EOTRH - Equine Odontoclastic Tooth Reabsorption Hyperzemento

Moderator: Sheitana

Lisa-Marie

Re: EOTRH - Equine Odontoclastic Tooth Reabsorption Hyperzemento

Beitrag von Lisa-Marie »

Boah, superinteressant, der Artikel (nicht nur für EOTRH)!!! Danke...
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wiassi
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Re: EOTRH - Equine Odontoclastic Tooth Reabsorption Hyperzemento

Beitrag von wiassi »

Echt interessant! Shaman lebte ja auch den Großteil bisher im Ballungszentrum. Wenn man die Ursache finden und diese Krankheit vermeidbar machen könnte..ein Traum..
Einem Tier zu helfen, verändert nicht die ganze Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.

http://www.reitschwein.de
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Sky4ever
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Re: EOTRH - Equine Odontoclastic Tooth Reabsorption Hyperzemento

Beitrag von Sky4ever »

Hallo, hat einer von Euch schon Erfahrungen damit, wenn durch EOTRH schon der Kieferknochen zerstört wird? Also wenn das Stadium, dass "nur" die Zähne samt Wurzel krankhaft verändert sind, überschritten ist, und sich der Kieferknochen zersetzt.

Mein Senior (29) hat ja seit einigen Jahren EOTRH, letzten Sommer sind ihm zwei Schneidezähne gezogen worden, und seit gestern kommt es zu Blutungen aus dem Kiefer. Die Pferdezahntierärztin hat geröngt, sein Oberkiefer zersetzt sich. Da die Blutungen nicht so einfach zu stoppen waren, haben wir ihn in eine Klinik gebracht. Dort wurde zwar die Blutung durch eine Tamponade erst einmal gestoppt, aber so richtig sagen, was jetzt geschehen soll, konnte man mir nicht.

Die Frage, die sich mir jetzt stellt, ist, was ich einem Pferdeopa zumuten darf. Und wann ich ihn erlösen sollte. Die Tierärzte sind mir da nicht wirklich eine Hilfe, da heißt der Tenor "erstmal abwarten". Unisono wird gesagt, dass er wohl ziemliche Schmerzen haben muss, weil dort auch eine große Entzündung vorliegt, aber (typisch Isländer, die sind dafür bekannt) er lässt sich das nicht so wirklich anmerken. Er frisst noch relativ normal, langsamer zwar, mit Pausen, aber er sieht jetzt nicht abgemagert aus.

Ich frage mich halt, wie sich so ein zersetzender Kieferknochen auswirkt. Vom Bauchgefühl her finde ich, dass man ihm so etwas nicht zumuten darf. Aber als ich es gestern ansprach, wurde ich doch etwas schockiert angeguckt, so nach dem Motto, ich könne doch jetzt nicht schon die Flinte ins Korn werfen. Natürlich will ich ihn nicht vorschnell einschläfern lassen, aber ich möchte auch keinen langen Leidensweg.

Daher die Frage in die Runde, hat jemand von Euch schon mal Erfahrungen mit zersetzenden Kieferknochen gemacht? Besteht da Hoffnung auf Besserung? Meinetwegen lass ich ihm auch alle Schneidezähne ziehen, damit habe ich kein Problem, er bestimmt auch nicht, aber das behebt doch nicht den zerstörten Kieferknochen, oder? :-e
Lisa-Marie

Re: EOTRH - Equine Odontoclastic Tooth Reabsorption Hyperzemento

Beitrag von Lisa-Marie »

Hm, ich kann Dir für Pferde da nichts sagen, aber es gibt solche entzündeten Kiefer der Backenzähne bei Kaninchen und auch da ist sich die Fachtierärzteschaft nicht einig, wie man wann vorgeht oder aufhört.
Wenn nur eine Seite betroffen ist und das Tier auf der anderen schmerzfrei kauen kann, ist wohl ein "Leid" in gewissem Maße vertretbar. Sobald beide Kieferhälften betroffen sind, würde ich eher einschläfern (so schlimm das klingt...), aber FRESSEN muss das Tier ja.
Bei den Schneidezähnen hast Du insofern vielleicht noch Chancen, wenn Du ihm nur aufgeweichte Cobs gibst, die er nicht "abbeißen" muss, damit kannst Du den Druck auf den Kiefer vorne reduzieren.
Pferde (so wie alle "Beute"tiere) zeigen besonders chronischen Schmerz ja kaum, deshalb wird es immer ein bißchen ein "Ratespiel" bleiben, wie er sich fühlt.
Wenn er nicht abnimmt, keine Sorgenfalten um die Augen und hochgezogene Nüstern hat, kann er vielleicht wirklich noch ganz gut leben.
Manchmal kann man auch über eine kurze Zeit ein Schmerzmittel geben (wenn das mit den Blutungen vereinbar ist), falls Du DEUTLICHE Verbesserung des Befindens sehen würdest, könnte man daraus evtl. den Schmerzlevel ableiten.

