abschlussarbeit und bin selbst schief und von rückenschmerzen geplagt. Ein weiches Sandwich ist grad nix gegen mich wenn ich sitze... Mit Abgabe (Ende Februar) muss alles anders werden...ich werd mal versuchen was so bei meiner Körperspannung momentan möglich ist, Du hast ja vollkommen recht.



Bei der Stellung im Trab bedeutet das hier konkret:
Du bist dem Pferd sehr zugewandt und zu wenig nach vorn in Bewegungsrichtung ausgerichtet. Durch deine permanenten Anfragen, Stellung und Biegung zu erhalten, kommst du zu weit nach hinten. Das und die fehlende Ausrichtung nach vorn - auch in Anbetracht des Tempos - führt zur Überstellung des Pferdes. Ich denke, der kann gar nicht so langsam traben wie du läufst. Daher würde ich dort ruhig etwas mehr Energie reinbringen, selber größere Schritte machen. Damit solltest du es ihm erleichtern.

Irgendwie freut mich das grad, hat es ja lang gedauert ihn so ruhig zu bekommen :-D Aber größere Schritte mach ich gern, da hab ich mich nämlich eher zurückgenommen :shock:

Übertreten:
Es wäre noch hilfreich gewesen zu sehen, wie du das Übertreten einleitest. Das war jetzt geschnitten an der Stelle, oder?
Auch hier ist er wieder überstellt (er klappt mehr im Hals vor der Schulter als im Genick ab) und auch hier wieder, weil du zu weit hinten bist. Die Ausrichtung finde ich hier gut, aber schau mal, dass du so weit vorn bist, dass du ihn theoretisch jederzeit von vorn frontal auf die Stirn küssen könntest.
Um seine Tendenz des Kreuzens (=Ausweichens) zu korrigieren:
bremsende Parade auf den Kappzaum im Moment, wenn das innere Hinterbein abfußt -> es sollte dann mehr in Richtung Schwerpunkt treten
Und wenn er eilt, um sich zu entziehen:
bremsende Parade auf den Kappzaum, wenn das innere Hinterbein aufgefußt hat -> bremst das Pferd insgesamt aus (also nicht nur am Kopf und die Hinterhand läuft dann eben seitlich weiter) und sollte es etwas mehr setzen

*notier* wird morgen ausprobiert


Auf Distanz:
Hier geh ich ganz mit Calista mit - sei aktiver und fordernder. Nicht gemein werden ;) , aber konsequenter. Im Moment schickst du ihn los, guckst dann mal, wie er läuft und forderst immer mal halbherzig.
Ich würde auch hier insgesamt mehr mitgehen (Ausrichtung finde ich hier besser als beim FiS) und auch aktiver mitgehen. Also die Art, wie du gehst (abwartend, bestimmt, fordernd, energetisch, ...) bestimmt auch maßgeblich die Art und Weise, wie dein Pferd läuft.
Die Anlehnung mit der Longe sollte auf jeden Fall konstanter sein - auch mit der durchhängenden Longe lässt du ihn allein.
Und insgesamt muss da meiner Meinung nach mehr Abwechslung rein. Was ja auch die Aufmerksamkeit fördert.
D.h. ich würde beispielsweise vier Pylonen im Quadrat aufstellen, da herum einen Zirkel, aus dem Zirkel heraus am Kegel eine Volte. Das entweder in einer Gangart (beispielsweise zur Aufwärmung im Schritt - man muss sich ja nicht die ganze Zeit an der Hand betun) oder mit Tempovariationen innerhalb einer Gangart (in der Volte etwas mehr aufnehmen, auf den Zirkel hin etwas mehr nach vorn entlassen/aktivieren) oder aber auch mit Tempoübergängen (z.B. Volte im Schritt, Zirkel(teile) im Trab).
Du könntest dir auch eine Quadratvolte mit Pylonen aufbauen, also statt der vier Gassen eben vier 'Tore' und ihn dann da durchfädeln. Oder mal durch, mal außen vorbei, mal innen vorbei. Oder auch mal Volten um ein Tor oder einen Zirkel ganz außen rum.

Pylonen aufbauen und variieren mache ich eigentlich häufig, aber da wird er immer schnell, macht sich grade und entfleucht. Also es ist so viel schwarz-weiß, entweder am rumschluffen oder dann im Stechtrab. Es ist so ein unglaubluch schmaler Grad, dass der Rücken nicht fest wird. Die Muskelbewegung sehe ich eigentlich nur wenn er untertourig läuft aber das kanns ja eigentlich nicht sein oder?

