Probleme nach LK zu arbeiten

ehem User

Probleme nach LK zu arbeiten

Beitrag von ehem User »

Hallo :klatschen:

Ich bin Steffi, 21 Jahre und habe seit 6 Monaten mein eigenes Pferd – Lady, Österr. Warmblutstute, 7 Jahre.
Gleich anfangs als sie zu mir gekommen ist, habe ich mit dem Longenkurs angefangen – FIS und Übertreten lassen – lief für den Anfang eigentlich recht gut und ich war überrascht das es so gut funktioniert. Für die weiteren Schritte wollte ich aber den Longenkurs in live abwarten der im September stattgefunden hat – bin also in den letzten Monaten immer mehr vom Longenkurs abgekommen und ging erst mal viel ausreiten und machte Bodenarbeit.

Nun war ich beim Longenkurs live dabei, habe viele Tipps und Tricks mitgenommen und wollte mich wieder mit meiner Stute ranmachen um dies alles umzusetzen.
Nun zum Problem: In letzter Zeit, nach nur wenigen Einheiten, kommt es immer mehr zu Probleme: zB: Führen in Stellung – sie bleibt links herum einfach stehen und lässt sich am Kappzaum nicht mehr weiterführen. Ich gehe dann sogar auf Distanz aber sie bewegte sich auch nicht weiter - sie bleibt einfach stehen! Sie lässt sich dann manchmal nicht mal mehr normal führen (also ohne Hand auf Kappzaum). Wenn ich sie sanft mit der Gerte auffordere geht sie nur rückwärts und wird grantig. Ich achte aber sehr auf meine Körperhaltung und versuche auch in die Richtung zu schauen in die ich gehen will. Ich bekomme sie dann nur vorwärts, wenn ich auf die andere Seite von ihr gehe (also in diesen Fall rechts). Gehe ich wieder auf die linke Seite, fängt das Spiel von vorne an. Anfangs war es nur an der linken Hand, seit gestern selbes Spiel auf rechter Hand.
Komischerweise funktioniert es manchmal dann doch wieder ganz gut und dann kommt es mir so vor, wie wenn sie denken würde „ So wir haben 2 Runden geübt, Schluss für heute :-P “.

Ich vermute, dass sie mich testet und dies ein Dominanzproblem ist, da ich auch so ähnliche Probleme beim Spazieren gehen habe.
Aus ihrer Vergangenheit weiß ich einfach, dass ihr die Vorbesitzerin sehr viel durchgehen hat lassen und sie meist ihren Willen bekommen hat, deshalb ist mir schon klar, dass sie das bei mir auch testet. Ich trau mich auch zu behaupten, dass ich einerseits konsequent bin und andererseits mich aber auch immer auf das Pferd einstelle und nicht nur den Plan durchziehe den ich mir heute vorgenommen habe. Doch früher oder später möchte ich doch auch wieder einmal Fis und dergleichen üben.
Ich bin ratlos und weiß nicht wie ich ihr auf einen gewaltfreien Weg dies beibringen kann. :-|
Für eure Hilfe und Tipps bin ich sehr dankbar!

LG, Steffi
ehem User

Re: Probleme nach LK zu arbeiten

Beitrag von ehem User »

Sitzt der Kappzaum vllt. nicht richtig, drückt oder kneift?
ehem User

Re: Probleme nach LK zu arbeiten

Beitrag von ehem User »

Also meiner Meinung sollte der Kappzaum passen - haben dieses Thema auch live beim LK besprochen und habe mir auch etliches notiert. Evtl. könnte ich den Riemen bei den Ohren abpolstern.
.. Hatte so ähnliches Problem zB. anfangs auch beim Spazieren gehen am Halfter
Steffi86
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Re: Probleme nach LK zu arbeiten

Beitrag von Steffi86 »

Vielleicht klemmt auch irgendwo was, was ihr dann auf der linken Hand Schmerzen bereitet, rechte Hand jedoch nicht. Hast du sie in letzter Zeit mal von einem Osteopathen o.ä. durchchecken lassen? Was ist mit den Zähnen?
ehem User

Re: Probleme nach LK zu arbeiten

Beitrag von ehem User »

Dann würde ich sie vom Osteo durchchecken lassen. Könnte sein, dass iwo was blockiert ist, das ihr Schmerzen bereitet. Oder es ist ein Nerv eingeklemmt. Auf "vorsätzlichen" Widerwillen würde ich erstmal nicht tippen wollen.
ehem User

Re: Probleme nach LK zu arbeiten

Beitrag von ehem User »

Also von meiner Therapeutin weiß ich schon, dass sie vor allem im 1. Halswirbel sehr blockiert ist - dachte das sich das nur im Verwerfen zeigt.
Aber solche ein ähnliches Verhalten zeigt sich beim Spazieren gehen auch - hat sie da dann auch Schmerzen?
Ich kann bei ihr leider noch nicht unterscheiden, ob sie mich veräppelt oder wirklich Angst/Schmerzen hat. Denn wenn sie angenommen keine Schmerzen hat, ich aber denke das sie schon welche hat, dann merkt sie sich das Verhalten doch auch oder?! - So nach dem Motto, wenn ich nur lange genug warte, lässt Frauchen nach...