Prinzipiell stelle ich mir hauptsächlich DRUCK unangenehm auf dem Kiefer vor, d.h. Futter, bei denen die Schneidezähne "außen vor" gelassen werden könnten, würden ihm vielleicht helfen.
Naja, DU wirst aus allen Punkten wohl am besten entscheiden können, was für einen Eindruck er macht und ob er "lebensmüde" geworden ist. :hug:
trollpony
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Re: EOTRH - Equine Odontoclastic Tooth Reabsorption Hyperzemento

Beitrag von trollpony »

Oh ein, sky, das tut mir sehr leid für euch :hug:

Wirklich weiterhelfen kann ich dir leider nicht. Ich weiß nur, dass unser Zahnarzt damals ja zum Entfernen aller Schneidezähne geraten hatte, weil er meinte dass es einfach super schwer wird Die Zähne zu entfernen wenn erst der Kiefer betroffen ist... Hilft dir aber natürlich nicht weiter.

Bei meinem Pony ohne Schneidezähne ist es so, dass er einfach enorm über den Kiefer kompensiert uns sich da neue fresstechniken angewöhnt hat. Er kommt damit gut klar, aber das wäre ja bei einem betroffenen Kiefer auch nicht schmerzfrei möglich.

Ich finde das bei den Isländern auch so schwierig dass sie keine Schmerzen zeigen! Bei meinem hat die zahn-op gezeigt dass wirklich alle Zähne betroffen und voller Fisteln waren, dennoch war ich mir davor nicht sicher ob er schmerzen hat. Erst jetzt nach der OP, wo er deutlich entspannter wurde und schon eine wesensveränderung zeigt, meinen wir dass er deutliche Schmerzen gehabt haben muss!

Kannst du noch eine 2. Meinung einholen?

:umaermel:
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Sky4ever
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Re: EOTRH - Equine Odontoclastic Tooth Reabsorption Hyperzemento

Beitrag von Sky4ever »

Hm schwierig, wir sind hier doch ziemlich auf dem Land, und die TÄ kennen sich alle untereinander und wollen dem anderen nicht an den Karren p....

Ich werde versuchen, noch jemanden zu rufen, der eine zweite Meinung abgeben könnte, ich hoffe, er lässt sich darauf ein.

Da nasses/eingeweichtes Futter überhaupt nicht in ihn reinzubekommen ist, ist es auch schwierig, Futter zu finden, was er nicht großartig kauen muss.

Ich habe heute mit den TÄ aus der Klinik gesprochen, und mit meiner Zahntierärztin, und die alle auch miteinander, und trotzdem bin ich jetzt nicht schlauer. Die Tamponade soll morgen entfernt werden, und wenn keine erneute Blutung auftritt, kann ich ihn wieder nach Hause holen.

Aber es sind halt zwei kleine Knochenabsplitterungen vorhanden, die vermutlich eine Arterie verletzt haben, so dass es zur Blutung kam. Diese Knochensplitter müssen noch entfernt werden, aber erst in ein paar Wochen, wenn die Arterie wieder "stabiler" geworden ist. Vorher ist eine Entfernung zu gefährlich, weil die Arterie dabei wieder verletzt werden könnte. Stellt sich mir nur die Frage, ob in diesen Wochen des Wartens nicht auch wieder die Knochensplitter die Arterie verletzen könnten. :-e
Und weitere Schneidezähne sind auch locker, die müssen dann auch noch raus, aber erst, wenn alles andere erledigt ist.

Somit stehen einem 29jährigen Pony weitere OP's bevor, wenn auch ohne Vollnarkose, aber trotzdem ja den Körper belastend. Und wenn ich sage, dass ich ihm das alles nicht zumuten möchte, werde ich als Rabenmutter dargestellt. Ich versteh die Welt gerade nicht mehr. Ich möchte nur meinem Pony Schmerzen ersparen, zumal diese Erkrankung ja eh unheilbar ist, man versucht ja lediglich, die Folgen möglichst gering zu halten. Aber wenn der Kiefer schon betroffen ist, wird da die Erkrankung ja weiter schreiten. Und trotzdem bekomme ich zu hören, dass es ihm ja gut gehe, solange wie er noch fressen würde. Ich glaube, dieses Pony würde bei einer Kolik mit Darmverschlingung noch fressen, nur um nicht aufzufallen. :seufz:
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november
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Re: EOTRH - Equine Odontoclastic Tooth Reabsorption Hyperzemento

Beitrag von november »

Ach je, das ist ja eine wirklich schlimme Situation. Ich verstehe deine Gedanken sehr gut und finde, sie haben überhaupt nichts mit "Rabenmutter" zu tun.

