Stellungsproblem - Hart im Genick

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Herzpony
Fohlen
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Registriert: Mi 30. Mär 2016, 21:10
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Re: Stellungsproblem - Hart im Genick

Beitrag von Herzpony »

Hey,

ja ich lebe noch :tuete: In den letzten Wochen hatte ich entweder Urlaub und war Unterwegs, oder es hat hier so viel geregnet das einfach gar nichts mit dem Pony zu machen war.
Erstmal danke ich euch für die Kommis, ich werde erstmal berichten was es Neues gibt und dann versuchen zu antworten.

Also ich hatte jetzt einen Trainerwechsel und es ist schon sehr interessant was das verändern kann. Zum einen habe ich den falschen Kappzaum für Apollo. Ich habe immer darauf geachtet das der nicht am Jochbein liegt, nicht an den Ohren drückt, die Backenriemen sich nicht zu sehr verziehen und natürlich das Eisen gut an der Nase liegt. Die Punkte sind auch alle in Ordnung, allerdings ist mir nicht aufgefallen dass das Eisen an den Backenzähnen drückt :wall: . Jetzt ist es ganz ersichtlich, von alleine hab ich es aber nicht gesehen :oops:
Außerdem scheint bei uns ein Kappzaum ohne Eisen die richtige Wahl zu sein. Bis jetzt konnte ich nur einen Nylonzaum testen der nicht optimal ist und damit klappte es schon um längen besser als mit dem schweren Eisen.

Dann muss ich mir auch eingestehen das ich dazu neige zuviel zu machen. Also ich arbeite im Schnitt "nur" eine halbe Stunde mit meinem Haflinger. Aber es ist ganz klar das er die gymnastizierende Arbeit sehr anstrengend findet und teilweise nur ein, zwei Versuche gehen bevor es ihm schon reicht. Da musste ich ehrlich gesagt schlucken, ich dachte immer ich mache schon wenig und biete ihm viel Abwechslung auch innerhalb einer Trainingseinheit. Für ihn ist es aber besser viel weniger zu machen und sich nur 5-10 Minuten mit einer Sache zu beschäftigen (wenn er da in der Lernphase ist) und dann Schluss. Da muss ich mich wirklich umstellen.

Jetzt sieht unser Weg erstmal so aus das Apollo den Kopf etwas senkt wenn ich Impulse gebe. Da geht es nämlich schon los, erst reagiert er eine Weile gar nicht und dann taucht er ab.
Wenn das klappt, er die Position eine Weile halten kann und entspannt dabei ist, dann erst gehts an die seitlichen Impulse. Also für mich nochmal eine große Lernaufgabe in "Kleinschrittigkeit". Aber irgendwie hat mir das sehr geholfen absichtloser beim Training zu sein und viel spielerischer und entspannter an die Aufgaben zu gehen. Von daher bin ich zuversichtlich das wir uns nun auf dem richtigen Weg befinden :sigh:



@ calista: Das Genick ist im Moment frei (auf Holz klopf). Da hatten wir eine Zeit lang Probleme, was sicherlich auch dazu führt das Apollo das als unangenehm/schmerzhaft abgespeichert hat und es etwas dauert bis er lernt es tut nichts mehr weh. Unsere Vermutung ist das er sich deshalb so fest macht. Die Zähne werden jährlich gemacht, am Anfang hatte er auch da Probleme weshalb ihm das stellen sicher unangenehm war. Allgemein scheint es bei ihm so zu sein das er einige schmerzhafte Erinnerungen mit dem Stellen abgespeichert hat.

@ Candyline: Beim Reiten ist es auch sehr schwer ihn zum stellen zu annimieren. Das war mal die Ursache dafür das ich mit dem Lk angefangen hab, ich dachte mir solange es am Boden nicht klappt geht es unterm Sattel erst recht nicht. Die Massage kenne ich und ich habe noch weitere Massagetipps von meiner Osteopatin bekommen. Die habe ich aber immer nur dann eingesetzt wenn ich auch Kappzaumarbeit gemacht habe.
Meine neue Aufgabe ist es jetzt ihn viel häufiger zu massieren, so wie er es mag und dazu Lust hat. Das soll ihn im gesamten Hals nochmal viel lockerer machen weil er doch schnell fest wird.

