Haarlinge - Argh!

Moderator: Sheitana

Lisa-Marie

Haarlinge - Argh!

Beitrag von Lisa-Marie »

Hallo Ihr Lieben,
mein 5jähriger, der seit 6 Wochen in meinem Besitz ist, (unterernährt und verwurmt... also leider vom Immunsystem nicht grad fit) hat wohl durch ein neues Pferd im Offenstall nun Haarlinge. Gestern hab ich es an Mähnenkamm und Hals/ Sattellage krabbeln sehen...
Meine klass. Homöopathin hat ihm gestern gleich ein Mittel rausgesucht, aber meine Frage: gibt es irgendwas NICHT GIFTIGES/ nicht "Chemisches", mit dem Ihr gute Erfahrungen gemacht habt?
Hab von verdünntem Kaffee gelesen (abreiben), Fettcremes (igitt) auftragen, Apfelessig abreiben, Bohnenkraut füttern...

Hab nun gedacht, vielleicht kann man sie auch auskämmen (hab nen Flohkamm von den Katzen)? Und vor allem: muss ich was am Putzzeug machen? Dort hab ich bisher noch nix gesehen.
Oh mann, wie blöd!

Danke schonmal für Eure Hilfe,
liebe Grüße
Lisa-Marie
hafibande
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Re: Haarlinge - Argh!

Beitrag von hafibande »

Liebe Lisa-Marie,

ich hatte mit meine alten Stute (ebenso immungeschwächt, Cushing...) über Monate immer wieder Probleme mit Haarlingen, weil ich sanfte Mittel benutzt habe (vom TA verordnetete Lotions auf Basis aetherischer Öle...). Ende vom Lied: Ich habe wochenlang Lotions geschmiert, doch nie alle Nissen erwischt und hatte die Viecher immer wieder. Und das alte Pony hat sich gequält, weil die Biester bzw. Nissen jucken wie verrückt - sie hat echt gelitten.
Daher irgendwann im "Schnauze-voll-Modus" Gift vom TA besorgt und Stuti zweimal damit gewaschen - Haarlinge und Nissen weg, glückliche Omistute. Ich würde heute nicht mehr lange herumexperimentieren.
Das Mittel heißt "Sebacil" und gibt es für nen Appel und ein Ei beim TA. Und ja, es geht auf die Leber. Wochenlange extreme Dauer-Juckerei auf die Psyche aller Beteiligten....

LG
Stefanie
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Berry
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Re: Haarlinge - Argh!

Beitrag von Berry »

Genau die selbe Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich habe ein Pony gekauft, das Haarlinge hatte. Es stand noch 4 Wochen in einem anderen Stall, dort habe ich es mit allen möglichen natürlichen Mitteln behandelt. Ich dachte noch, die Viecher wären weg, aber als ich das Pony dann zu mir holte, hat es mein 3 Wochen altes Fohlen angesteckt. Das hat sich ständig auf den Boden geschmissen und geschubbert, da habe ich dann mit Butox behandelt. Einen Streifen auf den Rücken und der Spuk war vorbei... Ich habe lange überlegt, weil das Fohlen noch so jung war, aber lt. TA war es bei einer einmaligen Anwendung vertretbar.
Ursprünglich eigenen Sinn lass dir nicht rauben! Woran die Menge glaubt, ist leicht zu glauben.
Wolfgang von Goethe aus: Zahme Xenien
Lisa-Marie

Re: Haarlinge - Argh!

Beitrag von Lisa-Marie »

Danke schonmal...hab noch was von den Katzen gefunden, ein natürliches Pyrethroid, besser als nix. Hab ausgekämmt und ihn komplett eingesprüht, morgen werde ich mich mal an die anderen Sachen machen...
Mit dem Flohkamm hat man erst richtig gesehen, wo es überall wimmelt...das ist SO eklig nee, danke :snooty:

Nochmal die Frage: wie siehts mit Putzzeug aus? Bei Läusen weiß ich, dass die nicht lange ohne Wirt überleben, aber wie ist das mit den Eiern? Musstet Ihr da was beachten?

Liebe Grüße
ehem User

Re: Haarlinge - Argh!

Beitrag von ehem User »

ich habs gewaschen und mit desinfektionszeug eingesprüht, ich glaub aber vor allem, dass die da einfach keine eier rein legen normalerweise.
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Fionnlagh
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Re: Haarlinge - Argh!

Beitrag von Fionnlagh »

Ich hab ehrlich gesagt ganz andere Erfahrungen mit Haarlingen gemacht :nix:
Mein Pferd hatte jedes Jahr im Frühling zum Fellwechsel Haarlinge. Das 1. mal hab ich ihn auch gewaschen. 2mal, wie vom TA verordnet und Putzzeug natürlich auch. Jedes mal waren 3 Tage später die Biester wieder da. Im Sommer waren sie dann weg. Im Jahr darauf zur Fellwechselzeit plötzlich wieder da. Damals hab ich dann nix mehr gemacht und tada - plötzlich waren sie wieder weg :nix:
Danach hab ich dann angefangen, bereits im Winter Bohnenkraut zu füttern. Seither hatten wir nie mehr Probleme. Ich konnte übrigens auhc nie feststellen, dass sich mein Pferd mit Haarlingen mehr juckt als ohne. Im Fellwechsel schubbert er ohnehin gern.

