Narkolepsie

Moderator: Sheitana

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Cate
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Re: Narkolepsie

Beitrag von Cate »

eine 19jährige Norikerin ...
Sie hat das schon seit mehreren Jahren, Tendenz leider steigend, und beim Hufemachen passiert es trotz Arthrosen :nix:
Hilft nur wachhalten und lieber etwas Gehampel in Kauf nehmen als ein tiefentspanntes Pferd, das plötzlich umfällt ;)
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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eseilena
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Narkolepsie oder einfach extrem entspannt?

Beitrag von eseilena »

Ich habe neulich meine Stute in der Box beim Dösen beobachtet: Hals waagrecht, Augen geschlossen, geistig weggetreten. Irgendwann sank der Hals, der Kopf berührte fast den Boden, das Pferd kippte nach hinten aus der Balance, und wäre dann beinahe gestürzt. Sie derrappelte sich grad noch, guckte etwas perplex und war dann munter. Beim anschließenden Spaziergang quer durch den Wald wirkte sie erst noch etwas verschlafen und stolperte über ein Baumstämmchen, was ihr sonst nie passiert.

Etwas Ähnliches hatte ich bei ihr bislang erst einmal beobachtet, im Zuge ihrer ersten Akupunkturbehandlung vor Jahren, wo sie extrem entspannte, und auch fast gestürzt wäre.

Zur Situation: das war ca. 2 Stunden nach Reinholen von der Koppel und Heumahlzeit. Streß oder Änderungen in der Gruppenzusammenstellung gab es keine. Allerdings sind derzeit einige Pferde am Stall nach der Koppel recht müde und liegen mal tagsüber; evtl. wegen Fellwechsel und zu warmen Temperaturen für den noch dicken Pelz? Meine Stute liegt nachts meines Wissens schon (Stroh im Schweif, Mistflecken), aber tagsüber habe ich sie in fast 20 Jahren vielleicht zehnmal gesehen, davon einmal wegen Unwohlsein aufgrund beginnender Verstopfungskolik.

Wie ist das, können ganz gesunde Pferde mal so sehr "abschalten" und entspannen, dass sie fast stürzen, oder deutet das auf Narkolepsie hin?
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Heidemi
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Re: Narkolepsie

Beitrag von Heidemi »

Bei Schlafmangel kann es genau die gleichen Symptome geben. Wenn sich ein Pferd also längere Zeit nicht hinlegt und die entsprechenden Schlafphasen hat, dann kann es zu solchen Stürzen kommen. Das kann man leider nicht unterscheiden, Narkolepsie sieht ganz genau so aus. Ich bekomme die Anfälle bei meinem ganz gut mit Akupunktur in den Griff.
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Morena3
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Re: Narkolepsie

Beitrag von Morena3 »

Meine Stute hatte damals auch Narkolepsie (die richtige Form). Bei ihr war es ein Impfschaden, sie ist nach der Herpes Impfung daran erkrankt. Das wurde auch tierärztlich bestätigt. Sie ist auch immer beim Dösen umgefallen, wenn man sie beschäftigt hat mit Putzen, Schmied, spazieren gehen o.ä., dann ist sie nicht umgefallen/eingeschlafen. Angefangen hat es mit ca. 11-12 Jahren, gesehen haben wir es zum ersten mal mit 17 Jahren und sie ist damit noch knapp 25 Jahre alt geworden.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann! (Francis Picabia)
Morena (17.01.1990-07.01.2015)

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eseilena
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Narkolepsie bzw. in unserem Fall: Schlafmangel

Beitrag von eseilena »

Ich hole aus gegebenem Anlass dieses Thema mal wieder hoch. Wie ich mit einer Wildkamera feststellen durfte, leidet meine Stute (21 Jahre) unter Schlafmangel: sie legt sich zum Schlafen kaum mehr hin (17 Minuten insgesamt innerhalb von 6 Nächten; in diesen 17 Minuten lag sie nur für Sekunden flach und war ansonsten wach) und bricht deswegen jede Nacht 20-25 Mal beinahe zusammen. So sieht das dann aus: https://forum.reitwaisen.de/viewtopic.p ... 70#p633962

Nun sind wir grad an der Ursachenforschung und am weiteren Überwachen, welche Maßnahmen evtl. etwas bewirken. Evtl. kommt auch ein traumatisches Erlebnis in Frage (vor drei Monaten ist über Nacht in der Nachbarbox ein Pferd elendiglich an Kolik verendet); vielleicht fühlt sie sich in ihrer Box nicht mehr sicher? Ich weiß aber nicht, seit wann sie das schon hat und ob sie evtl. bereits seit einem längeren Zeitraum Schlafmangel noch irgendwie kompensieren konnte. Immerhin hatte ich schon vor zwei Jahren einmal so ein Einknicken beobachtet.

