Stellungsproblem - Hart im Genick

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Herzpony
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Stellungsproblem - Hart im Genick

Beitrag von Herzpony »

Hallo ihr Lieben,

Ich habe schon häufiger Versuche gestartet mit meinem Hafipony nach dem LK zu arbeiten. Dabei kommt es schon beim Fis zu Schwierigkeiten.
Aktuell sieht es so aus: ich wärme auf, lasse Seitengänge und anderes an der Hand machen, bleibe Stehen und locke vorsichtig in die Stellung. Je nachdem wie Apollo drauf ist, dreht er den Kopf zwar zu mir, bleibt aber hart im Genick. Oder ihm ist das alles eh zu viel und er zeigt Übersprungshandlungen, will schnappen und versucht die Hand am Kappzaum loszuwerden.

An meinem Anfang mit dem LK (ca.3 Jahre) habe ich nicht erkannt das Apollo sich nicht richtig stellt und im Genick nicht nachgibt. Damals bin ich im Fis auch auf dem Zirkel gelaufen, habe ihn übertreten lassen und angeschratet. Wir hatten da auch Probleme das er schnappte und zeigte das er die Arbeit doof fand, deshalb bin ich auf Distanz gegangen. Dann hab ich meiner Trainerin mal gezeigt wie weit wir mit dem LK sind und sie hat mich auf Apollos Problem hingewiesen. Also wollte ich nochmal alles von vorne starten.

Ich habe es jetzt mit verschiedenen Methoden probiert:
- geduldig sein und einfach immer wieder fragen ob er nicht doch nochmal versuchen möchte
- dann mit dem Clicker gearbeitet das er den Kappzaum positiv belegt und meine Hand am Naseneisen
- und abgebrochen wenn es nicht funktioniert hat und was anderes gemacht

So langsam verzweifel ich, ein großer Gedanke der mir dabei immer wieder aufkommt: sind das die Grenzen für unseren Gebisslosen Weg? Würde es ihm helfen Handarbeit mit Gebiss zu machen, abzukauen und so das Genick zu lockern?
Ein sehr emotionales Thema für mich, weil ich ihm mal versprochen habe nicht mehr mit Gebiss zu arbeiten und es nur noch auf Ausritten zu nehmen.

Körperlich ist alles in Ordnung, wir hatten die letzten zwei Jahre 5-6x pro Jahr die Osteopatin da und haben die Baustellen aufgearbeitet die sich so gebildet hatten. Die Zähne werden jedes Jahr ganz toll von einer Zahnpflegerin gemacht.
Deshalb wollte ich mal in die Runde fragen ob jemand Erfahrungen mit solchen Problemen gemacht hat und was evtl. helfen könnte.
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Zaubermieze
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Re: Stellungsproblem - Hart im Genick

Beitrag von Zaubermieze »

In den Seitengängen klappt dann die Stellung?
Hast du schon versucht, ob es besser geht, wenn du ihn den Kopf etwas tiefer nehmen lässt, bevor du nach Stellung fragst?
Je m'efforcerai de donner le meilleur de moi-même, afin que ces chevaux me jugent bien dans leur gentillesse et que l'harmonie règne par l'entente entre deux êtres vivants.
Nuno Oliveira
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Herzpony
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Re: Stellungsproblem - Hart im Genick

Beitrag von Herzpony »

Nein, da ich da noch nicht soweit bin, kümmer ich mich ehrlich gesagt noch nicht großartig darum was er beim Seitwärts mit dem Kopf macht :whistle:. Ich achte da nur auf das innere Hinterbein.
Und Kopf tiefer bringt leider auch nichts, ich habe auch schon versucht ihn am Kappzaum entspannen zu lassen. Das war sehr schwer für ihn aber inzwischen kennt er das "Pause" Signal, senkt den Kopf etwas und entspannt dann. Aber auch aus dieser Situation heraus, mag er sich nicht stellen.
calista
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Re: Stellungsproblem - Hart im Genick

Beitrag von calista »

Mein Gedanke wäre zunächst zu gucken, ob das Genick auch frei von Blockaden ist. Wenn er sich nicht stellen mag und anfängt, Übersprungshandlung und schnappen zu zeigen, würde ich als erstes Schmerzen ausschliessen wollen. Dazu würde ich einen Chiropraktier oder Ostepathen holen. Zähne (schiefe Abnutzung der Schneidezähne) können für eine erhebliche Blockade des Atlas sorgen. Da habe ich bzw. Pferd leidvolle Erfahrung gesammelt.
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Candyline
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Re: Stellungsproblem - Hart im Genick

Beitrag von Candyline »

wie ist es denn beim reiten? stellt er sich da?
und hast du es schon mit der massage des stresspunktes 1 versucht? das entspannt und lockert und sorgt dafür, dass die Pferde sich leichter stellen lassen.
"Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt ..."
Antoine de Saint-Exupéry
ehem User

Re: Stellungsproblem - Hart im Genick

Beitrag von ehem User »

Wie weich und geduldig bist du selber, wenn du nach der Stellung fragst? (Hände, Handgelenk, Atmung, Gefühl für den eigenen Körper, ...)
Wie viele Versuche 'erlaubst' du ihm, ehe du verzweifelst, aufgibst oder in 'jetzt mach doch mal' verfällst?
Auch wenn das sehr subtil ausfällt, hat es Einfluss.

Den Unterkiefer kannst du auch ohne Gebiss lockern, indem du deine Finger in die/einen Maulwinkel steckst und ihn zum Kauen animierst. Dazu musst du natürlich den Nasenriemen des Kappzaum weit genug haben oder ganz offen lassen.