Hast du den alten oder den neuen LK? Im neuen wären auch Treppe und vor allem Slalom interessant für euch, weil es da auch um die Schulterkontrolle geht.

Hab beide und hab auch schon mit Treppe und Slalom probiert und irgendwann vollkommen entnervt aufgegeben (nach etwa 15 Einheiten...). Dabei verstehen wir uns überhaupt nicht. Derzeit clickere ich im Stand die GEwichtsverlagerung auf ein Anlegen der GErte an die Schulter, in der Bewegung klapt das leider gar nicht. Vielleicht kann cih davon mal ein Video machen

Insgesamt sei etwas pingeliger (schreibt man das so? :-e) - mit dir selber, aber auch mit dem Pferd. Achte darauf, dich immer gut auf die Bewegungsrichtung auszurichten. Also immer genau zur Linie des Pferdes. Überprüfen kannst du das anhand der Ausrichtung deiner Zehenspitzen, deiner Hüfte oder deines Bauchnabels.
So wie er auf dem Video auf Distanz läuft, kann er ja gern zwischendrin immer mal wieder gehen - aber das dann eher als Pausen.

Ok, das schreibe ich mir hinter die Ohren, selbst aktiver und genauer sein und Pony etwas mehr fordern.

Und sag mal, was ist dein Pony denn für eine Rasse, der ist ja zucker :herzi:
*hust* mein "Pony" ist ein Trakehner-Andalusier-Mix, wird bald 17 und ist 160cm "groß" und ich bin auch ganz verleibt, Danke :mrgreen:
ehem User

Re: Lk-Stillstand

Beitrag von ehem User »

Verleibt :lol:
Der sieht viel kleiner aus als 1,60 :shock:

Wenn er in den Stechtrab geht, kannst du ihn über Volten beispielsweise wieder im Tempo zurücknehmen? Übergänge könnten dann evtl eher aufheizen, aber immer mal innerhalb einer Gangart vorsichtig 'anschieben' würde ich schon versuche. Also ausloten, wo der Punkt zwischen Bummeln und Stechtrab ist.

Was die Muskelbewegung angeht, bin ich ehrlich gesagt noch ziemlich schlecht darin, die zu erkennen, wenn ich mit dem Pferd arbeite. Da hab ich nie über mehrere Meter Zeit, dem Pferd einfach mal zuzugucken, daher achte ich mehr auf das Gesamtbild (Aufrichtung, Spannungsbogen, auch Aufmerksamkeit/Konzentration des Pferdes und grad im Trab die Hinterhand).

Ach, was mir noch einfällt: Wenn er in eine Volte geht, kannst du auch mal drauf achten, ob er dabei den Takt hält. Wenn nicht, mal mit der Stimme nachhelfen (also 'vortakten'). Dann muss er von hinten aktiver werden, weil er ja nicht schneller werden soll.


Slalom und Treppe ist bei uns auch immer ein Thema.
Wie bist du es angegangen?
Ich war anfangs direkt am Pferd, mit einer normalen Gerte und habe richtig deutlich genervt, bis eine Reaktion kam. Manchmal sogar kurz Pieken mit dem Finger in die Schulter. Er (Haflinger) hat einfach nicht verstanden, was ich wollte.
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Equester
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Re: Lk-Stillstand

Beitrag von Equester »

Ich würde auch gerne etwas dazu bemerken, einige Dinge sind zwar schon erwähnt worden, aber ich schreib es nochmal, sonst komme ich aus dem Fluß ;)

Der Wallach gefällt mir :breitgrins: er ist sehr willig und versucht alles richtig zu machen. Wenn er zu Beginn der Arbeit immer den Kopf so hochreißt, würde ich ihn die ersten 5 Minuten auf Entfernung arbeiten und mich dann ranrobben, vielleicht braucht er einfach eine kleine Einstimmung auf die Arbeit. Wenn das jetzt die Ausnahme war, habe ich nichts gesagt ;) .

