Hyperflexion Fesselkopf

Moderator: Sheitana

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Farbenfee
Jährling
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Hyperflexion Fesselkopf

Beitrag von Farbenfee »

Hallo allemiteinander! :hula:

Gerade habe ich das Forum nach diesem Thema durchsucht und finde nichts. Das kann ich mir garnicht vorstellen - bestimmt habe ich nur die falschen Begriffe genannt.

Ich möchte mich gerne darüber informieren: Bei manchen Pferdis hab ich das schon gesehen, dass die mit dem hinteren Fesselkopf beim Auftreten auch ohne Reiter fast auf den Boden kommen...

1. Wie heisst diese Krankheit?
2. Kommt das wirklich vermehrt bei Warmblütern vor, oder war das nur Zufall, dass ich das bei denen gesehen hab?
3.Ist das eine "angebohrene" Veranlagung?

Der gegebene Anlass ist ein EinstellerPferdchen, auf dem Hof wo ich "Tüddel-Tante" bin. Er ist noch jung, ca 5 Jahre alt, Rasse könnte Lusitano oder Warmblut mit spanischem Einfluss sein. Die Besi hab ich bisher noch nicht getroffen, die kommt auch so schnell nicht. Er ist über den Winter da - und macht einen super Eindruck - nicht krank oder so. Er hat in kürzester Zeit all unsere Herzen gewonnen, vorallem das unserer bisher nur oberzickigen Leitstute :bounce:

Er hat doch tatsächlich eine Oberruhe in die Herde gebracht. :engel:

Aber er tritt eben voll hinten durch. So würd ich das mal mit meinen Worten beschreiben. Ansonsten hat er einen sehr harmonischen Körperbau, alles sieht irgendwie "richtig" aus. Die Hufe sind auch super gemacht, keine lange Zehe oder Bockhuf, und läuft schon immer barhuf.

Hat jemand Antworten für mich?

Vielen Dank schon mal im Voraus! :knicks:
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Jackeline
Einhorn
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Re: Hyperflexion Fesselkopf

Beitrag von Jackeline »

Ich kann dir zumindest 1. beantworten.

Du meinst Durchtrittigkeit.
ehem User

Re: Hyperflexion Fesselkopf

Beitrag von ehem User »

weiche fesselung bzw durchtrittigkeit, wenn es extrm ist.
ich glaube schon, dass das bei warmblütern häufiger ist, als bei anderen rassen, so eine gernerelle weichheit in den bändern und sehnen. möglicherweise im sinne der gewünschten gangmechanik mitgezüchtet :nix:
weiche fesselung ist schon genetisch bedingt, auch durchtrittigkeit hat sicher genetische aspekte.
das ist wie schwaches bindegewebe beim menschen wie schlimm es dann zum tragen kommt ist dann noch von anderen faktoren abhängig. wobei ich mich da nicht weiter auskenne

bei den hinterbeinen gibt es auch das phänomen dass pferde dort eine 'winkelverlagerung' (weiß nicht, wie ich das nennen soll) entwickeln - soll heißen, dass sie das springgelenk und knie sehr grade halten dafür die fesseln durchdrücken.
wodurch das kommt, weiß ich nicht - überlastung? erkrankungen? das sieht aber schon speziell seltsam aus.
aber auch da vermute ich eine grundsätzliche prädisposition.

hast du bilder von dem pferd?
tritt er schon im schritt mit den fesseln auf den boden?

mein großer ist da extrem :seufz:, dazu ist er eben in der hinterhand sonst sehr steil gewinkelt
bei ihm hab ich das gefühl, dass die fesselung tendenziell hinten schlimmer wird, je schlechter er trainiert ist :nix:
in seinem fall ist das sicher genetisch sowie eventuell aufzuchtbedingt. er ist extrem groß, entsprechend schwer und eben sehr sehr weich, kenne eigneltich kaum pferde, die schon in jüngeren jahren so weich sind.
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Farbenfee
Jährling
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Re: Hyperflexion Fesselkopf

Beitrag von Farbenfee »

Ah, schon mal vielen Dank!

Durchtrittigkeit. Gibts dazu wirklich noch keine Threads? Ich find sonst nichts...

Mosheline: Bilder hab ich keine - er kommt noch nicht auf den Boden - aber der Fesselkopf ist in etwa auf Kronrandhöhe im Schritt. Schaut schon echt "geknickt" aus.

Dein Pferd hat das auch? Hat er Schmerzen dadurch, bzw reitest und belastest Du ihn?
Du sagst ja, wenn er besser trainiert ist, dann ists auch besser. Das ist wohl mit allem so.

Aber kannst Du ihn "voll" trainieren? Oder hast schon den Eindruck, dass er eher ungern was tut.