Übrigens war nie ein anderes Pferd der Herde betroffen.
"Ich habe es noch nie getan, darum glaube ich, dass ich es kann." Pipi Langstrumpf
Lisa-Marie

Re: Haarlinge - Argh!

Beitrag von Lisa-Marie »

Danke! Das mit dem Bohnenkraut hab ich eben auch bei WzP gelesen, aber das hilft mir im Moment ja weniger... und bei ihm wimmelts nur so! Er hat inzwischen schon mehrere kahle Stellen (jetzt, wo endlich die Bißverletzungen ausheilen...) und juckt und juckt und juckt...
Hab nun von PlantaVet das Plantazid-Spray entdeckt, das hungert die Haarlinge aus, ich denke, zusätzlich zur homöopathische Behandlung werd ich wohl das mal nehmen.
Vor Butox/ Sebacil/ Wellcare graust es mir ziemlich, er ist eh geschwächt, da will ich nicht noch mit'm Hammer drauf.

Ich hoffe ja, dass nächstes Jahr alles besser wird, hab von einer Ernährungsberatung (er ist massiv unterernährt) hoffentlich nächste Woche einen Futterplan, und wenn dann viele Monate, vll auch mit THP-Begleitung, vergehen, ist er nächstes Jahr vielleicht so stabil, dass die Viecher sich zumindest nicht vermehren (oder nicht so massiv).

Hab gelesen, dass ein paar Tage in Plastiktüte eingepackt, im Putzzeug auch nix mehr sein dürfte...werden meine Putzsachen also erstickt... auch gut!

Wer noch mehr weiß, immer gern!
Vielen Dank nochmal, liebe Grüße
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Fionnlagh
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Re: Haarlinge - Argh!

Beitrag von Fionnlagh »

Ich würd in dem Fall wahrscheinlich schon mit Chemie dran gehen, weil der Leidensdruck beim Pferd so hoch ist. Parallel würd ich aber Bohnenkraut verfüttern.

Ich hab mit Sebacil gewaschen damals, aber wie gesagt, nach 3 Tagen waren die Mistviecher wieder da. Trotzdem denk ich bei dem massiven Befall, wie ihr es habt, bringt das zumindest mal eine schnelle Erleichterung.

Stabiles Immunsystem ist auf alle Fälle sehr wichtig. Nächstes Jahr habt ihr das sicher besser im Griff!

Wünsch euch alles Gute!
"Ich habe es noch nie getan, darum glaube ich, dass ich es kann." Pipi Langstrumpf
Gentiana
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Re: Haarlinge - Argh!

Beitrag von Gentiana »

Mein Jungpferd hatte Ende letzten Jahres auch Haarlinge und dazu noch Milben. Da das Sebacil vom TA auf den wundgescheuerten Stellen brannte und sein Immunsystem eh schon "unten" war haben wir ihn mit Kieselgur-Pulver eingestäubt. Das macht die Panzer der kleinen Bieser mechanisch kaputt. Allerdings muss man aufpassen, dass man es selbst und auch das Pferd nichts davon einatmet. Wir haben uns aus einer alten Plastikdose eine Art Streuer gebastelt, das Pulver auf dem Pferd verteilt und ins Fell einmassiert. Das haben wir ein paar Mal wiederholt. Das Pferd sah dadurch auch nicht gerade schick aus (mit stumpfem Grauschleier) und es war auch eine ziemliche Sauerei - aber das Pferdchen hat die Prozedur tapfer über sich ergehen lassen und es hat geholfen.
Parallel haben wir auf Empfehlung unserer HP noch Sulfur gegeben - das stimmt den Organismus um, damit er besser mit solchen "Angriffen" fertig wird.
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Sheitana
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Re: Haarlinge - Argh!

Beitrag von Sheitana »

Ich würde das ganz klar vom Zustand des Pferde abhängig machen.

Haarlinge im Fellwechsel finde ich an sich nicht so dramatisch, das kommt vor und beeinträchtigt die Pferde meist nicht. Bohnenkraut, einreiben mit Obstessig und je nachdem etwas fürs Immunsystem hilft da ganz gut.
Wenn es im Fell "nur so wimmelt" würde ich tatsächlich auch zur Chemie greifen. Allerdings in Absprache mit der THP, weil das eben schon auch auf die Leber geht. Sie wird dir da am Besten sagen können, ob du das riskieren kannst oder besser nicht.
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