Ein paar Grundsätzliche Dinge: Du steht von Anfang an zu weit hinten, bei der Arbeit auf Abstand überholst Du ihn ein paar mal. Ich würde mir Babettes Grundsatz zu Herzen nehmen: Nüster küßt Hüfte, egal wie nah oder weit Du weg bist. Dann hast Du die sehr starke Tendenz, vor Dir auf den Boden zu gucken, damit rammst Du Deine ganze Energie ungenutzt in den Boden und hast auch keinen echten Plan, wo Du hinläust. Du hast keine Gerte oder Bogenpeitsche, sondern arbeitest nur mit Deinem Arm und der überflüssigen Longe. Ich weiß jetzt nicht, ob Dein Pferd mit Gerten und Peitschen ein Problem hat, wenn nicht, würde ich Dir dringend dazu raten, diese zu nutzen, weil es gerade auf Entfernung die Hilfengebung vereinfacht.

Du bist beim FiS sehr oft mit der Hand an dem Wallach dran, vermutlich um Dir die Stellung zu holen. Dadurch drehst Du Dich aber jedesmal zu ihm hin und überstellst ihn dadurch noch ein wenig mehr. Ich würde versuchen, statt am Hals Richtung Schulter mit der dem Pferd zugewandten Hand leicht an der Ganasche anzufassen. Wenn Du weit genug vorne stehst und das machst, spürt man förmlich ein leichtes "Schnackeln" wenn das Genick frei wird. Die Stellung ist so gering, dass man es im Grund kaum sehen kann. Dann ist er auch in der Lage, den Rücken frei zu machen und kann anfangen zu schwingen.

Das Übertreten konnte ich nicht genau sehen, weder die Einleitung dazu noch das Übertreten selber. An der Stelle weigert sich mein Doof-PC ein klares Bild zu geben. Was ich aber aus den Fragsmenten sehen konnte, dass Du auch hier zu weit hinten bist. Dadurch kann er nur noch nach außen weichen und nicht sauber übertreten. Auch hier würde ich mir als Maß der Dinge einen Körperpunkt holen, in diesem Fall Nüster küsst die Fläche zwischen Hüfte und Bauchnabel. Wenn Du die Hand direkt auf den Kappzaum/Nase legst, kannst Du viel feiner Signale geben, die dann auch punktgenau ankommen. (Würde ich auch beim FiS empfehlen). Jedesmal wenn das innere Hinterbein abfußt, gibst Du ein winziges Signal auf den Kappzaum nach oben (sehr dezent) dadurch wird er mit dem Hinterbein weiter unter die Mitte treten.

Beim Trab auf Entfernung bist Du Dir irgendwie über die Richtung nicht einig, ich finde Du "eierst" da ziemlich rum :Der Wallach hält den Rücken fest, das kann man auch daran erkennen, dass sie deutlichen Abstand zwischen Vorder- und Hinterhuf hat. Ich würde folgendes empfehlen: baue Dir eine innere Bande auf. Entweder durch Schläuche oder (was ich in diesem Fall besser finden würde) mit Hütchen. Einfach ein Viereck aufstellen und damit arbeiten. Großer Kreis wäre außen um die Hütchen rum, Volte wäre jedesmal um eins der Hütchen rum. Damit hast Du eine Orientierung und wirst in Deiner Körpersprache eindeutiger und damit kann er Dich besser verstehen. Ich würde auf jeden Fall eine Bogenpeitsche dazu nehmen und Dir so die Stellung erarbeiten. Signal auf die Schulter zeitgleich mit einer kleinen Parade geben- Signal auf die Schulter heißt, geh raus, Signal auf die Nase heißt, komm rein, dadurch holst Du Dir die Stellung und er lernt, auch auf Entfernung das Genick frei zu machen. Die Volten im Wechsel mit dem Zirkel helfen ihm, dass er leichter in die Biegung kommt und so den Rücken locker machen kann. Dann wird der Trab auch deutlich schwungvoller (der Schrat soll ja nur eine Übergangslösung sein). Und es macht ihnen Spaß, weil sie ja nicht vorher wissen, was kommt. Man kann das sehr schön variieren (3 Hütchen außen, beim 4. eine Volte. 2 Hütchen außen, eine Volte, um jedes Hütchen eine Volte). Dabei muss Du aber darauf achten, dass Du Deine Stellung Richtung Nase hältst und auch die Longe zeitnah einholst, oder nachgibst (das war für mich am Schwersten :tuete: ).

