Wallinka, genau das meinte ich mit Blei dranrödeln.
Ausprobiert habe ich das nicht, aber Blei ist weich und die Zähne auf der Rückseite der Raspel müßten sich ein wenig hineinbeißen, wenn man das Blei fest an die Raspel drückt. Dann den Bindedraht mit einer Rödelzange (Kneifzange) ebenfalls fest anziehen. Da dürfte dann eigentlich nichts schlackern. So könnten unterschiedliche Gesamtgewichte ohne großen Aufwand durchprobiert werden, bis das individuell angenehmste ermittelt ist. Zum Entfernen des Gewichts einfach den Draht wieder aufdrehen oder ihn mit der Zange kappen.
— Na gut, diesen Spaß kann ich mir einfach nicht verkneifen:
(Zum Vergrößern auf die Bilder klicken. Vom Server kann man dann auch downloaden und in einer Bildbearbeitung noch weiter vergrößern, um eine bessere Detailansicht zu bekommen.)
Hier eine Supermarkt-Raspel (168 Gramm), fünf Stück bleierne Batterie-Verbinder aus der Zeit als ich noch keine 220 Volt hatte (weil ich auf die Schnelle nicht Besseres zur Hand habe, 997 Gramm), etwas Bindedraht, und eine Rödelzange.
Hier die Blei-Raspel, 1166 Gramm, in Seitenansicht, sowie meine uralte und die neue.
Eine solch abenteuerliche Konstruktion mit fünf losen Teilen, einfach nur drangewürgt, dürfte natürlich wohl kaum länger halten als von 12 Uhr bis Mittag, aber es geht ja bloß ums Prinzip. Morgen werde ich mal sehen, was ich noch guten Gewissens an Horn wegnehmen kann, und dann berichten wie sich das Gerät in der Praxis anfühlt...
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Von Hufhobeln hatte ich schon mal von ferne gehört, mich aber nicht weiter darum gekümmert. Heute habe ich dann das Internet befragt, aber mehr als "Dreifache Standzeit zum dreifachen Preis" habe ich nicht wirklich herausfinden können. Die Bilder sind entweder in 90° Draufsicht aufgenommen, oder unscharf, oder zwar schräg aufgenommen aber lassen trotzdem nicht erkennen, wie diese Hobel funktionieren. In natura habe ich noch nie einen gesehen.
Offenbar können solche Hobel lange Späne erzeugen, wie Holzwolle, und sind möglicherweise hauptsächlich zum Abtragen von viel Horn gedacht.
Mein Verwendungszweck (und derjenige der erwähnten eventuellen zukünftigen Selber-Raspler) ist jedoch nicht das starke Kürzen von Hufen, sondern das tägliche minimale Kompensieren von fehlendem natürlichem Abrieb.
Meine alte Raspel war schon alt, als ich sie nach Verschrotten einer noch älteren in Betrieb genommen habe, und das ist etwa 15 Jahre her. Ohne den erwähnten Input hätte ich sie auch weiter benutzt, weil sie für meine Zwecke völlig ausreicht. Meine Pferde und ich sind täglich zwar nur etwa 8-10 Km unterwegs, aber es findet trotzdem schon ein wenig natürlicher Abrieb statt, und den Rest schafft auch so ein für den Profi längst indiskutables Teil.
Allerdings rasple ich nicht aus dem Handgelenk heraus, sondern aus dem Oberkörper. Am Schraubstock zwar aus dem ganzen Körper, aber bei Hufen geht das ja nicht.
Bei solchen etwas speziellen Arbeiten (lebende Hufe kann man nicht festklemmen) gibt es logischerweise immer einiges an individuellen Unterschieden.