Mich interessierts echt einfach "nur so". Ich hab ja grad kein eigenes Pferd, werd aber sicher irgendwann wieder eins haben. Und bei Hunden z.B. informiert man sich ganz sicher über die Rassespezifischen Grundmerkmale (z.B. Schäferhund = oft Hüftschwierigkeiten)

Mein letztes Pferd hatte ich mir zusammen mit anderen "Experten" wie mir rausgesucht - und keiner von uns wusste, was ein "Halter" ist. Und dass ich mir einen "Halter" gekauft hatte... Es war halt ein Paint, dachten wir. Und grundsätzlich für das was ich so will gut geeignet, dachten wir.

Dass da oft ne halbe Qualzucht stattfindet, weil so kleine Hüfchen so einen massigen Körper garnicht tragen können - da kam von uns keiner drauf - erst als dann das Kind schon in Brunnen gefallen war.

Deshalb interessiere ich mich für "arttypische" Merkmale von Rassen - um da drauf gucken zu können.

Der neue im Stall würde z.B. zum Verkauf stehen, ist wie gesagt ein voll Süßer, und ausser mir (obwohl die anderen echt auch Pferdeerfahrung haben) hat gesehen, dass der hinten durchtritt.

Dass heisst jetzt nicht, dass so ein Pferd "zu nichts nütze wäre" - aber man muss halt wissen auf was man sich einlässt.

So. Roman-Ende :roll: :-D
ehem User

Re: Hyperflexion Fesselkopf

Beitrag von ehem User »

nee, wir haben glaub ich noch keinen thread dazu

mosh ist eine groß-wander-baustelle.
er hat vor allem ein großes problem im bereich des HWS-BWS-übergangs, der ihm große probleme macht.
ich halte es aber für durchaus wahrscheinlich, dass auch das mit der allgemeinen weichheit zu tun hat.
aber da ich 4 jahre gebraucht habe, um den richtigen therapeuten zu finden, und er dennoch bisher kaum je mal ne phase von 6 wochen oder mehr ohne irgendwelche ausfälle hatte, ist er ungeritten.
die probleme, die uns bei der arbeit an hand und longe zurückwerfen sind in der regel andere.
aber daher kann ich jetzt zu den fesseln nichts sagen.

so wie du es beschreibst ist er weich gefesselt. das muss jetzt keine einschränkgungen mit sich bringen

ich versuch gelegentlich mal, ein schritt-belastungs-bild zu finden. im stand ist es bei mosh unterschiedlich, manchmal sieht es echt schräg aus, manchmal normal :nix: ich glaub, dass er da schon was in den fesseln kompensiert, was weiter oben gemacht werden müsste.
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eseilena
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Re: Hyperflexion Fesselkopf

Beitrag von eseilena »

Wenn ich mich recht erinnere, hat Geitner einmal von einem Pferd berichtet, bei dem die Durchtrittigkeit (in dem Fall berührte der Fesselkopf bei jedem Schritt den Boden) durch Training/Dualaktivierung wesentlich besser wurde. Es scheint also durch Training verbesserungsfähig zu sein.
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HP-Manu
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Re: Hyperflexion Fesselkopf

Beitrag von HP-Manu »

wenn diese Pferde keine Schmerzen haben, dann können sie auch gearbeitet werden. Bei einem noch so jungem Pferd können sich dadurch die Sehnen auch etwas stärken. Eine Sehne ist ja das Ende eines Muskels und endet selber immer an einem Knochen. Wenn das Pferd also den Muskel zusammen zieht, dann zieht er somit an diesem Knochen, der sich dann entsptrechende bewegt. Wenn die Muskeln also gut arbeiten müssen und sich oft zusammen ziehen müssen, dann verkürzt sich das ganze ja und die Durchtrittigkeit wird besser. Was aber nie passieren wird, ist dass sich die Sehne verkürzt. Ob sowas operativ möglich ist weiss ich nicht.
ehem User

Re: Hyperflexion Fesselkopf

Beitrag von ehem User »

jupp, denke ich auch.
ich hab nie drüber nachgedacht, mosh wegen der fesselung nicht zu reiten.
das einzige, wo ich mir diesbezüglich mal gedanken gemacht hab, ist springen.
ging mir eh nur um gymnastiksprünge - aber auch da eben niedrig (physio sagte karpalgelenkshöhe), nicht zu oft in einer einheit, und nicht zu oft generell.
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HP-Manu
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Re: Hyperflexion Fesselkopf

Beitrag von HP-Manu »

springen...egal welche Höhe würde ich persönlich nicht machen, denn beim absprung muss das pferd ja hinten weiter runter, sprich die fesselbeuge wird stärker beansprucht.
ehem User

Re: Hyperflexion Fesselkopf

Beitrag von ehem User »

wie gesagt, ist mit meiner physio abgesprochen in unserem fall
würde ich aber auch immer abklären
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