Die Übung mit der Treppe ist schon sehr anspruchsvoll. Solange Du aber das Signal mit der Schulter (geh raus) nicht fest installiert hast, wird diese Übung scheitern. Ebenso der Slalom, der zudem noch sehr viel Körpersprache verlangt, damit das Pferd auch wieder reinkommt. Für mich ist das eigentlich erst dran, wenn ich die Treppe auch "rückwärts (Pferd muss von der entferntesten Treppe auf mich zukommen) sicher sitzt. Dann kann man dazu übergehen, dies im schnellen Wechsel (was ich beim Slalom brauche) zu verlangen.
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
ehem User

Re: Lk-Stillstand

Beitrag von ehem User »

Equester hat geschrieben:Ich würde auch gerne etwas dazu bemerken, einige Dinge sind zwar schon erwähnt worden, aber ich schreib es nochmal, sonst komme ich aus dem Fluß ;)

Der Wallach gefällt mir :breitgrins: er ist sehr willig und versucht alles richtig zu machen.

:geruehrt2: Weißt Du wie toll ich das finde was Du grade geschrieben hast?
Das war immer meine Rede, dass er alles richtig machen will. Vor 2,5 Jharen habe ich ihn als aggressiv, unerzogen und dominat übernommen, das war aber, weil er einfach unglaublich unsicher war und die Besitzer keinen Plan hatten. Und ich finde, er gibt sich solche Mühe, alles zu machen damit ich mich freue. Da ich der einzige Clickerer bin, bin ich mit der Meinung halt ziemlich allein. Alle anderen meinen immer, er ist halt verfressen und deswegen macht er alles...
Aber das war jetzt oT....


Wenn er zu Beginn der Arbeit immer den Kopf so hochreißt, würde ich ihn die ersten 5 Minuten auf Entfernung arbeiten und mich dann ranrobben, vielleicht braucht er einfach eine kleine Einstimmung auf die Arbeit. Wenn das jetzt die Ausnahme war, habe ich nichts gesagt ;) .

Das ist immer dann wenn ich vorne festhalte. Am Kopf fixiieren ist immer doof, wird aber besser.


Ein paar Grundsätzliche Dinge: Du steht von Anfang an zu weit hinten, bei der Arbeit auf Abstand überholst Du ihn ein paar mal. Ich würde mir Babettes Grundsatz zu Herzen nehmen: Nüster küßt Hüfte, egal wie nah oder weit Du weg bist. Dann hast Du die sehr starke Tendenz, vor Dir auf den Boden zu gucken, damit rammst Du Deine ganze Energie ungenutzt in den Boden und hast auch keinen echten Plan, wo Du hinläust. Du hast keine Gerte oder Bogenpeitsche, sondern arbeitest nur mit Deinem Arm und der überflüssigen Longe. Ich weiß jetzt nicht, ob Dein Pferd mit Gerten und Peitschen ein Problem hat, wenn nicht, würde ich Dir dringend dazu raten, diese zu nutzen, weil es gerade auf Entfernung die Hilfengebung vereinfacht.

Ich kann das Video auf der Arbeit grad nicht schauen, aber ich habe immer eine Gerte dabei. Beim Fis eine kurze, beim Longieren eine Bogenpeitsche. Beide nutze ich auch... Aber scheinbar fuchtel ich deutlcher mit den Armen als ich die Gerte einsetze :-D

Du bist beim FiS sehr oft mit der Hand an dem Wallach dran, vermutlich um Dir die Stellung zu holen. Dadurch drehst Du Dich aber jedesmal zu ihm hin und überstellst ihn dadurch noch ein wenig mehr. Ich würde versuchen, statt am Hals Richtung Schulter mit der dem Pferd zugewandten Hand leicht an der Ganasche anzufassen. Wenn Du weit genug vorne stehst und das machst, spürt man förmlich ein leichtes "Schnackeln" wenn das Genick frei wird. Die Stellung ist so gering, dass man es im Grund kaum sehen kann. Dann ist er auch in der Lage, den Rücken frei zu machen und kann anfangen zu schwingen.

*notier*

Das Übertreten konnte ich nicht genau sehen, weder die Einleitung dazu noch das Übertreten selber. An der Stelle weigert sich mein Doof-PC ein klares Bild zu geben. Was ich aber aus den Fragsmenten sehen konnte, dass Du auch hier zu weit hinten bist. Dadurch kann er nur noch nach außen weichen und nicht sauber übertreten. Auch hier würde ich mir als Maß der Dinge einen Körperpunkt holen, in diesem Fall Nüster küsst die Fläche zwischen Hüfte und Bauchnabel. Wenn Du die Hand direkt auf den Kappzaum/Nase legst, kannst Du viel feiner Signale geben, die dann auch punktgenau ankommen. (Würde ich auch beim FiS empfehlen). Jedesmal wenn das innere Hinterbein abfußt, gibst Du ein winziges Signal auf den Kappzaum nach oben (sehr dezent) dadurch wird er mit dem Hinterbein weiter unter die Mitte treten.