.. Zähne wurden im Mai kontrolliert, aber sollte das mit Genick nicht besser werden, werde ich Zähne nochmal kontrollieren lassen.

lg
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Equester
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Re: Probleme nach LK zu arbeiten

Beitrag von Equester »

Ich würde mal sagen, entweder tut ihr was weh, oder sie versteht Dich nicht oder sie vertraut Dir nicht (z.B. beim Spaziergang) oder sie ist überfordert oder ein Kombination von allem.

Du hast sie seit 6 Monaten, hast mit dem LK angefangen, es dann gelassen, Bodenarbeit gemacht und nun wieder angefangen. Was genau machst Du bei der Bodenarbeit? Evlt. Übungen, die gegensätzlich zum LK sind? So etwas verwirrt die Pferde, vor allen Dingen, wenn sie ihren Menschen noch nicht wirklich einschätzen können (was sie nach 6 Monaten ganz oft noch gar nicht können).
Du schreibst, sie hat Blockaden an der HWS. Jedes Pferd ist anders, manche stecken so etwas leicht weg, andere (meiner z.B.) verweigert sofort jede Mitarbeit, weil er ja leidet ;) .

Wann genau verweigert sie sich? Sofort zu Beginn der Arbeit, erst später, sofort bei jeder Übung? Hast Du Dich schon einmal gefilmt, um Deine Position auch mal von außen zu sehen? Vielleicht ist Deine Position für Dich ja stimmig, nur für das Pferd nicht? Passt das Equipment, sind die Zähne in Ordnung? (wurde schon gefragt).

Wenn Du spazieren gehst, gehst Du alleine mit ihr? Hat sie da evtl. einfach Angst, weil sie zu Dir noch kein tiefes Vertrauen hat?

Sorry, ich finde es immer sehr ungerecht, wenn den Pferden sofort Dominanzgehabe oder Veräppelung unterstellt wird (in der Verhaltenspsychologie ist ein dominantes Pferd übrigens eins, was sich seiner Sache sicher ist und der Meinung ist, der Mensch oder ein anderes Pferd erfüllt seine Aufgabe nicht gut - nur mal so als Denkanstoß zu Thema Dominanz).
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
ehem User

Re: Probleme nach LK zu arbeiten

Beitrag von ehem User »

Erstmal vielen Dank für die lange Antwort ;)
.. also ich habe keine speziellen Übung gemacht - sondern bin viel spazieren gegangen (was ganz am anfang einwandfrei funktioniert hat), mit ihr geübt, dass sie beim Gehen nicht vordrängelt, überholt, nicht dauernd fressen will etc. ... leider bin ich eben dann auch vom "rechten" Weg abgekommen und habe sie ca. 5-6 Mal mit Dreieckszügel longiert, da sind diese Probleme mit dem Stehen bleiben und rückwärts gehen deutlich hervorgekommen und ich wusste das ich auf diesem Weg nicht weiterkomme und wollte eben deshalb wieder nur nach den LK arbeiten!

Also letztes Mal, hat sie sich nicht von Anfang an verweigert, sondern es ist eine 3/4 Runde gegangen, als sie angedeutet hat zum Stehen bleiben (immer auf denselben Stellen links- und rechtsherum), gab ich die Hand vom Kappzaum weg und führte sie ein Stück normal weiter und arbeitete mich dann wieder hin, doch plötzlich ging dann gar nichts mehr (so wie dann wie oben beschrieben). Filmen wär sicher einmal keine schlechte Idee - hab ich noch nicht gemacht. Ausrüstung dürfte passen, lt. Therapeutin sind Zähne auch ok.

Ja, also ich gehe alleine spazieren. Anfangs, also so ca. die ersten 3 Wochen konnte ich problemlos mit ihr spazieren gehen - sie folgte mir überall hin und hat sich nie vor etwas geschreckt! Doch (mir kommt es so vor) wie sie sich mehr an die anderen Pferde gewöhnt hat (sie steht im OS), tauchten die ersten Probleme in der Hinsicht auf. Sie will ständig umdrehen und zurück - aber nicht auf allen Strecken, denn manchmal geht sie mit, zwar zaghaft weil sie überall Geräusche hört und manchmal ist sie einfach nur grantig und will umdrehen.