Du kennst dein Pony am besten, du musst das einschätzen und lass dir dabei nicht reinreden.
Was sagt denn dein Hasutierarzt dazu? Momentan ist er doch noch in der Klinik, oder?

Ich glaube, ich würde so lange versuchen, ihn wieder auf die Beine zu bekommen, wie der Eindruck entsteht, dass er nicht sehr leidet. Schmerzmittel bekommt er ja bestimmt, oder? Damit würde ich nicht sparen, Nebenwirkungen oder Langzeitschäden hin oder her. Das habe ich bei meinem Arthrosepony auch so gehalten, in dem Alter und mit einem solchen Krankheitsbild geht es darum, die nächsten Tage schön zu machen.

Leider scheinen manche TÄ wirklich immer alles zu versuchen, auch wenn es nicht immer zum Wohl des Tieres ist. Ich hatte das mit einer katze, die schon mehr tot als lebendig war (Niereninsuffizienz), als ich einen Schmussstrich gezogen habe. Der TA hätte weiter behandelt...
Will sagen, wenn du der Meinung bist, dass ein Abschied das Richtige ist, dann ist das auch so.
Ich finde, es ist auch immer eine Frage, was man noch erwarten kann. Besteht die Chance einer echten Besserung? Oder geht es so oder so dem Ende entgegen und das Tier hat Schmerzen? Nur weil das Tier frisst, muss es ja nicht die zeit dazwischen mit Schmerzen vor sich hin vegetieren. Ein Kater von mir, der Krebs in der Nasenhöhle hatte, fraß auch noch, aber der Tumor war sehr agressiv und absolut unheilbar. Ich habe ihn einschläfern lassen, als er immer weniger "Gute" Zeit hatte. Er fraß noch und schmuste, ging in den Garten, aber das war insgesamt ca. 1h am Tag. Die restlichen 23 h lag er da und hatte Schmerzen. Ich fand es richtig, ihm den Leidensweg zu verkürzen und finde auch, dass es ein großes Glück ist, dass wir Menschen das für unsere Tiere tun können.

Ich drücke trotzdem die Daumen, dass Sky noch bei dir bleiben kann. Viel Kraft dir, um da mit ihm durch zu gehen.
Little by little, one travels far.
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trollpony
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Re: EOTRH - Equine Odontoclastic Tooth Reabsorption Hyperzemento

Beitrag von trollpony »

Bei November unterschreib, du bist bestimmt keine Rabenmutter!! Im Gegenteil, du machst dir Gedanken, du kümmerst dich, und du möchtest deinem Pony schmerzen und Leid ersparen!

Ich wünsche euch beiden :allesgute: und viel Kraft :hug:

Wegen 2. Meinung, hast du Röntgenbilder? Ggf bräuchtest du vorerst niemanden vor Ort sondern erst mal "nur" jm der sich mit Zähnen und EOTRH auskennt und eine Aussage treffen kann welche Möglichkeiten bei einem bereits betroffenen Kieferknochen bestehen. (Nur so als Idee, ich weiß nicht ob das sinnvoll ist)
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Lisa-Marie

Re: EOTRH - Equine Odontoclastic Tooth Reabsorption Hyperzemento

Beitrag von Lisa-Marie »

Ja, das ist superschwierig! Und auch ich kenne Tierärzte, die trotz aussichtsloser Prognose noch unbedingt am Leben halten wollen. Vielleicht haben diese Menschen selbst ein Problem mit dem Tod und wollen ihn verhindern.
Vielleicht sind sie auch "nur" so geworden, weil sie denken, es wird von ihnen erwartet, dass sie unbedingt den Tod "verhindern".

Dass das nicht geht, ist uns wohl allen klar und ich finde immer am allerallerwichtigsten: wie ist die LebensQUALITÄT, nicht die Quantität. Und wenn Du das Gefühl hast, dass es kein lebenswertes Leben mehr ist für Dein Pferd und keine Aussicht auf Besserung besteht, dann musst Du vielleicht noch ein bißchen nach einem TA suchen, der Dich und das Pferd so annehmen kann, wie ihr seid und Euch begleitet auf EUREM Weg!!!!
Viel Kraft dafür!
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Feuerchen
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Re: EOTRH - Equine Odontoclastic Tooth Reabsorption Hyperzemento

Beitrag von Feuerchen »

So, uns hats jetzt wirklich erwischt... Indra bekommt am Sonntag die ersten Zähne raus.
Sie ist zwar "nur" ein deutsches Reitpony, aber sie zeigt auch keine Schmerzen an, muss aber welche haben. Die Schneidezähne am Rand sind eitrig, geschwollen und zum teil blutig :panik:
Naja, erstmal röntgen und gucken wie die anderen aussehen, aber die sind wohl auch bald dran. Und dann muss ich gucken, ob wir den Stall wechseln müssen, damit sie im Sommer was zu futtern hat.
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