*ebenfalls notier*

Beim Trab auf Entfernung bist Du Dir irgendwie über die Richtung nicht einig, ich finde Du "eierst" da ziemlich rum :Der Wallach hält den Rücken fest, das kann man auch daran erkennen, dass sie deutlichen Abstand zwischen Vorder- und Hinterhuf hat. Ich würde folgendes empfehlen: baue Dir eine innere Bande auf. Entweder durch Schläuche oder (was ich in diesem Fall besser finden würde) mit Hütchen. Einfach ein Viereck aufstellen und damit arbeiten. Großer Kreis wäre außen um die Hütchen rum, Volte wäre jedesmal um eins der Hütchen rum. Damit hast Du eine Orientierung und wirst in Deiner Körpersprache eindeutiger und damit kann er Dich besser verstehen. Ich würde auf jeden Fall eine Bogenpeitsche dazu nehmen und Dir so die Stellung erarbeiten. Signal auf die Schulter zeitgleich mit einer kleinen Parade geben- Signal auf die Schulter heißt, geh raus, Signal auf die Nase heißt, komm rein, dadurch holst Du Dir die Stellung und er lernt, auch auf Entfernung das Genick frei zu machen.

Irgendwie ist es ein bischen frustrierend...genauso dachte ich mache ich es eigentlich seit 2 Jahren, aber scheinbar so grottig, dass "Fremde", die uns nicht kennen, das noch als Tipp geben :cry: :cry:

Die Volten im Wechsel mit dem Zirkel helfen ihm, dass er leichter in die Biegung kommt und so den Rücken locker machen kann. Dann wird der Trab auch deutlich schwungvoller (der Schrat soll ja nur eine Übergangslösung sein). Und es macht ihnen Spaß, weil sie ja nicht vorher wissen, was kommt. Man kann das sehr schön variieren (3 Hütchen außen, beim 4. eine Volte. 2 Hütchen außen, eine Volte, um jedes Hütchen eine Volte). Dabei muss Du aber darauf achten, dass Du Deine Stellung Richtung Nase hältst und auch die Longe zeitnah einholst, oder nachgibst (das war für mich am Schwersten :tuete: ).

Die Übung mit der Treppe ist schon sehr anspruchsvoll. Solange Du aber das Signal mit der Schulter (geh raus) nicht fest installiert hast, wird diese Übung scheitern. Ebenso der Slalom, der zudem noch sehr viel Körpersprache verlangt, damit das Pferd auch wieder reinkommt. Für mich ist das eigentlich erst dran, wenn ich die Treppe auch "rückwärts (Pferd muss von der entferntesten Treppe auf mich zukommen) sicher sitzt. Dann kann man dazu übergehen, dies im schnellen Wechsel (was ich beim Slalom brauche) zu verlangen.


Erstmal Dir auch vielen Dank für die ausführliche Beurteilung und die Tipps. Ich versuche mal, meinen Freund heute abend zum filmen zu motivieren, vielleicht kann cih das ja schon richtig umsetzen.

Aber ehrlich gesagt, ist es wirklich frustrierend. All die Tipps sind mir im grund nicht neu und ich dachte auch, dass ich sie beachte. Aber nix is, sprich mein inneres Bild stimmt in keinster Weise mit dem äußeren überein. Wobei die Aufnahme jetzt sicherlich nciht unsere beste Einheit war, aber grade die sind ja eigentlich interessant zu beurteilen.
Und bei uns im Stall werde ich auch ziemlich belächelt mit meiner Longierweise, alle anderen nutzen Cavecon, schütteln zweimal und die Pferd knicken im Hals und traben schwungvoll von dannen, stellen sich aber nicht im genick. Sieht aber natürlich zunächst gut aus. Und ich versuch alles kleinschrittig, untertourig und komme da nicht von weg....

ok, war grad etwas auskotzen, jetzt ist auch wieder gut. Heute abend greife ich an...
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