Diskussion rund um Hufe

Moderator: Sheitana

dibadu
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von dibadu »

Kann man anhand der Bilder denn sagen, wodurch die Hebel überhaupt erst entstanden sind? Oder anders gefragt, was genau müsste an der Bearbeitung geändert werden, um sie zu beseitigen?
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Scheckenfan
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Scheckenfan »

Wand kürzen :shifty:
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi
dibadu
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von dibadu »

Das ist mir schon klar :-) nicht aber, weshalb die Wände überhaupt hebeln? "Nur" weil sie zu lang sind? Früher hatten wir damit keine Probleme, da brach nichts aus oder weg und das Bearbeitungsintervall lag bei 6 Wochen.

Was ich mich halt frage ist: sind die weghebelnden Wände für das vermehrte Eckstrebenwachstum (als Versuch, den Huf so zu stabilisieren) verantwortlich oder verursachen/fördern die Eckstreben das Entstehen der Hebel?
Gentiana
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Gentiana »

Zu lange Wände hebeln, wenn sie sich nicht durch ausbrechen selbst kürzen...

Was hat sich denn alles Verändert, seit der Zeit, wo dein Pferd die Probleme mit den Eckstreben nicht hatte ? ...Hufbearbeitung, Haltung/Boden, Bewegung, .... ? ....kann alles mit reinspielen :nix:

6 Wochen Bearbeitunsintervall find ich im Sommer bei ´nem Pferd, dass nicht sooo viel läuft und bei dem der Besitzer nicht zwischendurch selbst mit Hand anlegt schon lang....
dibadu
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von dibadu »

Im Grunde genommen nichts, weder Haltung, Fütterung noch Böden bzw. die Böden nur insofern, dass sie bedingt durch wochenlange Trockenheit natürlich härter sind als im Herbst/Winter.

Als ich dann irgendwann mal nach Sohlenwölbung und Eckstreben googelte, landete ich u.a auf der Seite von Pete Ramey und fand die Erklärungen (zumindest in der Theorie und für mich als Laien) recht einleuchtend, so dass ich dachte, vielleicht wäre es nicht schlecht, mal eine zweite Meinung zu den Hufen einzuholen. Dass die neue Hufpflegerin nun überhaupt gar nichts an den Eckstreben macht, wusste ich vorher nicht und bin jetzt einfach unsicher, welche Methode besser ist bzw. mehr Sinn macht: doch bei der vorherigen Bearbeiterin bleiben und erstmal kürzere Intervalle vereinbaren, oder den Versuch wagen und die Eckstreben in Ruhe lassen. :nix:

Vielleicht habe ich mich da auch etwas zu sehr drauf eingeschossen.

Wenn man sich im Internet mal ein wenig umsieht, gibt es in Foren z.B durchaus Berichte davon, dass sich auch bei "Flachhufern" mit der Zeit noch eine Sohlenwölbung entwickeln kann.

Kann es eventuell sein, dass die Sohle vorne einfach noch nicht dick genug ist und die ES deshalb vermehrt wachsen, um sie zu zu unterstützen/stabilisieren? Die Hufbeinform soll an den Vorder- und Hinterhufen eines Pferdes ja idR identisch sein, hinten sind ihre Hufe jedoch nicht so platt.

Habe in einem anderen Forum folgendes Zitat zum Thema Sohlenwölbung gefunden (es geht in dem Thread jedoch nicht um mein Pferd)
"Deutlich weniger als 1 cm ist bei einem kompletten, gesunden Hufbein und einem WB ziemlich sicher ein Zeichen, dass die Sohle nicht dick genug ist. Die Hufbeinform ist am gleichen Pferd an Hinter- und Vorderhufen meist so ähnlich, dass die Sohlenwölbung innerhalb von +-5 mm übereinstimmt. Wenn dein Pferd also hinten 2cm Sohlenwölbung hat und vorne nur z.B. 0.7 cm, dann hast dein Pinto ziemlich sicher gute Hinterhufe aber noch viel zu dünne vordere Sohlen."
Quelle: https://www.dhgev.de/forum/archiv/aktue ... 26920e4205
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lungomare
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von lungomare »

unter einem zentimeter kann normal und unproblematisch sein,w enn die sohle dick ist. blöd ist dünne sohle und wenig wölbung.
erkennt man anhand der strahlfurchentiefe an der richtigen (!!!) Strahlspitze. oft ist aber die Strahlspitze mit irgendwelchem Bröselhorn verwachsen und lang nach vorne gezogen. schneidet man den Strahl passend zurück, hat man spontan wieder wölbung, weil man das ganze überschüssige gebrösel entfernen kann
sohlenwölbung.jpg

im gegensatz dazu: wenig wölbung UND dünne sohle
sohlenwölbung1.jpg
im zweiten Screeshot ist ein Fehler, seh ich grad: wenig Abstand zwischen STrahlfurche und BODEN muss das heißen!
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Sheitana »

Ich finde es nicht ungewöhnlich, dass sich Hufwachstum verändert. Das kann soooviele verschiedene Gründe haben.

Und nochmal zu den Eckstreben: Ja, sicherlich sind die auch da um etwas zu stützen. Wenn sie sich aber überlegen, dann sind sie zu lang.
Beim Tragrand wird es akzeptiert, dass er zu lang werden kann (dann bricht er aus oder die Wände fangen an wie auf den Bildern zu sehen zu hebeln), warum soll das bei Eckstreben nicht genauso sein?
Haben sie keinen/zu wenig Abrieb, dann waren sie am Anfang vielleicht mal zur Unterstützung da, sind dann aber wie der Rest vom Huf auch zu lang geworden. Und umgeklappt drücken sie.
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Biggi01 »

Bei meinem Pferd bildet sich gerade immer eine umlaufende Eckstrebe. Vor der letzten Bearbeitung dachte ich, dass halt die Bearbeitung dringend nötig war (6 Wochen). Aber das hat sich ganz schnell wieder neu gebildet. Woher kommt so was? Braucht der Huf die Eckstrebe so?
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von lungomare »

im Bereich des "spitzen Drittels" ;) des Strahls produziert die lederhaut sowohl Eckstreben-als auch SOhlenhorn. meist ist es ein VErsuch, mehr SOhle zu produzieren. möglicherweise gerade, weil alles hart und trocken ist. ich schneid das, wenn es noch sehr stabil ist, lediglich etwas kürzer. wenns wild bröckelt und bröselt auch ganz weg.
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Lewitzer Flummi
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Wie ist das generell.
Wenn die Sohle ordentlich voll ist mit verdichtetem Horn, sich das aber nicht so recht lösen will. Die Hufe dadurch aber durchaus zu lang geworden sind...
Soll ich da mal etwas deutlicher mit dem Messer zu Werke gehen? Auf den Regen am Sonntag hoffen?
Fällig wäre er so oder so schon längst.


Und beim anderen.
Ich habe da ja jetzt bei Jack eine HO dran. Manches gefällt mir besser, aber dieses immer die Sohle komplett bearbeiten, weil das angeblich umgelegte Eckstrebe sei, gefällt mir nicht. Quittung ist auch, dass er erneut Material von der Sohle her produziert und ca. 2-3 Wochen nach der Bearbeitung steinige Wege vermeidet.
Sie sagt aber, wenn sie da von der Sohle nichts weg nehmen würde, könnte sich der Huf nicht weiten. Hmmm. Der Argumentation kann ich leider im Moment nicht folgen. Und ich sehe, dass dieser Teil der Bearbeitung halt fürs Pferd nicht so förderlich ist. Zumindest kurzfristig.
Liebe Grüße
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