Ich will ihr ja auch nicht so einfach das Dominanzgehabe etc. unterstellen, ich meine damit eben auch nur, dass ich nicht denke "Sie widersetzt sich nur, und das Pferd macht nicht was ich will" - sondern eben das sie mich testen will und mir noch nicht genug vertraut - aber in dieser Hinsicht kann ich sie eben noch sehr schlecht einschätzen. Das mit dem Denkanstoß zur Dominanz kann ich auch durchaus nachvollziehen... nur wenn sie vl denkt ich erfülle meine Aufgabe nicht gut, ist eben weil ich nicht einschätzen kann, ob ich dann meinen Plan durchziehen soll und muss sie dazu auffordern das zu tun was ich will, oder soll ich es lassen, weil sie Schmerzen etc. hat"

lg
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Equester
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Re: Probleme nach LK zu arbeiten

Beitrag von Equester »

Mach mal ein Filmchen, dann kann man das besser einschätzen. Testen ist immer so eine Sache ;) , ich sage immer lieber dazu, sie fragen deutlich nach.
Vielleicht mag sie einfach nicht länger in der Haltung gehen, weil es ihr weh tut. Es können aber noch viele andere Gründe Ursache sein, kann man nur aus der Ferne schwer bis gar nicht einschätzen (deshalb wäre ja so ein Filmchen hilfreich :whistle: ).

Hast Du mal folgendes probiert: sie geht mit Dir los, bleibt dann stehen, Du machst eine 180 Grad Wendung (langsam bitte) und gehst in die entgegengesetzte Richtung weiter. Nach ca. 5 m drehst Du wieder um und gehst den ursprünglichen Weg weiter. Es können auch mehr als 5 m sein, ist nur so eine Hausnummer ;) .

Dass sie am Anfang einfach so mitgegangen ist, kann daran gelegen haben, dass Du für sie die einzige warst, die sie in der Zeit "besser" kannte. Jetzt wird sie sich schon gut in der Gruppe eingelebt haben und vielleicht schon einen guten Freund gefunden haben, da trennt man sich nicht so gerne. Oder wird vielleicht bei euch das Futter eingeteilt und Du hast sie ein paar mal geholt, wenn es gerade Futter gab. Da gibt es dann auch einige, die nicht so gerne mitkommen wollen.

Beim LK habe ich schon einige Pferde an der Hand gehabt, die sofort stehen geblieben sind, wenn ich auch nur 2cm zu weit vorne war. Frei nach dem Motto: wer vorne geht bremst aus :kicher: .

Edit: Kurz noch zum Thema Aufgabe erfüllen: mache Dir ein klares Bild von dem, was Du willst und geh sehr kleinschrittig vor. Versteht sie es nicht, immer wiederholen, irgendwann wird es verständlich und sie folgen. Ich finde, Pferde sind gute Lehrmeister, sie zeigen sofort, wenn ich gut war :herzi: und leider auch sofort, wenn ich mal wieder absolut daneben gelegen habe :shy:.
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
ehem User

Re: Probleme nach LK zu arbeiten

Beitrag von ehem User »

Ok, bei Gelegenheit werde ich ein Filmchen machen :) ... ja habe auch schon dran gedacht, dass sie vl. nach einiger Zeit einfach Schmerzen hat. Mir fällt halt nur auf, dass sie dann immer auf denselben Stellen stehenbleibt (also zB. linker Hand auf der Höhe von C und rechter Hand auf der Höhe von E), mir kommt es auch so vor, dass das immer die Stellen sind die in die Richtung weg von den anderen Pferden ist (da wir das am Viereck üben und in der Nähe gleich OS und Koppel sind).

Danke für den Tipp, werde das mit den 180°-Wendungen auch einmal versuchen!

Genau an das habe ich auch gedacht: Das ich am Anfang die einzige Bezugsperson war und sie jetzt Freunde gefunden hat, denn Fütterungszeiten gibt es bei uns im OS nicht - die Pferde haben nur Heu ad libitum.

Und wie hast du das "Problem" dann gelöst, wenn die Pferde sofort stehen geblieben sind?!

Ja, Pferde sind wirklich gute Lehrmeister und reflektieren ja auch meist unsere eigenes Verhalten. Nur wenn wir jetzt zB. an das Spazieren gehen denken, wie kann ich das in kleine Schritte einteilen und ihr verständlich machen, dass sie wieder zu den anderen zurückkommt? Ich habe ja kein Problem wenn es nur in kleinen Schritten vorwärts geht, doch ich weiß dann oft nicht wie ich an das Problem heran gehen soll.
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