@ plüschtiger: Gerade das subtile scheint ein Punkt zu sein an dem ich noch arbeiten kann ;) . Ich dachte ja immer ich bin recht ruhig und entspannt. Aber ich hatte doch diese Erwartungshaltung. Ich versuche mich jetzt ganz davon frei zu machen und nur noch absichtslos beim Pferd zu sein, ist sehr spannend was dann so passiert :herzi:
Das kauen hab ich jetzt probiert und Apollo scheint es nicht zu stören. Ich empfand ihn danach auch leicht entspannter, kann das sein? Ich werde das auf jeden Fall weiter machen.
Wie oben schon geschrieben, der gesamte Hals-Kopf Bereich machte in der Vergangenheit Probleme und auch der zweite Halswirbel war mal ausgerenkt. Jetzt ist alles in Ordnung, wie schon erwähnt ich denke er erinnert sich an den Schmerz und macht deshalb von vorne herein zu. Es ist wirklich sehr schwer ihn zu überzeugen das jetzt alles ok ist. Die Osteo war immer die Gleiche, ich hatte vor kurzem aber mal eine Physiotherapeutin da, die Akkupunktur gemacht hat. Die hatte auch nichts gefunden.

@ nelchen: Ich hatte ja nie die Bodenarbeit nach klassichen Grundsätzen im Kopf als ich mit dem Kappzaum anfing, sondern ich habe es gemacht weil ich nach dem LK arbeiten wollte. Anfangs lief ich auch neben dem Pferd, wie ich im ersten Post geschrieben hab. Ich meine Babette empfiehlt im LK auch durchaus mal einen Schritt weiter zu gehen und das ein bisschen Abstand von manchen Pferden besser angenommen wird als das dichte arbeiten. Diese Erfahrung hab ich dann ja gemacht. Ich war ja trotzdem noch so dicht das ich mit einer Hand am Hals unterstützen konnte, aber ich habe nicht mehr am Naseneisen angefasst sondern an der Longe. Da ich dann der Meinung war, Apollo stellt sich, bin ich noch weiter auf Distanz gegangen.

Genau das überschwengliche Loben hab ich natürlich immer im Einsatz bei dieser Arbeit. Wie ich oben schon schrieb hat er tatsächlich im Moment nichts verharkt oder verspannt. Er spannt nur den gesamten Hals recht schnell an, um sich vor vermeintlichen Schmerzen zu schützen. Wie gesagt da arbeite ich gegen das Schmerzgedächtnis, sehr langwierig.

Naja ich habe ja geschrieben das er Versucht zu Schnappen, erwischt hat er nur meinen Pullover/Jacke wenn er aus Frust dann in die Richtung kam weil er die Hand am Eisen nicht gekriegt hat. Dann ist es ja so das ich die Hand sehr entspannt an der Nase liegen habe, um ihm das eben so angenehm wie möglich zu machen. Wenn er dann plötzlich den Kopf hochreißt kann man gar nicht so schnell reagieren. Außerdem würde da sehr viel Druck drauf kommen wenn ich genau in dem Moment gegenarbeiten würde. Damit konnte ich mich nicht arrangieren und hab lieber gewartet bis er "fertig" ist und dann den Kopf sanft auf Position zurück geschoben.
Aber ich habe jetzt schon zweimal mit leichtem Zaum und nur für 5 Minuten gearbeitet. Da zeigt er das Verhalten so gut wie gar nicht, ganz klar das er vorher einfach Überfordert war.
Ich hätte vielleicht nicht Osteopatin schreiben sollen sondern ganzheitliche, energetische Therapeutin? Keine Ahnung welche Wörter sie am Besten beschreiben würden aber definitiv lasse ich mein Pferd nicht einfach einrenken und dann ist gut. Das läuft bei uns alles ganz ruhig ab, es wird vorher abgestrichen, Energien geströmt, Blockaden werden abgefragt, dann wird aufgewärmt und dann lässt sie Apollo sich meist fast selbst einrenken. Dann wird wieder geguckt ob alles ok ist, Energien werden sortiert und dann gibts Hausaufgaben für mich. Meistens muss ich die darauffolgenden Tage - Wochen bestimmte Übungen machen, Massieren und dehnen. Je nachdem was gerade war gibts auch noch einen Kontrolltermin wo geguckt wird ob alles ok ist oder sich noch Sekundärblockaden zeigen. Also eine wirklich umfassende Behandlung die ich nicht missen möchte und so toll noch nie in meiner Gegend erlebt habe :)
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