Sie wälzt sich weiterhin ganz normal und auch im tägliche Umgang und beim Reiten ist sie eigentlich wie immer, vielleicht etwas matt und kurzatmig (was mich bei der Schlafmenge überhaupt nicht wundert). Und wenn sie zur Ruhe kommt (z.B. am Putzplatz warten) döst sie manchmal ein und pennt weg und würde einknicken, wenn ich sie nicht aufwecke.

Ich werde hier weiter berichten, wie es bei uns weitergeht, weil ich denke, dass es für andere Betroffene auch interessant sein könnte, nachdem Schlafmangel anscheinend gar nicht so selten ist.

Beim Infos sammeln bin ich u.a. auf einen Artikel in der Cavallo und zwei Doktorarbeiten der LMU München gestoßen. Wen es interessiert:
https://www.cavallo.de/pferde-medizin/p ... 3219.htm#1
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/19431/1 ... rlotte.pdf
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/20588/1 ... istine.pdf
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Berry
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Re: Narkolepsie

Beitrag von Berry »

Mein Araber (22) legt sich seit Jahren nicht mehr zum Schlafen hin. Er "taumelt" oft beim Dösen, fällt wohl auch immer mal hin, weil die Fesseköpfe manchmal aufgeschlagen sind. Gesehen habe ich das Hinfallen noch nicht.
Ich hab schon alles Mögliche ausprobiert. Beruhigungsmittel (Tee, Zylkene, Kräuter, Paste, Bachblüten, Homöopathie), viel Arbeit tagsüber, im Offenstall separieren, seit ca. einem Jahr nachts eine Box. Hilft alles nichts. Wenn ich ihn früh aus seiner Box zu den anderen bringe, wälzt er sich erst mal ausgiebig, bevor er zum Heu geht. Beim Wälzen ist Hinlegen und Aufstehen kein Problem. In der Box liegt er nie, das würde ich an der Decke sehen, die ist immer sauber.
Früher hat er sich manchmal mitten auf der Wiese (mit Rundumblick) hingelegt, aber auch das habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Die Box war jetzt meine letze Idee, damit er mal wieder liegt. Hat leider auch nicht geklappt, jetzt machen wir halt so weiter....
Evtl. klappt es ja, wenn der wirklich große Unterstand fertig ist dieses Jahr *hoff*
Ursprünglich eigenen Sinn lass dir nicht rauben! Woran die Menge glaubt, ist leicht zu glauben.
Wolfgang von Goethe aus: Zahme Xenien
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Morena3
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Re: Narkolepsie

Beitrag von Morena3 »

Meine alte Stute hatte auch die echte Narkolepsie. Sie bekam es mit ungefähr 12 Jahren. Der damalige Tierarzt sagte, es ist ein Impfschaden.
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hafibande
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Re: Narkolepsie

Beitrag von hafibande »

Liebe Leute, ich weiß nicht ob es hilft und ob es bereits diskutiert wurde - nur ein Erfahrungsbericht von mir:
Meine alte Stute hatte dieses Wegsacken eine Weile auch ganz massiv, vor allem am Anbindeplatz. Ganz sicher hat sie sich nicht mehr hingelegt, denn sie hatte schweren Spat und wusste, dass sie nach einer langen Liegephase kaum oder nicht wieder hochkommen würde. Das Wegsacken war also eindeutig Schlafmangel - trotzdem hörte es komplett auf, als ich einen ACTH-Test habe machen lassen und sie gut auf Pergolid eingestellt war. Sie hat sich deshalb immer noch nicht hingelegt (hatte ja nichts damit zu tun), aber das Taumeln und Wegknicken war weg.
Verstehen tu ich das nicht, aber vielleicht es dennoch einen Versuche wert?
Liebe Grüße,
Stefanie
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Cat_85
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Re: Narkolepsie

Beitrag von Cat_85 »

Ich habe das auch schon gehört, dass sowas bei Cushing vorkommen kann.

Aber eine echte Narkolepsie, da müsste das Pferd sowas auch am Tage zeigen, wenn es eigentlich nicht schlafen will. :kratz:
Ist das hier der Fall?
Liebe Grüße von Silvia und Lady.

:giraffe:
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