Und die Osteopathin war immer dieselbe oder hattest du schon verschiedene Therapeuten da?
Bei meinem Pferd hieß es auch schon mal, sie sei frei von Blockaden und die nächste Therapeutin fand dann doch etwas, was deutliche Verbesserungen der Beweglichkeit brachte. :nix:
Damit die Stellung gelingt, muss der zweite Halswirbel frei sein - wurde da schon geguckt?
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Nelchen
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Re: Stellungsproblem - Hart im Genick

Beitrag von Nelchen »

Wenn ich mit Bodenarbeit nach klassischen Grundsätzen anfange und das Pferd soll in Stellung laufen, gehe ich nie auf Distance, ehe ich nicht die Stellung direkt am Pferd abfragen kann. Nur dirkt am Pferd kann ich ihm zeigen, wie es laufen soll und auch direkt einwirken. Auf Distance kann es doch latschen, wie es ihm gefällt, wenn es die richtige Stellung noch nicht kennt. Bringt nix. Und wenn sich ein Pferd wehrt, dann sind da Wirbel verharkt, oder Muskeln verspannt. Nicht immer steht aber die Reaktion in Relation mit dem "Schmerz". Vielfach ist das dem Pferd "nur" unangenehm. Wenn eine gewisse Portion Respektlosigkeit dazu kommt, kann es ganz schön stinkig werden. Da heißt es durchhalten, immer wieder in kleinen Schritten fordern, und jeden geringste Ansatz des Nachgebens überschwenglich loben, (steht dann auch nicht in Relation zum geleisteten! ;-) ) Ich verstehe auch ehrlich gesagt nie, wenn ich manchmal davon lese, dass ein Pferd schnappt, wenn an dem vorderen Ring des Kapzaumes gearbeitet wird, wie es das kann? Man kann doch nirgends besser einen Pferdekopf(und das Maul dazu) auf Abstand halten, als mit der Hand am Nasenring des KZ?
Und noch einen Aufreger zum Schluss: Nicht immer sind das Allheilmittel die Ostheopaten! Pferde sind meistens irgendwo verspannt. Wenn ein Mensch so ein Pferd jetzt "einrenkt", dann ist das für die nächsten 3 Stunden vielleicht locker, aber dann latscht es wieder so durch die Gegend, wie es ihm am bequemsten ist. Viel wichtiger ist es das Pferd kontinuierlich zu gymnastizieren und die blockierten Muskeln zu lockern. (das rückt auch die verschobenen Wirbel wieder gerade) Dazu muss sich jeder selbst die Mühe machen sowas überhaupt erkennen zu können! Einrenken und planlos weiter machen, ist sinnlos!
Ausnahmen und einen gerechtfertigten Sinn bezgl. des Einrenkens sehe ich nur bei Pferden mit Stürzen oder Unfällen. (Geburten evtl noch ) Alles andere sind "Wohlstandsverspannungen" und mit durchdachter Gymmnastizierung selbst zu beheben.
LG Katrin

Ein Tänzer scheint nur denen verrückt, die die Musik nicht hören.
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Lewitzer Flummi
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Re: Stellungsproblem - Hart im Genick

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Bei meinem Pony Jack habe ich auch immer wieder Probleme mit der Stellung im Genick. Er hat auch gern, weil ja das kurze Gras unter dem Zaun besser schmeckt als das lange auf Koppel :roll: , geschwollene Ohrspeicheldrüsen, die ihm das ganze noch erschweren.
Wenn es besonders schlimm ist, frage ich Stellung so gut wie gar nicht ab. :nix:o

Nelchen, deine Gedanken zu Osteo und ordentlicher Arbeit für weniger Blockaden etc.gingen mir heute schon durch den Kopf, ohne dass ich sie gelesen hatte.
Ich mache ja aktuell für mehr Fitness bei der 90 Tage Challenge mit. Da springt schon mal mit der richtigen Übung eine Blockade wieder raus, bevor sie überhaupt Probleme verursachen konnte.
So etwas muss doch auch bei unseren Pferden möglich sein. Gibt es dazu irgendwo mehr Infos? Welche Übungen da helfen könnten?
Aktuell läuft Jack nämlich mal wieder total spannig an der Longe und unter dem Sattel. Schritt ist okay, Trab und Galopp erzeugt Schlauchgeräuche. Beim reiten im Galopp hatten wir das noch nie. :(
Liebe Grüße
Die Flummis

Unser Tagebuch
Und Teil 2: Auf dem Weg zum Reitpferd
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Nelchen
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Re: Stellungsproblem - Hart im Genick

Beitrag von Nelchen »

Wenn du mich meinst, ich weiß nicht, ob es da eine spezielle Anleitung gibt. Ich hab mir von "jedem etwas" angenommen und für mich die beste Methode entwickelt.
Wenn dein Pferd so schlaucht, können es auch Schmerzen sein. (in den Hufen?? ) Ich gehe mal davon aus, bzw. setze es voraus, du wärmst ihn normal auf und startest nicht gleich mit Galopp.
LG Katrin

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Lewitzer Flummi
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Re: Stellungsproblem - Hart im Genick

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Dein Nickname ist doch Nelchen, oder nicht?

Ja, natürlich wärme ich ihn vorher auf und starte nicht im Galopp. Er hatte vorne Schuhe an und wir sind auf weichem, tragfähigen Acker geritten. Da er sonst im rechten Galopp schlecht angesprungen ist, dieses mal aber linker Hand etwas zögerlich war und auf beiden Seiten Galopp wie Trab Geräusche verursachte - wie gesagt, Tags zuvor an der Longe das gleiche... - Gehe ich davon aus, dass etwas klemmt. Dachte, ich bekomme auf gerader Linie ein anderes Ergebnis.
Die Jungs rennen und buckeln schon mal ordentlich über den Auslauf. Da kann sich durchaus etwas verklemmen.
Liebe Grüße
Die Flummis

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