Mit LK pausieren oder weitermachen?

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Weibi
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Re: Mit LK pausieren oder weitermachen?

Beitrag von Weibi »

Sobald ich merke, dass er sich nicht mehr konzentrieren kann beende ich die Übung für ihn mit einem positiven Ergebnis und mache Sachen die ihm Spaß machen. Am We gehe ich dann spazieren, unter der Woche lasse ich mich fangen, alles beschnüffeln was er möchte (das Seol und die Gummistiefel sind hoch im Kurs), rumzappeln soviel er will und dann laufen wir noch ein paar Runden durch die Halle. Beim Hueauskratzen und aufräumen clickere ich ihn fürs stehenbleiben und dann schmusen wir noch kurz in seiner Box.

Ich denke nicht, dass ich ihn damit überfordere? Käme mir komisch vor ihn nach 20 Minuten wieder in die Box zu packen. Hab eh schon ein schlechtes gewissen weil manche ewig bei ihren Pferden sind und ich nach einer Stunde schon wieder fahre. Aber er kommt gleich zum Tor wenn er mich sieht (die Zeit fürs fangen fällt also weg), geputzt wird er nicht wenn er nicht geritten wird und er ist auch nie dreckig (mein Pony hasst Schlamm und wälzt sich in der Halle oder Box). Also Hufe auskratzen, 30-50 Minuten was machen und dann ab zum Abendessen. Am WE gehen wir halt noch spazieren, da bin ich dann auch länger da. Und manche verbringen Stunden mit Schweif waschen und putzen und ka was. Finde ich ja nicht schlimm aber im Winter unnötig. Aber ein komisches Gefühl hab ich trotzdem :(

Hm ne, sooo unglaublich dick ist er ja nicht. Mit etwas Druck findet man schon ne Rippe. Ich bin da etwas psychisch befürchte ich
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kolyma
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Re: Mit LK pausieren oder weitermachen?

Beitrag von kolyma »

Aus meiner Erfahrung mit meinem Jungpferd kann ich sagen, dass die Kleinen schneller überfordert sind, als man glaubt... Ich hab meine Lektion deutlich gelernt, nach dem mein Pferd sich von mir nicht mehr hat vorwärts schicken lassen. Mit nichts auf der Welt. Er hatte definitiv genug von mir und hat mir das deutlich gezeigt.
Und das kam von einem Tag auf den Anderen, dass er die Schnautze voll hatte. Mich hat das wahnsinnig geschockt und direkt gelähmt. Ich habs nicht begriffen und dachte, er wäre krank - weil das so plötzlich kam.

Heute weiß ich, er wollte es mir recht machen, obwohl er schon nicht mehr aufnahmefähig war. Irgendwann hat er dann dicht gemacht.

Oft sind gute zehn Minuten viel mehr wert als durchschnittliche 40 Minuten.

Mein Arbeitsmaß hat sich jetzt (und er hat sich ja auch weiter entwickelt) bei etwa 20 - 30 Minuten eingependelt und wir nähern uns in der Grundausbildung langsam und gemächlich E-Niveau. Ich denke, in einem halben Jahr dürften wir da angekommen sein - OHNE stundenlanges Training.
Lernen hat nichts mit der Dauer zu tun, sondern mit wohl überlegten Pausen und Trainingsaufbau (Sinnhaftigkeit)

Wenn wir eine Lektion üben (momentan angaloppieren auf dem Platz) bleiben wir da dran, in dem das in verschiedenen Kontexten abgefragt wird: Unterm Reiter, bei der Freiarbeit, im Gelände.
Dadurch hat mein Pferd und ich einen Schwerpunkt. Er weiß also worum es geht. Ständiges Wechseln der Inhalte führt zu Verwirrung - ist aber ebenso schlecht wie Pauken. Es also nur immer auf dem Platz zu tun wäre zu eintönig. Also üben wir das in verschiedenen Umgebungen mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen.
Das animiert das Pferd zum mitdenken und zur Konzentration auf die wesentliche Aufgabe.
Die Dauer kann dann sehr kurz sein.

Kondition baue ich aber grundsätzlich im Gelände auf. Da ist die Konzentration des Pferds nicht ständig gefragt. Er kann sich da auch völlig entspannen. Daher können wir, im Gegensatz zur Platzarbeit, durchaus zwei Stunden durch die Gegend dümpeln. Ob alleine oder zu Zweit ist Gott sei Dank für mein Pferd kaum ein Problem.
Viel Schritt bergauf, fleißig in gutem Tempo ist das Beste für die schlanke Linie. Trab ist gut für die Kondition und Galopp löst die Rückenmuskeln und fördert die Motivation.
Und ansonsten gehen wir mindestens einmal pro Woche ca. eine bis zwei Stunden spazieren. Das tut auch meinem Hintern gut *gg*
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff

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faraway
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Re: Mit LK pausieren oder weitermachen?

Beitrag von faraway »

Wie alt ist der Herr denn? Für ein Jungpferd wäre das wohl zu viel, aber mit einem Erwachsenen 45mi inkl. Spazierengehen oder Rumschlendern in der Halle und bisschen Fangen spielen auf freiwilliger Basis klingt mir jetzt nicht nach Überforderung. Wenn ich zum Pony fahre, hab ich sie ca. 1,5 Stunden insgesamt bei mir. Davon 30min Reiten/Handarbeit, der Rest geht mit Putzen, Spielen, Kuscheln drauf.
Wenn nur die Liebe, die Liebe existiert - so ist Zeit ein absurdes Konzept.
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Weibi
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Re: Mit LK pausieren oder weitermachen?

Beitrag von Weibi »

Er wird im April 7 :)
An Überforderung durch mich mag ich ehrlich gesagt nicht glauben. Kommt mir auf jeden Fall nicht so vor und ich bin eigentlich kein unsensibler Mensch
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Weibi
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Re: Mit LK pausieren oder weitermachen?

Beitrag von Weibi »

Wir waren heute auch lange spazieren Frauchen hatte sich verlaufen :(
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kolyma
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Re: Mit LK pausieren oder weitermachen?

Beitrag von kolyma »

Weibi hat geschrieben:Er wird im April 7 :)
An Überforderung durch mich mag ich ehrlich gesagt nicht glauben. Kommt mir auf jeden Fall nicht so vor und ich bin eigentlich kein unsensibler Mensch
So wie andere Leute, oder was? :pueh:

Du hast sicher genügend Erfahrung und Fingerspitzengefühl um das schon alles richtig zu machen. Von außen kann man das ja immer schwer beurteilen.
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


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Weibi
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Re: Mit LK pausieren oder weitermachen?

Beitrag von Weibi »

Das wollte ich damit nicht sagen.Aber ich achte halt gerade extrem auf sein verhalten weil er erst seit 5 Wochen bei mir ist. Und das ich unglaublich viel Erfahrung habe möchte ich auf gar keinen Fall behaupten, habe ich auch nicht. Ich verlasse mich im Moment hauptsächlich auf mein Gefühl und hoffe das das passt. Wir machen auf jeden Fall weiter :)
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